StellaNor
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
PCGHx Lesertest
zur Zotac GeForce 8800GT - 512MB GDDR3 AMP! Edition
Vielleicht hat das gerade vergangene Weihnachtsfest einigen Lesern die so lang herbei ersehnte neue Hardware beschert. Andere wiederum haben sich vermutlich diesen Traum selbst erfüllen können. Ich meinerseits bin zwar nicht leer ausgegangen, aber zu den üblichen Handtüchern nebst optisch passendem Winterschal und einem wunderbar duftendem Parfum gab es nichts, was auch nur annähernd als Hardware bezeichnet werden kann.
Als gerne angenommenes nach-weihnachtliches Geschenk sehe ich jedoch die Aufgabe, euch heute den Lesertest der Zotac GeForce 8800 GT AMP! Edition präsentieren zu dürfen - ein Stück Hardware, wie es sich bisher noch nicht in meinen Händen befunden hat.
Mit der Zotac GeForce 8800 GT AMP! Edition ist eine Grafikkarte auf dem Markt erhältlich, die zur Zeit die schnellste Version der GeForce 8800 GT darstellt. Sie ist bereits vom Hersteller bis fast an ihre Grenzen übertaktet, und es ist davon auszugehen, dass Zotac handverlesene Chips auf dieser Karte einsetzt, um so einen stabilen GPU-Takt von 700MHz zu gewährleisten. Was diese Grafikkarte tatsächlich leistet, soll dieser Bericht aufzeigen.
Wem es am notwendigen Budget zur GeForce 8800 GTX oder gar zur Ultra-Version fehlt, jedoch ungern auf die heutzutage notwendige Grafikleistung im Spielebereich verzichten möchte, dem könnte die heute vorgestellte Karte durchaus eine Überlegung wert sein. Am Ende des Tests entscheidet auch der Leser, ob die Zotac GeForce 8800 GT AMP! Edition ein guter Ersatz für die Mainstream-Karten vergangener Tage sein kann oder als Karte im derzeitigen High-End-Sektor mithält.
Verpackung und Inhalt
Ob der Feuer speiende Drachen tatsächlich in der Karte steckt, muss sich erst noch beweisen.
Die Verpackung indes wartet mit reichlich Informationen über die Spezifikationen an Vor- und Rückseite auf, die im Verlaufe des Tests zum Teil noch nähere Erläuterungen finden werden.
Das es sich tatsächlich um die AMP! Edition handelt, zeigt ein kleiner Aufdruck oberhalb der Modellbezeichnung.
Die Rückseite der Verpackung ist mit einem Sichtfenster gestaltet, die den Anblick auf den verbauten Kühler gestattet.
Außer der Karte selbst befindet sich
- eine CD mit Treibern und dem heutzutage üblichen Quickinstallationsguide,
CD enthält Treiber 169.02 für Windows 2000/XP 32/64-bit /Vista 32/64-bit - eine Kabelpeitsche, die sich in S-Video- und Komponenten-Ausgang aufteilt,
- einen 2x4-Pin Molex-Adapter auf 6-polig PCI-Express zur Stromversorgung der Karte sowie
- einen DVI auf VGA Adapter sowie
Ein Spiel, wie bei einigen anderen Herstellern üblich, ist nicht enthalten. Zotac überläßt die Entscheidung und damit auch die Kosten dem Käufer, für welches Spiel er sich entscheiden möchte. Auch fehlt es an einer SLI-Brücke, obwohl die Karte für den SLI-Betrieb ausgelegt ist. Meines Erachtens nach eine notwendige Beigabe, die nicht fehlen darf.
Erster Eindruck zur Karte und dem Design
Nach dem ich die Karte direkt in meinen Händen halte, fällt sofort der sehr schmale Lüfter auf.
Er ist komplett aus Aluminium gefertigt und bedeckt fast das gesamte grüne PCB.
Für Single-Slot Fans sicher ein Vorteil.
Die Abdeckung des Lüfters ist ähnlich dem Bild auf der Verpackung gestaltet, in dem mir der Drache sein Feuer androht.
