[Review] Kingston HyperX LoVo DDR3-1866 CL9 4GiB-Kit im PCGHX-Check

xTc

Volt-Modder(in)


full

Inhalt

Dies ist ein interaktives Inhaltsverzeichnis. Die einzelnen Menüpunkte lassen sich anklicken und Ihr gelangt sofort zum gewünschen Punkt. Weiterhin befindet sich unter jedem Abschnitt ein "Zurück zum Inhaltsverzeichnis"-Button, mitdem Ihr direkt zum Inhaltsverzeichnis zurückkommt. Die Bilder lassen sich auf Wunsch auch vergrößern. Hierzu ist lediglich ein Klick auf das gewünschte Bild nötig.​

Einleitung
Verpackung & Lieferumfang
Impressionen
Spezifikationen
Overclocking
........Einleitung
........Testsystem
........Maximale Taktraten (Intel)
........Maximale Taktraten (AMD)
........Latenztuning
Benchmarks
........Einleitung
........7-Zip
........MaxxMem
........Anno 1404
........SuperPI
Leistungsaufnahme
Fazit
Links
Einleitung

Angesichts steigenden Strompreisen werden Low-Voltage-Komponenten immer gefragter. Neben stromsparenden Grafikkarten und Prozessoren haben auch die Speicherhersteller diesen Trend für sich entdeckt und stellen nun Speicherkits vor, die mit einer besonders geringen Spannung arbeiten sollen. Obwohl der JEDEC-Standard eine Spannung von 1,5V für DDR3-Speicher vorsieht, läuft Kingstons „HyperX Lovo“-Kit mit nur 1,35V. Trotz der geringen Spannung soll das Kit problemlos im DDR3-1866 mit Latenzzeiten von CL9-9-9-27 laufen. Der folgende Test soll zeigen, ob das Kit hält was die Spezifikationen versprechen.​

Kingston vertreibt das Speicherkit der „HyperX Lovo“-Serie in einer einfachen Plastikverpackung. Dank der Plastikabdeckung sind die Speicherrigel direkt sichtbar. Die Verpackung ist durch einen großen Aufkleber versiegelt, der beim Öffnen der Verpackung beschädigt werden muss. Weiterhin sind auf dem Aufkleber die genaue Produktbezeichnung sowie die Spezifikationen des Speicherkits abgedruckt. Da die Speichermodule durch die durchsichtige Abdeckung direkt sichtbar sind, ist der Spezifikation-Sticker auf den Modulen ersichtlich. Er enthält die gleichen Informationen die schon auf dem Siegel abgedruckt sind. Kingston gibt auf das Speicherkit der „HyperX Lovo“-Serie übrigens eine lebenslange Garantie.
Der Lieferumfang enthält neben dem Infoblättchen nur die zwei Speichermodule. Dem Infoblättchen lassen sich Informationen zur Garantie und der Montage entnehmen.​



Als Grundlage für die „HyperX Lovo“ greift Kingston auf das Speicherdesign der normalen „HyperX blu“ zurück. Die Form der Heatspreader wurde dabei 1:1 übernommen. Lediglich die Farbe wurde angepasst. Allerdings unterstreicht das kräftige grün des Heatspreaders die „Eco-Ambitionen“ des Speichers. Je nach Sonneneinstrahlung schimmert das grün der Heatspreader mal heller und kräftiger oder dunkler. Dank der geringen Höhe von 3,1cm passen die Lovo-Speicherriegel (Low-Voltage) auch unter kleine HTPC-Kühler. Farblich passt der grüne Heatspreader ideal zum grünen PCB der Speicherriegel. Allerdings hat dieser eigentlich keine richtige Funktion. Aufgrund der geringen Spannung erwärmen sich die Speicherchips nur minimal. Die wirkliche Überraschung steckt allerdings unter den Heatspreadern. Kingston verbaut beim Lovo-Speicherkit „Hyper-E“-Speicherchips von Elpida.
Auf einer der beiden Seiten verfügen beide Module über einen Sticker, auf dem die Spezifikationen abgedruckt sind. Neben der Taktrate findet der Käufer doch noch Angaben zu den Latenzzeiten und der benötigten Spannung. Im Falle dieses Musters läuft das Kit im DDR3-1866-Modus (933MHz) mit Latenzzeiten von CL9-9-9-27 und einer Spannung von 1,35V.​



