Raketenjoint
Freizeitschrauber(in)
Yet another drawer casemod
TL;DR Mein PC wird in ein Hängeregister eines Schubladencontainers verfrachtet.
Ideenfindung
Ich schaue nach links und sehe einen großen Kubus.
Mein Cooltek W2 ist zwar ein leises Kühlmonster, jedoch vermisse ich den Schreibtischplatz, den meine neuen Lautsprecher brauchen.
Es fällt auf schnell, dass Grafikkarte und ATX-Netzteil zu hoch und das Mainboard zu breit für den IKEA Helix Schrank ist. Leise, kühl und schlicht soll es dennoch sein. Eine schöne Herausforderung wird es, mit dem Dremel zum zweiten Mal in der Hand alle Arbeiten auf einem Vesperbrett im Studentenzimmer zu vollbringen.
Planung
Wie finde ich nun den passenden Schrank? Metall mag ich mehr und schirmt die EM-Strahlung ab. Schubladen haben meist an den Seiten Schienen und die Front möchte ich nicht mit Lüfteröffnungen zerstören.
=> Das Netzteil muss an der Hinterseite angebracht werden. M-ATX Boards sind 244 mm quadratisch und das Netzteil 8,6 mm breit. Die Grafikkarte mit Wasserkühler ist höher als das Netzteil und recht lang.
=> Die minimalen Schubladeninnenmaße betragen: 300 mm x 170 mm x 260 mm.
Das tagelange Googlen war ein Graus, da die wenigen Suchen unvollständig gewesen sind oder nach Herstellerangaben gesucht werden musste. Ich wertschätze Preisvergleiche mit großen Filterlisten wie Geizhals nun noch mehr.
Schlussendlich blieb mir nur der 100€ teure Schubladencontainer "Bisley PFA-3".
Ein Tag lang in Sketchup eingelernt und den Platz im Hängeregisterschrank eingeplant:
In lichtgrau bestellt und dann festgestellt, dass die Lieferzeit doch länger als 2 Wochen (1 Monat) dauert. Deswegen bin ich auf schwarz umgestiegen. Nach dem Urlaub wird er dann aus der Frischhaltefolie geperlt.
Hardware
Es wird alles aus meinem vorherigen Build weiterverwendet:
Mainboard: Asrock Z77 Professional-M
CPU: i5 2500K @ 4,0 GHz
Graka: EVGA GTX 980 Ti @ WC
Netzteil: BeQuiet Straight Power E10 500W
RAM: Crucial Ballistix Sport VLP 2x8 GB DDR 1600
Pumpe: Magicool DCP450
Radiator: Nova 1080 Copper Edition
Basteln
Ratloses Zerren an der Schublade, trotz Tutorial-Video (ganz schön verkratzte Seiten). Nach 10 min habe ich den Mechanismus verstanden. Seitlich raushebeln und dann nach oben ziehen.
Für mehr Informationen besuche die Datenschutz-Seite.
Dann die Schublade mit Malerkrepp abkleben und Mainboard ausbauen. Das Anzeichnen der Schraubenpositionen des M-ATX Mainboards hätte ich lieber mit Yassens Vorlagen als mit dem Karton machen sollen.
Ich habe mich gegen den Mainboard-Tray eines alten Gehäuses entschieden, da er zu breit und in einzelne Segmente gegliedert ist. Als Abstandshalter nehme ich M4 Verbindungsmuttern. Die M4 Schrauben passen perfekt durch das Mainboard. Mit dem Dremel muss die ATX-Slotblendenöffnung gefräst werden.
Ursprung der zusätzlichen Bohrungen: Unkonzentriert und hastig habe ich die Schablone an die Front angelegt und damit an der falschen Seite gebohrt. .
Grafikkartenöffnung gedremelt und gefeilt. Erste Sitzprobe zeigt sich erfolgreich. Viel Spielraum gibt es hier nicht.
Jetzt kommt die anstrengendste Arbeit: Die runde Lüfteröffnung ist mit den Frässcheiben selbst im schrägen Winkel nicht so einfach. Auch diese ist nach lärmenden 30 min vollbracht. Gut, dass die Wände hier dick genug sind und meine Mitbewohner mir nicht die Tür eintreten.
Zugegebenermaßen nicht vollständig rund, aber auf der Rückseite unter dem Staubfilter nicht sichtbar. Lieber schone ich das dünne Stahlblech.
Zuletzt setze ich die Schlauchdurchführungen mit einem Schälbohrer der Größe 20.