Die Kühlluft saugt sich der 72mm-Lüfter durch Lamellen an der Oberseite an. Weniger optimal hingegen ist die Tatsache, dass der Lüfter seinen durch Hochfrequenz angewärmten Atem wieder zurück in das Gehäuse befördert - bei solch einem Kühler aber unvermeidbar. In meinem System hat dies aber nur unwesentlich zur Erhöhung der Gehäusetemperatur beigetragen.
Zusätzlich befinden sich auf der Abdeckung eine Reihe von horizontalen Schlitzen, die zur weiteren Kühlung beitragen und das Design aufwertet.
Weiterhin gefällt mir die mittlere Baulänge der Karte; hatte ich hier doch Befürchtung, diese eventuell nicht in meinem Midi-ATX-Gehäuse unterbringen zu können. Das PCB misst inklusive PCI-E-Stecker (die Buchse befindet sich hinten!) 24 Zentimeter und ist damit nur wenig länger als ein herkömmliches ATX-Motherboard.
Die Rückseite des PCB verziert neben den üblichen SMD-Elementen große schwarze Schrauben, die den Lüfter mit seiner Aerodynamik fest im Griff halten.
Insgesamt ein überaus kompaktes und gelungenes Design.
Der Einbau gestaltet sich einfach. Mit wenigen Handgriffen erhält die Zotac GeForce 8800 AMP! ihr neues Zuhause. Nachdem die Karte mit der notwendigen Stromversorgung ausgestattet wird, zeigt sich nach Einschalten des Rechners die nächste Überraschung der Lüfter erleuchtet in einem warmen und dezenten Orange.
Windows XP erkennt die neue Hardware, setzt aber einen seiner Default-Treiber ein, so dass der bereits vorhandene NVIDIA Treiber ForceWare 169.21 WHQL (zertifiziert) nochmals installiert werden muss. Nach notwendigem Neustart ist es möglich sofort die Bildschirmauflösung entsprechend des Monitors einzustellen.
Mit der nativen Auflösung von 1680x1050 (32-bit) auf meinem 22 LCD-Display erscheint der Desktop in einer ausgesprochen guten 2D-Signalqualität.
Details zur Karte
Der G92-Chip, der zur Zeit die neue Mittelklasse bei NVIDIA anführt, wird auch auf dieser Karte verbaut. Als wichtigstes Detail bei diesem Chip ist die Fertigung in der 65nm-Technologie zu nennen. Wie bei modernen Desktop-CPUs auch, ermöglicht diese Technologie u. a. weniger Abwärme bei höheren Frequenzen, woraus sich ein besseres Verhältnis zwischen Performance einerseits und Energieeffizienz andererseits ergibt. In Zeiten des globalen Klimawandels auf jeden Fall ein Verkaufs- und Kaufargument. Hat der Käufer doch bedeutend weniger Aufwand zur Kühlung seiner Komponenten zu betreiben. Im Idle-Betrieb werden vom Gesamtsystem 208Watt konsumiert, während unter Last der Spitzenwert von 302Watt (OC 3DMark06) erreicht wird. Im 2D-Betrieb messe ich exakt 1.05Vcore, während die Spannung unter 3D auf 1.15Volt erhöht ist.
Hier die wichtigsten Spezifikationen der Karte (Unterschiede zur Ur-8800 GT in Fettdruck) auf einen Blick:
Core G92/D8P
GPU-Takt 700MHz Speichertakt 1000MHz
Speichertyp GDDR3 512MB
Speicheranbindung 256-Bit
Shader-Takt 1700MHz (1674MHz effektiv)
Shader-Model 4.0
Streamprozessoren 112
PCI Express 2.0 (abwärtskompatibel)
DirectX 10.0 (setzt Windows Vista voraus)
Die Karte unterstützt u. a. auch NVIDIA's PureVideoHD, Dual-Link DVI für 2 Bildschirme mit einer maximalen Auflösung von jeweils 2.560x1.600, Dual-Link HDCP, ist SLI-Ready und kommt mit einer 2 Jahre währenden Gewährleistung seitens des Herstellers. Ansonsten ist die Karte mit den Merkmalen der GeForce 8800 GT anderer Hersteller identisch.
Lüfter und Temperaturen
Das Übertaktungstool Rivatuner ermittelt eine Lüftergeschwindigkeit von ca. 1.680U/min im Maximum sowie 1.240U/min im Minimum. Der Lüfter selbst ist zwar wahrnehmbar; es ist aber nicht wesentlich mehr als ein angenehmes Luftrauschen zu vernehmen, das jedoch von meinem Netzteillüfter komplett abgedeckt wird.
