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Hallo,
ich bin 19 Jahre alt und zurzeit azubi als Fachinformatiker.
Da ich bei mir zuhause immer für die kleinsten Fehler ran muss und auch bei Freunden und verwanden, ist mir mal in den Sinn gekommen mir dies evt zu bezahlen sowie das als Dienstleistung in meinem Dorf anzubieten(Gibt dort wenig ITler und die Leute sind nicht in der Lage google zu bedienen). Aber dazu müsste ich ja eine Firma gründen. Wie mache ich das?Hat jemand da schon Erfahrungen?
 
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Würdest du weiterhin arbeiten und es nebenher machen oder willst du deinen Job aufgeben und es komplett Vollzeit machen?

Ich nehme an, dass du es erst einmal nebenher machen möchtest, was auch einige Vorteile bietet, denn deine Krankenkassenbeiträge usw. werden weiterhin über deinen Arbeitgeber bezahlt.
Dafür musst du zum Gewerbeamt auf deiner Gemeinde und musst ein Einzelunternehmen anmelden. Bei deiner RIchtung weiß ich nicht, in wie weit man Qualifiaktionen vorweisen muss.
Als Handwerker z.B. kannst du dich nur selbstständig machen, wenn du die Qualifikationen vorweisen kannst. Ob ITler dazu zählt, weiß ich nicht, aber das können die im Gewerbeamt mitteilen.

Wenn du keine Qualifikationen brauchst, kannst du einfach das Nebengewerbe als EInzelunternehmer anmelden und dein Gewerbeamt leitet die Infos weiter. Die Anmeldung kostet etwas.
Als nächstes bekommt man Post von der Handwerkskammer, die einem den Gewerbeschein ausstellen. Das kostet auch wieder.
Dann irgendwann meldet sich das FInanzamt, weil du eine Steuernummer bekommt und eine Umsatzsteuer ID.

Verdienst du im Jahr bis knapp unter 9000€ (den genauen Betrag weiß ich nicht), zahlst du gar keine Steuern. Verdienst du bis max. 17.500€ im ersten Jahr musst du zwar Steuern zahlen, bist aber noch ein Kleingewerbe und musst keine Umsatzsteuer ausweisen, anmelden... Diese Grenzen sind der Umsatz und nicht der Gewinn.
 
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Ein Kleingewerbe wäre wohl das Richtige hier. Anmelden kann man das relativ schmerzlos gegen eine Bearbeitungsgebühr beim Gewerbeamt.
 
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Alternativ kannst du auch ein sogenanntes "Kleingewerbe" anmelden.

Guck mal hier, vielleicht ist das, was du suchst :)

Kleingewerbe gruenden - was Sie dazu wissen sollten

Das, was ich beschrieben habe, ist automatisch ein Kleingewerbe. Als Rechtsform wäre es in seinem Fall ein Einzelunternehmen.
Solange man die 17.500€ Umsatz im ersten Jahr und 50.000€ im Folgejahr nicht überschreitet, tritt die Kleinunternehmerregelung in Kraft und man ist weiterhin ein Kleingewerbe oder Nebengewerbe.

Kleingewerbe und Nebengewerbe sind somit identisch.


Was du aber prüfen musst, ist dein Arbeitsvertrag. Denn in vielen Verträgen steht, dass man den Arbeitgeber darüber informieren muss. Grundsätzlich dürfen sie dir dein Gewerbe nicht verbieten, aber wenn du bspw. in der gleichen Branche anfangen würdest, könnte es Probleme geben.
 
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Das, was ich beschrieben habe, ist automatisch ein Kleingewerbe. Als Rechtsform wäre es in seinem Fall ein Einzelunternehmen.
Solange man die 17.500€ Umsatz im ersten Jahr und 50.000€ im Folgejahr nicht überschreitet, tritt die Kleinunternehmerregelung in Kraft und man ist weiterhin ein Kleingewerbe oder Nebengewerbe.

Das ist richtig.

Nur besteht in dieser Größenordnung schon eine Buchführungspflicht,
d.h. die Umsatzsteuer und dgl. muss vierteljährlich abgeführt werden,
und das muss akribisch dokumentiert werden. ;)

Bei gewerblichen Kunden brauchst Du auch noch eine Firmenhaftplichtversicherung.

Ganz so einfach wird Dir das nicht gemacht werden.
 
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Das ist richtig.

Nur besteht in dieser Größenordnung schon eine Buchführungspflicht,
d.h. die Umsatzsteuer und dgl. muss vierteljährlich abgeführt werden,
und das muss akribisch dokumentiert werden. ;)

Bei gewerblichen Kunden brauchst Du auch noch eine Firmenhaftplichtversicherung.

Ganz so einfach wird Dir das nicht gemacht werden.

Erst wenn du man die von mir beschriebenen Werte übertrifft, muss man die Umsatzsteuer ausweisen und eine Umsatzsteuervoranmeldung machen.

