Doom | Durchgespielt mit Oldschool-Methode + Nightmare

Breyten

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo Leute,

Doom ist schon eine Weile draußen und ich glaube die Meisten haben den Singleplayer mindestens einmal durchgespielt. Ich bin selber ein großer Fan der Doom-Reihe und hatte die ersten drei Teile mehrmals durchgezockt. Den klassischen Doom zocke ich sogar heute noch, aber auch andere Spiele von id Software wie Quake 1 bis 4, Wolfenstein TNO (naja, war nicht direkt von id..) oder Doom-basierende Spiele wie Blood, Duke Nukem und Shadow Warrior. Der neue Doom bietet relativ "optional" Skillbäume und der Gleichen an, und da war es für mich sehr naheliegend, das Spiel ohne die ganzen Verbesserungen und auf Nightmare durchzuspielen (oder durchzuquälen). Das würde näher an der ganzen "Oldschool-Geschichte" passen als tausende von RPG-Elemente.

Wer es auch gerne antun will (muss nicht unbedingt auf Nightmare sein); kann folgende Spielregel folgen, wie ich an der Herausforderung rangegangen bin:
-Keine Waffenmods aufnehmen (Aufsätze lassen sich im Waffenmenü wieder entfernen)
-Keine Anzugsverbesserungen verwenden (Pickups der Elitewachen dürfen aufgenommen werden)
-Keine Runen benutzen (Prüfungen dürfen trotzdem absolviert werden)
-Keine Argent-Zellen sammeln (eins muss man nehmen, ansonsten kann man die Story nicht vorankommen. Da nahm ich mehr Munition [wie der Rucksack im alten Doom] und ist eigentlich die sinnvollere Wahl)
-Nicht die Waffenpunkte einlösen (betrifft vor allem die Supershotgun)

Je nach Schwierigkeit könnt ihr etwas "cheaten" und zb Waffenmods oder Runen verwenden, wenn ihr nicht mehr weiterkommt. Ich musste das auch einmal machen, dazu später mehr...

Jedenfalls merkte ich, dass das Spiel dadurch von Anfang bis Ende extrem schwer war. In keinem Level habe ich einmal überlebt; bin bestimmt 100 mal verreckt. Aber mit dieser Methode ist es durchspielbar. Meistens ist ein direkter Treffer schon der Tod. Ständig hat man mit Munitionsknappheit zu kämpfen. Hinzu kommt noch, dass ich mit der Kettensäge keine Mancubi und Hellknights mehr erledigen kann. Die "normale" Spielweise war hingegen ein Spaziergang. Also "hirnloser Ballerspaß"
ist eine Beleidigung für diesel Spiel!

Hier sind paar Screenshot von meiner Zumutung

An dieser Stelle blieb ich fest. Extrem viele Versuche brauchte ich, um diesen Chaos zu überstehen und fast hätte es geklappt, aber eben fast.
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Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und nahm mir die 3 sinnvollsten Runen für diese Partie...
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Und nach wenigen Anläufe klappte es sogar...
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Kurz darauf wieder die Runen entfernt. Im nächsten Raum war der Kampf wieder leichter.
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Dann war es endlich soweit: der letzte Bosskampf gegen Spider Mastermind:
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Hier nochmal die Beweise, dass ich keine Mods für die Waffen mitgenommen hatte und der Anzug "serienmäßig" blieb:
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Der Moment der Erleichterung (nach mehreren Tode)
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Im Laufe des Spiels sind mir (neben einige Crashs) einige Dinge aufgefallen, die mir nicht nicht gefallen haben:
Glory Kills: Dies ist wohl der tragende Gimmick des Spiels. Auf der E3 und im Trailer wurde das sehr häufig gezeigt. Jeder Bosskampf endet damit und selbst im Intro wird "Reiße und Zerfetze" erwähnt, also Rip and Tear. So gut wie immer sind die Gegner benommen. Klar, man ist nicht gezwungen einen Finisher zu machen, aber der Preis ist immer die Munition zu verschwenden. Und es ist nicht immer möglich einen Glorykill einzuleiten, sodass die Gegner wieder kämpfen können. Zumal man durch die Finisher auch spielerisch aufgehalten wird. Die Glory Kills sind ganz klar von Brutal Doom übernommen. Der Unterschied ist nur, dass man in BD Berserker haben und im richtigen Moment zuschlagen muss, um den Finisher einzuleiten. In Doom 4 wird es auf dem Präsentierteller serviert. Da wäre es mir lieber, wenn es genauso wie in Brutal Doom funktionieren würde. Damit würden die Gegner durch Waffen zerfetzt und am Gewaltgrad nichts einbüßen. Darüber hinaus würden sich die Waffen mächtiger anfühlen und die Glory Kills dann nutzen, wenn der Gegner wenig HP hat, was man "erraten" muss.
Speichersystem: Das hatte mich auch immer angekotzt. Zwar gibt es immer ein Checkpoint, wenn man eine Gegnerwelle überlebt hat, aber ziemlich oft gibt es kein Checkpoint vor dem Kampf. Wenn man also viel Zeit investiert hat, Secrets zu suchen und zu finden, gibt es dafür keine Möglichkeit den Fortschritt zu sichern. Und wenn man dann stirbt, springt man wieder da zurück, wo man zuletzt die Angriffswelle überlebt hatte und man darf wieder von Vorne alles sammeln. Hinzu kommt, dass vor den großen Kämpfe meistens Gegner rumlaufen, die man normalerweise zuerst besiegt, bevor es losgeht. Wenn man stirbt, darf man das alles wiederholen. Ich hoffe mal, dass es noch eine Quicksave-Funktion eingebaut wird, um Laufwege zu ersparen, weil das hatte mich echt frustiert.
Arena-Style Kämpfe: Zwar bieten die Levels Backtracking und zum gewissen Grad Nonlinearität. Leider ist man bei großen Kämpfe immer in einem Raum festgenagelt, bis die Horde besiegt wurde. Das finde ich nicht so geil, weil man nicht die Möglichkeit hat, im Kampf zu flüchten, wenn es mal stressig wird oder über einen anderen Weg zu flankieren. Im klassischen Doom waren die Gegner meistens über die gesamte Karte verteilt und man musste sich bis zum Ausgang durchkämpfen, aber man hatte eine gewisse "Flexibilität" . Das geht in Doom 4 quasi gar nicht. Man wird durch die Räume getrieben und die Kämpfe bleiben fast immer gleich.
Cyber- und Spiderdemon: Leider sind die nur Bosse. Es wäre toll , wenn die auch noch als normale Gegner gewesen wären, so wie im Original. Doch das würden die Level nicht hergeben.

Das Spiel ist schon gut und habe den Kauf nicht bereut, aber es ist nicht überragend und (momentan) nicht besser als der erste Doom. Es gibt noch Luft nach oben, um Doom 4 noch besser zu machen, aber hierzu müssen id und Bethesda auf die Community hören.

Ihr könnt gerne eure Meinung schreiben, wie ihr Doom findet. Es wäre auch interessant zu wissen, was ihr von dieser "Herausforderung" halten, ob ihr das auch schonmal gemacht hattet oder vielleicht ausprobieren wollt.
 

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Es ist doch offensichtlich, dass das Spieldesign kaputt geht, wenn du essenzielle Spielmechaniken nicht nutzt.
Um das auszubügeln, müsste es einen speziellen Old School Modus geben.

Und na ja, wenn man besagte mechaniken weglässt hätte sich das Spiel wohl niemals so gut verkauft, da es schlicht und einfach langweiliger wäre. Irgendwo muss man das Spielkonzept auch in die Gegenwart bringen.
Das mag zwar einige Dinge vereinfachen, die Möglichkeiten werden aber zugleich deutlich großer und das Spiel insgesamt abwechslungsreicher. Und das ist eigentlich etwas sehr positives.

Wobei ich grundsätzlich nicht ganz verstehe, warum du unbedingt das Gameplay von damals willst. Das mag natürlich nicht für jeden gelten, aber ich kaufe mir Fortsetzungen von Spielereihen meist, weil der neue Teil sich deutlich vom Vorgänger unterschiedet und viel neues bietet. Das ist ein essenzieller Kaufanreiz.

Ich finds halt schade, dass du Doom nicht so akzeptieren kannst, wie es ist und das Maß an "Old School" mit der Qualität des Spiels gleichsetzt. (Du sagst ja, sie würden es damit "besser" machen).
Dabei war es doch von den Entwicklern beabsichtigt, eben jene neue Elemente einzubauen. Du tust fast so, als wäre ihnen mit dem Hinzufügen der neuen Mechaniken ein Fehler unterlaufen. :ugly:



Na ja, ich will dich hier nicht ernsthaft kritisieren, aber ich finds halt immer wieder, ich sag mal, unterhaltsam, wenn Leute nicht akzeptieren wollen, dass sich Spiele ändern.
Wie auch immer, so ne Denkweise kann einem auch allgemein den Spielspaß kaputt machen. Und das wäre schade. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele aktuelle Shooter du als "old school" Fan schlecht findest...
 
Es ist doch offensichtlich, dass das Spieldesign kaputt geht, wenn du essenzielle Spielmechaniken nicht nutzt.
Um das auszubügeln, müsste es einen speziellen Old School Modus geben.
Was meinste genau, dass man das Upgradesystem verzichtet oder die Finisher? In meinem Spielverlauf merkte ich bis auf den sehr hohen Schwierigkeitsgrad keinen nennenswerten Unterschied.

