Sicherheit: Stromausfall in Ukraine durch Trojaner verursacht

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Nach dem mehrstündigen Stromausfall in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk gibt es nun neue Erkenntnisse zu den möglichen Ursprüngen. Offenbar war der sogenannte BlackEnergy-Trojaner in der Lage, mehreren Tausend Bewohnern in der Ukraine das Licht zu verwehren.

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Da ist ja so einiges im Argen, ich erinnere mich noch an den Fall als es in Österreich beinahe zum kompletten Stromausfall gekommen wäre, weil irgend ein System von einem deutschen Versorger mit dem Ösisystem kommunizieren wollte und etwas an einem Port geschickt hat welcher bei dem anderen System Chaos verursacht hat. Seither ist Österreich extrem viel getan und man ist dagegen ganz gut geschützt.

Das Problem ist das die Dinger am Internet hängen, Standleitungen sind heute zu unkomfotabel und teuer, das ist so als würde man Einbrechern die Wohnungstür öffnen. Dann müssen alle anderen Sicherheitsmechanismen (Tesor, diverse Verstecke usw.) umso besser funktionieren.

Sich abzuschotten ist leider keine 100%ige Garantie, das hat Stuxnet schon gezeigt.

Wer die Kohle übrig hat nimmt 100€ aufwärts in die Hand und kauft sich einen kleinen Generator (aber nicht vergessen genug Benzin zu bunkern).
 
Hmmm, warum hängen KRITISCHE Systeme nochmal am WWW? Es ist bekannt das weltweit alles, besonders Infrastruktur massiv attackiert wird, egal ob nun destruktiv oder nur kundschaftend/erobernd.

Jetzt das Ganze bitte mit nem AKW und der Brennstabskammer.
Nein?
Dann sofort alle Steueranlagen vom Netz(Internet) kappen.
Ach, alles was Leib und Lebend beeinflusst, raus aus dem Internet. Wozu muss das alles nach außen vernetzt sein?
 
Hmmm, warum hängen KRITISCHE Systeme nochmal am WWW? ...
Ganz einfach aus organisatorischer, sowie finanzieller Sicht. Hängt man alle Kraftwerke an das selbe Netz, kann man sie zentral managen. Und dafür die jeweiligen Mitarbeiter vor Ort reduzieren. Die Möglichkeiten der Überwachung steigen etc., aber da natürlich wieder irgendwelche Idioten mutwillig irgendetwas zerstören wollen oder irgendwelche Hacker sich wie 12 Jährige beweisen möchte, sollte man es sich hier zweimal überlegen.
Aber wenn ich bedenke was Software heute im Geschäfts oder Industriellen Bereich so kostet, kann ich das schon verstehen.
 
Hmmm, warum hängen KRITISCHE Systeme nochmal am WWW? Es ist bekannt das weltweit alles, besonders Infrastruktur massiv attackiert wird, egal ob nun destruktiv oder nur kundschaftend/erobernd.

Wie schon geschrieben: Standleitungen sind einfach viel zu teuer. Natürlich wäre es von der Sicherheit her erheblich besser, das hat jedoch einen Preis und den zu zahlen sind die Leute einfach nicht bereit.

Wozu muss das alles nach außen vernetzt sein?

Ein Energienetz muß nunmal vernetzt sein (daher auch der Name) und um das zu gewährleisten muß der eine Teil wissen was der andere Teil so macht.
 
Wie schon geschrieben: Standleitungen sind einfach viel zu teuer. Natürlich wäre es von der Sicherheit her erheblich besser, das hat jedoch einen Preis und den zu zahlen sind die Leute einfach nicht bereit.

Ein Energienetz muß nunmal vernetzt sein (daher auch der Name) und um das zu gewährleisten muß der eine Teil wissen was der andere Teil so macht.

Der Name kommt nicht daher, dass sie Kraftwerke über das Internet vernetzt sind sondern weil es eben ein Energienetz ist.
Zudem hat das auch funktioniert bevor es das Internet gab. Tendenziell wird bei sowas wohl selten irgendwas von außen gehackt sondern irgendein Mitarbeiter bringt den Virus unwissend ins System. Daher hilft auch komplette Abschottung von der Außenwelt nur bedingt was.

Dennoch bin ich der Ansicht, dass viel mehr für die Sicherheit getan werden muss, in dem Punkt hängt man einfach Jahre der Technik hinterher - was wohl auch daran liegt, dass die verwendete Technik nie auf dem aktuellen Stand ist :D
 
Der Name kommt nicht daher, dass sie Kraftwerke über das Internet vernetzt sind sondern weil es eben ein Energienetz ist.