Eine Sache fehlt noch: Die Rückwand des Containers sollte Frischluft und Zugriff auf die Anschlüsse bieten. Die letzte Schablone spare ich mir mit dem malädrierten Vesperbrett. Passt perfekt!
Endlich wird die Schublade von der Malerkreppschicht befreit und begutachtet. Beim Auflegen der verwendeten Trennscheibe auf eine Neue wird mir erst bewusst, dass ich nur 2 mm verbraucht habe. Damit werde ich wohl noch lange Spaß haben.
Über die Nacht läuft die Wasserkühlung probe. Der Radiator darf nach einem Jahr 24/7 geputzt werden.
Fazit
Schon verschwindet die Schublade unauffällig im Container. Die Temperaturen im Idle sehen mit grob 25°C in Ordnung aus, ich höre nur die kaputten Lager der 180 mm Lüfter @ 300 RPM, wenn gerade keine Musik läuft. Alles in allem bin ich stolz und zufrieden trotz kleiner Makel. Das Basteln hat Spaß gemacht. Ich bin gespannt, wann ich nach mehr Fußraum verlange.
Einige Erfahrungen habe ich gesammelt:
TL;DR Mein PC wird in ein Hängeregister eines Schubladencontainers verfrachtet.
Ideenfindung
Ich schaue nach links und sehe einen großen Kubus.
Mein Cooltek W2 ist zwar ein leises Kühlmonster, jedoch vermisse ich den Schreibtischplatz, den meine neuen Lautsprecher brauchen.
- PC unter den Tisch stellen? Nein, dann lege ich bei diesem "Winzling" sofort die Füße drauf.
- Mini-HTPC? Damit es wirklich klein wird, sollte man auf ITX-Boards und SFX/TFX-Netzteile setzen. Ich will aber bei derzeitigen Rampreisen keine neue Hardware anschaffen, ITX bietet mir mit 2 Ramslots und 1 Erweiterungskartenplatz nicht gerade Zukunftssicherheit und die kleinen Netzteile kommen nicht an die ATX-Vertreter ran.
- Schreibtischschrank mit Mulde für den PC? Finde nichts für diese Größe und das Netzteil benötigt rechts Frischluft.
Es fällt auf schnell, dass Grafikkarte und ATX-Netzteil zu hoch und das Mainboard zu breit für den IKEA Helix Schrank ist. Leise, kühl und schlicht soll es dennoch sein. Eine schöne Herausforderung wird es, mit dem Dremel zum zweiten Mal in der Hand alle Arbeiten auf einem Vesperbrett im Studentenzimmer zu vollbringen.
Planung
Wie finde ich nun den passenden Schrank? Metall mag ich mehr und schirmt die EM-Strahlung ab. Schubladen haben meist an den Seiten Schienen und die Front möchte ich nicht mit Lüfteröffnungen zerstören.
=> Das Netzteil muss an der Hinterseite angebracht werden. M-ATX Boards sind 244 mm quadratisch und das Netzteil 8,6 mm breit. Die Grafikkarte mit Wasserkühler ist höher als das Netzteil und recht lang.
=> Die minimalen Schubladeninnenmaße betragen: 300 mm x 170 mm x 260 mm.
Das tagelange Googlen war ein Graus, da die wenigen Suchen unvollständig gewesen sind oder nach Herstellerangaben gesucht werden musste. Ich wertschätze Preisvergleiche mit großen Filterlisten wie Geizhals nun noch mehr.
Schlussendlich blieb mir nur der 100€ teure Schubladencontainer "Bisley PFA-3".
Ein Tag lang in Sketchup eingelernt und den Platz im Hängeregisterschrank eingeplant:
In lichtgrau bestellt und dann festgestellt, dass die Lieferzeit doch länger als 2 Wochen (1 Monat) dauert. Deswegen bin ich auf schwarz umgestiegen. Nach dem Urlaub wird er dann aus der Frischhaltefolie geperlt.
Hardware
Es wird alles aus meinem vorherigen Build weiterverwendet:
Mainboard: Asrock Z77 Professional-M
CPU: i5 2500K @ 4,0 GHz
Graka: EVGA GTX 980 Ti @ WC
Netzteil: BeQuiet Straight Power E10 500W
RAM: Crucial Ballistix Sport VLP 2x8 GB DDR 1600
Pumpe: Magicool DCP450
Radiator: Nova 1080 Copper Edition
Basteln
Ratloses Zerren an der Schublade, trotz Tutorial-Video (ganz schön verkratzte Seiten). Nach 10 min habe ich den Mechanismus verstanden. Seitlich raushebeln und dann nach oben ziehen.
