Die Lage in Hongkong spitzt sich zu

RyzA

PCGH-Community-Veteran(in)
Hallo!


Die Proteste im Stadt-Staat Hong Kong werden häufiger und heftiger.
Die Bürger dort befürchten weiteren Einschränkungen seitens Chinas.
Das fing erst richtig an nachdem die neue chinesische Regierungschefin eingesetzt wurde.
Rund um die Stadt ziehen sich Truppen zusammen.
Wird China vielleicht sogar gewaltsam die Proteste zerschlagen?
Das wäre ähnlich schlimm wie das Massaker auf dem Platz des himmlisches Friedens damals.
Oder sogar noch schlimmer.
Und es wäre ein schwerer Imageverlust für China.

Hongkong: So geht Widerstand | ZEIT Campus
Chinas Drohungen gegen Hongkong: "Notfalls auch mit Gewalt" - SPIEGEL ONLINE
Neue Proteste in Hongkong: Zehntausende auf den Strassen - WELT


Die Entwicklung dort macht mir echt Sorgen.:(
 
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Die Chinesen werden dort schon gewaltsam einrücken,

das war ja 1989 auch nicht anders,

als die Demonstranten versucht haben,

die allmächtige Herrschaft der kommunistischen

Führung in Frage zu stellen.

Damals ging es richtig rund in Peking. :ugly:
 
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Hallo!

Die Proteste im Stadt-Staat Hong Kong werden häufiger und heftiger. [...]

Hong Kong ist kein Staat. Es ist Teil der VR China, aber mit genau definierten Selbstverwaltungskompetenzen.

[...]
Das fing erst richtig an nachdem die neue chinesische Regierungschefin eingesetzt wurde.[...]

Carrie Lam ist Regierungschefin Hong Kongs seit dem 1. Juli 2017. Auch vorher gab es immer mal wieder Proteste. Sie wurde auch nicht eingesetzt, sondern gewählt. Allerdings ähnlich wie die dt. Bundeskanzler nicht von der Bevölkerung

[...]
Rund um die Stadt ziehen sich Truppen zusammen.
Wird China vielleicht sogar gewaltsam die Proteste zerschlagen?
Das wäre ähnlich schlimm wie das Massaker auf dem Platz des himmlisches Friedens damals.
Oder sogar noch schlimmer.[...]

Das reine Spekulation. Tote, wie bei den Polizeieinsätzen gegen die "Gelbwesten" in Frankreich bspw. gab es jedenfalls noch nicht.

[...]Und es wäre ein schwerer Imageverlust für China.

Richtig. Deswegen gehen viele Politikanalysten auch nicht davon aus, dass Xi das so kurz vor dem 70. Jahrestag der Revolution machen wird.
 
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Ok, danke für die Richtigstellungen. Ich hätte mir zum vorbereiten des Themas etwas mehr Zeit nehmen sollen.;)
 
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Das wäre jetzt mal die Gelegenheit, dass die westlichen Länder zeigen können, dass ihr Gerede von Demokratie und Menschenrechte nicht bloß Schönwettergerede ist, sondern eine ernstgemeinte Maxime ist.

Allein mir fehlt der Glaube. Am Ende werden die Geschäfte mit China wichtiger sein, als Demokratie und Menschenrechte. Der Westen wird sich einmal mehr lächerlich machen ob seiner Heuchelei.
 
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Demokratie und Menschenrechte?
Dafür interessieren sich Unternehmen doch nicht. Und die Marionetten der Politik damit auch nicht.
Sieht man ja gut an Saudi Arabien.
 
