möcht jetz keinen moralapostel spielen, aber man kanns auch so sehen:
wie erlernt der mensch verhaltensweisen? er schaut sie sich von anderen ab. mein kleiner sohn hat keine probleme seine kaka anzusehn und vllt sogar mal dran zu lecken
aber er merkt, wie entsetzt man als elternteil darauf reagiert. er merkt, das is blöde, nich gut, das lass ich. oder nen andres bsp: tischmanieren. bleiben die eltern sitzen bis alle fertig sin? wird rumgeschweinst am tisch oder sich ordentlich benommen? wird überhaupt zusammen gegessen oder futtert einfach jeder wie er bock hat... das alles prägt einen.
und wenn man jetz in einem spiel unterwegs ist (gerade als junger mensch, der eben noch leicht geprägt werden kann), in dem die seelenlosen npc's sich an nix stören, dann könnte es uU (bei starker zurücksetzung der reellen umgebung - dauerzocker/kellerkinder ^^) eben auch dazu führen, dass der wanst sich auch an nix stört ^^
und sein wir ehrlich. wenn man so berichte in den nachrichten hört, dass irgendwelche alten leute krankenhausreif oder gar tot geschlagen werden, irgendwer vorn zug geschubst wird oder was fürne kranke besichne scheise sich so mancher jugendliche heutzutage ausdenkt - man denke nur an das mit dem holzklotz von der autobahnbrücke werfen... - dann erscheint es mir irgendwie nich allzuweit hergeholt, wenn da IRGENDWAS zumindest in der heutigen gesellschaft ned so ganz richtig läuft. und computer spiele sind halt ein großer interessenbereich der heutigen jugend. da liegt für viele eben der schluss nahe ^^ und sein wir ehrlich: selbst wenns ned die games sin... kann denn ein schritt in ne richtige richtung generell verkehrt sein? ich denke nicht.
Der Einfluss von Medien verschiedenster Art auf den Menschen ist ein langes und immer schon heikles Thema gewesen. Mit Aufkommen der Belletristik (als Romane u.ä.) im 17. Jahrhundert kam schon Kritik an der "Lesewut" auf und dass junge Leute dadurch in Traumwelten abdriften würden und dadurch mehr Schwierigkeiten im Alltag bekämen.
Allgemeingültige Aussagen, die für jeden Menschen passen, sind natürlich kaum möglich, zu unterschiedlich sind wir alle. Was sich aber immer wieder in unterschiedlich gestalteten Untersuchungen zeigt ist, dass Einflüsse vorhanden sind. Mitunter nur sehr schwach und unbewusst für den Probanden, aber doch messbar. So kann etwa das Hervorrufen von negativen Emotionen folgende Entscheidungen anders beeinflussen als positive. Auch moralische Entscheidungen fielen eher abgestumpter aus, wenn es vorher gewalthaltiges anstatt neutrales Filmmaterial zu sehen gab. Wie schon gesagt, wir sprechen hier nicht von krassen Unterschieden, sondern subtilen Abweichungen, die mitunter auch erst bei größeren Stichproben nachweisbar sind. Und die den Probanden selber nicht bewusst waren. Obwohl jeder klar und deutlich zwischen Realität und Fiktion unterscheiden konnte, ließ sich eine Beeinflussung doch nicht vermeiden.
Unabhängig davon braucht man sich nur selber mal ernsthaft reflektieren und dabei zu überlegen, welche Medieninhalte einen alles auf lange Sicht geprägt hat. Das können Charaktereigenschaften wie Humor sein oder auch ganz spezielle Dinge (wie sieht ein Troll/Drache/Oger z.B. aus?). Oder Vorstellungen, was normal und unnormal ist. Ähnlich wie Du DarkMo es mit Deinem Sohn ansprichst. Bestimmtes Verhalten über lange Zeit kennenzulernen sorgt in Verbindung mit Reaktionen anderer Menschen darauf für sich einprägende Denk- und Verhaltensweisen. Vielleicht ist die ganze Debatte um Gewalt in Spielen auch deswegen immer so heiß, weil wir die Gewalt eigentlich gewohnt sind? Herr der Ringe ohne massenhaftes Abschlachten (ohne Blut bitte, FSK 12 muss sein) wäre ja zum Beispiel auch langweilig, und wie cool die US Airforce ist, hat uns Top Gun ja auch schon gezeigt. Harte Jungs reden nicht lange, sondern schießen erst und während andere noch planen, rettet der verzweifelte Cop seine entführte Familie im Alleingang mit Waffe im Anschlag. Wobei es ja viel früher schon anfängt, wir sehen ja schon als Kinder in Cartoons, wie lustig das ist, wenn man mit Gewehr und Sprengstoff hantiert. Und Cowboy (die Guten natürlich) und Indianer (die Bösen natürlich) wird ja auch heute noch bei Kindern gespielt.
Warum eigentlich nicht Nutte und Vergewaltiger? Ist doch auch "das echte Leben" (um mal ein typisches Argument pro Gewalt aufzugreifen). In verschiedenen Kriegen von unterschiedlichen Nationen gab und gibt es auch gezielte Vergewaltigungen. Ob das auch mal in irgendeinem Call of Duty oder ähnlichem Spiel als Spielelement Einzug hält? In Japan ist ja mal ein Spiel erschienen, bei dem man wohl Schulmädchen nachstellen und die "erobern" muss. Hui, gingen die Leute da in dem (nicht diesem) Forum ab. Hasstiraden und kreative Ideen, wie man solche Leute umbringen müsste, die so etwas Perverses spielen. Ich will mich keinesfalls dafür aussprechen, dass auch sexuelle Gewalt Einzug halten soll in die Spielewelt. Aber ich finde es manchmal interessant, wie pervers die wahrgenommen wird, während kreatives Töten (soll ja Spaß machen) und/oder übertriebene Darstellungen (wenn man schon den halben Kopf wegballert, dann muss das auch entsprechend platzen, ne?) mehr Akzeptanz finden.
Fazit:
Aber es wird zu ausufernd. Bevor ich keine weiteren Infos zu Far Cry 3 und die Umsetzung der im Interview geäußerten Ideen sehe, kann ich das kaum beurteilen. Wer allerdings jeglichen Einfluss von medialen Inhalten auf sich selbst abstreitet, denkt auf alle Fälle zu kurz. Einige Auseinandersetzung mit entsprechenden Bereich der Psychologie kann ich nur empfehlen. Ein sehr spannendes Feld.
Edit:
@Split99999:
Zu 1.: Kommt auch auf das Motiv an. Gewalt, die in Filmen/Spielen ohne Konsequenz bleibt bzw. mit scheinbar plausiblem motiv versehen wird, nimmt wohl kurzzeitig sogar stärkeren Einfluss als anderweitige Gewalt.
Zu 2.: Die geistige Entwicklung ist allerdings mit 18 Jahren ja nicht abgeschlossen, im Grunde eigentlich das ganze Leben lang nicht. 18 Jahre als Volljährigkeitsalter ist an sich ja auch nur eine halbwegs willkürliche Festlegung. Daher hat z.B. die ganze Indizierungssache und die damit verbundene Diskussion durchaus ihren Sinn.