Israel - Konflikt aktuell & allgemein

Das hat ja auch niemand abgestritten und dennoch kann weder die Hamas noch die Hisbollah als Rechtfertigung dafür herhalten, dass hier wissentlich und billigend der Tod von 10000en unschuldigen Zivilisten in Kauf genommen wird.
Was ist denn die angemessene Reaktion auf die Verwendung von menschlichen Schutzschilden? Die Täter mit der Taktik durchkommen lassen?
Verantwortlich für den Tod menschlicher Schutzschilde ist derjenige, der sie einsetzt.

Natürlich kann man kritisieren, dass Israel bei der Zielauswahl großzügiger ist als bei vorherigen Auseinandersetzungen. Dennoch sprechen die Fakten eine klare Sprache. Das Verhältnis Terroristen/Zivilisten unter den Toten in Gaza ist deutlich besser als es das bspw. in Mossul oder Raqqa war, als diese Städte vom IS befreit wurden. Trotzdem gab es keinen internationalen Aufschrei und kaum jemand hat die irakische Armee, die Kurden oder die internationale Anti-IS Koalition zur Mäßigung aufgerufen.
 
Ich heisse das nicht gut. Und andere hier auch nicht.
Woher willst du wissen, was hier in den Köpfen mancher vorgeht? Es gab hier schon genug Anti-muslimischer bzw Anti-arabische Kommentare über die Jahre, sodass ich überzeugt bin, dass manche ärmliche Seele, das innerlich abfeiert.

Und wenn du es auch nicht gut heißt, relativierst und begründest es, dass es deiner Meinung nach okay ist, wegen der Hamas unzählige Kinder, Frauen, alte Menschen zu zerbomben.

Man muss die kriegsverbrecherischen Taten Israels isoliert kritisieren, ohne gleich in diesen lächerlichen Reflex "...aber die Hamas..." zu fallen. Das ist einfach nur eine Schmach und Respektlosigkeit gegenüber den unzähligen palästinensischen Kindern, die eingepfercht von großen Mauern geboren werden und nun von israelischen Bomben zerfetzt sind
 
Und wenn du es auch nicht gut heißt, relativierst und begründest es, dass es deiner Meinung nach okay ist, wegen der Hamas unzählige Kinder, Frauen, alte Menschen zu zerbomben.

Man muss die kriegsverbrecherischen Taten Israels isoliert kritisieren, ohne gleich in diesen lächerlichen Reflex "...aber die Hamas..." zu fallen. Das ist einfach nur eine Schmack und Respektlosigkeit gegenüber den unzähligen palästinensischen Kindern, die eingepfercht von großen Mauern geboren werden und nun von israelischen Bomben zerfetzt sind
Ich versuche objektiv zu bleiben. Und da sehe ich nicht nur die Fehler (und Unmenschlichkeiten) auf einer Seite.
 
Achso du nennst es also objektiv, wenn du das Töten von 30.000 Zivilisten nicht denjenigen, die es begangen haben zu Lasten legst, sondern der Hamas?
Weil sie eine Mitschuld daran haben. Wie gesagt nutzen sie bewusst menschliche Schutzschilde und sie halten immer noch ca 100 Geiseln in ihrer Gefangenschaft.

Und wenn sie es nicht machen rechtfertigt das weiterhin flächendeckende Bombardements die 10000e unschuldige Menschen töten?
Eigentlich gibt es dafür keine Rechtfertigung. Aber so kann Israel das dem eigenen Volk noch eher erklären. Wo es auch schon erhebliche Widerstände dagegen gibt. Aber viele Familien wollen ihre Angehörigen wieder sehen.
 
Was ist denn die angemessene Reaktion auf die Verwendung von menschlichen Schutzschilden? Die Täter mit der Taktik durchkommen lassen?
Verantwortlich für den Tod menschlicher Schutzschilde ist derjenige, der sie einsetzt.

Natürlich kann man kritisieren, dass Israel bei der Zielauswahl großzügiger ist als bei vorherigen Auseinandersetzungen. Dennoch sprechen die Fakten eine klare Sprache. Das Verhältnis Terroristen/Zivilisten unter den Toten in Gaza ist deutlich besser als es das bspw. in Mossul oder Raqqa war, als diese Städte vom IS befreit wurden. Trotzdem gab es keinen internationalen Aufschrei und kaum jemand hat die irakische Armee, die Kurden oder die internationale Anti-IS Koalition zur Mäßigung aufgerufen.
Von "grosszügig" und "besseres Verhältnis" zu sprechen im Kontext von Zivilisten töten, zeigt nur was für ein widerlich, abstoßender Mensch du bist.
Weil sie eine Mitschuld daran haben. Wie gesagt nutzen sie bewusst menschliche Schutzschilde und sie halten immer noch ca 100 Geiseln in ihrer Gefangenschaft.
Du laberst einfach nur etwas nach, was du irgendwo mal gehört hast. Wie soll Hamas Menschen als Schutzschilde nehmen, wenn hier Tonnen von Bomben über Wohngebiete gestreut werden? Bitte, was ist das für eine schwachsinnige Argumentation?!!
 
