Geplante Obsoleszenz: Umweltbundesamt fordert Angabe der Lebensdauer

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Das Umweltbundesamt hat eine Angabe zur erwartenden Lebensdauer von Geräten gefordert, um der geplanten Obsoleszenz entgegenzuwirken. Die lässt sich schwer nachweisen, aber klar ist, dass Geräte heute nicht mehr so lange halten wie früher. Und das ist oft auch gar nicht gewünscht oder gefordert.

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Ich kenne keine einzige geplante Schwachstelle. Im Gegensatz zu früher wird heute aber jedes Bauteil besser ausgelegt und in Langzeitversuchen auf eine irgendwie als sinnvoll angesehene Lebensdauer hin ausgelegt. Im Zuge des Kostendrucks wird jedes Bauteil kostenoptimiert, also so schwach ausgelegt, dass gerade noch so hält. Die Geräte sind heute bei viel billiger als früher, schaut man z.B. auf Kühlschrankpreise 1930, 1970 und 2010, brauchen viel weniger Energie und haben eine weiterhin eine sinnvolle Haltbarkeit.

Wer natürlich einen Fön für 6,99 im Tschibo kauft, sollte sich nicht wundern, wenn dieser nach der Garantiezeit kaputt ist, wer für 29,99 eine Schlagbohrmaschine beim Wettbewerber von Eisen Karl ersteht, sollte sich auch nicht wundern, wenn das Ding recht schnell die Grätsche macht.

Was nützt eine angegebene theoretische Lebensdauer? Ist die dann einklagbar und mit einer Garantieverlängerung über die gesetzlich vorgegebener gleichzusetzen? Das dürften Hersteller heute schon machen.
 
Wer natürlich einen Fön für 6,99 im Tschibo kauft, sollte sich nicht wundern, wenn dieser nach der Garantiezeit kaputt ist, wer für 29,99 eine Schlagbohrmaschine beim Wettbewerber von Eisen Karl ersteht, sollte sich auch nicht wundern, wenn das Ding recht schnell die Grätsche macht.

Das schlimme ist in meinen Augen, dass auch teure sogenannte "Markenware" nicht wesentlich länger hält. Bei Fön und Schlagbohrmaschine gibt es zum Glück noch Hersteller, wo das Produkt dann 10-20 Jahre läuft. Aber in anderen Sparten ist das leider längst nicht mehr so (Beispiel Schuhe: Mir sind in den letzten 10 Jahren so viele Schuhe in der 100-Euro-Preisklasse viel zu früh kaputtgegangen, dass ich inzwischen nur noch 30-Euro-Schuhe kaufe - da ist insgesamt das Preis-Leistungs-Verhältnis dann einfach besser).

Viele Kunden (z.B. ich) würden gerne mehr Geld investieren, um dann ein Produkt zu erhalten, dass länger lebt. Aber wenn die teureren Produkte überhaupt nicht länger halten als die billigen, hat man als Kunde leider gar nicht diese Option.

Mein 80286 von Escom, Baujahr 1988 (nach der Wende gebraucht aus dem Westen gekauft), läuft zum Beispiel immer noch tadellos, ohne dass je auch nur ein Teil ersetzt werden musste. Das sind 28 Jahre! Heute heißt es immer "dein Netzteil ist schon 5 Jahre alt, das musst du unbedingt mal erneuern"... Ich wiederhole nochmal: 28 Jahre ohne Defekt. Ich bin mir sicher, dass heutige Computer bei weitem nicht mehr so lange durchhalten. Das liegt natürlich zugegebenermaßen auch daran, dass heutige Computer deutlich komplexer sind... Aber die Fertigungstechnologien sind auch besser. Mit entsprechend viel Geldeinsatz könnte man auch heute noch Rechner bauen, die 30 Jahre funktionieren (incl. Netzteil)...
 
Ich finde es allgemein sinnvoll, dass sowas endlich eingeführt wird. Gerade Notebooks verrecken mir in der frühen Vergangenheit deutlich zu schnell. Somit könnte man endlich mal den Leistungsdruck in eine andere Richtung verschieben: Zuverlässigkeit zu angemessenen Preisen statt Schrottelektronik zu Schleuderpreisen. Ich wäre eindeutig für Ersteres!
gRU?; cAPS
 
Man könnte ja auch einfach die Gewährleistungsfrist auf 3 oder 4 Jahre verlängern. Wenn dann ein Gerät nach 2 Jahren und ein paar Tagen kaputt geht, wird es eben zurückgebracht.

