AW: Welche Soundkarte? Benötige Kaufberatung!
Ich glaub du verdrehst da was.
Virtueller Surround und anderwaltige Effekte wie ein Compressor oder Normalizer sind verschiedene paar Schuhe.
Dass diese Effekte erstmal nichts mit der Hardware zu tun haben, sollte eigentlich klar sein.
Es ging hier in erster Linie um die Klarstellung, dass solche Erweiterungen wie eine 7.1 Simulation per se keine Wundermittel sind.
Die Fähigkeit zum Orten beruht einzig und allein auf der
Erfahrung unseres Gehörs beziehungsweise dem Vermögen unseres Gehirns, die cordierten Informationen wie etwa Laufzeitdifferenzen und spezifische Verzerrungen im Frequenzspektrum zu deuten. Dabei ist es völlig unerheblich, ob ich irgendwelche Software zur Klangverbiegung im Hintergrund laufen habe oder nicht. Es ist alles eine Frage der Gewöhnung. Unter Gamern fasst man das wohl auch unter "Skill" zusammen. Es ist nichts anderes als die schiere Erfahrung mit dem eigenen System.
Der Einsatz von virtuellem Surround bei Spielen macht faktisch gesehen nur dort Sinn, wo eine Engine die Anzahl der Kanäle auch getrennt voneinander ansprechen kann. Gibt die Audio Engine des Spiels bereits einen Stereo-Downmix aus, dann können die Kanäle nicht mehr korrekt per HRTF gefaltet werden. In dem Fall wird einfach nur ein Equalizer und etwas Reverb angewandt, was jedoch keines Falls zu einer Präzisierung der Klangkulisse beiträgt.
In den Fällen, wo die Audio Engine die Signalverarbeitung tatsächlich extern stattfinden lässt, kann man sich durchaus über inhaltliche Veränderungen von empfundener Räumlichkeit und Lokalisation unterhalten. Das ist allerdings nur in wenigen Fällen möglich, da die meisten modernen Titel die Beugung über eine HRTF bereits selbst übernehmen und eben
keine getrennte Kanalausgabe für externe Surround-Software anbieten.
Veränderungen durch "klangfärbende" Effekte können subjektiv in der Tat besser gefallen. Da ist auch gar nichts dran auszusetzen.
Nur sollte man sich nicht vormachen, dass man am Ende dieser Kette zwangsweise "mehr" hört, als jemand anders. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, den uns das schmutzige Marketing der Hersteller von Gaming-Peripherie schon seit Ewigkeiten einbläuen möchte, um den eigenen Absatz zu steigern. Eigentlich auch ziemlich naheliegend, dass wenn jemand mit der eigenen Leistung unzufrieden ist, er den Fehler erstmal bei dem eigenen Setup sucht. Und genau hier sind viele Leute leider sehr leicht manipulierbar und lassen sich den größten Schwachsinn andrehen. Wer im HiFi-Bereich unterwegs ist, wird das Prozedere kennen
Wenn ich in neue Hardware investiere, dann in einen besseren Kopfhörer und einen diesem angemessenen Wandler/Verstärker. Wer gut orten will, besorgt sich am besten Kopfhörer mit gutem Auflösungsvermögen und einem ausgewogenen Frequenzgang.
Und für diejenigen, die nach längerfristigem Vergleichen immernoch die Erfahrung gemacht haben, dass sie mit virtuellem Surround besser zurechtkommen. Bitte sehr:
HeSuVi download | SourceForge.net
Wer den Klang seiner Kopfhörer jedoch erstmal massiv durch Software verbiegen muss, um zu einem zufriedenstellenden Sound zu kommen, sollte sich vielleicht besser die Frage stellen, ob er überhaupt den passenden Hörer gewählt hat.