Was ist denn die angemessene Reaktion auf die Verwendung von menschlichen Schutzschilden? Die Täter mit der Taktik durchkommen lassen?
Verantwortlich für den Tod menschlicher Schutzschilde ist derjenige, der sie einsetzt.

Natürlich kann man kritisieren, dass Israel bei der Zielauswahl großzügiger ist als bei vorherigen Auseinandersetzungen. Dennoch sprechen die Fakten eine klare Sprache. Das Verhältnis Terroristen/Zivilisten unter den Toten in Gaza ist deutlich besser als es das bspw. in Mossul oder Raqqa war, als diese Städte vom IS befreit wurden. Trotzdem gab es keinen internationalen Aufschrei und kaum jemand hat die irakische Armee, die Kurden oder die internationale Anti-IS Koalition zur Mäßigung aufgerufen.
Ich bin sprachlos, wie man den bewussten Tod von 10000en Menschen hier so billigend hinnimmt und das versucht auf Teufel heraus zu rechtfertigen. Da gibt es nichts zu rechtfertigen, es ist unverhältnismäßig und genau das sagen auch mittlerweile die engsten Verbündeten zu Israel aber es interessiert sie nicht, sie machen einfach weiter.

MfG
 
Du laberst einfach nur etwas nach, was du irgendwo mal gehört hast. Wie soll Hamas Menschen als Schutzschilde nehmen, wenn hier Tonnen von Bomben über Wohngebiete gestreut werden? Bitte, was ist das für eine schwachsinnige Argumentation?!!
Das ist die Realität. Wie gesagt haben sie ihre Kommandostrukturen direkt in oder unter zivilen Gebäuden errichtet. Sogar unter Krankenhäuser. Das machen Terroristen schon seit Jahren und ist nicht neu.
Im Irak haben sie das gemacht. In Syrien machen sie es und im Libanon auch.
 
Von "grosszügig" und "besseres Verhältnis" zu sprechen im Kontext von Zivilisten töten, zeigt nur was für ein widerlich, abstoßender Mensch du bist.
@AzRa-eL Nein, es zeigt das Israel objektivierbar erfolgreiche Anstrengungen zum Schutz der Zivilbevölkerung unternimmt (und eben nicht einfach Bombenteppiche abwirft). Es ist ein Versuch die teilweise sehr emotional geführte Diskussion mit Fakten anzureichern.

Das absurde ist ja, Israel könnte innerhalb von Stunden jedes Leben in Gaza vernichten wenn es wollte, Hamas und Hisbollah würden jedes Jüdische Leben in Israel vernichten, wenn sie könnten.
Das du diesen fundamentalen Unterschied nicht begreifst ist schade.

"Großzügig" heißt in dem Kontext, dass die Kriterien für die Zielauswahl weniger streng sind als bei früheren Kampagnen in Gaza. Was man, wie bereits eingeräumt, zu recht kritisieren kann.
 
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Weil sie eine Mitschuld daran haben. Wie gesagt nutzen sie bewusst menschliche Schutzschilde und sie halten immer noch ca 100 Geiseln in ihrer Gefangenschaft.
Natürlich tragen Sie eine Mitschuld, ohne Frage aber könntest du mit deinem Gewissen rechtfertigen den Tod von 10.000en Menschen in Kauf zu nehmen, wenn du weißt dass deine Bombardements so viele Menschen, die dafür nichts können, töten werden? Und nebenbei gesagt, genau diese Bombardements haben auch schon zahlreiche Geiseln getötet.

MfG
 
Natürlich tragen Sie eine Mitschuld, ohne Frage aber könntest du mit deinem Gewissen rechtfertigen den Tod von 10.000en Menschen in Kauf zu nehmen, wenn du weißt dass deine Bombardements so viele Menschen, die dafür nichts können, töten werden? Und nebenbei gesagt, genau diese Bombardements haben auch schon zahlreiche Geiseln getötet.

MfG
Ich könnte nicht mal ein Menschenleben rechtfertigen und bin froh, niemals in so einer Situation sein zu müssen, dass zu entscheiden.
 