Damit weitere Bilder des Speicherkits angezeigt werden, bitte auf Klick "Show" klicken. Um das gewünschte Bild zu vergrößern, reicht es aus, dieses einfach anzuklicken.​


Die Spezifikationen im Überblick: Das Speicherkit besteht aus zwei Riegeln mit je 2.048MB. Das Kit ist für den DDR3-1866-Modus mit Latenzzeiten von CL9-9-9-27 zertifiziert und benötigt dafür eine Spannung von nur 1,35V. Der DDR3-1600-Modus ist mit den selben Latenzzeiten bereits mit 1,25V zertifiziert. Leider macht Kingston keine Angaben darüber, ob diese Werte auch mit AMD-Systemen möglich sind.​

full


Weiterhin verfügt das Speicherkit über zwei XMP-Profil. In der Praxis funktionieren beide Profile tadellos. Takt, Latenzzeiten und Spannung werden wie im XMP-Profil hinterlegt, angewandt. Das zweite XMP-Profil ist für den DDR3-1600-Modus mit Latenzzeiten von CL9 und einer Spannung von 1,25V programmiert​



In Sachen Speicher-Overclocking ist Intels Sockel 1156 Plattform wesentlich attraktiver als die 1366er Plattform. Dennoch müssen, einige Punkte beachtet werden. Durch die neue Architektur der Prozessoren ergeben sich für das Speicher-Overclocking völlig neue Aspekte. Da der Speichercontroller vom Mainboard in die CPU gewandert ist, braucht man nun anstatt eines guten Mainboards eine gute CPU. Die Schuld für einen geringen Speichertakt ist nun somit nicht mehr beim Mainboard, sondern bei der CPU zu suchen. Auch hat sich beim Thema „Spannungen“ einiges geändert. Zum Start des Core i7 verbreitete sich das Gerücht, die CPU darf maximal nur 1,65V als Speicherspannung nutzen. Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass eine höhere Spannung durchaus möglich ist. Wie sich eine höhere Spannung auf Dauer auswirkt ist nicht genau bekannt. Dennoch, eine solche Warnung gibt es nicht ohne Grund. Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen, wie viel Spannung er dem Speichercontroller zumutet. Weiterhin sollte man sich über den Verlust der Garantie bewusst sein.
Allerdings gibt es einen entscheidenden Punkt zum Thema „Speicher-Overclocking“ bei Sockel 1156-Systemen: der Uncore-Takt. Dieser läuft immer min. 1,5x so schnell wie der Speicher, abhängig vom größten Speicherteiler, der der CPU zur Verfügung steht. In der Praxis ergibt sich folgende Rechnung:​

Core i7-8x0 (max. DDR3-1600 Teiler):
BLCK * Uncore-Multi 18x = Uncore-Takt
133 * 18 = 2.400MHz Uncore-Takt
200 * 18 = 3.600MHz Uncore-Takt
BLCK 200 x Speicherteiler (6x/8x/10x/12x) = max. DDR3-2400 bei Uncore 3.600MHZ

Da den „kleineren“ i5-Prozessoren ein Speicherteiler (max. DDR3-1333) fehlt, beträgt der Uncore-Multi nur 16x.
BLCK * Uncore-Multi 16x = Uncore-Takt
133 * 16 = 2.133MHz Uncore-Takt
200 * 16 = 3.200MHz Uncore-Takt
BLCK 200 x Speicherteiler (6x/8x/10x) = max. DDR3-2000 bei Uncore 3.200MHZ
full


