[Test] VAVA Voom 20

Aeton

Komplett-PC-Käufer(in)
IMG_4872.jpg

JBL, Ultimate Ears oder auch Bose - das sind die bekanntesten Pioniere auf dem Markt der portablen Bluetoothboxen.
Greift man zu den Marktführern, hat dies natürlich seinen Preis.
Marken wie das US-amerikanische VAVA sind dagegen eher unbekannt, bieten aber ähnliche Produkte wie die großen Konkurrenten an - und das zu einem kleineren Preis.
Ob sich die günstigen Produkte im Gegensatz zur bekannten Konkurrenz lohnen, will ich in diesem Test anhand des Voom 20 von VAVA herausfinden.


Danksagung

Zunächst möchte ich mich bei VAVA für die Bereitstellung des Produkts bedanken.


Verpackung und Lieferumfang

Die komplette Verpackung ist in einem minimalistisch und gleichzeitig edel wirkenden Schwarz gehalten, auf dem sich ein glänzender Aufdruck des Speakers befindet.
Im Inneren setzt sich dieses hochwertige Verpackungsdesign fort:
In einem ebenfalls schwarz gehaltenen Booklet im Apple-Stil findet man die Bedienungsanleitung und einen Garantiezettel.
Darunter befindet sich dann auch schon die abermals in Plastik gehüllte Voom 20.
Als weitere Accessoires befinden sich dann in einer weiteren schwarzen Box neben einem mit
Staubschutzkappen versehenen 1 Meter Micro-USB-Ladekabel und einem 1 Meter langem 3,5mm Audiokabel auch noch eine Tragetasche aus Polyester.

IMG_4855.jpg

IMG_4856.jpg

IMG_4858.jpg

IMG_4860.jpg

IMG_4862.jpg

IMG_4863.jpg

IMG_4865.jpg

IMG_4869.jpg

IMG_4871.jpg


Erster Eindruck und Design

Im ersten Eindruck wirkt die Voom 20 durch ihr minimalistisches Design sehr hochwertig. Dazu kommen eine makellose
Verarbeitungsqualität und ein Gewicht von knapp 700 Gramm, welches sie nochmals wertiger anfühlen lässt.

Die aus verschiedenen Schwarztönen bestehende zylinderförmige und eher ovale Box kommt seitlich mit zwei gebogenen Lautsprechergrills, die oben und
unten durch ein Gummielement unterbrochen werden. An den beiden äußeren Seiten hat dieses etwas härtere Gummi ebenfalls seine Verwendung gefunden.

Auf der gummierten Oberseite bekommt man neben einem markanten VAVA-Schriftzug noch diverse Tasten und Anzeigen geboten, angefangen bei den
drei Ladestands-LEDs, die den Akkustand hell und deutlich in 33%-Schritten anzeigen. Daneben findet der Power-Button seinen Platz.
Eine weitere LED wurde neben die Bluetoothanzeige platziert, die aber wie das NFC-Zeichen nicht drückbar ist. Zuletzt befindet sich noch der
klassische Play/Pause-Knopf und die Lautstärkeknöpfe auf der Oberseite. Die Unterseite verfügt darüber hinaus noch über vier kleine Gummifüße für einen sicheren Stand.

IMG_4873.jpg

Die Anschlüsse des Voom 20 verstecken sich hinter einer Gummiklappe an der Seite. Hier befindet sich neben einem AUX-Anschluss und einem Micro-USB-Ladeanschluss auch noch ein USB Ausgang.

IMG_4877.jpg

IMG_4878.jpg

IMG_4876.jpg

IMG_4874.jpg

IMG_4875.jpg


Features und technische Details

Der 2016 erschienene VAVA Voom 20 kommt mit zwei 8 Watt Treibern mit je 2 Zoll und zwei passiven Subwoofern, einer IPX5 Zertifizierung, die Schutz gegen
Strahlwasser aus allen Richtungen verspricht, Qualcomms aptX Audiocodierungsalgorithmus, der für Premium-Audioqualität sorgen soll und einem Powerbankmodus zum Aufladen von externen Geräten.

Mit ihrem gummiverstärkten Design kann sie sowohl innen als auch draußen verwendet werden

Wiedergabegeräte können per Bluetooth 4.0, Klinkenanschluss oder NFC verbunden werden. Über die Multipoint Bluetooth Konnektivität kann sogar eine
Verbindung zu 2 Geräten gleichzeitig hergestellt und nahtlos von einem zum anderen Gerät gewechselt werden. Die Verbindungsreichweite beträgt bis zu 10 Meter.

Nach dem Einschalten sucht die Voom 20 automatisch nach einem Bluetooth-Gerät und kann verbunden werden.
Schaltet man am ersten Gerät die Verbindung übergangsweise aus, kann man auch zwei Geräte verbinden und von diesen abwechselnd Musik wiedergeben.