Man merkst es ja selbst an den Energiesparlampen schon. Bei der 1. Generation bei uns von 2008 musste noch keine einzige gewechselt werden. Die in der Küche, die ein Jahr später gekauft wurden, gehen nach ein paar Monaten kaputt.
 
Die Sachen gehen doch nur kaputt weil nfc/gps/wlan etc da raus wollen. Denn sie wissen sie gehören da nicht rein.
Das Problem ist aber auch wenns lange hält wirds teuer oder die Firma geht pleite. Guckt man mal zu den discounter Weis man für was heute die Menschen sich neben dem iPhone anstellen.
 
Glühbirne
Für alle die sagen das es so was nicht gibt.
Es gibt eine ökonomisch sinnvolle Lebensdauer mit sinnvollen Wirkungsgraden. Natürlich ist es kein Problem, die Lampen haltbarer zu machen. Als Kunde kommt es Dich aber teurer, wenn Du für dieselbe Lichtleistung die doppelte Leistung benötigst. Betrieb doch einfach 220V Glühlampen mit 110V, die trüben Funzeln halten dann hundert Jahre.

... Viele Kunden (z.B. ich) würden gerne mehr Geld investieren, um dann ein Produkt zu erhalten, dass länger lebt. Aber wenn die teureren Produkte überhaupt nicht länger halten als die billigen, hat man als Kunde leider gar nicht diese Option....
Sag das den ganzen "geiz ist geil" Typen, die den Markt kaputt machen. Wir sind eine MInderheit. Ich gebe auch 300,-€ für Schuhe aus, die halten dann etwas länger und Besohlungen lohnen sich. Aber man muss lange suchen, bis maan passende findet. Alleine schon, weil in allen billigen Schuhn gefährliche Farbstoffe sind. Das Leder muss in Europa gegerbt worden sein. Das schränkt die Herstelleranzahl extrem ein.
 
Mein 80286 von Escom, Baujahr 1988 (nach der Wende gebraucht aus dem Westen gekauft), läuft zum Beispiel immer noch tadellos, ohne dass je auch nur ein Teil ersetzt werden musste. Das sind 28 Jahre! Heute heißt es immer "dein Netzteil ist schon 5 Jahre alt, das musst du unbedingt mal erneuern"... Ich wiederhole nochmal: 28 Jahre ohne Defekt. Ich bin mir sicher, dass heutige Computer bei weitem nicht mehr so lange durchhalten. Das liegt natürlich zugegebenermaßen auch daran, dass heutige Computer deutlich komplexer sind... Aber die Fertigungstechnologien sind auch besser. Mit entsprechend viel Geldeinsatz könnte man auch heute noch Rechner bauen, die 30 Jahre funktionieren (incl. Netzteil)...

Das hat doch auch abseits der geplanten Obsoleszenz aber gar keinen Sinn, einen Computer zu bauen, der 30 Jahre lang hält. Der würde nur erheblich mehr kosten, nur um nach spätestens fünf Jahren doch wieder in der Tonne zu landen. Du musst du schon Militärkomponenten kaufen, die halten auch heute noch ewig. Die können dann aber entsprechend wenig nach Maßstäben der heutigen Konsumelektronik, weil die aus gutem Grund nur einfach aufgebaut sind. Abseits der Konsumelektronik kann man ansonsten noch alles in der langlebigen Ausführung kaufen. Miele hält zum Beispiel auch heute noch Jahrzehnte. Und falls das mal nicht so sein sollte, ist es kein Problem, Jahre später noch die passenden Ersatzteile zu finden. Man muss dann auch nur bereit sein, am Anfang deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen und in zehn und mehr Jahren etwas im EInsatz zu haben, das möglicherweise nicht mehr stylisch aussieht oder aktuellen Verbrauchsstandards nicht mehr genügt. Dazu sind aber nur wenige bereit.

