Bei Memtest 86+ sind die Tests 5 und 8 in der Schleife (lässt sich einstellen) gut geeignet, um Fehler aufzuspüren. Mindestens drei Durchgänge sollten es sein. (Die Vorgehensweise kam übrigens auch bei einem Speicherhersteller zum Einsatz, um minderwertige Module aufzuspüren.)
Bei Prime 95 kommen mehrere Instanzen des Blend-Tests zum Einsatz. Die Speichermenge wird so konfiguriert, dass der Arbeitsspeicher gemäß Task-Manager mindestens zu 95 % ausgelastet wird. Die Anzahl der Threads sollte der Anzahl der Kerne und Instanzen angepasst werden. Bei einer 8-Kern-CPU und 8 GiByte RAM könnten dann z. B. vier Prime-95-Instanzen mit 1.800 MB (prüfen, ob das ausreicht) und 2 Threads zum Einsatz kommen.
Nach meiner Erfahrung ermöglicht Prime 95 selbst bei eher kurzen Laufzeiten - sagen wir mal 20 Min - eine gute Aussage über die Stabilität, wenn man die Werte korrekt interpretiert. Läuft ein System etwa diese Zeit lang problemlos, ist es normalerweise so, dass bereits eine Taktabsenkung um 10 MHz ausreicht, damit auch nach Stunden kein Problem auftritt. In der Praxis ist auch eine Laufzeit von 12 Stunden oder länger nicht wesentlich aussagekräftiger, da ein Programm wie Prime 95 immer auf die gleiche Art und Weise funktioniert und es im Alltag unter ungünstigen Umständen dennoch zu einem Crash kommen kann. Daher rate ich dazu, beim Übertakten zwar immer das Limit mit Prime 95 austesten, im Alltag aber eine kleine Reserve einplanen. Das spart im Zweifelsfall viel Zeit und Nerven.