Schön, dass Ihr was zu Linux schreibt, hat mir gut gefallen, aber noch ein paar Dinge zur Ergänzung:
"Linux nutzen" heißt nicht direkt "kein Geld ausgeben". Man denkt zwar bei Linux immer direkt daran nur OpenSource Software zu nutzen und auf keinen Fall für irgendwas bezahlen zu müssen, es gibt aber durchaus auch kaufbare Software für Linux inkl. der Distribution selbst.
Was mich direkt zur Wahl der Distribution bringt: Aus meiner Sicht sollte man von Distributionen mit einer bestimmten Ausrichtung á la "Medien-Distribution" Abstand nehmen. Die meisten sind, wie im Artikel erwähnt, auch nur Ubuntu(Debian) Flavours, hängen aber in manchen Bereichen bzgl. Updates hinterher und/oder verschlimmbessern irgendwas.
Ein OS muss stabil sein, gepflegt werden und das Softwarerepertoir anbieten, dass man braucht - mehr nicht. Den ganzen Kram sollte man sich dann selber einrichten und feddich. Also auch keine Bleeding-Edge Distris wie Fedora oder so nehmen, sonder (K/L/X)Ubuntu-LTS, SuSE-Leap, Cent-OS, eine Arch-Distri, die eher pflegt, als den neusten Kram reinzuballern usw. - die konkrete Wahl hängt auch von der Hardware ab. Auch ist wie gesagt der Kauf einer Enterprise - oder wie alle heißen - Version möglich, da gibts dann direkt Hersteller-Support dazu.
Eine kaufbare Videosoftware gibt es von Blackmagic. Die sollte sich von den Features her nicht von der Windows-Version unterscheiden.
Außerdem hat Blender auch einen umfangreichen Video-Editor.
Und da Ihr schon Softmaker-FreeOffice erwähnt habt: Das gibt es auch ohne "Free" in "Standard" und "Professional", die beide zusätzlich zum Öffnen auch das Speichern im MS-Dateiformat erlauben und mit (abgesehen von VBA) 100%iger Kompatibilität werben (keine Ahnung ob das stimmt
). Ich hatte zumindest bis zum Release die Beta von Office 2018 auf meinem SuSE-Notebook und beim Transfer von/zu meinem Büro-Rechner mit MS Office 2010 keine Probleme.
Die ganze Thematik bzgl. Kompatibilität und Einrichtung eines "wirklichen" Linux Rechners ist auch etwas, was meiner Ansicht nach in allen Tests oder Berichten zu kurz kommt.
Denn mal im Ernst: Wer sich einen Linux-Rechner als Berufsrechner einrichten will geht nicht auf "Distro-Watch" oder sowas, oder saugt sich eine Multi-Media/Office-Distri und klatscht dann da irgendwelche Programme drauf. Mich würde da mal interessieren, was passiert wenn da jemand ernst macht und sich z.B. SuSE-Enterprise mit einem 1 Jahres Support für 100 € kauft, dazu ein empfohlenes Notebook für Office (also mit z.B. Intel-IGPU) und Softmaker Prof. Office.
Dann übliche Browser etc. installieren und aufwendigere MS-Office Dateien laden, diverse extrerne Laufwerke, zusätzliche Monitore, Kabel-lose Geräte, Freigaben in verschiedenen Netzwerken usw. usf. testen.
Selbst wenn dann etwas nicht läuft würde mich die Reaktion vom Support interessieren. Denn immer wenn ich ein wirkliches Problem mit einem (beruflich eingesetzten) MS-Produkt hatte, hat der Support kläglichst versagt. Wenn das bei Linux, wo man explizit für den Support und nicht für das Produkt bezahlt, anders wäre, wäre das schon ein dicker Pluspunkt.