Natürlich tragen Sie eine Mitschuld, ohne Frage aber könntest du mit deinem Gewissen rechtfertigen den Tod von 10.000en Menschen in Kauf zu nehmen, wenn du weißt dass deine Bombardements so viele Menschen, die dafür nichts können, töten werden? Und nebenbei gesagt, genau diese Bombardements haben auch schon zahlreiche Geiseln getötet.

MfG
Und das ist ein ethisches Problem welches sich jeder Soldat bewusst ist.
Sag mir eine Lösung. Ich stand glücklicherweise nicht in einer solchen Situation in meiner Dienstzeit. Befasst habe ich mich dennoch damit, allerdings ohne wirklich eine Lösung gefunden zu haben.


Trennung

Gerade auf Tagesschau gelesen.


Schüsse in Jaffa Tote bei Schusswaffenangriff in Tel Aviv

Stand: 01.10.2024 20:40 Uhr

Inmitten des iranischen Raketenangriffs auf Israel hat es in Tel Aviv einen Schusswaffenangriff gegeben. Die Polizei spricht von einem mutmaßlichen Terroranschlag. Zwei Männer töteten demnach mindestens sechs Menschen. Die Täter wurden erschossen.
 
Nach dem iranischen Raketenangriff droht Israels UN-Gesandter Teheran mit einer „harten Reaktion“. Irans UN-Vertretung droht ihrerseits. Außenministerin Annalena Baerbock verurteilt die Angriffe auf Israel „auf das Allerschärfste“.
und

Israel drohte dem Iran mit einem Gegenschlag. „Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen“, teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.
Quelle: Reaktionen nach Angriff

Damit war zu rechnen. Die Gewaltspirale dreht sich weiter. Und es ist leider kein Ende in Sicht.
 
Hm ... mal eine militärische Frage aus Sicht der "Bösen": Wieso greifen sie nicht alle zusammen und koordiniert an ? Das würde Israel durchaus schwächen ... :hmm:

Haben sie unmittelbar zur Ausrufung des Staates versucht und einzelne Teile später nochmal. Das Ergebnis war jedes Mal ... lehrreich. Und dank USA und Deutschland ist Israel heute militärisch noch einmal ein ganzes Stück stärker relativ zu den Nachbarländern und hat zusätzlich Rückendeckung. Umgekehrt hat schlicht niemand Interesse an einem Krieg. SA, VAR und Syrien wollen einfach nur ihre Ruhe, Libanon (exkl. Hisbollah) und Jordanien wollen zusätzlich endlich die von Israel vertriebenen Flüchtlinge vom Hals haben und Ägypten sowie Hisbollah und westjordanische Palästinenser wollen zusätzlich noch einen freien Staat Palästina. Aber auch das nur, damit endlich Frieden herrscht. Das jemand Nahostkonflikt samt Israel von der Landkarte fegt, würden die zwar sicherlich alle begrüßen. Da bracht man keine Sympathien reinzuinterpretieren, die nicht da sind. Aber selbst einen solchen Krieg zu führen brächte keinem der beteiligten unter Strich mehr Ruhe und Frieden, selbst wenn jemand Siegschancen hätte.

Die einzigen, die deswegen noch groß aktiv in die Schädigung Israels investieren, sind Hamas & unmittelbare Verbündete (und selbst die haben die Vernichtung nur noch als Option in ihrer aktuellen Charta). Sonst ist größere Aggression immer nur eine Reaktion auf gegen Palästinenser gerichtete Gewalt (ungeachtet etwaiger vorangehender Provokationen), da sich die Bevölkerung nunmal vielerorts mit denen verbunden fühlt. Jordanier z.B. weil sie zu 50% vertriebene Palästinenser sind, Südlibanesen und Südwest-Syrer weil sie genauso unter israelischer Machtausübung jenseits israelischen Territoriums gelitten haben oder leiden. Da guckt man halt nicht tatenlos zu, wenn Menschen- und Völkerrechte mit Füßen getreten werden, wie in Deutschland.


Gewalt und Terror ist das, wogegen Israel sich erfolgreich wehrt. Die Ansage ist klar, wer Israels Sicherheit bedroht, der wird eliminiert. Simpel und verständlich.

Ägypten und Jordanien haben das begriffen, der Rest der Region wird das auch noch lernen.

Als ich das letzte mal auf die Landkarte geguckt habe, waren Ägypten und Jordanien nicht eliminiert. Die haben nur gelernt, Wünsche Israels teilweise über ihre eigene Rechtsauffassung zu stellen, weil alles andere deutlich mehr Schaden mit sich bringt. Aber genau das ist der Punkt: Die fügen sich in die Kosten-Nutzenabrechung "unsere Landansprüche militärisch durchzusetzen würde uns mit mehr kosten, als uns mit Israel zu arrangieren".

