Die Geburt von MP3 (PCGH Retro 14. Juli)

hm, wenn ich an meine ersten MP3-Versuche zurückdenke... Erst vom Kassettenrecorder über Micro aufgenommen, wobei der arme P133 mit 16 MB Ram (zu der Zeit 'ne Menge) die ~50MB-Datei nur mit viel Mühen und riesiger Swap-Datei öffnen konnte und für die Komprimierung in MP3 dann über eine halbe Stunde gebraucht hat - inzwischen unvorstellbar!

Die IDT-Winchip-Prozessoren kenne ich leider nur vom Hörensagen, genauso wie Cyrix und Co. Schade, dass im Desktop-PC-Bereich lediglich AMD als Intel-Konkurrent überlebt hat, Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche CPUs (P4 mit 300 Watt TDP?) zu welchen Preisen wir heute arbeiten und spielen würden, wenn AMD damals nicht mit dem K7 sowie den Athlon 64 + x2's einen Volltreffer gelandet hätte. Bleibt nur zu hoffen, dass der Bulldozer den Markt man wieder aufmischt - ein völlig unangetastetes Intel-Monopol wäre für uns Kunden schließlich extremst negativ.
 
Da es um einen merklichen Unterschied zwischen FLAC, ALAC und MP3 zu hören entsprechendes Equipment braucht, würde ich behaupten,
dass es für jemanden der für seine Unterwegs Headphones nicht mehr als 100 €uro ausgibt, MP3 mehr als ausreichend ist.
Und Leute, die die entsprechende Hardware nutzen, wissen auch die passenden Dateiformate zu wählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
MP3 hat in der Tat die Musikwelt massiv verändert, ohne Frage.
Für portable Geräte ist es nach wie vor das Format Nr.1. Und daran dürfte sich in absehbarer Zeit auch nichts ändern.
Selbst heute, annährend fast 20 Jahre nach Beginn des Siegeszuges von MP3, ist das Format nach wie vor das Beliebteste. Selbst in der "Szene" wird nach wie vor alles in MP3 gerellt. Zwar ist FLAC da auch stark im kommen, aber lange nicht so verbreitet wie eben MP3. Und fast 20 Jahre sind in der IT schon eine verflucht lange Zeit. Das damals weit verbreitete Format SVCD ist ausgestorben, XVID und DVDR ist auch langsam auf dem absteigenden Ast. Aber MP3 hat alles das bisher überlebt. Das sagt schon viel aus, da insbesondere FLAC weit überlegen ist.

Ich selber nutze MP3 eigentlich nur für die Notenschleuder im Auto. Da spielt der Qualitätsverlust überhaupt keine Rolle. Aber auch da kommen mir nur MP3s ins Auto, die mindestens 192 Kbit/w aufweisen. Alles andere ist Grusel für die Ohren.
Zu Hause hab ich meine CD Sammlung ins FLAC Format konvertiert. Vorteil hier ganz klar, das man bei FLAC wieder 1:1 zurückverwandeln kann, was bei MP3 niemals der Fall sein kann. Und auf meiner hochwertigen HighEnd Anlage hör ich den Unterschied MP3 zu CD/FLAC sehr deutlich. Man nehme dazu nur mal das Release des letzten Schiller Albums und vergleiche es mit der BluRay mit DTS und der CD. Da liegen absolute Welten zwischen !

Das Nonplusultra für mich als alten Haudegen ist aber weiterhin Vinyl. Der Klang von Vinyl ist bei entsprechender Ausrüstung selbst der CD überlegen. Klar, die CD ist aufgrund der digitalen Form vom Klang her glasklar. Aber Vinyl klingt da einfach weicher und lebendiger. Und wenn man dann noch eine LP aus der ehemaligen DDR (Amiga) hat, so klingen diese deutlich besser als entsprechende Scheiben aus westlicher Produktion.
 
MP3 war damals ein riesiger Schritt vorwärts und hat perfekt in die Zeit gepasst. Mittlerweise ist MP3 aber mehrfach überholt. AAC, sorgar OGG/Vorbis, bieteten bei kleineren Dateien gleichzeitig bessere Qualität. Apple hat das schon früh erkannt und verkuft, soweit ich weiß, schon seit langem keine MP3s mehr bei iTunes. Seit geraumer Zeit gibt es dort sogar ein Lossless Format.

