AW: PCGH-Retro: Der iPhone-Großvater - Abschied vom Apple Newton
Hallo,
+ aber hallo! Der Newton hat funktioniert und mit einem Palm ist er nun überhaupt nicht zu vergleichen.
Ich habe mit ihm gefaxt, mails verschickt, habe ihn als Diktiergerät gebraucht, ihn mit Apps als Schachcomputer, Ebook, Thermometer, Tafelwerk, Skizzenblock, Sternkarte (über Kopf gehalten Spitze), wissenschaftlichen Taschenrechner oder sonstwas gebraucht. Es gab die wichtigsten Office-Programme, eine rudimentäre Programmierumgebung, mit der ich durchaus was anfangen konnte.
Er war unglaublich intuitiv, zwischen den Programmen ließ sich alles per drag & drop machen. Der Display-Rand war die Zwischenablage, markieren, rüberschieben. Machte man z.B. in einem meeting Notizen, genügte ein Markieren und Antippen von Namen, Uhrzeit etc. und der Spaß landete von allein etwa in der Adresskartei oder im Planer. Die soup-Architektur in der Datenbehandlung machte nicht nur für damals Erstaunliches möglich.
Das Wichtigste war mir die zuletzt beim 2100er genial funktionierende Handschriftenerkennung. Das Display hatte genau die richtige Größe, auch für's Cafehaus. Man konnte überall drauf schreiben, er war schnell und hat, einmal angelernt, nahezu alles richtig erkannt. (Das schon mal mit dem erwähnten Palm versucht? Ging gar nicht, da hat man Buchstaben in ein Feld gekrakelt. Unterirdisch!) Schneller habe ich Texte nie umgesetzt, seit seeligen Jugend-Commodore-Zeiten nicht. In den Texten konnte man herumwerkeln, Formatieren war teilweise ein Werk von schnellen Strich"codes" übers Wort, da musste kein Menü aufgerufen werden. (Löschen war übrigens besonders schön, einfach durchkritzeln.
Text-to-Speech klang etwas spacig, aber es funktionierte zumindest für Englisch. X-beliebige Docs am Computer als Newton-Books gepackt und auf dem ausreichend großen Display sonstwo gelesen - mit Vorliebe bei Vorträgen und meetings
Oder man konnte sich alles vorlesen lassen. Wem die Stimme nicht gefiel, hat sich eben einen Stimmensynthesizer geladen und eine vielleicht laszive Frauenstimme rangelassen. Wer wollte, hat sich selbst was geschrieben und die Dame lesen lassen
Warum ich das schreibe? Weil ich a) das oben nicht stehen lassen konnte und ich b) nach dem Exitus meines 2100er (the brick war der Spitzname für die Teile) auf der Suche nach Infos bin und geschaut habe, ob iPod/iPhone oder iPad mir den ersetzen können. Und ich bin ziemlich gefrustet, wenn ich überall was von text-to-speech nur ordentlich via internet lese, dass es immer noch keine derart gut funktionierende HS-Erkennung gibt und dass das iPad, auf dass ich alle Hoffnungen gesetzt habe (obwohl es eigentlich zu groß ist wie iPhone/iPod zu klein), keine adäquate Stifterkennung hat. Bleibt nur e..y und Frust ablassen. (Sorry, dass der ausgerechnet hier landet!)