"Computer-Missbrauch": Jungem Kanadier drohen 10 Jahre Haft für Download von öffentlichen Dokumenten über Informationsportal

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Der Unterschied liegt am recht komplizierten Wahlrecht. Ich hoffe ich erkläre das jetzt richtig:
Sagen wir es gibt 100 Wahlberechtigte, davon gehen aber nur 10 wählen. 4 wählen die CDU, 3 die SPD, 2 die Linke und einer wählt die Null-Bock Partei. ^^ Letztere hat dann in diesem Beispiel 10 Prozent aller Stimmen erhalten. CDU hat 40%, SPD 30%, Linke 20%.

Wenn der Null-Bock Wähler nächstes Mal einfach nicht geht, dann geben nur noch 9 ihre Stimme ab.
Die Null-Bock Partei hat demnach 0%, CDU 44,4%, SPD 33,3%, Linke 22,2%.

Da hier nur so wenige Personen wählen waren, ist der Einfluss natürlich riesig, immerhin 4,4% mehr für Merkel aufgrund des einen zusätzlichen Nichtwählers. Aber im Großen funktioniert es prinzipiell genauso.
Soweit ich weiß gibt es im Wahlrecht aber noch eine Besonderheit: Ich glaube bei Parteien, die an der 5-Prozenthürde scheitern, werden diese Anteile ebenfalls auf die tatsächlich in den Bundestag einziehenden Parteien verteilt. Der Grund ist einfach : Es sollen ja bei 3% sonstigen Parteien nicht einfach 3% der Sitze leer bleiben.

Nach meinem Verständnis ist das Wählen einer Partei, die garantiert nicht in dem Bundestag einzieht, identisch mit gar nicht wählen was die
Vergabe der Sitze im Bundestag angeht. ABER es spielt eine Rolle bei der Berechnung der Prozente aller Parteien. Gehen viele nicht wählen, dann steigen die Prozente aller Parteien und könnten damit mancher Partei über die 5% Hürde helfen. Sprich obwohl bspw. die NPD von exakt genauso vielen gewählt wurde, haben sie aufgrund einer abnehmenden Wahlbeteiligung einen höheren Prozentwert. Solange sie die Hürde nicht überschreiten, ändert sich dadurch im Bundestag nichts aber bei solchen Wackelkandidaten weiß man das erst danach.

Und genau das ist es, man kann sich nur zwischen Pest & Cholera entscheiden, egal was man macht. Egal ob man eine der großen Parteien wählt, einer der kleinen die niemals 5% erreicht oder gar nicht wählt, am Ergebnis ändert das relativ wenig. Daher: egal. Ich will Kandidaten sehen die wirklich alle gut sind, jung (zumindest nicht mit einem Bein in der Rente!), aktiv und vor allem nicht an den alten Grundsätzen festhängend, die nicht nur überholt, sondern komplett nutzlos sind in der modernen Welt.
So lange solche nicht existieren oder nicht garantiert in den Bundestag einziehen, kriegen die keine Stimme - denn die nützt denen nichts.

Wobei wir wieder beim Thema wären: die Politiker haben weder Bock noch Plan auf das Internet und die Geschwindigkeit mit der sich alles damit verbundene entwickelt, selbst wenn die wollen würden - die kommen nicht hinterher, lassen sich aber auch nicht von Spezialisten beraten die NUR damit beschäftigt sind. Ergebnis: wir kriegen so einen Bockmist zu sehen, jedes mal aufs neue, mal hier mal da aber immer genau so.

Bestes Beispiel ist aktuell Russland. Die haben versucht Telegram zu blockieren, was aber nicht geht weil sich die App mittels Push-Updates von einem neuen Server immer aktuell hält. Was machen die Russen? Richtig, erstmal ganze IP-Blöcke blockieren, überwiegend Amazon, Google, aber auch MS & Cloudflare waren mit betroffen. Ergebnis: Telegram funktioniert, aber alles was in den knapp 20Mio. IP-Adressen die sie blockiert haben funktioniert nicht. Bei denen ist nicht nur Youtube, Twitch und Viber ausgefallen, sondern auch solche Scherze wie ATM die keine Kreditkarten verarbeiten konnten - geht ja nicht wenn der Bankautomat den Server nicht erreicht, auch Kassen usw. gingen nicht.
So was bekommen wir, wenn wir weiterhin alte Knacker an die Regler lassen, die zu dumm und zu faul sind sich mit der aktuellen Lage wenigstens mal vertraut zu machen.
 