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So leid es mir tut, ich kann mich nicht uneingeschränkt auf die Seite von Hong Kong schlagen. Es ist kein unabhängiger Stadtstaat, sondern wurde nur zeitlich begrenzt durch Großbritannien von China "geleast". Wir befinden uns in einer 50 Jahre dauernden Rückführungsphase, für die Großbritannien 1997 Sonderrechte für Hong Kong ausgehandelt hat, aber auch die ist auf 50 Jahre begrenzt und wird 2047 auslaufen. Wahrscheinlich hat sich einfach noch niemand Gedanken darüber gemacht, was danach passieren wird, aber vermutlich glaubte man in den Neunzigern noch optimistisch, dass Hong Kong in seiner wirtschaftlich wichtigen Stellung schon keine Gefahr drohen wird. Aber China ist nicht mehr auf Hong Kongs Erfolg angewiesen. Mittlerweile haben zwei andere chinesische Städte Hong Kong im BIP überholt, ein weiteres halbes Dutzend ist auf den Fersen, und gleichermaßen sieht es bei der Bevölkerungszahl aus. Ich verurteile Gewalt, aber worum die Hongkonger letztendlich kämpfen, ist nicht ihr Naturrecht oder Verfassungsrecht, sondern nur ihr Gewohnheitsrecht aus damaliger britischer Verwaltung. Und ihr Wohlstand wird für die Pekinger Zentralverwaltung zunehmend entbehrlich. Peking könnte Hong Kong auch abschotten und verarmen lassen, wenn es das so wollte.
 
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Zumal damals irgendwann 1840 oder so, Hong Kong zwangsweise von den Briten den Chinesen als Kronkolonie abgenommen wurde.

Man kann trefflich über die chinesische Staatsform als solche diskutieren, formal ist Hong Kong jedoch chinesisches Staatsgebiet und da bin ich bei Krautmatsch.

Irgendwann gilt auch dort das jeweilige Recht von ganz China - darüber darf man sich keine Illusionen machen.

Daraus einen Präzidenzfall für die westliche Demokratie zu machen ist genau so unsinnig, wie wir die Demokratie versucht haben, am Hindukusch zu verteidigen.

Es gibt einen Staatsvertrag zw. Großbritannien und China. Maximal diese beiden Staaten geht das ganze Thema etwas an.
 
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So leid es mir tut, ich kann mich nicht uneingeschränkt auf die Seite von Hong Kong schlagen. (...) Ich verurteile Gewalt, aber worum die Hongkonger letztendlich kämpfen, ist nicht ihr Naturrecht (...)

... sondern sind elementare Grundrechte ("Alle Menschen sind frei und gleich an Wuerde und Rechten geboren" – Art. 1 Allgemeine Erklaerung der Menschenrechte der UN), die z. B. Du jeden Tag geniesst - und zwar mutmasslich, ohne dass Du je darum kaempfen musstest. Genau deshalb solltest Du sehr wohl auf der Seite der Protestierenden in Hong Kong sein. China hat so wenig Recht, die Proteste womoeglich mit Militaer niederzuschlagen wie die DDR das Recht hatte, Fluechtende am "antifaschistischen Schutzwall" zu erschiessen.
 
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China hat so wenig Recht, die Proteste womoeglich mit Militaer niederzuschlagen wie die DDR das Recht hatte, Fluechtende am "antifaschistischen Schutzwall" zu erschiessen.

Ich weiß das jetzt nicht genau, aber war der Befehl zum Schießen gesetzlich verankert in der DDR?
Man kann streiten wie man will, wenn der Staat ein Gesetz erlässt, damit er seine Bürger erschießen kann, ist das eben das Recht des Staates.
Das kann man natürlich kritisieren, aber letztendlich ist das eine innere Angelegenheit.
Dass Saudi Arabien immer noch steinigen lässt, finde ich persönlich auch abartig, aber das scheint den westlichen Demokratien ja nicht zu scheren -- wieso also in Hongkong einmischen?
 
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Der Umgang mit elementaren Menschenrechten kann nicht durch nationales Recht zur Disposition gestellt werden. Waere dem so, haetten die Alliierten an den Grenzen des Deutschen Reiches halt machen muessen - denn immerhin waeren die Lager und was wir in ihnen gemacht haben dann ja auch "Recht" gewesen. Genau aus dieser Erfahrung heraus sind aber z. B. die UN und eben auch die AEMR entstanden. Weshalb die Frage auch falsch gestellt ist: warum sollte man sich in Hongkong nicht einmischen, nur weil es in Saudi-Arabien nichts bringt?
 
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Weshalb die Frage auch falsch gestellt ist: warum sollte man sich in Hongkong nicht einmischen, nur weil es in Saudi-Arabien nichts bringt?