§ 19 UStG - Einzelnorm
Kleinunternehmer: Grenze ueberschritten - was soll ich bloss tun?

Auch buchhaltungsmäßig muss man als Kleinunternehmen sehr wenig machen, denn man muss sich nicht an die GoB (Grundsätze ordnunggemäßer Buchführung) halten.

Als Kleinunternehmer darf man für das Finanzamt seine erzielten Gewinne auf die denkbar einfachste Weise ermitteln: Man addiert einfach alle Einnahmen (selbstverständlich die Bruttobeträge, also samt der enthaltenen Mehrwertsteuer) und zieht davon einfach alle Ausgaben (ebenfalls samt der enthaltenen Mehrwertsteuer, also brutto) ab.

Es muss weder eine Inventur gemacht noch eine Bewertung von Vorratsvermögen oder Schulden durchgeführt werden und es braucht auch keine Bilanz erstellt zu werden. Es muss noch nicht einmal eine Buchhaltung geführt werden (der Gesetzgeber nennt das „formlose Gewinnermittlung“), wenn ihr Spaß daran habt, dürft ihr das auf jedem beliebigen Zettel zusammenrechnen.
Buchhaltung fuer Kleinunternehmer – So geht s – Gruenderkueche

Ich habe mich intensivst mit dem Thema beschäftigt, weil ich selbst ein Unternehmen gegründet habe ;-)
Außerdem habe ich vor Jahren meinen Uni Abschluss in BWL gemacht und habe von vielen Dingen etwas Ahnung.
 
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Ich habe mich intensivst mit dem Thema beschäftigt, weil ich selbst ein Unternehmen gegründet habe ;-)

Ich auch, bei mir ist das aber schon fast 25 Jahre her.

Kann schon sein, das ich jetzt nicht mehr "Up-to-Date" bin.

Zumal ich vor knapp 10 Jahren eh die Reißleine ziehen musste.
 
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Hat den jemand schon Erfahrung so nebenbei bisschen was zu betreiben?Ich meine bin ja gerade noch in der Ausbildung also beschränkt sich meine hilfe eher auf Ältere Leute oder HW Probleme.
 
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Mache schon seit meiner Ausbildung nebenher immer was für Arbeitskollegen, Freunde bekannte und durch hörensagen eben auch für deren bekannte

Bezahlung kommt je nach Tätigkeit, Verpflegung Vorort, Kaffee Vorrat, Kasten bier, Essenseinladung oder auch Zahlungen die schonmal richtig 200€ gingen

Für mich völlig in Ordnung da es mir Spaß macht und nicht unbedingt "Arbeit" ist sondern Hobby :ugly:
 
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Hat den jemand schon Erfahrung so nebenbei bisschen was zu betreiben?Ich meine bin ja gerade noch in der Ausbildung also beschränkt sich meine hilfe eher auf Ältere Leute oder HW Probleme.

Ganz wichtig:
Jetziger Arbeitgeber vorab einbinden bzw. Erlaubnis fragen, nicht, dass du deine Ausbildung gefährdest - kenne ja deinen Arbeitsvertrag nicht.

Sobald Geld fliest = (Klein-) Gewerbe, dass steuerlich anzumelden ist.
Der Ärger, es "schwarz" zu machen ist ungleich größer als der doofe Verwaltungsaufwand + Steuerklärung.

Ich würde es beim Finanzamt erst mal mit "Liebhaberei" versuchen: Da fährt die keiner an den Karren, wenn dir mal jemand für deine Dienste einen 50 € Schein in die Hand drückt...

Liebhaberei – Wikipedia
 
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Immer schön offiziell machen, um so weniger fragt einer nach.
Bei der Steuererklärung angeben, mindestens, musst du dich selber schlau machen.
 
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Ich mache es nebenher und habe von Anfang an alles angemeldet und mir dann alles aufgebaut.
Warum habe ich es so gemacht? Weil mir keiner ans Bein pinkeln kann und ich nichts befürchten muss. Die steuerlichen Abzüge über dem Wert, der knapp unter 9000€ liegt, sind vernachlässigbar.

Da es aber auch mein Hobby war, sehe ich da keinen Nachteil. Entweder ich verdiene mir dann nebehner etwas, oder eben nicht.
Mit der Gewerbekarte kann ich immerhin mit Vorteilen Einkaufen und meine Ausrüstung kann ich von der Steuer absetzen. Die Ausrüstung hätte ich eh immer gewollt, also hätte ich sie vermutlich eh irgendwann gekauft.
Wenn es gar nichts werden sollte, kann ich auch alles wieder abmelden. Dann hätte ich zwar etwas Geld verloren, aber wenn ich es nie probiert hätte, wüsste ich nicht, ob es was geworden wäre.

Wenn man das ganze neben seiner Hautanstellung macht, braucht man auch keine Angst haben. Das einzige, was dafür draufgeht, ist Freizeit.
Je nach Auftrag bin ich wöchentlich neben meiner Hauptanstellung noch 10-15 Stunden beschäftigt. Da es mir aber Spaß macht, fühlt es sich nicht an wie Arbeit.