Der Hamas, die die aktuelle Eskalationssparte initiiert hat, den Huthi, mit denen sich Israel parallel anlegt und der Hisbollah, wegen denen Israel das Bisschen, was im Libanon noch funktioniert, in Schutt und Asche legen will, sind solche Kosten-Nutzen-Rechnungen aber fremd. Die sind bereit, die totale eigene Vernichtung in Kauf zu nehmen, solange sie ihrem Feind dabei ordentlich Schaden zufügen. Die lernen da also nichts, die müsste man tatsächlich eliminieren. Genau das hat Israel aber in den letzten 75 Jahren mit keinem einzigen seiner Gegner hinbekommen, egal wie brutal und aggressiv sie vorgegangen sind.

Und das werden die Isrealis auch in Zukunft nicht hinbekommen, denn der Nachwuchs ihrer Gegner besteht aus denjenigen, denen durch Israels Kriegsführung Leid und Unrecht wiederfahren sind. Genau daraus resultiert ja die Strategie von Hamas & Co: Ihre (aktiven) Mitglieder haben wenig zu verlieren, weil sie schon einmal viel verloren haben, die wollen nur noch Rache üben. Je mehr Hass Israels Aktionen hervorrufen, desto stärker und zahlreicher werden diesen Gegner, nicht schwächer. Die einzige Möglichkeit, sie mit Gewalt zu eliminieren, wäre die Auslöschung oder zumindest Vertreibung jeglicher nicht-jüdischer Bevölkerung im gesamten nahen Osten. Nun haben Teile der isralischen Regierung durchaus Interessen in diese Richtung geäußert, aber ich hoffe mal, dass a) das israelische Volk keinen groß angelegten Völkermord in seinem Namen dulden wird b) die israelischen Soldaten doch irgendwann mal Hemmungen zeigen c) die Unterstützer Israels, auch im Sicherheitsrat, sich in so einem Fall ausnahmsweise der internationalen Kritik anschließen würden.


Aber leider bauen die ganzen Terroristen, egal ob Hamas oder Hisbollah, ihre Verstecke und Stellungen immer in dicht besiedelte Wohngebiete. Sie nehmen selber in Kauf das ihre Landsleute mit getötet werden.

Im Gazastreifen hätte die Hamas gar keine dünn besiedelten Landstriche zur Auswahl gehabt, die Hisbollah verteilt ihre Stellungen dagegen sehr wohl im ländlichen Raum und sogar Israel selbst zeigt Waffenlager mitten im Nichts. Die Kollateralschäden resultieren daraus, dass Israel Führungspersonal nicht (nur) im militärischen Einsatz angreift, sondern bevorzugt daheim in deren privaten Wohnungen bombardiert (auch ein Milizenführer ist nach Feierabend mal Familienvater), in Büros und in zivilen Einrichtungen. Und davon gibt es verdammt viele, denn die Hisbollah ist nur zu einem (kleinen) Teil Miliz und überwiegend Partei, Religionsgemeinschaft, Wirtschaftsfaktor, Sozialführsorger, etc.. Würde man es auf Deutschland übertragen, wäre Nasrallah nicht nur der Führer der Bundeswehr gewesen, sondern auch Chef der deutschen Bank, Polizeivorstand, Leiter von Rotem Kreuz und Johannitern nebst THW und Oberhaupt der katholischen Kirche. Und Israels Angriffstaktik wäre mit einer Sprengung des Kölner Doms zur Christmesse vergleichbar, um ihn in letztgenannter Rolle zu erwischen. Kollateralschäden? Sind für Netanjahu & Co schlichtweg keine Menschen.

(Bis auf die Sache mit den Krankenhäusern und, im abgeschlossenen Gaza-Streifen, weniger Wirtschaft galt/gilt das übrigens auch für die Hamas. Die Heilsarmmee sind sie deswegen übrigens nicht, sondern wohl korrupter als katholische Kirche und Deutsche Bank zusammen, machtbeanspruchender als die Polizei und Alternativen lassen sie genauso wenig zu, wie die Bundeswehr. Aber dennoch besteht deren Zivilpersonal nicht aus Kämpfern.)


Das wird vor allem für die unschön, die jetzt auf der Flucht sind. Ich hatte was von 1 Millionen Libanesen gelesen.
Wie viele Flüchtlinge nimmt eigentlich der Iran auf?

Mal auf die Landkarte geguckt? Da sind Jordanien und Irak dazwischen. Aus letzterem hat der Iran afaik einiges an (schiitischen) Flüchtlingen wärend der US-Golfkriege "aufgenommen", genauso wie später sehr viele Afghanen. (Wobei "aufgenommen" relativ ist: In einem Staat mit eingeschränktem Sozialsystem und Substistenzwirtschaft leben die halt auf iranischem Territorium vor sich hin und werden mehr oder minder geduldet.)