Warum mischt man sich dann nicht in China ein?
Weil die wirtschaftlichen Interessen immer im Vordergrund stehen?
 
AW: Die Lage in Hong Kong spitzt sich zu

Der Umgang mit elementaren Menschenrechten kann nicht durch nationales Recht zur Disposition gestellt werden. Waere dem so, haetten die Alliierten an den Grenzen des Deutschen Reiches halt machen muessen - denn immerhin waeren die Lager und was wir in ihnen gemacht haben dann ja auch "Recht" gewesen. Genau aus dieser Erfahrung heraus sind aber z. B. die UN und eben auch die AEMR entstanden. Weshalb die Frage auch falsch gestellt ist: warum sollte man sich in Hongkong nicht einmischen, nur weil es in Saudi-Arabien nichts bringt?

Der Vergleich lahmt, denn Nazi-Deutschland hatte den Allierten den Krieg erklärt. Glaubt einer wirklich die wären einmarschiert um die Juden zu retten?
 
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Der Vergleich lahmt, denn Nazi-Deutschland hatte den Allierten den Krieg erklärt. Glaubt einer wirklich die wären einmarschiert um die Juden zu retten?
Um historisch korrekt zu sein und ein wenig klugzuscheißen, haben Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich mit Wirkung zum 3.9.1939 (nach Ablauf des Ultimatums die Kampfhandlungen gegen Polen einzustellen) den Krieg erklärt. Den USA hat das Deutsche Reich am 11.12.1941 (nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour) den Krieg erklärt. Der Angriff auf die Sowjetunion am 22.6.1941 erfolgte ohne formelle Kriegserklärung. Die SU dürfte zu diesem Zeitpunkt aber nicht als alliierte Kriegspartei zählen.

Aber du hast recht, um die Juden zu retten, ist keine alliierte Partei in den Krieg gezogen.
Nicht zuletzt durch den Umstand, dass das Ausmaß der Judenverfolgung sich "erst" nach 1941 (Wannseekonferenz) auf das vielzitierte Holocaustniveau gesteigert hat und bis kurz vor Kriegsende nicht allgemein bzw. gesichert bekannt war.

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Den USA hat das Deutsche Reich am 11.12.1941 (nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour) den Krieg erklärt.

Um historisch korrekt zu sein und ein wenig klugzuscheißen, hat das Deutsche Reich den USA den Krieg erklärt, weil die USA dem verbündeten Japan nach dessen Angriff auf Pearl Harbor (amerikanische Schreibweise) den Krieg erklärten. :ugly:
 
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Um historisch korrekt zu sein und ein wenig klugzuscheißen, hat das Deutsche Reich den USA den Krieg erklärt, weil die USA dem verbündeten Japan nach dessen Angriff auf Pearl Harbor (amerikanische Schreibweise) den Krieg erklärten. :ugly:

Und um noch bisschen mehr klugzuscheißen, haben die USA de facto - nicht aber de jure - dem Deutschen Reich am 11. September 1941 den Krieg erklärt, als Präsident Roosvelt als Oberbefehlshaber den sogenannten shoot-on-sight Befehl gab.
 
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Um historisch korrekt zu sein und ein wenig klugzuscheißen, hat das Deutsche Reich den USA den Krieg erklärt, weil die USA dem verbündeten Japan nach dessen Angriff auf Pearl Harbor (amerikanische Schreibweise) den Krieg erklärten. :ugly:
Und was willst du mir damit sagen? Ist mir bekannt, widerspricht auch in keinster Art und Weise meiner knappen Darstellung, wer wem den Krieg erklärt hat. Die Gründe dafür mal außen vor gelassen...

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Und um noch bisschen mehr klugzuscheißen, haben die USA de facto - nicht aber de jure - dem Deutschen Reich am 11. September 1941 den Krieg erklärt, als Präsident Roosvelt als Oberbefehlshaber den sogenannten shoot-on-sight Befehl gab.
So wurde in der Note des deutschen Außenministers Ribbentrop argumentiert.

Man könnte zeitlich mit dem Leih- und Pachtgesetz schon früher ansetzen...

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