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@cryon1c
Es steht dir auch vollkommen frei wen auch immer zu wählen oder auch gar nicht. Deswegen ja Wahlrecht und nicht Wahlpflicht. :D

Ich persönlich stimme dir in Fragen der Digitalisierung durchaus zu, da haben alle etablierten Parteien erhebliche Defizite. Vorallem auch bedingt durch das Alter der Führungsspitzen - es gibt ja durchaus junge Mitglieder, auch in den ehemals Volksparteien, aber deren Meinung hat kaum Gewicht. Es gibt natürlich auch viele andere wichtige Themen und auch dort kommt durch GroKo viel zu wenig Bewegung ins Spiel.
 
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Wenn die ihre 5% nicht erreicht, hat man auch nix erreicht. Piraten etc, gewählt, was ist das Ergebnis? Ja, die hatten paar Stimmen mehr als erwartet, aber geschafft haben die trotzdem nix. Mutti regelt noch immer rum. Wo ist der Unterschied zwischen nicht wählen und das wählen was keinen Einfluss bekommen wird?

Das stimmt so nicht. Für jede Stimme (ab 18.000) erhalten auch kleine Parteien Finanzierung vom Staat. Es ist also abgesehen vom Mitregieren auch sinnvoll, kleinere Parteien zu wählen.
Parteienfinanzierung - Mit 18.000 Stimmen gibt's Geld vom Staat (Archiv)
 
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Das stimmt so nicht. Für jede Stimme (ab 18.000) erhalten auch kleine Parteien Finanzierung vom Staat. Es ist also abgesehen vom Mitregieren auch sinnvoll, kleinere Parteien zu wählen.

Nicht zu vergessen die Signalwirkung der Wahl und der kumulative Effekt: Vielleicht schafft ja die präferierte Kleinpartei in *dieser* Wahl nicht die Fünf-Prozent-Hürde oder packt diese so knapp, dass sie in der Opposition wenig reißen kann. Aber jede zusätzliche Stimme für Underdogs zeigt den etablierten Parteien, wohin Wähler abgewandert sind und es zeigt den Kleinparteien selbst, dass sie auf einem Weg sind, der von zunehmend mehr Bürgern mitgetragen wird. Und das wird sich bei den *zukünftigen* Wahlen auswirken. Das Schaffen einer Basis braucht Zeit und Strukturpflege, das kommt nicht instant aus der Dose.

Und sicherlich lässt Protestwählen auch mal Knallchargen wie beispielsweise die Blaupopulistische Jägerpartei an Bedeutung gewinnen, aber das gehört nun einmal zur Demokratie dazu. Zumal die unsere wehrhaft genug ist, besagte Knallchargen in der Opposition und sogar mitregierend lange genug zu ertragen, bis auch der letzte Mitläufer merkt, dass er auf ein hinkendes Pferd gesetzt hat. Das tut dann eben mal eine oder zwei Legislaturperiode/n weh - sei's drum, es besteht kein Anspruch auf jene Gemütlichkeit, die der deutsche Michel so schätzt.
 
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Naja es gibt einen guten Grund warum so wenige Leute wählen gehen, unter anderem deswegen weil man halt nix zu wählen hat. Wenn einem nix zusagt, dreht man sich um und geht, so funktionieren wir halt nun mal. Ob das da bei den politischen Spielchen jemandem hilft oder schadet, geht den gemeinen Michel ja nix an, der versteht das meist nicht und will auch nicht. Der will etwas wählen was Sinn macht und seinen Ideen irgendwie wenigstens einen groben Umriss verpassen kann.
So was sehe ich hier nicht und da geht es nicht nur mir so.