Flüchtlinge aus dem Libanon haben die Wahl zwischen Israel und Syrien. Da die Bevölkerung des Libanon bis heute zu einem Großteil aus syrischen Flüchtlingen besteht (Israel hilft ja grundsätzlich niemandem, im Osten war der IS, in den Norden hätten viele an Assad vorbei gemusst), fallen 50% dieser Optionen flach. Für die anderen 50% ist humanitäre Hilfe ein Fremdwort, "Todesstreifen an der Grenze" dagegen der Normalbetrieb.

Bleibt als dritte Option für libanesische Flüchtlinge der gefährliche Weg durch die weiterhin umkämpften (und überbevölkerten) Rebellenregionen Syriens, über die hochmilitarisierte türkische Grenze, durch die (mit Syrern) überfüllten türkischen Flüchtlingslager, zwischen den knallharten, rechtswidrigen griechischen Grenzsicherungen hindurch, etc.

Am Ende der Kette muss sich dann die AFD bei den Grünen dafür Bedanken, dass deren bedingungslose Unterstützung "unserer Freunde" in Vorderasien eine frische Welle Wahlkampfmunition für Rassissten nach Deutschland spült.
 
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Ich wage zu vermuten: Einen ernsthaften Konflikt mit Israel würde der Iran nicht gewinnen.
Mehr als eine "symbolische" begrenzte Maßnahme dürfte der Iran sich eigentlich nicht leisten können.

Die Frage ist, wie man "Sieg" definieren möchte:
Der Iran kann Israel rein geographisch nicht erobern, weil er keine hinreichende Marine und keine gemeinsame Grenze hat. Israel kann den Iran nicht erobern, weil es 10 km² Iran pro IDF-Angehörigen gibt (und die schießen nicht einmal alle). Auch ist unwahrscheinlich, dass Israel genug konventionelle Waffen hat, um die iranische Infrastruktur auf gesamter Fläche zu zerstören oder, wenn sich der Iran nicht komplett bescheuert anstellt, auf diese große Entfernung (=> Anflug vorhersagbar) das komplette mobile militärische Inventar des Irans auszuschalten. (Vom verbunkerten ganz zu schweigen.) Umgekehrt ist das zahlenmäßig große Arsenal des Irans technisch größtenteils so schwach, dass nicht viel durch die israelische Abwehr durchkommen dürfte und somit ebenfalls nur einen kleinen Teil des eigentlich kleinen Israels beschädigen kann.

Solange Netanjahus Regierungspartner also nicht zum Atomkrieg eskalieren, ist das Maximum auf beiden Seiten eine schwere Störung der gegnerischen Wirtschaft und Tötung von vielleicht 1-10% (höhere Zahl = absoluter Best respektive Worst Case) der gegnerischen Bevölkerung und/oder Militärs. Nur ein Idiot oder Psychokiller würde bei solchen Voraussetzungen überhaupt den aktiven Kampf suchen (also z.B. Bombenanschläge im anderen Land verüben oder Raketen dahin schießen), aber die Gegend ist offensichtlich reich an Idioten, Psychos und Killern. Somit stellt sich die Frage, was ein solcher als "Sieg" definieren würde?

Imho verlieren da alle. In der gesamten Gegend. Seit Jahrzehnten. Jeden einzelnen Tag.


Wie schon mehrfach geschrieben: sie hätten einfach die Geiseln freilassen können. Das hätte viele Menschenleben gerettet.

:confused:
Die Hamas hat seit Ewigkeiten angeboten, die Geiseln gegen dauerhaften Frieden freizulassen. Aber Netanjahu hat das ausgeschlagen und den Tod aller Hamas-Mitglieder versprochen. Sollen die auf gut Glück ihr einziges Verhandlungspfand laufen lassen und hoffen, dass Netanjahu sich von alleine umbesinnt? Durch guten Zuspruch seiner Minister, die sämtliche Palästinenser als zu vertreibendes Vieh betrachten?

Ich gebe zu, dass das den Geiseln gegenüber human gewesen wäre. Aber zu erwarten war das zu keinem Zeitpunkt. Wer in Gaza aufgewachsen ist, hat selten das Gefühl, Israelis so Humanität zu schulden und diejenigen, die die Geiseln genommen haben, dürften als allerletze dazu zählen. Ursprünglich war sogar befürchtet worden, dass ein Massaker unter den Geiseln droht - aber bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass eine bewusst getötet wurde. (Im Gegenteil: Die Todesquote unter den Geiseln ist, soweit man weiß, deutlich niedriger als unter Hamas-Mitgliedern allgemein, obwohl sich die Geiseln notgedrungen unter letzteren aufhalten müssen. Heißt im Umkehrschluss, das die Hamas ihre wenigen besonders sicheren/verbunkerten/geheimen Aufenthaltsräume für die Unterbringung der Geiseln nutzt, anstatt sich selbst in dieser relativen Sicherheit zu verstecken.)


