Meine Frage wäre jetzt, wie kann Ich dazu beitragen?
Du hast schon gar nicht so wenig getan, indem Du den Lesern des Threads gezeigt hast, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine stehen und Du auch eine echte Lösung suchst
Gerade so etwas wie Werbung macht die OpenSource-Gemeinde eigentlich nicht. Wo soll auch das Geld für Papier, Produktion etc. herkommen? - Die Quelltexte sind im Prinzip wie freie Gedanken, die in Form von Wörtern für alle bereitgestellt sind - Rezepte, wie man (Grund-) Software kocht um darauf selbst kreative Ideen zu verwirklichen. Natürlich sind sie auch wertvoll, aber der Wert ist weniger in Geld bemessbar. Auf solche Erfahrungsberichte, wie Deinen, die Interessierte lesen können, ist die Gemeinschaft also angewiesen und damit kannst Du auch neue Mitstreiter gewinnen.
Ich stehe wirklich hinter OpenSource Programmen und kostenlosen Sachen.
Ich finde es fantastisch, dass man immer mehr solcher Aussagen liest. Früher wurde man als Linuxnutzer noch als alternativer Nerd abgestempelt - mittlerweile, und besonders nachdem sie Probleme mit Updates usw. hatten und stundenlang nicht arbeiten konnten, sind immer mehr Windows-Nutzer zum Umstieg bereit und sagen das auch offen. In diesem Forum lesen viele Leute mit, die selbst wieder durch die Benutzung und Feedback wertvolle Beiträte zu dem gemeinschaftlichen Projekt beitragen können und vielleicht dadurch angeregt werden, etwas neues auszuprobieren.
Ich möchte mal wirklich Linux unterstützen auch wenn Ich viele Sachen nicht machen kann... zb Unreal Engine 4 benutzen.
Ich will wirklich Linux benutzen aber ffs Programme funktionieren drauf nicht. Sonnst schwöre Ich bei meinen Eiern dass Ich seit Jahren Linux nutzen würde.
Jeden Tag bastle Ich an meinem Projekt in der Unreal Engine 4, jedoch geht die nur auf Windows/Mac... Ich denke man muss erst die ganze Engines für Linux vorbereiten.
Zwar kann man die UE4, soweit ich herausfinden konnte, von Github als Quelltext herunterladen und selbst auf Linux kompilieren, aber es stimmt, dass Epic Games selbst wohl kein fertiges Paket anbietet (
.deb/.rpm) Kleinere, Gameboy-mäßige RPG-Spiele kann man beispielsweise mit RPG Maker erstellen. Profi-Software wie Substance Painter und Blender usw. für 3D-Modelle sind ebenfalls lauffähig. Die Godot-Engine ist natürlich auch auf Linux lauffähig, und ich weiß auch, dass viele die Unity-Engine benutzen.
Aber ich kann nachvollziehen, dass es bestimmte Spiele gibt, zu denen eine Engine wie die CryEngine oder die Unreal Engine besser passen. Und wenn das Ziel ist, dass Linux von den Entwicklern der Engine besser unterstützt wird, ist es natürlich hilfreich, dafür zu werben. Das hast Du hiermit bereits getan, sodass Epic Games weiß, dass Kunden unzufrieden damit sind, wie die Engine auf Linux läuft, bzw. im Prinzip gibt es mit UE4 und Linux, soweit ich weiß, ja gar keine Probleme bezüglich der Spiele, die als Ergebnis herauskommen, aber die Entwicklungsumgebung ist eben nicht leicht installierbar und wohl noch nicht so ganz stabil.
Dieser Eindruck könnte natürlich noch verstärkt an Epic Games vermittelt werden, wenn Du es beispielsweise auch in ihr Forum schreiben würdest. Je mehr Feedback sie bekommen, umso mehr merken sie, dass die Nachfrage da ist.
Mir ist völlig bewusst, dass besonders diese Spezialprogramme, die man für professionelle Zwecke braucht, oft noch einen Windows-Zwang mitbringen. Aber man sollte nicht die Stärke von sehr vielen Menschen unterschätzen. Beispielsweise kaufe ich keine Software mehr, die nicht auf Linux nativ lauffähig sind. Somit sorge ich dafür, dass - zumindest von mir - eine Firma nur finanzielle Mittel bekommt, wenn sie das Spiel auch für Linux herausbringt. Wenn das Spiel dagegen ein wirklich gutes ist, und bei Release auch Linux supportet, kaufe ich es in der Regel immer für den vollen Preis (z.B. 50 €), weil ich die Entwickler dafür ganz besonders belohnen möchte. Solange Linux nicht von AAA-Titeln überschwemmt wird, kann ich mir das auch leisten
Wenn alle zum gleichen Punkt diese Ideale umsetzen würden, wären sie wahrhaftig allmächtig. Solange das nicht passiert, bin ich nur ein Teil, aber ich bin trotzdem stolz darauf, weil es sich richtig anfühlt und weil ich sehe, wie viel durch die OpenSource-Gemeinschaft bewirkt wurde und wie sehr sich diese Entwicklung immer weiter verstärkt.
Aber eine radikale, persönliche "Politik" gegen exklusive Windows-Programme muss nicht für alle eine Lösung sein. Wine bietet auch viele Möglichkeiten, Windows-Programme auf Linux lauffähig zu bekommen, und ich finde, dass da noch ein riesiges Potenzial drin steckt. Wenn Wine ohne dass der Benutzer selbst Einstellungen tätigen muss, wirklich zuverlässig funktionieren würde, würde das immens vielen den Umstieg erleichtern und ab einem gewissen Punkt würden natürlich auch die Hersteller dieser speziellen Software erkennen, dass es sinnvoll ist, eine Linuxversion zu erzeugen, sodass ihre Kunden kein Wine mehr brauchen.
Auch das Frontend vieler Programme ist zwar in den letzten Jahren viel nutzerfreundlicher geworden, aber es gibt noch immer einige Tools, die besser werden können. Allgemein ist es eine sehr große Hilfe, Menschen zu inspirieren, Linux auszuprobieren und den Spaß zu wecken, neues zu entdecken. Etwas weitergehend hilft es, selbst seine Meinung gegenüber einer breiten Masse (z.B. durch das Internet) zu äußern - aber auch negatives Feedback ist wichtig, um Programme weiter zu verbessern - und den Herstellern, vielleicht auch durch Boykott einiger Windows-Programme, zu zeigen, dass man ein anderes System nutzen möchte. Eine ganz besondere Hilfe ist es natürlich, wenn man selbst programmieren kann und wenn man Fehler findet, ihnen aus der technischen Begeisterung heraus auf den Grund geht und sie vielleicht sogar beheben kann. Und ich finde, dass es ein wunderschönes Gefühl ist, wenn man so vielen anderen Menschen mit einer kleinen Stellschraube ein wenig Last von den Schultern nehmen kann.