In der heutigen Zeit haben wir aber Speicherplatz und Rechenleistung im Überfluss und können daher hochkomprimierte Lossless Formate nutzen und auch in Echtzeit decodieren. Daher hat MP3 meiner Meinung nach keine relevante daseiens Berechtigung mehr. MP3 ist in allen Belangen anderen Formaten unterlegen und es klingt scheußlich. Allerdings muss man zugeben, was einem bei MP3 entgeht merkt man meistens erst, wenn man auch mal eine unkomprimierte Version gehört hat.

Dazu eiene kurze Geschichte:
Eine Freundin fragt mich auf einer Feier, wo ich gerade Herr der Musikanlage war, ob sie mal ihre Musik vom MP3-Player/Handy anmachen dürfe. Ich war so nett und habe es ihr erlaubt. Nach nichtmal 2 Sekunden frangt ein weiterer Gast: "Sag mal, hast du das von Youtube runtergeladen?". Ich hatte sofort den gleichen Gedanken. Tatsächlich hatte sie diese Musikdatei von Youtube und nicht nur ich, sondern auch andere Gäste haben das sofort gemerkt, obwohl die Feier im Freien mit allerelei Hintergrundgeräuschen stattgefunden hat.

Daran sieht man aber, dass es machen Leuten nichts auszumachen scheint, wie gut ihre Musik klingt. Dass man es nicht nicht hört halte ich für ausgeschlossen. Es mag einige Lieder/Musikstücke geben, die ohnehin eine so geringe Dynamik haben, dass man sie gefahrlos mit MP3 128kbps behaldeln kann. Das was ich höre klingt aber größtenteils als AAC oder FLAC wesentlich besser und auch angenehmer, wie ich finde. Das heißt aber nicht, dass ich keine MP3 in meiner Musiksammlung habe. MP3 320kbps kann man sich durchaus noch anhören, wenn man kein totaler Liebhaber des Künstlers ist und die Musik genießen möchte oder sowieso die Musik nur anhat um nicht im Stillen zu sitzen.
Wenn ich aber die Wahl habe und z.B. eine CD rippen will, dann wähle ich FLAC (auch zur Archivierungszewecken). Kommt es auch auf den Speicherplatz an (z.B. Handy ohne Speicherkarte), dann ist AAC der Codec meiner Wahl. Auch mit Ogg/Vorbis lassen sich repektable Ergebnisse erziehen, die MP3 übertreffen, solle man keinen brauchbaren AAC-Encoder zu Hand haben.
 
Off-Topic :
Für den 13/14. 7. 2014 sollte reingeschrieben werden, dass wir Weltmeister sind, auch wenn es nicht technisches ist :D
 
finde mp3 persönlich eigentlich super
FLAC mag zwar ne besser qualität, aber bei 192kbit kodierten mp3 Material höre ich absolut keinen Unterschied mehr. (Wenns techno oder Metal ist reichen meist auch 128kbit aus)

Auch wenns schon ewig her ist was der ersteller da geschrieben hat und wahrscheinlich nicht mal mehr lesen wird ... ,

öhm nein :daumen2: .
Weder metal oder techno noch sonst irgendeine anderer musikstil, Ich gehe jetzt mal auf techno ein da ich das eher höre.

Gerade bei techno mit vielen höhen kannst mit 128kbits komprimierte dateien gleich in den virtuellen papierkorp treten und ich pers. bekomme bei so low kbits komprimierten songs ohrenkrebs.
320 oder besser (wie hier schon erwähnt) flac/wav ist da um welten besser.
 
Was gerne vergessen wird bei der ganzen Diskussion um Formate und bitrate. Mit welchen Geräten hört man, DA-Wandler, Verstärker und Lautsprecher. Hinzu kommt, junge, nicht von Lärm geschädigte Ohren, können meist ein höheren Frequenzumfang hören. Deshalb reichen mir und meinen seit über 35 Jahren von Metal gequälten Ohren MP3 mit 192bit. Von daher, vielen Dank an das Fraunhofer-Institut!
 
Was gerne vergessen wird bei der ganzen Diskussion um Formate und bitrate. Mit welchen Geräten hört man, DA-Wandler, Verstärker und Lautsprecher. Hinzu kommt, junge, nicht von Lärm geschädigte Ohren, können meist ein höheren Frequenzumfang hören. Deshalb reichen mir und meinen seit über 35 Jahren von Metal gequälten Ohren MP3 mit 192bit. Von daher, vielen Dank an das Fraunhofer-Institut!