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Dann die Schublade mit Malerkrepp abkleben und Mainboard ausbauen. Das Anzeichnen der Schraubenpositionen des M-ATX Mainboards hätte ich lieber mit Yassens Vorlagen als mit dem Karton machen sollen.
Ich habe mich gegen den Mainboard-Tray eines alten Gehäuses entschieden, da er zu breit und in einzelne Segmente gegliedert ist. Als Abstandshalter nehme ich M4 Verbindungsmuttern. Die M4 Schrauben passen perfekt durch das Mainboard. Mit dem Dremel muss die ATX-Slotblendenöffnung gefräst werden.
Ursprung der zusätzlichen Bohrungen: Unkonzentriert und hastig habe ich die Schablone an die Front angelegt und damit an der falschen Seite gebohrt. .
Grafikkartenöffnung gedremelt und gefeilt. Erste Sitzprobe zeigt sich erfolgreich. Viel Spielraum gibt es hier nicht.
Jetzt kommt die anstrengendste Arbeit: Die runde Lüfteröffnung ist mit den Frässcheiben selbst im schrägen Winkel nicht so einfach. Auch diese ist nach lärmenden 30 min vollbracht. Gut, dass die Wände hier dick genug sind und meine Mitbewohner mir nicht die Tür eintreten.
Zugegebenermaßen nicht vollständig rund, aber auf der Rückseite unter dem Staubfilter nicht sichtbar. Lieber schone ich das dünne Stahlblech.
Zuletzt setze ich die Schlauchdurchführungen mit einem Schälbohrer der Größe 20.
Eine Sache fehlt noch: Die Rückwand des Containers sollte Frischluft und Zugriff auf die Anschlüsse bieten. Die letzte Schablone spare ich mir mit dem malädrierten Vesperbrett. Passt perfekt!
Endlich wird die Schublade von der Malerkreppschicht befreit und begutachtet. Beim Auflegen der verwendeten Trennscheibe auf eine Neue wird mir erst bewusst, dass ich nur 2 mm verbraucht habe. Damit werde ich wohl noch lange Spaß haben.
Über die Nacht läuft die Wasserkühlung probe. Der Radiator darf nach einem Jahr 24/7 geputzt werden.
Fazit
Schon verschwindet die Schublade unauffällig im Container. Die Temperaturen im Idle sehen mit grob 25°C in Ordnung aus, ich höre nur die kaputten Lager der 180 mm Lüfter @ 300 RPM, wenn gerade keine Musik läuft. Alles in allem bin ich stolz und zufrieden trotz kleiner Makel. Das Basteln hat Spaß gemacht. Ich bin gespannt, wann ich nach mehr Fußraum verlange.
Einige Erfahrungen habe ich gesammelt:
- Wenns kompakt sein soll, muss man solche Schubladen selbst auf Maß anfertigen. Hierfür habe ich aber weder die Fähigkeiten noch das Material und Zeit.
- Ausziehbare Schubladen verlangen nach längeren Kabeln, welche sich beim Einschieben schnell verfangen.
- Dremeln ist viel langsamer und unsauberer als ein Schnitt mit einer Stichsäge. Weder habe ich eine, noch kann ich mir vorstellen, wie die ganze Schublade hineinpassen sollte.
- Netzteil und ATX Slotblende sollte ein stabiler Steg trennen, damit der Lüfter stabiler gefasst wird.
- Die Metallbleche des Containers sind ausgerechnet am Boden am dünnsten. Kombiniert mit dem minimalen Spielraum durch die M4 Schrauben habe ich etwas Angst um das Mainboard bezüglich Verspannungen.
- Ich bin gespannt wie schnell mir alles trotz Staubfilter am Hecklüfter und Überdruck einstauben wird.
- Frontanschlüsse wären nett. Übergangslösungen wäre ein einfacher USB 3.0 Header, der beim ausziehen in der Schublade erreichbar ist.
- Das Kabelmanagement ist schwierig. Vllt. werde ich mir Crimpzange, Terminals und Kabel besorgen und werde mit meinem übrigen Sleeve Kabel mit angepassten Längen erstellen. Evtl. hilft auch eine Netzteilblende.
- Das optische Laufwerk lasse ich vorerst weg, da ich mir mit dem Dremel bei einem Stealth Mod eher die Front ruiniere.
- Der Radiator kommt irgendwann wieder auf den Tisch mit ausgetauschten Lüftern.
- Eine Luftkühlung lässt sich bei weitem nicht so einfach umsetzen, da bei mir der Airflow nur über die Sockelgegend laufen muss.
- Weder kompakt und leicht ist das Gebilde für die nächste Lanparty. Freue mich schon auf das Treppentragen.