Von daher: Mache es, wenn du es dir zutraust, aber mache es von Anfang an richtig, denn dann brauchst du später nichts befürchten. Lasse dir nicht von anderen einreden, dass es eh nichts wird oder du es nicht kannst.
Wenn du es nie probiert hast, weißt du es nicht. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass du etwas Geld verlierst. Das ist kein Weltuntergang. Im besten Fall läuft alles und du machst dein Hobby zum Beruf.

Schlimmer ist es, wenn man es nie probiert. Ich bin mittlerweile über 30 Jahre und ich sagte mir damals: Jetzt oder nie! In 10-20 Jahren brauche ich es nicht mehr versuchen und ich will nicht am Ende meines Lebens zurückblicken und denken: Ach, hätte ich es einfach probiert, vielleicht hätte es geklappt und du wärst glücklicher gewesen. Denn dann ist es vorbei.
 
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Immer vorher professionell (!) beraten lassen. Oftmals bieten die IHK'en bzw. HWK'en kostenlos oder recht günstig Beratung an, z. T. auch sehr sinnvolle Schulungen für kaufmännische Basics etc. an (also Dinge, an deren Mangel viele "Amateur-Betriebe" pleite gehen). Immer bei Profis informieren, bevor irgendwann auf einmal das Finanzamt gar mächtig die Hand aufhält oder die Krankenkasse. Oder du plötzlich in der Insolvenz stehst wegen nicht von Versicherungen abgedeckt Schäden, schlechter Zahlungsmoral von Kunden oder irgendwas.
 
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Immer vorher professionell (!) beraten lassen. Oftmals bieten die IHK'en bzw. HWK'en kostenlos oder recht günstig Beratung an, z. T. auch sehr sinnvolle Schulungen für kaufmännische Basics etc. an (also Dinge, an deren Mangel viele "Amateur-Betriebe" pleite gehen). Immer bei Profis informieren, bevor irgendwann auf einmal das Finanzamt gar mächtig die Hand aufhält oder die Krankenkasse. Oder du plötzlich in der Insolvenz stehst wegen nicht von Versicherungen abgedeckt Schäden, schlechter Zahlungsmoral von Kunden oder irgendwas.

Das ist ein bisschen übertrieben bei einem Klein- bzw- Nebengewerbe ;-)
Das Finanzamt hält da nicht irgendwie überraschend die Hände auf, die Krankenkasse will in dem Bereich auch nichts von ihm und Insolvenz droht ihm auch keine, außer man handelt mit Ware und muss vorher ein Lager mit Ware vollstopfen und keiner kauft was.
In seinem Fall ist es eine Dienstleistung und er braucht nicht einmal eine Ausrüstung. Da von möglicher Insolvenz zu sprechen ist etwas arg übertrieben.

Wegen Versicherungen müsste er sich informieren, wenn er den PC von einem Kunden schrotten würde. Das würde ihn aber noch lange nicht in die Insolvenz treiben.
Bei schlechter Zahlungsmoral von Kunden hilft es die Zahlungsbedingungen entsprechend festzulegen, was ich auch gemacht habe. Außerdem stellt die Handwerkskammer einen Service für Inkasso. Wenn ein Kunde nicht zahlt, wendest du dich an den Ansprechpartner der Handwerkskammer, zahlst eine geringe Gebühr und sie übernehmen die Einziehung fälliger Forderungen für dich.

Sorry @ HenneHuhn, aber du hast davon keine Ahnung und schürst hier Angst, wo man keine Angst haben muss. Sicherlich gibt es etliche Fälle mit Insolvenz, da kennst du aber die Hintergründe und Ursachen nicht.

Solange man alles anmeldet und man die Grenzen des Kleingewerbes kennt, braucht man nichts befürchten. Man muss nur all die Rechnungen aufheben (auch die, die man den Kunden geschickt hat), damit man am Jahresende Ausgaben und Einnahmen (Umsatz) verrechnen kann und dem FInanzamt seinen Gewinn oder Verlust mitteilen kann. Den Gewinn versteuert er dann im Rahmen seiner Einkommenssteuer.
Da ich meine Steuererklärung eh schon immer selbst mache, muss ich da nur einen weiteren Punkt hinzufügen (Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit).

Gewerbesteuer fällt erst ab einem jährlichen Betrag von 24.500€ an.

Umsatzsteuer muss er nciht abführen oder anmelden, solange er die 17.500€ im ersten Jahr und 50.000€ (Umsatz) im Folgejahr nicht überschreitet.

Hier noch einmal zusammengefasst:
Kleingewerbe 2019: Anmeldung, Buchfuehrung + Steuern


Die ganzen Tupperware und Thermomix Muttis sind auch als Kleingewerbe angemeldet und ich glaube nicht, dass da der Großteil irgendeine Ahnung hat :D
 
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