Es ist ein verbreitetes Missverständnis, ja ein Irrglaube, daß junge, gesunde Ohren besonders hohe Bitraten "bräuchten". Von daher Vorsicht, umgekehrt wird ein Schuh daraus:

Gerade Menschen mit Hörschwächen hingegen entpuppten sich bei Untersuchungen als diejenigen, die unangenehme Artefakte früh wahrnehmen – ihr Hörmodell entspricht nämlich eben nicht dem psychoakustischen Durchschnittsgemenge, auf das etwa mp3 abgestimmt ist.

IOW: Wer mit 24 Jahren seine 128 oder 192 kbit/s tatsächlich als ungestörten und hochqualitativen Genuss empfand, bei dem könnten sich mit 25 nach einem Knalltrauma oder mit 50 und verkalkten Hörschneckenhärchen durchaus Zweifel an diesem Glauben einstellen. Menschen mit Hörschäden erkennen niedrige Bitraten jedenfalls im Schnitt mindestens oft klar früher als über den kompletten Frequenzbereichen gut hörende Menschen.

Ich selbst bin so ein Fall, ich habe eine sehr schmalbandige Hörschwäche bei insgesamt ausgezeichnetem Hörvermögen.

Ich mag (auf guten Anlagen, für's Küchenradio reicht's schon noch) meine alten Dateien, wie etwa digitalisierte Schallplatten, teils nicht mehr wirklich gerne abhören – und das geht so weit, daß mir der Klang sogar körperlich in den Ohren nach spätestens zwanzig Minuten klar unangenehm, fast schmerzhaft (naja, eher unangenehm kitzelnd) wird. Früher fand ich diese Digitalisierungen wunderbar (und die sind teilweise in einem Hörfunk-Tonstudio auf professionellem Equipment erstellt).

Längerfristig gut aushalten kann ich 192kbit/s zumindest aber praktisch immer, hört sich halt nicht ganz perfekt an, aber schon richtig gut, problematisch ist es vor allem darunter.

Klar ist sowas auch stark von den Quellen abhängig. Testkandidat Nummer 1 für mich persönlich wäre übrigens Joe Jackson' Body and Soul. Alleine wie schnell schon bei 192 kBit/s die Raumpräsenz (eine Felshöhle, zwei Neumann M-50 in vier Metern Höhe aufgehängt) verloren geht! Wie bei niedrigeren Bitraten dann Tremolo und Schwebungen dann oft zu "eiern" und zu "zwitschern" anfangen! Youtube-Klangqualitäten dort sind mir stellenweise bspw. oft schon mehr als nah am "schmerzhaft", gerade was die Bläser anbelangt. Außerdem fehlt da dann natürlich klar Dynamik, etwa in diesem "Bolero" oder dem Stück davor:

Joe Jackson Body And Soul (All LP) - YouTube

(über die Musik mag auch ich heutzutage streiten, aber Aufnahme und Abmische sind technisch im Original eine klassische Test-Referenz, selten genug: sowohl die CD als auch die LP)

Wer jedenfalls verlustbehaftete Komprimierungen testen will, ist mit der Original-CD oder einem Lossless derselben meines Erachtens und meiner subjektiven Erfahrung nach hervorragend bedient – und wohl nicht nur meiner subjektiven Erfahrung nach, die Qualität und Eignung wird vielfach gelobt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von "brauchen" habe ich auch nicht geschrieben. Sondern von "können". Außerdem ist das Hörvermögen und empfinden bei jedem Menschen anders. Aber guten Klang zu mögen.,kann man auch erlernen.
Gruß, Fly

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Es ist ein verbreitetes Missverständnis, ja ein Irrglaube, daß junge, gesunde Ohren besonders hohe Bitraten "bräuchten". Von daher Vorsicht, umgekehrt wird ein Schuh daraus:

Gerade Menschen mit Hörschwächen hingegen entpuppten sich bei Untersuchungen als diejenigen, die unangenehme Artefakte früh wahrnehmen – ihr Hörmodell entspricht nämlich eben nicht dem psychoakustischen Durchschnittsgemenge, auf das etwa mp3 abgestimmt ist.

IOW: Wer mit 24 Jahren seine 128 oder 192 kbit/s tatsächlich als ungestörten und hochqualitativen Genuss empfand, bei dem könnten sich mit 25 nach einem Knalltrauma oder mit 50 und verkalkten Hörschneckenhärchen durchaus Zweifel an diesem Glauben einstellen. Menschen mit Hörschäden erkennen niedrige Bitraten jedenfalls im Schnitt mindestens oft klar früher als über den kompletten Frequenzbereichen gut hörende Menschen.

Ich selbst bin so ein Fall, ich habe eine sehr schmalbandige Hörschwäche bei insgesamt ausgezeichnetem Hörvermögen.