Ein Druck auf den Power-Button zeigt den Ladestand an, bei längerem Drücken wird die Box ein- bzw. ausgeschalten.
Die Bedienung der Play/Pause-Taste funktioniert intuitiv, wobei ein dreisekündiges Drücken die Bluetoothverbindung zurücksetzt und bei
zehn Sekunden der Verbindungsspeicher gelöscht wird. Die Funktion der Lautstärketasten erklärt sich ebenfalls von selbst.

Der Hersteller verspricht mit dem 5200 mAh Lithium-Ionen-Akku bis zu 10 Stunden Laufzeit bei 80% Lautstärke.
Bei Bedarf können über einen 5V/1A Ladeanschluss auch externe Geräte wie beispielsweise Smartphones geladen werden.
Nach einem Druck auf die Stromtaste wird der Ladevorgang gestartet.

Mit einer Größe von 19 x 6 x 7 cm (H x B x T) kommt der Voom 20 auf ein Gewicht von 694 Gramm. Seitens VAVA wird eine 18-monatige Garantie angeboten.


Praxistest

Schaut man sich das Design der Bluetoothbox einmal genauer an, merkt man, dass hier mitgedacht wurde.
Die Gummierungen an den Seiten schützen die Voom vor Dellen im Lautsprechergrill und lassen einen die Box auch hochkant hinstellen, ohne dass etwas verkratzt.
Die Box fühlt sich generell sehr wertig an, auch wenn sie fast ein wenig zu schwer ist.
Außerdem wird bei der Box alles mitgeliefert, was man benötigen könnte: vergoldete Kabel und ein praktischer Tragebeutel, der die Voom schützt.
Diese zu benutzen ist allerdings ein wenig nervig, da die Box mit ihren Gummifüße schwer in die Tasche geht und auch wieder herauskommt.

IMG_4867.jpg

Bei der ersten Benutzung wird dieser durchaus positive Schein aber getrübt, denn die Box ist nicht aufgeladen. Also ab an die Steckdose.
Irgendwie wurde mein Exemplar aber auch nicht ganz voll - nicht einmal nach 10h.
Der Ladestand zeigte immer nur 66-100% an, aber nie eine vollständige Ladung.
Also schnell eine Mail geschrieben und schon wurde mir ein Ersatzgerät geschickt - guter und schneller Support seitens VAVA.

Dieses Ersatzgerät kam dann auch direkt vollständig aufgeladen und die Ladedauer beträgt bei diesem nun funktionierenden Gerät mit einem
2 Ampere-Netzteil per Micro-USB circa 3 Stunden, womit die Ladezeit um die Hälfte schneller ist als die vom Hersteller angegebene.

Aber kommen wir mal zum wichtigsten Punkt der Voom 20 und zwar ihrem Klang.
Dieser lässt sich als relativ druckvoll und basslastig, aber trotzdem sehr ausgeglichen beschreiben.
Auch im Punkto Lautstärke muss sich die Box nicht verstecken, wobei ab circa 80% Lautstärke die Mitten den Klang stark dominieren und ihn eher verzerren.

Klanglich gibt es zwischen Kabelanschluss und Bluetoothverbindung keinen hörbaren Unterschied, wobei die Voom 20 per Klinkenkabel ein wenig leiser ist.
Natürlich lässt sich der Sound auch noch per Equalizer an den persönlichen Geschmack anpassen und so beispielsweise noch mehr Klangdetails aus den Tiefen holen.

Trotz des guten Klangs hat die Box meiner Meinung nach ein Problem: keinen 360 Grad Sound. Stellt man die Box auf ihre vier Standfüße, strahlt der Sound
horizontal ab und kann sich somit nicht gut im Raum verteilen. Steht die Box jedoch auf beispielsweise einem
Schrank auf Kopfhöhe, ist der Klang gleich viel gleichmäßiger und besser verteilt, vor allem wenn die Rückseite an einer Wand steht.

Somit ist die Voom 20 eher für eine stationäre Verwendung zu Hause geeignet, als einen Kreis von Hörern im Freien zu beschallen.
Sitzt man nämlich hinter Box, hört sich die Musik aufgrund der nach vorne gerichteten Hochtönern ein wenig komisch an.

Zudem ist mir aufgefallen, dass im Dunkeln die Bluetooth LED perfekt in der Mitte der Box leuchtet - schönes kleines Designelement, aber muss diese Lampe wirklich immer leuchten?
Leider wird bei Dunkelheit auch die Bedienung ein wenig schwerer. Aufgrund des rundum symmetrischen Aufbaus der Box kann man nicht erfühlen, welche Taste welche ist.
Und wenn wir gleich dabei sind, der Druckpunkt der Tasten ist okay, aber nicht überragend. Man braucht ein wenig Kraft, sodass ungewollte Auslösungen vermieden werden.
Der Auslöseweg ist angenehm kurz, aber nicht zu kurz.

