Da stimme ich dir sogar ausnahmsweise zu
Intel hat da eine gute Basis von der sie noch zehren können. Meines erachtens schlafen sie aber zu sehr z.B. auch im Datacenterumfeld wo man im Prinzip Nvidia vor jahren das Marktumfeld überlassen hatte, da hätten sie eigentlich schon viel eher tätig werden müssen.
überhaupt hat man sich viel zu lange auf x86 als alleinige Zukunft verlassen und was ich bis heute nicht verstehe ist warum man die guten Ansätze 2011 mit einer eigentlich performanten iGPU einschlafen hat lassen und erst 6-7 Jahre später mal beginnt in diesem Bereich viel Geld zu investieren.
Intel könnte schon seit 2015 GPU Hersteller sein
Du hast dich einfach sehr schlecht ausgedrückt, denn in deinem Ausgangpost hast du gesagt " natürlich hat AMD immer noch weniger Geld für Qualitätssicherung und Softwareentwicklung zur Verfügung wie etwa Nvidia und Intel" und das ist so schlicht und ergreifend nicht richtig.
Ich kenne die konkreten Summen zur Qualitätssicherung von AMD nicht, aber ob sie so viel Geld in die Hand nehmen können wie Intel und Nvidia wage ich zu bezweifeln, vor allem in der Kombination nicht (Intel bei CPUs, Mainboards) und Nvidia bei den GPUs.
Auch mag es sein, dass man da jetzt aufholt, aber wie man an Intel und deren GPU Treiber sieht sind heir Vorsprünge fot nur langsam aufzuholen.
Also gut: mag sein, dass man jetzt mehr Geld hat für QS, aber das kommt noch lange nicht an, es kommt noch nichtmal bei den QS Partnern an, wie oben beschrieben: wir haben hier unterschiedliche Verträge
Richtig wäre, dass sie da aus deiner Sicht noch aufholbedarf bzw. einen Rückstand haben.
Aus meiner persönlichen Sicht kann ich eben noch nicht sehen, dass sie gleichwertig viel investieren, dann kommt hinzu, dass sie den Rückstand haben ja. Und damit haben wir unter Umständen noch auf mehrere Jahre noch den Rückstand. Geld alleine auf ein Problem werfen reicht ja nicht
Ich sehe da eher die Schuld bei den Mainboardherstellern als bei AMD oder intel
Hier ist eindeutig eben auch wieder die Marktmacht etwas, das Intel bevorzugt. Denn die können gewisse Standards einfordern und sonst die Zusammenarbeit erschweren/kündigen. Wenn AMD das macht reden wir von viel kleineren Summen die im Spiel sind. Man hat also nicht dieselbe "leverage"
Kritisch bewerte ich da eher so Sachen wie Specte und Meltdown oder der TLB Bug von AMD.
Je nachdem: Spectre und Meltdown, sowie diverse weitere Sicherheitslücken sind für Privatanwender nicht wirklich problematisch, außer du meinst:
Klar Bugs können immer auftreten, aber wenn sie Performance kosten ist das immer nicht so toll.
ja das stimmt, vor allem in dem Ausmaß. Umgekehrt: die Errata-Liste ist von beiden Herstellern lang. Wär mal interessant wie viel die in Summe an Performance kosten
Aber was die Qualität betrifft ist man bei allen 3 Firmen aufjedenfall deutlich weiter im Vergleich zu vor 20 Jahren
ja das ist auf jeden Fall richtig, da leben wir im Luxus
Du widersprichst dir selbst:
Wenn AMD soviel verkauft hätte, wie sie produzieren konnten, wären etwaige Qualitätsprobleme und Rabattaktionen egal gewesen. Erstere waren es auch tatsächlich, allerdings aus anderen Gründen – die Qualität mag nicht perfekt gewesen sein (ich hatte nichts zu meckern), aber sie war dennoch ein Fortschritt gegenüber der Sockel-A-Zeit. AMD mag deswegen Probleme gehabt haben, weitere Marktanteile zu gewinnen, aber die bereits gewonnen stammten aus einer Zeit noch größerer Probleme. Einzig das Intel sich im zeitlichen Umfeld der ATI-Übernahme auf einen Preiskampf einließ, also die eigenen Preise parallel zu AMDs senkte und den Preisabstand nicht größer werden ließ, kann man gelten lassen.
Ich bin mir grad nicht sicher, ob wir vom selben reden. Ich hab das aus der Perspektive von OEMs und PCbauern gesehen.
Für Heimanwender war das wurst: in der Zeit mag es instabile Boards gegeben haben, das hat man aber nach Win98 eh ein paar Jahre so hingenommen, man war froh wenn der PC 2h durch funktioniert hat.
Wichtiger war im Heimanwender- und Büromarkt aber die andere Seite: Was man für sein Geld bekam.
AMDs Athlon-64-High war schlichtweg nur zu einem (kleinen) Teil erkämpft, der (größere) Rest war geschenkt. Und das endete im Juli 2006, bekannt sowohl als "Monat der ATI-Übernahme" aber auch "des Conroe-Launches". Der Athlon 64 war gut gewesen (vor allem als X2), aber geglänzt hat er nur im direkten Vergleich mit den Netburst-Prozessoren, die vor allem in der 2004/2005er 90-nm-Generation so mies waren, wie ihr Ruf.
Vor allem HT hat im Bürobereich Intel absolut geholfen: beim Multitasking fühlte sich ein Pentium 4 mit HT trotz kürzerem Spielebalken deutlich schneller an als ein Athlon 64 oder gar der teure FX.
Als Intel endlich die weiterentwickelte Pentium-M-Architektur außerhalb des Mobile-Marktes anbot, war diese Freibier-Zeit für AMD vorbei.
Ich weiß nicht mehr welcher Prozess es war, aber irgendeiner hat auch damals beim Athlon 64 nicht die gewünschte Beschleunigung gebracht und CPUs waren außerdem schlecht lieferbar.
Und ausgerechnet da wurde erst die Einführung des Phenom 1 um bald ein Jahr verschoben, dann lief der wegen nicht konkurrenzfähiger AMD-Fertigung langsamer als erwartet und als i-Tüpfelchen hat man auch noch ein halbes Jahr lang versucht, den TLB-Bug tot zu schweigen, obwohl er in aller Munde war – mit dem Ergebnis das viele gar nicht betroffene Leute, insbesondere das gesamte professionelle Segment, vorsichtshalber Intel gekauft hat. Weil man sich mangels Informationen von AMD nicht sicher sein konnte, nicht betroffen zu sein.
Das war schon krass damals, aber damals war der Core 2 doch so weit effizienter, dass der Phenom eh nur zur günstig-CPU verkam soweit ich mich erinnere (aber die Erinnerung mag mich trügen). Lag aber vielleicht auch am oben genannten Prozess-Dilemma
Mit der heutigen Situation kann man die Lage somit aber gar nicht vergleichen: Weder AMD noch Intel haben Übernahmen getätigt, weder der eine noch der andere Produkte komplett vermasselt und mit Ausnahme von X3D, das aber nicht wie damals ganze Märkte bedient, gibt es auch keine sonderlich herausragende Technik.
Ich hätte wohl schreiben sollen "es gibt Parallelen" statt "es ist ähnlich".