Alle gemessenen Temperaturen bewegen sich in einem ausgesprochen erfreulichen Bereich von 37°C im Desktop-Betrieb bis hin zu 71°C maximal im 3 Stunden andauernden CMR Dirt Spielbetrieb eine mehr als angenehme Überraschung! Nur dem OpenGL Burner von GPU Caps ist es gelungen, den Grafikchip auf immerhin 87°C anzuwärmen. Für den G92 absolut Rahmen.
Kopfschmerzen bereit jedoch die Lüftersteuerung. Weder die NIVIDIA Treiberlösung noch der Rivatuner sind in der Lage mein Exemplar ausreichend zu steuern. Beharrlich verweigert der Lüfter jegliche Steuerungsanweisung und dreht fleißig seine gleichmäßigen Runden. Erstaunlicherweise reduziert der Lüfter sogar mit ansteigender Chip-Temperatur sein Kreisen auf ein Minimum von 1.240U/min bei 71°C.
Recherchen im Internet führen zu keinerlei verwertbaren Informationen. Ein Bio- oder Treiberproblem ist nicht auszuschließen. Hier wird die Verfasserin nach einer Lösung suchen, sofern das eigenwillige Verhalten der Lüftersteuerung überhaupt negative Auswirkungen hat.
Overclocking
Hinweis: Bei Modifikationen, welche die Hardware nachhaltig verändern, z. B. durch Austauschen des Lüfters, Veränderung des PCBs oder des Bios, kann der Hersteller jedwedes Recht auf Gewährleistung verweigern!
Meine Erwartungen bezüglich der weiteren Übertaktung sind von Beginn an gedämpft. Vergessen wir nicht die Zotac GeForce 8800 GT AMP! ist seitens des Herstellers bereits ab Werk wesentlich höher getaktet, als ihr NVIDIA Pendant (600MHz Core/900MHz DDR/1.500MHz Shader). Die Werksübertaktung ergibt bereits 16,66% mehr GPU-, 11,11% mehr Speicher- sowie 13,33% mehr Shader-Taktung.
So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich die neue Zotac GeForce 8800 GT AMP! weniger übertaktungsfreundlich verhält, als ich es von anderen Karten - die jedoch allesamt mit ihrer Grundtaktung den Weg zu mir fanden - gewohnt bin.
Übertaktet wird mit dem Rivatuner 2.6. Der Vorteil des Rivatuners liegt in der getrennten Takteinstellung für GPU und Shader. Die Vorab-Stabilität habe ich mit dem Artefakt-Scanner des ATI-Tools verifiziert. Die von mir erreichten Werte lassen einen dauerhaften und stabilen 3D-Betrieb unter allen von mir verwendeten Spielen zu.
Hier das Ergebnis:
Modellbezeichnung GPU-Takt in MHz Speichertakt in MHz Shader-Takt in MHz
NVIDIA 8800 GT 600 900 1500
Zotac 8800 GT AMP! 700 1000 1700NVIDIA 8800 GT 600 900 1500
Zotac 8800 GT AMP! OC 738 1026 1782
Somit ergibt sich ein durchaus erfreuliches Gesamtergebnis von + 23% Core-, +14% GDDR- sowie +19% Shadertakt, wenn das NVIDIA-Original zu Grunde gelegt wird bzw +5,4% Core-, +2,6% GDDR-, +4,8% Shadertakt gegenüber der Herstellerübertaktung.
Mit einer Wasserkühlung und möglichen Voltmod per Hardware- oder Biosmodifikation der GPU-Spannung könnten durchaus noch höhere Taktraten erzielt werden, wobei der verbaute Qimonda-GDDR3-Speicher jedoch vermutlich seine Grenze schon erreicht haben dürfte.
Auffällig ist, wie auch weiter oben schon berichtet, die Temperaturentwicklung auch bei weitergehenden Übertaktungsversuchen. Niemals werden 71°C unter Last überschritten, was sehr erfreut.