Das sieht schlimm aus, wenn sich Reporter schützen müssen.

Immerhin können sie das in Israel. Aus Gaza berichtet ja selbst Al Jazeera praktisch nicht mehr, da gibt es nur noch die unmittelbaren Kriegsbeteiligten und Kriegsopfer als Quelle.


Was ich meinte, während Israel seine Feinde effektiv eliminiert, schaffen es Israels Feinde nicht wen anders als Zivilisten zu töten.
Daher ist deine Umkehr meiner Aussage nicht zulässig.

Diese Sichtweise ist falsch. Anschläge richten sich zu einem erstaunlich großen Teil auf israelische Sicherheitsbehörden und Militärs, nur wird über die Konflikte in den besetzten Gebieten viel weniger berichtet, als über die richtig üblen rein zivilen Amokläufe mitten in Israel. Die sind traurig, aber extrem selten. Genauso schießt die Hisbollah nicht wahllos nach "Nordisrael", sondern zielt, soweit das mit ihrer Technik möglich ist, auf IDF-Stellungen. Ergebnis: Von 2008 bis 2023 wurden 306 Israelis getötet, davon waren 132 (43%) Soldaten oder vergleichbare Truppen. Weitere 94 = 31% waren Siedler, welche man aus Sicht derjenigen, die mit Waffengewalt von ihrem Land vertrieben wurden, wohl zumindest nicht als "Zivilisten" bezeichen sollte. Zählt man sie gar nicht mit, haben anti-israelische Angriffe zu 62% Kämpfer getroffen. Zählt man die Siedler als Angreifer sogar 74%. (Die Angreifer werden aus ihrer Sicht noch vier weitere nicht-Siedelnde Israelis, die es im Westjordanland erwischt hat, als "Eindringling" zählen.)

Zum Vergleich: Von den 6388 Palästinensern, die im gleichen Zeitraum getötet wurden, zählen 3786 als gesichert zivil und weitere 1582 sind umstritten. Israel hatte also minimal 16% bis maximal 40% Trefferquote respektive 60% bis satte 84% ""Kollateralschaden"" und eliminiert somit nicht "effektiv" seine "Feinde", sondern trifft zu einem höheren Teil Unschuldige. Und das in insgesamt 20 mal so großem Umfang.

Seit dem 7. Oktober wiederum hat das israelische Militär selbst mehrfach Quoten von 1/3 bis 1/2 Hamas-Mitgliedern und den Toten gezählt, also 33%-50% Trefferquote gegen 50-66% ""Kollateralschaden"". Die Gesamttodeszahlen liegen bei 41000 bestätigten, geschätzten 50000 inklusive Verschütetter (die indirekt durch Kriegsfolge getöteten zählt niemand) gegenüber 17000 laut Israel erwischten Hamas-Angehörigen. Das ergibt 33% bis 41% Trefferquote - wenn man Israel hinsichtlich der Hamas-Kampftruppen-Zugehörigkeit Glauben schenkt. Allerdings haben die Israelis vor dem Krieg maximal30000 Kämpfer insgesamt gesehen und der aktuelle Widerstand in Gaza ist offensichtlich nicht auf weniger als 50% zusammengebrochen. Nicht-israelische Quellen sprachen vor dem Krieg sogar von teils deutlich unter 20000, sodass Israel möglicherweise nicht einmal 10000 tatsächliche Kämpfer und im Umkehrschluss bis zu 80% Zivilisten getötet hat. Da die objektive Presse aus Gaza rausgebombt wurde, wird es wohl noch lange dauern, bis irgend eine dieser Zahlen objektiv bestätigt werden kann.

Der 7.10. dagegen ist gut dokumentiert und hier lautet die offizielle Zahl der Hamas-Opfer: 1239, davon 322 Soldaten und 58 Polizisten, die in diesem Rahmen auch gekämpft haben. Macht 31% Trefferquote gegenüber 69% Terroropfer. Von Kollateralschäden braucht man bei der Hamas endgültig nicht mehr zu sprechen, die zusätzlichen Toten waren beabsichtigt. (Teilweise werden auch 1139 bei 373 Soldaten + Sicherheitskräften genannt, was 33% wären.) Soweit ich weiß wurden bei diesen Statistiken aber nicht im Einsatz befindliche Militär- und Polizeiangehörige, selbst wenn sie bewaffnet waren und in die Kämpfe eingegriffen haben, als Zivilisten gezählt. Würde man also, wie bei Palästinensern, alle Sorten von "Kämpfern" als legitimes Ziel der Gegenseite werten, wäre die Quote deutlich höher. Eine hohe Verbreitung von Waffen und nahezu flächendeckende Militärerfahrung unter der regulären jüdischen Bevölkerung gehört ja zum israelischen Sicherheitskonzept.