Da Sockel 1156-Systeme maximal nur über einen Speicherteiler für DDR3-1600 verfügen, können höhere Speicherfrequenzen nur über die Anhebung des BLCK erreicht werden. Der Uncore-Takt ist dabei unabhängig vom eigentlichen CPU-Takt und kann nur durch den BCLK erhöht Weiterhin ist der Uncore-Takt noch für weitere Bestandteile im Uncore-Bereich wie z.B. des DMI-Controller, IMC (Integrated Memory Controller und L3-Cache zuständig. Mit einem BLCK von 200MHz lässt sich auch ein Speichertakt von 1.200MHz (DDR3-2400) realisieren. Allerdings werden für hohe Taktraten entsprechend hohe IMC-Spannung benötigt. Auch hier setzt Intel eine Grenze. Im Idealfall betreibt man das System mit einer IMC-Spannung von 1,15V (Standard), Intel gibt aber maximal 1,35V frei.​

Um den Speicher an sein Maximum zu treiben kommt als Mainboard ein Gigabyte P55A-UD7 / MSI P55-GD65 zum Einsatz. Als CPU wird ein Intel Xeon UP X3460 verwendet. Dieser ist identisch zum "Desktop-Pendant" Intel Core i7-860. Die weiteren Komponenten des Testsystems können der Tabelle entnommen werden.​

full


Neben den maximalen Taktraten werden auch die niedrigsten Latenzzeiten ausgetestet. So besteht auch ohne Overclocking die Möglichkeit, die Leistung des Arbeitsspeichers zu steigern. Die maximalen Taktraten werden bei drei unterschiedlichen Spannungen ermittelt: 1,50V (Jedec-Standard), 1,65V und (Standard-Spannung) und 1,75V. Das Testsystem ist im Übrigen mit einem anderen Speicherkit gegengetestet und läuft mit einem Speichertakt jenseits von DDR3-2500 (2.250MHz).​

full


Dank der „Hyper-E“-Speicherchips erreicht das Lovo-Kit in den Overclocking-Tests außerordentliche Werte. Mit der werksseitig vorgegebenen Spannung von 1,35V sind maximal 956MHz (DDR3-1912) möglich. Der DDR3-1600-Modus (800MHz) ist mit Latenzzeiten von CL8-8-8-24 stabil. Eine leichte Spannungserhöhung auf 1,5V fördert das große Potenzial des Kits zu Tage. Mit 1,5V und Latenzzeiten von CL8-8-8-24 durchbricht das Lovo-Speicherkit die magische Grenze von 1.000MHz (DDR3-2000). Mit CL7-7-7-21 und 1,5V erreicht das Kit maximal 906MHz (DDR3-1806). Auch eine weitere Spannungserhöhung auf 1,65V ist ähnlich effizient. Mit Latenzzeiten von CL7-7-7-21 scheitert das Kit nur knapp an der DDR3-2000-Grenze. Dennoch sind 984MHz (DDR3-1968) ein ordentliches Ergebnis. Mit leicht gelockerten Latenzzeiten von CL8-8-8-24 ist sogar der DDR3-2133-Modus problemlos möglich.​

full


Auch auf dem AMD-Testsystem liefert das Speicherkit ordentliche Werte ab. Der DDR3-2000-Modus ist mit CL8-8-8-24 und einer Spannung von 1,65Vstabil. Der DDR3-1600-Modus (800MHz) ist wie auch auf der Intel-Plattform bereits mit Latenzzeiten von CL6-6-6-18 stabil. Mit 1.060MHz liegt die maximal erreichte Frequenz etwas unterhalb der des Intel-Setups.​

full


Neben der Taktrate lassen sich auch die Latenzzeiten anpassen. Und auch hier kann das Kit von Kingston richtig Pluspunkte. Der DDR3-1600-Modus ist wahlweise mit 1,25V und CL9-9-9-27 oder gar mit 1,65V und CL6-6-6-18 möglich. Aber auch bei höheren Taktraten verfügt der Speicher über massig Reserven. Der DDR3-2000-Modus ist bereits mit 1,5V und Latenzzeiten von CL8-8-8-24 möglich. Mit 1,65V läuft der Speicher sogar im DDR3-2133-Modus stabil.
Anmerkung: Die hier erreichten Ergebnisse beziehen sich allerdings nur auf die Intel-Plattform.​