Wenn man ein Energienetz mit mehreren großen Kraftwerken betreiben will, dann muß man wissen wer wann wo wie was liefert, ist das nicht der Fall bricht das Netz zusammen. Deshalb muß es auch ein Kommunikationsnetz geben. Es ist wie ein großes Orchester bei dem sich alle miteinander abstimmen müssen, der Dirigent ist der Zentrale Lastverteiler und der braucht nunmal Kontakt zu seinen Musikern, bzw. Kraftwerken.

Zudem hat das auch funktioniert bevor es das Internet gab.

Dann müßtest du den Strom auch so erzeugen und verbrauchen wie in der Zeit vor dem Internet.

Bei ein paar Kraftwerken in der Stadt reicht es wenn sich deren Betreiber miteinander absprechen, das war in der Anfangszeit (vor etwa 1900 so), es hat sich von der Last nicht viel geändert, das war jeden Tag gleich. Später hat man sich per Telefon zusammengerufen, das war noch möglich weil es noch relativ wenige Kraftwerke gab und alle sich an die regeln hielten. Als es dann später im großen Stil Computer gab hat man die Dinger dann alle per Standleitung im zentralen Lastverteiler zusammengeschloßen. Heute nutzt man das Internet weil es (wie gesagt) billiger ist, jeder Solar- oder Windheini würde sich bedanken wenn er eine extra Standleitung über das Telefonnetz für tausend € und mehr pro Monat mieten müßte (mal abgesehen davon das der Käse heute auch IP basiert ist). Neue Kraftwerke werden darum heute per DSL oder GSM/UMTS/LTE angebunden. Ein extra Netz wäre wüschenswert, das will aber keiner Bezahlen oder die Funkfrequenzen freigeben. Womit wir bei einem zentralen Problem von Sicherheit im allgemeinen wären, das Geld fließt erst wenn es richtig gekracht hat.
 
Hmmm, warum hängen KRITISCHE Systeme nochmal am WWW? Es ist bekannt das weltweit alles, besonders Infrastruktur massiv attackiert wird, egal

Tun sie nicht, zumindest nicht in Deutschland bei den größeren Netzbetreibern. Allerdings kann solche Software auch über Dritte, z.B USB Sticks eingeschleust werden. Laxe Sicherheitsvorschriften oder mangelndes Sicherheitsbewusstsein können hierfür Gründe sein. Ich denke nicht, dass sowas in Deutschland möglich ist. Auf den Leitstelle läuft ja kein normales Betriebssystem.


Heute nutzt man das Internet weil es (wie gesagt) billiger ist...
[...]
...Neue Kraftwerke werden darum heute per DSL oder GSM/UMTS/LTE angebunden. Ein extra Netz wäre wüschenswert, das will aber keiner Bezahlen oder die Funkfrequenzen freigeben.

Ganz sicher nicht. Die Leitsystem sind mit Koppelrechnern verbunden, alles abseits vom Internet. Die Erzeuger (allen voran die Windparks) sind per LWL oder Cu angebunden und können über die Leitstelle geregelt werden. Durch die Koppelrechner können die verschiedenen Leitstellen miteinander "reden". Das auch ohne WWW.
Wie jetzt die Erzeuger selbst regeln, weiß ich nicht. Kann gut sein, dass manche (unerfahrenen) da das WWW nutzen. Aber das muss nicht heißen, dass direkt über das WWW geregelt wird, sondern eventuell wird nur ein Befehl an die Leitstelle im Kraftwerk geschickt, die dann manuell regelt. Quasi per Email oder tatsächlich per Telefon. Ja, auch heute wird da noch telefoniert.
Bei Kernkraftwerken sieht das anders aus. Technisch bedingt lassen die sich kaum regeln. Die haben aber auch wie jedes Großkraftwerk eine eigene Leitstelle, die sicher nicht am WWW hängt.

Der Netzbetreiber ist für den Anschluss der Windparks verantwortlich, also auch für die Übertragungstechnik! In den Erdseilen ist die Übertragungstechnik untergebracht. Da sind entweder Cu Luftkabel drin oder vielerort LWL, bis zu 48 Fasern. Im Mittelspannungsbereich meistens unterirdisch verlegt. Und wenn da ein neuer Windpark dran kommt, wird meist ein LWL gelegt. Schließlich muss ja meist eh eine Leitung gebaut werden, da packt man das Luftkabel gleich dazu.

Bei älteren Anlagen gibt es noch sehr häufig Funkrundsteuerung. Die laufen über Langwelle. Aber das ist ein ganz anderen Netz und vor allem nur unidirektional. Und es sind auch kleinere Anlagen <1MW. Die Masse macht es halt. Und dann gibt es tatsächlich einige, die über das UMTS Netz gesteuert werden. Aber das sind dann auch eher kleinere im Bereich von ~1MW, da müsste ich mich aber noch mal erkundigen. Da kenne ich mich nicht aus.