Ich halte es für sinnvoller, Produkte so auszulegen, dass man sie am besten zu 100 Prozent recyceln kann. Bei jedem Stück Hardware gehen unwiederbringlich Rohstoffe verloren. Einige seltene Erden dürften in den nächsten Jahren bereits ausgehen, wenn das so weitergeht. Auch Akkus werden in der heutigen Form schon bald nicht mehr möglich sein, weil die Rohstoffe dafür zur Neige gehen.
 
Meine Eltern hatten ein Privileg Kühlschrank gehabt also mit gefrierfächer der lief 32 Jahre ohne ein Murks.
Will gar net wissen was der verbraucht hat :D

Der wurde letzte Jahr ersetzt , schade der war so treu
 
ein produkt das lange funktioniert ist doch der grauß eines jeden herstellers...

Sag das mal den Produkten im Profibereich. Unsere Studiokopfhörer und Mikrofone halten 10-50 Jahre, das Bühnenzeugs noch viel länger. Das erwarte ich auch vom Rest, egal wie kompliziert die Bauteile sind.
Gugg dir das Video mal an:
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Das hat doch auch abseits der geplanten Obsoleszenz aber gar keinen Sinn, einen Computer zu bauen, der 30 Jahre lang hält. Der würde nur erheblich mehr kosten, nur um nach spätestens fünf Jahren doch wieder in der Tonne zu landen.

Das kommt halt auf den Anwendungsfall an. Für einen privaten Zocker-/Multimedia-PC hast du ganz sicher Recht. Denn will ja nach 5 Jahren keiner mehr benutzen, so schnelllebig wie die Gesellschaft und Technologie heute ist. Es gibt aber auch andere Anwendungen. Wir haben z.B. bei uns an der Uni Computer, die sündhaft teure Messgeräte (z.B. Kernresonanzspektrometer für > 1 Mio. Euro) steuern. Es ist ein sehr kompliziertes Unterfangen, die Software erstmal fehlerfrei auf so einem PC einzurichten, so dass alles funktioniert. Der Rechner soll dann möglichst auch 15 Jahre im Dauerbetrieb halten, so wie das Messgerät. Der Knackpunkt ist, dass es unglaublich schwer ist, so einen Rechner irgendwo zu finden.

Wenn ich dir jetzt z.B. 5000 Euro in die Hand gebe, mit dem Auftrag, mir einen "Office-PC" zu kaufen, der garantiert 15 Jahre Dauerbetrieb ohne eine Reparatur durchhält, wo würdest du den kaufen? So etwas kriegt man doch als normal-sterblicher gar nicht mehr :) Militärkomponenten sind nun mal nicht im normalen Handel erhältlich... Vor solchen und ähnlichen Problemen stehen Unis und Forschungseinrichtungen (wahrscheinlich auch Firmen) regelmäßig...
 
Gut im Land der Ultradiscounter wie Kik und Co zu jammern das billige Zeug halte nicht genug lang, ist natürlich einfach nur heuchlerisch. Aber insgesamt stimmt die Bilanz schon die gezogen wird. Die Umweltverschmutzung Nummer 1 ist unsere Wegwerfgesellschaft. Würden wir alles wie früher länger nutzen und bei Defekt eher reparieren, dann wäre unser CO2 Fussabdruck um einiges besser. Das Problem ist: dann könnten auch 2/3 der Leute auf der Welt ihre Jobs schmeissen. Das ist das eigentliche Dilemma, es gibt zu wenig Arbeit für alle auf der Welt und nicht zu wenig Essen etc. Ein TV sollte halt wieder min. 2000 Euro kosten und dafür 10 bis 15 Jahre hin halten so als Beispiel.
 
Das kommt halt auf den Anwendungsfall an. Für einen privaten Zocker-/Multimedia-PC hast du ganz sicher Recht. Denn will ja nach 5 Jahren keiner mehr benutzen, so schnelllebig wie die Gesellschaft und Technologie heute ist. Es gibt aber auch andere Anwendungen. Wir haben z.B. bei uns an der Uni Computer, die sündhaft teure Messgeräte (z.B. Kernresonanzspektrometer für > 1 Mio. Euro) steuern. Es ist ein sehr kompliziertes Unterfangen, die Software erstmal fehlerfrei auf so einem PC einzurichten, so dass alles funktioniert. Der Rechner soll dann möglichst auch 15 Jahre im Dauerbetrieb halten, so wie das Messgerät. Der Knackpunkt ist, dass es unglaublich schwer ist, so einen Rechner irgendwo zu finden.