tl;dr:
- Israelis töten 20 bis 40 mal so viele Palästinenser, wie Palästinenser Israelis töten.
- Der Anteil nicht Kämpfender/Unschuldiger unter den durch Israel getöteten ist mindestens so hoch wie unter den durch Palästinenser getöteten, bei konservativer Interpretation 1,5- bis 2 mal so hoch und wer es drauf anlegt, kann 3:4 gegenüber 1:8 stelen, also sechsmal mehr Unschuldige Opfer.

Wie man es dreht und wendet, hat Israel bei den praktischen Aktionen also richtig Dreck am Stecken. Das einzige, was man ihnen in dem Konflikt zu gute halten kann, sind die Absichten dahinter. (Wobei das im Moment schwer fällt, solange israelische Minister von der die Entvölkerung und israelischen Besiedlung des Gazastreifens und großer Teile des Westjordanlands träumen). Aber diesen Aspekt wird die Gegenseite aus offensichtlichen Gründen genausowenig positiv bewerten, wie die Israelis auf einen palästinensischen Freiheitskampf sehen.

Mit Frieden haben die Taten auf beiden Seiten nichts zu tun, denn selsbt bei 100% Kombatantentrefferquote hätte jeder Gestorbene zehnmal mehr Angehörige und Freunde, die so rein gar nicht einsehen, warum jemand noch so schuldiges aus ihrer Mitte getötet wurde. Welche die Situation somit als Anlass nehmen, selbst in den Krieg zu ziehen bzw. das zu befürworten. => Ein Toter heute sind zwei, drei Tötende morgen. Auf beiden Seiten.
 
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Im Gazastreifen hätte die Hamas gar keine dünn besiedelten Landstriche zur Auswahl gehabt, die Hisbollah verteilt ihre Stellungen dagegen sehr wohl im ländlichen Raum und sogar Israel selbst zeigt Waffenlager mitten im Nichts.
Nicht nur. Auch die Hisbollah hat militärische Stellungen mitten in Wohngebieten.

Die Hamas hat seit Ewigkeiten angeboten, die Geiseln gegen dauerhaften Frieden freizulassen.
Aber Netanjahu hat das ausgeschlagen und den Tod aller Hamas-Mitglieder versprochen.
Das wäre mir neu. Woher stammt deine Information?
Ich hatte nur mitbekommen, dass mehrere Gefangenaustausche stattgefunden haben und jetzt noch ca 100 Geiseln in Gefangenschaft sind.

Aber ich finde Israels Vorgehen auch unverhältnismäßig und mir tun die vielen getöteten Zivilisten leid.
 
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Die Frage ist, wie man "Sieg" definieren möchte:
Der Iran kann Israel rein geographisch nicht erobern, weil er keine hinreichende Marine und keine gemeinsame Grenze hat. Israel kann den Iran nicht erobern, weil es 10 km² Iran pro IDF-Angehörigen gibt (und die schießen nicht einmal alle). Auch ist unwahrscheinlich, dass Israel genug konventionelle Waffen hat, um die iranische Infrastruktur auf gesamter Fläche zu zerstören oder, wenn sich der Iran nicht komplett bescheuert anstellt, auf diese große Entfernung (=> Anflug vorhersagbar) das komplette mobile militärische Inventar des Irans auszuschalten. (Vom verbunkerten ganz zu schweigen.) Umgekehrt ist das zahlenmäßig große Arsenal des Irans technisch größtenteils so schwach, dass nicht viel durch die israelische Abwehr durchkommen dürfte und somit ebenfalls nur einen kleinen Teil des eigentlich kleinen Israels beschädigen kann.
Von Eroberung kann ja keine Rede sein.
Weder von der einen, noch von der anderen Seite.

Da der Iran und seine Stellvertreter Israel als Todfeind ansehen und dessen Vernichtung anstreben, wird Israel stets alles tun, um seinen Feinde möglichst zeitnah und nachhaltig sämtliche Waffen aus der Hand zu schlagen, so dass die Bedrohung Israels auf ein Minimum reduziert wird und auf absehbare Zeit wieder Ruhe einkehrt.
Das wäre in den Augen Israels wahrscheinlich als Sieg zu deuten.
Und/oder wenn das Mullah-Regime im Iran ggf. beseitigt wird und danach gemäßigtere Kräfte am Tisch sitzen.