Warum muss das gemacht werden?

Früher ging der Leistungsfluss immer von oben nach unten. Also vom Großkraftwerk zum Verbraucher. Da musste nicht viel geregelt werden. Heute speisen aber viele Anlagen in die unteren Spannungsebenen, also 110kV und 20kV ein. Dazu gehören Windparks (die größeren an 110kV, viele aber auch 20kV bis 15MW), PV und Biogas. Und diese Anlagen müssen regelbar sein, und zwar immer: Denn wenn der Wind stark bläst, muss der Netzbetreiber für die Systemstabilität (Frequenzhaltung, Spannungshaltung) sorgen und es müssen manchmal Anlagen runter geregelt werden. Erst die Großkraftwerke, dann aber auch die Erneuerbaren. Und dafür benötigt man natürlich Kommunikationsleitungen, die auch an der Leitstelle angebunden sein müssen.

Die Anlagenbetreiber sind sogar verpflichtet, Geräte bereitzustellen, um diese Regelung zu ermöglichen. Das steht im EEG:

§ 9 Technische Vorgaben
(1) Anlagenbetreiber und Betreiber von KWK-Anlagen müssen ihre Anlagen mit einer installierten Leistung von
mehr als 100 Kilowatt mit technischen Einrichtungen ausstatten, mit denen der Netzbetreiber jederzeit
1.** die Einspeiseleistung bei Netzüberlastung ferngesteuert reduzieren kann und
2.** die Ist-Einspeisung abrufen kann.

In § 14 Einspeisemanagement ist übrigens geregelt, wann runtergeregelt werden darf. Im EEG steht auch explizit, wie die Entschädigung dann abzulaufen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Mein vorredner hat recht. 2. Bis auf organisatorischer Absprache bzw. so mancher Bürotrakt ist das Leitsystem komplett abgeschottet und auch keine Standardsoftware installiert in deutschland kann man bei sowas grade bei den größeren Anlagen auf jedenfall unter Sabotage werten.

Mit eins der Probleme sind die modernen Zähler die stark kommunizieren und so manch einer auch der Hackbar ist... (shutdown befehl großflächig)[meines Wissens nach sind diese Befehle aber in Europa sowieso nicht erlaubt aber in der USA gang und gebe um ohne große Aufwand ein gebäude vom strom zu trennen)

Das Problem ist auch die Vernetzung untereinander in Europa, sollte einmal ein derartiger Stromausfall reinkrachen der unsere Netzstabilität übern haufen schießt ist großflächig erstma ne weile allet dunkel, jedenfalls wenn das keiner Meldet da das gehackt kraftwerk z bsp manipulierte/ falsch ausgewertete Sensorwerte hat und wenn das erste Großkraftwerk die auswirkungen davon zu spüren bekommt und das meldet ist es meist zu spät dann heißt es erstma neu anlaufen lassen.


Grade aufgrund dieser Vernetzung ist viel Kommunikation nötig und auch sehr viel echtzeit Auswertung bei den Einspeisungen und wir reden hier nicht nur von Deutschland sondern sehr großen Teilen Europas. Und da bleibt einigen halt nichts anderes als das WWW je nach größe der Anlage ist auch finanziell einfach keine standleitung etc. zu rechtfertigen :D



Zum Thema aktuelle Technik, in dem Moment wo der Bau/upgrade genehmigt wird bis es fertig ist sind die meisten Sachen "veraltet" es wäre eine endlosschleife an investitionen also priorisiert man einerseits an dem Fortschritt der neuen Technologie und den effektiven Nutzen dahinter... wir wissen alle das die Firmen gewinnorientiert arbeiten.
 
Und dann gibt es tatsächlich einige, die über das UMTS Netz gesteuert werden. Aber das sind dann auch eher kleinere im Bereich von ~1MW, da müsste ich mich aber noch mal erkundigen. Da kenne ich mich nicht aus.

Ok,
die Dinge von denen ich es weiß waren tatsächlich eher klein, einmal ein Windkraftwerk mit 2,3MW und mehrere Photovolaikanlagen mit einigen 100kW. Die WKA ist per Satellit angebunden und bei den Photovoltaikanlagen weiß ich nur das sie duch einen VPN Tunnel angebunden sind, ich werde mich da aber mal genauer erkundigen. So kann man sich täuschen, dachte das das IP Gedöhns da auch durchsetzt, wie überall sonst.

Schön zu hören das man noch auf dedizierte Infrastruktur setzt.
 
Deutschland hatte für etwaige Kriesen derart eig. schon immer gut vorgesorgt... hatten auch oft genug die Gelegenheit darüber was zu lernen und heut zu tage wäre der Supergau einfach mal 2 Monate in Deutschland bzw europa den Saft ab zu drehen
 
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