Und na ja, wenn man besagte mechaniken weglässt hätte sich das Spiel wohl niemals so gut verkauft, da es schlicht und einfach langweiliger wäre. Irgendwo muss man das Spielkonzept auch in die Gegenwart bringen.
Das mag zwar einige Dinge vereinfachen, die Möglichkeiten werden aber zugleich deutlich großer und das Spiel insgesamt abwechslungsreicher. Und das ist eigentlich etwas sehr positives.
Ich weiß nicht warum die anderen Leute Doom gekauft haben, aber für mich ist es ein wichtiger Teil, weil es den Stein für Egoshooter erst richtig ins Rollen gebracht hatte. Vielleicht war für die anderen die hohe Brutalität ein Kaufgrund. Der eigentlich Doom 4 wurde eingestampft, weil es zu sehr auf der Schiene von Cod und BF lief, also auch "zeitgemäß". Es wäre deutlich langweiliger, wenn alle Teile in der Gegenwart genauso sich spielen. Da ist es gut, dass der neue Doom einiges vom Klassiker übernommen hat, um aus der Masse hervorzustechen. Doch die Finisher jedes mal auf neue anzuwenden und immer wieder die gleichen Animationen anzusehen, lutscht den Feature deutlich aus.

Wobei ich grundsätzlich nicht ganz verstehe, warum du unbedingt das Gameplay von damals willst. Das mag natürlich nicht für jeden gelten, aber ich kaufe mir Fortsetzungen von Spielereihen meist, weil der neue Teil sich deutlich vom Vorgänger unterschiedet und viel neues bietet. Das ist ein essenzieller Kaufanreiz.
Das mag deine Geschmackssache sein, aber z.B. Cod wollen die Spieler immer wieder ein Spiel wie MW2, völlig egal ob es Innovationen bietet. Und Doom fließt viele Elemente von damals ein. Doom 3 mochten auch nicht alle, weil es zuviel Horror und sehr wenig Action hatte, also das totale Gegenteil vom Original.

Ich finds halt schade, dass du Doom nicht so akzeptieren kannst, wie es ist und das Maß an "Old School" mit der Qualität des Spiels gleichsetzt. (Du sagst ja, sie würden es damit "besser" machen).
Dabei war es doch von den Entwicklern beabsichtigt, eben jene neue Elemente einzubauen. Du tust fast so, als wäre ihnen mit dem Hinzufügen der neuen Mechaniken ein Fehler unterlaufen. :ugly:
Das stimmt nicht so. An sich finde ich es schon cool, wenn was neues dazu kommt, aber es muss schon zum Spiel passen und gut umgesetzt sein. Egal wie gut das Spiel sich verkauft und wie toll die Bewertungen sind, Kritik gehört eben dazu und Fanboyismus bringt vor allem objektiven Leute nicht weiter.

Na ja, ich will dich hier nicht ernsthaft kritisieren, aber ich finds halt immer wieder, ich sag mal, unterhaltsam, wenn Leute nicht akzeptieren wollen, dass sich Spiele ändern.
Wie auch immer, so ne Denkweise kann einem auch allgemein den Spielspaß kaputt machen. Und das wäre schade. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele aktuelle Shooter du als "old school" Fan schlecht findest...
Ich kann schon Kritik vertragen, das ist nicht das Problem, so lange es sachlich bleibt. Die "Oldschool-Methode" war lediglich ein Test, um zu sehen wie sich das Spiel verhält, wenn man nicht die neuen Features nutzt und wenn man es durchspielen kann. Das erste mal hatte ich auch normal gespielt und 15 Stunden für den ersten Durchlauf gebraucht. Dass manche Leute nicht akzeptieren, dass sich Spiele verändern, hat irgendwo seine Berechtigung. Die Titeln haben irgendwo eine Identität, die es besonders machen. Wäre z.B. Far Cry, ein Open Area Shooter der jetzt Korridorlevels hat ein gutes Spiel? Würden die Fans der Reihe sich freuen? Ich glaube nicht.

Ich habe kaum Spiele auf dem Rechner, denn erstens zocke ich nicht den ganzen Tag (nur mal am Wochenende für einige Stunden), zweitens gibt es viele Titeln, die mir persönlich nicht interessieren bzw. keine Interesse mehr habe, weil die Entwickler es vergrault hatten, und drittens habe ich nicht das Geld um mir den neusten Spiel mit irgendwelchen Vorbesteller-Bullshit sowie Seasonpass zu kaufen. Das Geld kann ich für das sinnvolleres investieren.

Es muss nicht immer was neues gut sein, und nicht alles was alt ist muss schlecht sein. Und klar, früher war nicht alles besser.
 
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