Solange Netanjahus Regierungspartner also nicht zum Atomkrieg eskalieren, ist das Maximum auf beiden Seiten eine schwere Störung der gegnerischen Wirtschaft und Tötung von vielleicht 1-10% (höhere Zahl = absoluter Best respektive Worst Case) der gegnerischen Bevölkerung und/oder Militärs. Nur ein Idiot oder Psychokiller würde bei solchen Voraussetzungen überhaupt den aktiven Kampf suchen (also z.B. Bombenanschläge im anderen Land verüben oder Raketen dahin schießen), aber die Gegend ist offensichtlich reich an Idioten, Psychos und Killern. Somit stellt sich die Frage, was ein solcher als "Sieg" definieren würde?

Imho verlieren da alle. In der gesamten Gegend. Seit Jahrzehnten. Jeden einzelnen Tag.
Warum sucht der Iran dann nun die aktive "Vergeltung" und gießt Öl in ein Feuer, dass es nicht löschen kann?
Ja ich weiß, er musste "irgendetwas" tun, um nicht nach und nach seine Autorität und vermeintliche Stärke zu verlieren. Das meinte ich ja auch mit dem "symbolischen begrenzten Schlag", den es gestern dann wohl gab.

Iran (inkl. deren Vasallenorganisationen) müsste im Übrigen auch erst noch beweisen, dass es überhaupt militärische Ziele treffen kann und nicht einfach nur wild in bewohnte Großstädte reinballert.
Das -Stand hier und jetzt- das einzige bekannte Todesopfer der iranischen Raketenattacke ein Palästinenser ist, spricht für sich.

Israel dagegen kann den Iran scheinbar erfolgreich infiltrieren, Schlüsselpersonen eliminieren, das Atomprogramm stören und hat durch die USA Aufklärungsmöglichkeiten, die der Iran bei weitem nicht hat.
Weiterhin kann Israel mit seiner Luftwaffe nahezu nach Belieben im Iran zuschlagen, was andersherum nicht möglich ist.

Also läuft alles auf einen Schlagabtausch auf Distanz heraus, wo Israel aus bekannten Gründen zunächst die besseren Karten hat.


:confused:
Die Hamas hat seit Ewigkeiten angeboten, die Geiseln gegen dauerhaften Frieden freizulassen.
Die israelische Öffentlichkeit besteht/drängt doch auf die Geiselbefreiung. Das hätte aber einen nicht zu überhörenden Aufschrei gegeben, wenn es ein "vernünftiges" Angebot der Hamas gab, welches Netanjahu ausgeschlagen hätte. Daran kann ich mich auch nicht so recht erinnern.
Zumal das doch zynisch wäre. Der "Frieden" wurde, soweit mich meine offenkundig bescheidene Erinnerung noch begleitet, von der Hamas durch den Überfall auf Israelis im vergangenen Oktober gebrochen.
Das ist also schon etwas schwieriger.

Zum Vergleich: Von den 6388 Palästinensern, die im gleichen Zeitraum getötet wurden, zählen 3786 als gesichert zivil und weitere 1582 sind umstritten. Israel hatte also minimal 16% bis maximal 40% Trefferquote respektive 60% bis satte 84% ""Kollateralschaden"" und eliminiert somit nicht "effektiv" seine "Feinde", sondern trifft zu einem höheren Teil Unschuldige. Und das in insgesamt 20 mal so großem Umfang.
Das ist ja die große Krux an der ganzen Sache.
Während israelische Kräfte als solche erkennbar (und damit in einem Konflikt als militärische Ziele identifizierbar) sind, bewegt und versteckt sich die Hamas mitten in der Zivilbevölkerung. Die Hamas sitzt in Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern und kriecht in Tunneln umher.
Hamas/Hisbollah und Zivilbevölkerung verzahnen sich derart ineinander, dass sie sich kaum sauber voneinander trennen lassen.
Du sagst selber, dass sinngemäß ein getöteter Hamas-Terrorist X weitere nachwachsen lässt.
Die Hamas/Hisbollah ist mMn ein integraler Teil der Zivilbevölkerung, was das ganze unlösbar macht.

Letztlich wissen wir das alles ja.
Was schlägst Du als konkrete Lösung vor?
 
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Die israelische Öffentlichkeit besteht/drängt doch auf die Geiselbefreiung. Das hätte aber einen nicht zu überhörenden Aufschrei gegeben, wenn es ein "vernünftiges" Angebot der Hamas gab, welches Netanjahu ausgeschlagen hätte. Daran kann ich mich auch nicht so recht erinnern.
Eben! Das hätte man doch mitbekommen.
 
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