Wenn ich dir jetzt z.B. 5000 Euro in die Hand gebe, mit dem Auftrag, mir einen "Office-PC" zu kaufen, der garantiert 15 Jahre Dauerbetrieb ohne eine Reparatur durchhält, wo würdest du den kaufen? So etwas kriegt man doch als normal-sterblicher gar nicht mehr :) Militärkomponenten sind nun mal nicht im normalen Handel erhältlich... Vor solchen und ähnlichen Problemen stehen Unis und Forschungseinrichtungen (wahrscheinlich auch Firmen) regelmäßig...

Es gibt Sonderanfertigung für diesen Fall. Was denkste woher die Expeditionen in die kalten oder heißen Gebiete unseres Planeten ihre Ausrüstung bekommen?
Die gehen auch nicht bei dem örtlichen PC-Laden mit Onkel Bob ihre Laptops kaufen, die dann bei -40°C erst gebraucht werden. Diese Probleme sind gar keine Probleme, das sind nur zusätzliche Kosten und der Zeitaufwand um die besagten Sonderanfertigungen zu bekommen. Und der ist weit schlimmer als die Tatsache das beim besagten Onkel Bob sein PC nach 5-6 Jahren schlapp macht, wo der eh schon veraltet ist.
 
Es gibt Sonderanfertigung für diesen Fall. Was denkste woher die Expeditionen in die kalten oder heißen Gebiete unseres Planeten ihre Ausrüstung bekommen?
Die gehen auch nicht bei dem örtlichen PC-Laden mit Onkel Bob ihre Laptops kaufen, die dann bei -40°C erst gebraucht werden. Diese Probleme sind gar keine Probleme, das sind nur zusätzliche Kosten und der Zeitaufwand um die besagten Sonderanfertigungen zu bekommen. Und der ist weit schlimmer als die Tatsache das beim besagten Onkel Bob sein PC nach 5-6 Jahren schlapp macht, wo der eh schon veraltet ist.

Ich will ja nicht bestreiten, dass es so etwas im Prinzip gibt. Ich kann nur sagen, dass ein Institut an unserer Einrichtung auch nach monatelanger Recherche und Deutschlandweiter Ausschreibung kein einziges Unternehmen gefunden hat, dass sich in der Lage fühlte, einen solchen PC zu liefern :ugly: Die Nische ist halt so klein, dass die meisten Firmen da sofort abwinken, und lieber mit dem Mainstream ihr einfaches Geld verdienen. Falls du einen Tipp für eine Firma hast, die auf so etwas spezialisiert ist, wären da ein paar Kollegen von mir sicher dankbar :)

Bei den von dir genannten Expeditionen geht es auch um eine geringfügig andere Fragestellung: Extreme Temperaturen/Bedingungen. Nicht um 15 Jahre Dauerbetrieb. Da gibt es wohl technisch schon nochmal Unterschiede...
 
Ich hab mir 1995 von meinem ersten Lehrlingsentgeld einen Langhaarschneider von Philips gekauft, damals für knapp 100 DM. Das Teil funktioniert heute noch problemlos. Nur das Tübchen Öl musste ich mittlerweile ersetzen, weils leer war.
 
Ich hatte mal einen 46 Zoll TV von Philips für damals 1000 €uro gekauft.
Nach 2 Jahren und eine Woche war das gerät kaputt.
Laut Philips wäre es ja nur ein Einsteigergerät.
Philips hätte es natürlich kostenpflichtig repariert - keinerlei Kulanz oder ähnliches.
Nie wieder Philips.
Wir hatten früher Fernsehgeräte (teils auch schwarz/weiß), die gingen auch nach 30 Jahren nicht kaputt
Ich will mir aus Kunde etwas neues kaufen, weil es evtl. moderner ist, aber nicht, weil es kaputt geht.
Das einzig richtige gegen so was wäre meiner Meinung nach ein Hochsetzung der Gewährleistung auf 5 oder gar 10 Jahre.
 
Ein Schritt in die richtige Richtung, man kann nur hoffen das sie damit durchkommen und die Verbraucher wissen was sie kaufen.
 
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