AW: Studie: "Rollenspiele am Computer senken das Urteilsvermögen"
Die Studie ist nicht gerade aussagekräftig wie auch selbst in der Studie gesagt wird. Weder die Test- noch die Kontrollgruppe sind optimal. Insgesamt gab es im ersten Versuch 63 Studenten die Teilnahmen wovon 29 Leute für 7 Minuten ein RPG gespielt haben und die restlichen 34 Leute waren im Internet.
Jupp, genau 29 Versuchspersonen die dann bei der "Gaming condition" teilgenommen haben. Wow...
Das RPGs das Urteilsvermögen beeinflussen ist auch eine gewagte Aussage. Man hat nicht weitere Genre getestet ...
Auch sehr faszinierend. Ob das gleiche Ergebnis rausgekommen wäre, wenn die Probanden Super Mario oder Tetris gespielt hätten?
Es waren übrigens 30 Fragestellungen, welcher Kandidat denn besser geeignet wäre. 17 wurden vom Computer korrekt gewählt, 13 wurden falsch gewählt. Wobei der Unterschied teilweise marginal war. Fünfmal war der Unterschied zwischen den beiden Kandidaten, wenn der Computer falsch getippt hat, nur 1 Punkt (in Worten: EIN PUNKT). Bei sechs von den richtigen Tipps des Computers war der Unterschied zwischen den Kandidaten ebenfalls 1 Punkt!
Studie schrieb:
In total, participants chose the incorrect candidate on 25 % of the trials.
Das war übrigens die Erfolgsquote der Internetgruppe, die sich hauptsächlich mit Facebook und Mails lesen beschäftigt hat.
Studie schrieb:
In total, participants chose the incorrect candidate on 16.7 % of the trials.
Das ist die Erfolgsquote der Rollenspiel-Zocker
Wohlgemerkt in dem Fall dass bei 11 von 30 Tipps der Punkteunterschied zwischen den Kandidaten gerade mal 1 (!!!!!!) betragen hat. Wenn die Probanden gewusst haben, dass der Computer mit einem Algorithmus rechnet und einfach nur stupide Punkte zusammenzählt und so vergleicht, dann würde es das Ergebnis verfälschen (wer mißtraut schon seinem Taschenrechner?).
Studie schrieb:
The two labs were adjacent to each other with a one-way mirror between the two. In the gaming lab, the computer was positioned just in front of the one-way mirror, and when seated the participant was faced looking away from the mirror at approximately a 45-deg angle. This allowed the control participant in the adjacent room to view the gamer playing the videogame on the computer without any obstructions to the computer screen. The control group were asked just to quietly observe the gamer playing the game. Participants in the gaming group played the immersive videogame as participants had in the first experiment. We chose this control condition in order to keep the exposure to the stimulus materials as similar as possible, while also manipulating the degree of immersion: One was actively engaged in the task (the gamers in the experimental group), whereas the other was passively observing (the observers in the control group).
Also ich finde eigentlich nur
zwei drei Aussagen, die ich mit diesem Test bestätigen könnte:
- Computerspiele erfordern einen hohen Grad an Aufmerksamkeit
- Nach dem Spielen von Computerspielen dauert es, bis man seine Aufmerksamkeit wieder anderen Dingen widmen kann
- Das Internet lenkt noch viel mehr ab
Mal abgesehen dass von der statistischen Methodik her einiges mißachtet wurde, ist der Schluß der Studie defintiv zu kurz gegriffen. Nur Rollenspiele hier als Platzhalter für alle möglichen Arten an Computerspielen anzuprangern, finde ich sehr unprofessionell.