Ich mag (auf guten Anlagen, für's Küchenradio reicht's schon noch) meine alten Dateien, wie etwa digitalisierte Schallplatten, teils nicht mehr wirklich gerne abhören – und das geht so weit, daß mir der Klang sogar körperlich in den Ohren nach spätestens zwanzig Minuten klar unangenehm, fast schmerzhaft (naja, eher unangenehm kitzelnd) wird. Früher fand ich diese Digitalisierungen wunderbar (und die sind teilweise in einem Hörfunk-Tonstudio auf professionellem Equipment erstellt).

Längerfristig gut aushalten kann ich 192kbit/s zumindest aber praktisch immer, hört sich halt nicht ganz perfekt an, aber schon richtig gut, problematisch ist es vor allem darunter.

Klar ist sowas auch stark von den Quellen abhängig. Testkandidat Nummer 1 für mich persönlich wäre übrigens Joe Jackson' Body and Soul. Alleine wie schnell schon bei 192 kBit/s die Raumpräsenz (eine Felshöhle, zwei Neumann M-50 in vier Metern Höhe aufgehängt) verloren geht! Wie bei niedrigeren Bitraten dann Tremolo und Schwebungen dann oft zu "eiern" und zu "zwitschern" anfangen! Youtube-Klangqualitäten dort sind mir stellenweise bspw. oft schon mehr als nah am "schmerzhaft", gerade was die Bläser anbelangt. Außerdem fehlt da dann natürlich klar Dynamik, etwa in diesem "Bolero" oder dem Stück davor:

Joe Jackson Body And Soul (All LP) - YouTube

(über die Musik mag auch ich heutzutage streiten, aber Aufnahme und Abmische sind technisch im Original eine klassische Test-Referenz, selten genug: sowohl die CD als auch die LP)

Wer jedenfalls verlustbehaftete Komprimierungen testen will, ist mit der Original-CD oder einem Lossless derselben meines Erachtens und meiner subjektiven Erfahrung nach hervorragend bedient – und wohl nicht nur meiner subjektiven Erfahrung nach, die Qualität und Eignung wird vielfach gelobt.

Sehe ich auch so.
Abgesehen davon rate ich jedem mal ein Bildtest machen.
Einfach mal 10 Lieder in unterschiedlichen Qualitäten (am besten auch in min. 3) umwandeln und mal testen.
Da es Lieder gibt die man "in-und-auswendig" kennt sollte ruhig auch mal was anders dabei sein.
Beachtet werden sollte auch das eine Trefferrate von 60% immer noch als besseres Raten zu sehen ist.
Persönlich : bei ein paar Lieder möchte ich min. 192 kbit/s haben aber bei ein Großteil reicht auch weniger.

Wer mehr wissen will => Der c't-Leser-Hortest: MP3 gegen CD | c't Magazin
ua. weil : So gefiel weit mehr als der Hälfte unserer Tester der Arabische Tanz aus Edvard Griegs ‘Peer Gynt’ in der 128-kBit-Kodierung am besten;

Als Nachtrag:
Heutzutage ist es eigendlich egal in welcher Bitrate oder teilweise in welchem Format man umwandelt da Speicherplatz kein Thema mehr ist aber 1995 sah das anders aus.
=> Diskette mit ~1,38 MB Speicher.
 
"würde die Kapazität von 1995 handelsüblichen Festplatten belegen"

den Satz musste ich grade dreimal lesen bis ich kapiert habe, dass es sich um die Kapazität einer in diesem Jahr erhältlichen Platte handelt und nicht um fast 2000 :ugly:
 
[...]
Wer mehr wissen will => Der c't-Leser-Hortest: MP3 gegen CD | c't Magazin
ua. weil : So gefiel weit mehr als der Hälfte unserer Tester der Arabische Tanz aus Edvard Griegs ‘Peer Gynt’ in der 128-kBit-Kodierung am besten;
[...]

Funfact: Die im "historischen" c't-Artikel erwähnte AWE64 Gold liegt, mit einer Terratec EWS 64XXL gemeinsam, nur wenige Meter von mir entfernt in einer Schublade. Auf beiden habe ich einen Großteil meiner Digitalisierungen ausgeführt. Wie eine der im Artikel beteiligten Testpersonen habe auch ich (ein ganz klein wenig) an der Entwicklung von Kunstkopfmikrophonen mitgearbeitet (ich war als Kind Testperson, mein Vater hat damals für Sennheiser gearbeitet). In seinem Tonstudio habe ich auch später digitalisiert. :)
 
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