Und dann kriegen wir so nen Rotz zusammen.
 
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Naja es gibt einen guten Grund warum so wenige Leute wählen gehen, unter anderem deswegen weil man halt nix zu wählen hat. Wenn einem nix zusagt, dreht man sich um und geht, so funktionieren wir halt nun mal.

Nein. So funktionierst du und ein paar andere Politikverdrossene. Wobei ich der Ansicht bin, dass es zumeist nicht Verdrossenheit ist, sondern schlicht Faulheit. Oder Bequemlichkeit, wenn man es etwas sanfter formulieren möchte.

Irgend eine Partei hat *immer* die größte Schnittmenge mit den eigene Werten, Vorstellungen und Interessen. Hundertprozentige Übereinstimmung gibt es nie, es geht immer um den individuell vorteilhaftesten Kompromiss. Wer allerdings eine auf sich maßgeschneiderte Partei will, muss, kann und darf diese gründen. Eine sehr simpler Vorgang, der allerdings etwas mit der Mentalität des deutschen Michels kollidiert, lieber alles vorgesetzt zu bekommen und auswählen zu können. Viele Menschen haben eine sehr konkrete Vorstellung davon, was sie nicht wollen, während sie gleichzeitig niemals darüber nachgedacht haben, was sie eigentlich wollen. Alle meckern, keiner macht was. Aber so funktioniert Politik nun einmal nicht.

Im Grunde ist es ganz einfach. Auch in der Politik gilt: Wenn man sich nicht in der Lage sieht, den gewünschten Zustand selbst herzustellen, muss man aus den angebotenen Optionen auswählen. Ist man sogar dazu nicht in der Lage, nimmt man sich halt 'nen Strick und erschießt sich dort, wo das Wasser am tiefsten ist. Oder man wandert dorthin aus, wo mutmaßlich Zustände herrschen oder herstellbar sind, die einem gefallen - was für die Meisten auch nicht in Frage kommt, weil man dazu ebenfalls den eigenen Hintern aus der Komfortzone heraus bewegen müsste.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Viele Deutsche finden Politik doof, aber die Politik mitbestimmen oder Deutschland verlassen wollen die Wenigsten. So schlimm scheint es also doch gar nicht zu sein, auch wenn in der eine oder anderen Weise ständig über den Untergang lamentiert wird. Das sind Luxusprobleme, nichts weiter.
 
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@Mahoy
Klingt beim ersten Lesen ein wenig hart aber ich glaube du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. ^^

@cryon1c
Hast du vielleicht mal den Wahl-o-Mat ausprobiert? Damit kann man relativ leicht erhausfinden welche Partei die größte Schnittmenge zu den eigenen Ansichten hat, ohne Wahlprogramme zu lesen. Die paar Fragen bekommt jeder beantwortet und oft ist man erstaunt wie groß die Übereinstimmung mit mancher Partei ist, wenn man den noch nicht genutzt hat.
Hier die Variante zur 2017er Bundestagswahl: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2017 | Start
 
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Kommt mir irgendwie wie folgt vor:
Wir haben großen Mist gebaut! Können wir es jemanden in die Schuhe schieben? ein jungen Kanadier? Geilo, lasst uns schnell ein riesen Aufwand betreiben, Familie einsacken, alles Computerzeugs mitnehmen, alle verhören, Waterboarding, den Jungen verknacken, ... bevor irgendjemand bemerkt dass wir eigentlich Bockmist gebaut haben! *zieht am joint* Hell yeah, so ziehen wir es durch! :daumen:
 
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@cryon1c
Hast du vielleicht mal den Wahl-o-Mat ausprobiert? Damit kann man relativ leicht erhausfinden welche Partei die größte Schnittmenge zu den eigenen Ansichten hat, ohne Wahlprogramme zu lesen. Die paar Fragen bekommt jeder beantwortet und oft ist man erstaunt wie groß die Übereinstimmung mit mancher Partei ist, wenn man den noch nicht genutzt hat.
Hier die Variante zur 2017er Bundestagswahl: Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2017 | Start

Die Dinger kannst du aber in der Pfeife rauchen, weil du nur eine begrenzte Anzahl an Parteien zum Vergleich auswählen kannst. Man müsste alle auswählen können. Geht aber nicht.
 