Der Praxistest
Das Testsystem besteht aus:
- Intel Core2 Duo E6750 @ 3600MHz
- Motherboard Biostar TP35D2-A7 (Intel P35)
- 2x1GB A-Data Vitesta Extreme DDR2-800+ @ 530MHz
- Maxtor 6Y080L0 40GB HDD SATA + SAMSUNG SP0411C 80GB HDD IDE
- LG HL-DT-ST DVD-RAM GSA-H22L
- Sharkoon Netzteil 500Watt
- Windows XP Professionel SP2 DirectX 9.0c
- ForceWare 169.21 WHQL
- Acer AL 2216W LCD-Display
Meine etwas ältere GeForce 8600 GTS 256MB, die sich als hervorragender Overclocker ausgezeichnet hat und seither auch brauchbare Ergebnisse im Spiel liefert, wird dem größeren Bruder Zotac GeForce 8800 GT AMP! in allen Tests zur Seite stehen und den kleinen Quantensprung ausschmücken. Ich verzichte aber auf die Darstellung von 1.680x1.050 Bildpunkten mit Kantenglättung. Die 8600 GTS ist hier einfach zu sehr überfordert, um noch verwertbare Zahlen zu liefern.
Der Leser wird geneigt sein zu sagen ein Vergleich zwischen David und Goliath; dem hätte ich nichts entgegen zu setzen, wenn nicht die breite Masse der Gamer eben Grafikkarten-Lösungen aus dem älteren Mainstream-Bereich einsetzen würden.
Colin McRae Dirt und Microsoft Flight Simulator X SP1
Die Real-Game-Performance testet die Berichterstatterin mit dem von ihr gerne gespielten Racern Colin McRae Dirt und Need For Speed: Pro Street sowie dem Microsoft Flight Simulator X SP1.
Bei Colin McRae Dirt wurden ultrahohe Einstellungen gewählt, wobei Anti-Aliasing durch die Anwendung und AF durch den Treiber gestellt wird.
Microsoft's Flight Simulator X erhält als wichtigste zu nennende Einstellungen Globale Texuren auf Very High mit Light Bloom eingeschaltet, Scenery- und Autogendichte auf Extremely High, Texturauflösung 60cm, Wassereffekte High sowie Trafficeinstellungen bei durchschnittlich 18%.
Es sei aber vorab schon gesagt, dass weder eine Zotac GeForce 8800 GT AMP! und auch eine GeForce 8800 Ultra zur Zeit nicht in der Lage sind den FSX mit all seinen Einstellungen in Ultra High und zusätzlichen Bildoptimierungen zufriedenstellend darzustellen. Das Grafikerleben wird jedoch fühl- und sichtbar verbessert.
So scheint der FSX hervorragend zur Beurteilung von Wasserflächen, Gelände-Texturen sowie Licht und Schatten, die sich gegenüber meiner älteren GeForce 8600 GTS sichtbar zum Positiven verändert haben. Das Nachladen der Texturen erfolgt sichtbar schneller, was sicherlich in der schnelleren Speicheranbindung und dem größeren Grafikspeicher begründet ist. Im Vergleich zur GeForce 8600 GTS neigen weit entfernte Texturen nicht mehr so ausgeprägt zum flimmern. Aussagekräftige Benchmarks sind m. E. aber nicht möglich. Es bleibt dennoch der subjektive Eindruck der Mehrleistung, welche die Zotac GeForce 8800 GT AMP! zur Verfügung stellt. Gemessen wird immer der gleiche Flug von meinem Heimatflugplatz Schleswig-Kropp EDXC (Aerosoft Add-On VFR Germany I) über die ersten 60 Sekunden:
Ansehnliche Partikeleffekte, dynamisch im Wind wiegende Grasflächen und beeindruckende Landschaften fesseln mich an dem nie langweilig werdenden Racer Colin McRae Dirt. Der Performance-Gewinn gegenüber einer GeForce 8600 GTS ist bemerkenswert, kommt aber nicht überraschend. So stellt die Zotac GeForce 8800 GT AMP! flüssige und niemals einbrechende Frameraten zur Verfügung, die mich CMR Dirt in höchster Bildschirmauflösung von 1.680x1.050 Bildpunkten und maximaler Bildqualität genießen lässt. Das Ergebnis zeigt die durchschnittlichen FPS gemessen über die ersten 60 Sekunden der Strecke Chula Vista A im Rennmodus:
Fortsetzung im nächsten Post