zum PC Markt Wachstum
2020 und 2021 waren die großen Corona Jahre. Da waren viele Firmen gezwungen Mitarbeiter auf Home-Office und deswegen auf Laptop umzustellen. Gleichzeitig gab es auch einen Push virtuelle Umgebungen zu bringen, weil kaum jemand seine Firmenumgebung bei den Mitarbeitern in den Häusern und Wohnungen rumschwirren haben will. Die Laptops sind ein Stück weit glorifizierte Thin-Clients.
Wenn es vorher im Lifecycle Management der Geräte der Mitarbeiter eine homogene Verteilung gab, so gibt es diese seit dieser Zwangsumstellung nicht mehr. Corona hat auch das kaputt gemacht. Die Altersverteilung der Geräte ballt sich jetzt und nicht nur bei einer Firma, sondern bei fast allen.
Genau das merken jetzt die Hersteller. Anstatt dass Firmen ihr jährliches Kontingent bestellen, wird weniger bestellt, denn bei Corona hatte man ja diesen Schub an Umstellungen. Gleichzeitig müssen sich die Firmen darauf vorbereiten, dass 2025 und 2026 wieder massenhaft Geräte ins Lifecyclemanagement rutschen und getauscht werden müssen. Wo früher homogener Bedarf war, gibt es jetzt einen Schweinezyklus.
Gleichzeitig brauchen die Firmen in vielen Abteilungen (nicht allen) weniger Rechenleistung am Büroplatz, weil es wird eh in einer virtuellen Umgebung gearbeitet. Das ist dann der zweite Punkt warum Firmen weniger Büros mit PCs und mehr mit Thin-Clients ausrüsten. Mehr wie ein 15W TDP Gerät brauchen ganz ganz wenige.
Ein Arbeitnehmermarkt der Home-Office auch nach Corona als Vorteil erachtet, weil man weniger Leben im Stau verbringt oder doch seine Kinder leichter betreuen kann bringt auch hier die Arbeitgeber dazu die Mitarbeiter mindestens Home-Office fähig einzustellen. Wenn ich vor 2020 gesagt habe der PC unter dem Tisch ist tot, lang lebe der HP-Mini PC und andere "1 Liter Geräte", so kann ich jetzt sagen, alles außer Laptop macht keinen Sinn. Ein 500€ Laptop funktioniert in der Firma genausogut wie ein 500€ Office-i3 unter dem Tisch, schlimmstenfalls war beides nur ein Gerät um in einer der virtuellen Umgebungen zu arbeiten. Ein Thin-Client spart auf den ersten Blick ein bisschen Geld, macht aber hintenrum zu oft sehr viel Arbeit. Also ein Laptop. Spart Platz und wenn der Mitarbeiter "Home-Office" schreit, packt er es ein und geht, was mit dem Thin-Cleint und dem alten PC unter dem Tisch nicht gegangen ist.
Wenn sich Gamer also fragen, "hey, warum gibt es keine billigen Office Boards mehr auf denen man einen Gaming PC aufsetzen kann, weil die Office Boards auch gut genug sind?", dann ist die Antwort schlicht, dass niemand im Office mehr solche PCs braucht als hätten wir 2015. Deswegen gibt es im Vergleich zu vor 10 Jahren kaum billige Office Boards.
Es gibt nicht mehr diese Synergie bei der sowohl Office-PCs, als auch Spiele PCs, den gleichen i5 der zweiten oder vierten Generation mit 65W haben wollten. Office PC in den Firmen bedeutet heute 15W TDP, fertig, alles andere ist Verschwendung und selbst dieser Intel i5-1235U kommt kaum über 15% im Task-Manager. Soviele Adobe CC User gibt es nicht, dass sich da am Durchschnitt was rüttelt. Spieler wollen weiterhin ihre Power-CPU, baer es gibt halt nicht mehr Millionen von Firmenkunden die den auch wollen und daher über die riesige Produktion der Herstellungspreis sinkt.
Deswegen wollen diese Hersteller ja alle Cloud-Gaming herbeireden, Weil dafür braucht man kein neues Produkt, man migriert einfach die Kunden die man schon hat auf eine Produktlinie von Servern die man auch schon hat (wie die Outlook-Cowboys in die virtuelle Umgebung). Das ist keine Lösung, das ist einfach der Faulheit der Hersteller geschuldet nicht neue Produkte zu entwickeln die für Gamer Sinn machen. Der Erfolg von Konsolen und Steam-Deck gibt jedoch den Firmen Recht die weiterhin spezialisierte Gaming Produkte entwerfen und das muss auch am PC passieren. Die 7800XT ist also nicht schlecht weil sie 60CUs hat. Sie ist schlecht, weil man noch den ganzen Rest des Gaming PCs braucht. Das ist analog 1:1 der Grund warum Firmen Laptops kaufen und keine Thinclients. Letzterer braucht für das schnelle Home-Office halt auch den Rest des Office-PCs. Den Laptop klappt man auch und dann ist das Maus, Touchpad und Monitor, fertig, Home-Office kann sofort losgehen. Wenn es auf lange Sicht dann bequemer werden soll hilft die IT auch hier.
Also bitte kein Mitleid für schrumpfende Märkte, wenn die Hersteller durch die Bank im Tiefschlaf sind und nicht gemerkt haben was passiert.