Um die Leistungssteigerung festzustellen, werden zwei praxisrelevante Anwendungen sowie ein Spiel als Benchmark genutzt. MaxxMem stellt die theoretische Speicherbandbreite (sowohl „lesen“ als auch „schreiben“) in der Praxis da. Ob Programme oder Spiele davon profitieren, veranschaulichen Anno 1404 und 7-Zip.​

full


full


full


full


full


Da Kingston den Speicher mit einer geringen Spannung betreibt, ist natürlich auch die Leistungsaufnahme ein Punkt der genauer betrachtet werden sollte. Aufgrund der geringen Spannung soll der Speicher besonders energiesparend sein.
In der Praxis lässt sich dies durch einige Tests veranschaulichen. Obwohl die Spannung nur geringfügig geändert wird, lässt sich eine geringere Leistungsaufnahme feststellen. Gegenüber der üblichen DDR3-Spannung von 1,65V verbraucht das Kit von Kingston nur 218 Watt. Mit 1,25V benötigt das Kit noch ein Watt weniger. Obwohl die Einsparung sehr gering erscheint, lassen sich dank der geringen Spannung von 1,35V im Schnitt 23,00 Euro (gegenüber 1,65V) pro Jahr an Stromkosten sparen (Nutzung: 6 Stunden täglich bei 365 Tagen im Jahr). 1,25V bringen eine Ersparnis von 26,00 Euro pro Jahr.​

Kingston liefert mit dem Lovo-Speicherkit ein wirklich tolles Speicherkit ab. Obwohl das Kit eigentlich als Stromspar-Kit ausgelegt ist, überrascht es mit exzellenten Overclocking-Ergebnissen. Wer rechnet damit, dass bei solch einem Speicherkit noch Elpida „Hyper-E“-Speicherchips verbaut sind?
Mit 1,5V und Latenzzeiten von CL8-8-8-24 ist bereits der DDR3-2000-Modus möglich. Mit 1,65V ist bei den gleichen Latenzzeiten sogar der DDR3-2133-Modus problemlos möglich. Wer das Kit eher mit einer geringeren Taktrate und schärferen Latenzzeiten betreiben will, kommt aber auch auf seine Kosten. Der DDR3-1600-Modus mit CL7-7-7-21 ist bereits mit 1,5V möglich, die CL6-6-6-18 fallen mit 1,65V. Das Kit verfehlt nur leicht den DDR3-Modus mit CL7-7-7-21. Erfreulich ist allerdings auch, dass das Kit auf dem AMD-Testsystem ähnlich gute Werte erreicht. Auch auf dem Crosshair IV Formula läuft der Speicher im DDR3-2000-Modus mit CL8-8-8-24 und 1,65V.
Wer den Speicher innerhalb der Spezifikationen betreibt, kann dank der geringen Spannung ein paar Euro bei der Stromrechnung sparen. So lassen sich allein durch den sparsamen Arbeitsspeicher die Stromkosten im Jahr ca. 23,00 bis 26,00 Euro verringern. Der Speicher eignet sich daher ideal für HTPCs, Folding@home-Systeme oder kleine Heimserver. Das Speicherkit ist aktuell (Stand: 09.10.2010) ab ca. 121,00 Euro erhältlich.
Schlussendlich verdient sich das Lovo-Kit neben dem „Gold Award“ auch noch den „Eco Award“.​

full
full


Kingston HyperX LoVo DDR3-1866 CL9 4GiB-Kit im PCGH-Preisvergleich

Kingston HyperX Lovo Produktseite
 
Zurück