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Die Dinger kannst du aber in der Pfeife rauchen, weil du nur eine begrenzte Anzahl an Parteien zum Vergleich auswählen kannst. Man müsste alle auswählen können. Geht aber nicht.

Geht durchaus. Du kannst die Parteienauswahl NACH der Beantwortung aller Fragen (musst also nicht mehrere Durchläufe starten) jederzeit frei variieren. Alle auf einmal geht zwar nicht, aber schau mir da durchaus alle Parteien an, indem ich mehrere Filter hintereinander setze. Habe auf die Art und Weise auch bereits einige interessante neue Parteien gefunden, die nur oft leider nicht in meinem eher kleineren Wahlkreis antreten (vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl).
 
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Bei mir kommt der Wahl-O-Mat immer zu dem Schluss, dass "Die Partei" die höchste Deckung mit meinen Antworten aufweist. Kurz, das Ding funktioniert absolut korrekt! ;)
 
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- Er hat sich nicht an die öffentlich freien Links gehalten
- Er hat eine Software eingesetzt, um andere Dokumente herunter zu laden

=> er hat das System gehackt. Ob es nun einfach oder schwer war ist egal. Auch eine Haustür ist mit minimalem Aufwand zu öffnen, ein Einbruch bleibt es trotzdem.

Das ganze ist jetzt Ermessungsspielraum des richters und ich hoffe, 40h Sozialarbeit werden als Urteil reichen

Lese ich das hier, kommt Kanada nach USA, der Türkei und Bayern auch auf die schwarze Liste meiner No-Go Länder.
"...Traumatische Hausdurchsuchung und Verhöre

15 Beamte rückten zu einer Hausdurchsuchung bei dem jungen Mann aus, verhafteten und verhörten ihn, und beschlagnahmten die elektronischen Geräte seiner Familie. Der minderjährige Bruder wurde auf dem Weg zu Schule festgenommen. Auch die Eltern und die minderjährigen Geschwister sollen stundenlang verhört worden sein – offenbar ohne Rechtsbeistand. Die Familie beschreibt den traumatischen Tag in einem Interview mit dem öffentlichen kanadischen Rundfunk CBC...."

Quelle "Computer-Missbrauch": Kanadier droht Haft, weil er zahlen kann |
heise online
 
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- Er hat sich nicht an die öffentlich freien Links gehalten
- Er hat eine Software eingesetzt, um andere Dokumente herunter zu laden

=> er hat das System gehackt. Ob es nun einfach oder schwer war ist egal. Auch eine Haustür ist mit minimalem Aufwand zu öffnen, ein Einbruch bleibt es trotzdem.

Du sagst es: Es muss mindestens etwas Geschlossenes geöffnet (nicht unbedingt etwas Verschlossenes aufgebrochen) werden, damit ein Einbruch vorliegt.
Analog dazu muss auch bei elektronischen Anlagen eine wie auch immer geartete Sperre überwunden werden, damit ein Einbruch vorliegt.

Und ebenso wenig wie das Abnehmen der Hausnummer einer geschlossenen Tür entspricht, ist auch das Fehlen einer direkten Verlinkung keine Sperre, die zu überwinden wäre. Schon vor 20 Jahren waren Webcrawler nicht darauf angewiesen, Verlinkungen zu verfolgen, sondern haben damals wie heute - ganz legal - öffentlich zugängliche Verzeichnisstrukturen abgegrast. Auch die Benutzung von Siterippern, mit denen man komplette Websites herunterladen kann, sind nicht illegal. In Deutschland nicht und in Kanada auch nicht, wenn ich einem dortigen Bekannten glauben schenken darf.
 
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