Jedoch kann die Box auch unterwegs überzeugen - auch wenn hier ein 360° Klang bessere Ergebnisse liefern würde.
Dennoch lässt sich Musik von allen Seiten gut hören. Leider ist die Voom nicht so handlich und zudem relativ schwer, womit sie eher mäßig praktikabel ist.
Diese Punkte kann man allerdings verkraften, da sie überraschenderweise auch im Freien lauten und guten Klang liefern kann.

Die Verbindungsqualität und -reichweite per Bluetooth ist auch sehr gut, die Verbindung bleibt sogar bei über den angegebenen
10 Metern Entfernung stabil und bricht auch nicht unbedingt bei Hindernissen wie Wänden ab. Auch das gleichzeitige Pairing mit zwei Geräten über Bluetooth funktioniert problemlos.

Und wie auch schon vermutet ist die Box mit ihren Gummierungen relativ resistent gegen Kratzer und Stöße, wobei die seitlichen
Gummierungen leicht verkratzen, sollte man auf die Idee kommen die Box so hochkant hinzustellen.
Ansonsten ist die Box aber sehr resistent gegen Fingerabdrücke und die Gummifüße leisten beste Arbeit für einen festen und sicheren Stand.
Was einzig und alleine bei der Benutzung ein wenig nervt ist die Klappe zu den Anschlüssen. Diese ist relativ fummelig zu öffnen und auch wieder zu verschließen.

IMG_4880.jpg

Was ich ebenfalls nicht verstehen kann, ist, warum die Anschlüsse nicht einheitlich eingebaut wurden.
Die Abstände sind nicht gleichmäßig, Höhe und Beschriftung sind ebenfalls willkürlich.
Dies stört zwar nicht unbedingt bei der Benutzung, ist aber bei dem sonst rundum guten Design nicht ganz nachvollziehbar.

IMG_4881.jpg

In meinem Extremtest hat der Akku der Voom 20 ungefähr für 2h Wiedergabe gereicht, wobei die Box auf 100% und das Wiedergabegerät ungefähr auf 80% Lautstärke eingestellt war.
Ihre versprochenen 10h Wiedergabe bei 80% kann sie somit zwar nicht einhalten, jedoch war die Box bei dieser Einstellung auch wirklich sehr laut.
Mit normaler Lautstärke sollte man somit bestimmt auf 5-8h Laufzeit kommen, was andere Testberichte auch bestätigen können.

Wird der Akkustand dann niedrig, fängt die LED-Anzeige an zu blinken und der Lautsprecher gibt ein Tonsignal von sich. Zudem wird der Voom leiser und geht dann irgendwann aus.
Leider kann man den Akkustand nicht auf die Prozentzahl genau abfragen lassen, hier muss man sich mit der ungenaueren Anzeige über die drei LEDs zufriedenstellen.


Versionen

VAVA bietet neben dem Voom 20 auch noch den Voom 21 mit 20 Watt für 70 Euro, den Voom 22 mit 30 Watt für 60 Euro, den 30 Euro teuren
Voom 23 für Outdoorzwecke und schlussendlich noch den Voom 24 mit 10 Watt für 40 Euro an.


Fazit

Mit einem Preis von derzeit knapp 50 Euro kann die Voom 20 mit einem umfangreichen Lieferumfang, einer Powerbankfunktion, Standfüßen und einem
schönen und schlichten Design überzeugen. Ebenfalls erwähnenswerte Features sind die Möglichkeit, zwei Bluetooth-Geräte anzuschließen oder auch
der Klinkenanschluss, der bei neueren Geräten immer mehr wegfällt. Die Ladezeit von 3h ist auch mehr als akzeptabel.

Kaufentscheidend dürfte allerdings der satte, laute und ausgewogene Klang sein, welcher einem bei diesem relativ geringen Preis geboten wird.

Eher negativ ins Gewicht fällt, dass die Voom 20 keinen 360 Grad Sound und auch nicht wirklich eine gute Handlichkeit besitzt, da sie auch ein hohes Gewicht hat.
Außerdem ist sie bei hoher Lautstärke nicht so ausdauernd, was aber in Anbetracht des lauten und basslastigen Klangs verkraftbar ist.

Für wen lohnt sich also nun der Kauf des Vava Voom 20?
Wer etwas weniger Geld als für die bekannte Konkurrenz ausgeben, aber trotzdem einen guten, basslastigen Klang geliefert bekommen will und zusätzlich noch
Wert auf ein gutes und schlichtes Design legt, wird bei der Voom 20 sicherlich nicht enttäuscht.
Dafür muss man dann aber eine geringere Akkulaufzeit in Kauf nehmen, gravierende weitere negative Punkte gibt es aber nicht.


Links

Hier kommt ihr zur Website von VAVA
VAVA Official Website

Und hier zu der VAVA Voom 20
VAVA Voom 20 Bluetooth Speaker
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück