~200 dpi ist ja für so ein Gerät auch kein schlechter Wert. Nur die min. 300 dpi, über die Apple "Retina" definiert hat (und die das iPad3 auch den kühnsten Gerüchten zu Folge nicht erreichen wird ...
), erscheinen doch etwas hoch für ein Tablet. Zumal einen hier die Displaygröße auch nicht zwingt, mal für was kleines ganz nah ranzugehen.
Man darf ja auch im Gegenzug nicht vergessen: Hochauflösende Displays sind oftmals weniger lichtstark, Internetseiten sind für so hohe Auflösungen nicht optimiert und Spielegrafik muss man auch erstmal auf dem Niveau gerendert bekommen. Wenn man nur interpoliert siehts unterm Strich schlechter aus - und im Vergleich zu den Menüs merkt dass dann auch jeder und meckert. Und meckern mag Apple nicht.
Beim PC werden so hohe Auflösungen bei großen Screens genutzt um "mehr Platz" zu schaffen, so dass man beispielsweise mehrere Anwendungen nebeneinander anzeigen lassen kann. Bei den Smartphones/Tablets wird da aber ein anderer Ansatz verfolgt. Es geht sich gar nicht darum mehr Platz zu schaffen sondern nur darum, dass alles was man dem Screen zu füttern gibt messerscharf angezeigt wird. Auch das wird deutlich bei einem direkten Vergleich zwischen iPhone 4/4S zu älteren Modellen ohne Retina Display. Internetseiten brauchen beispielsweise überhaupt nicht für so hohe dpi optimiert zu sein, denn Safari nutzt die Auflösung dazu, selbst kleinste Details sauber herauszuarbeiten. Dadurch sind teilweise selbst winzig kleine Schriften ohne Zoom scharf und lesbar.
Auch der Homescreen wird sich vermutlich nicht großartig ändern, nur wird alles wesentlich schärfer dargestellt, was mich zum nächsten Punkt bringt. Ähnlich wie bei den Smartphones läuft vieles bei den Tablets App-basiert (PCGHX lässt grüßen
). Und diese Apps nutzen Systemschriften d.h. in Apps profitiert man sowieso von dieser hohen Auflösung.
Bei Games ist das ein ähnlicher Punkt. Durch Upscasling (wenn Apple es vernünftig umsetzt) kann selbst bei Games die für 1024x768 ausgelegt sind die Bildschärfe verbessert werden, so dass sie uU besser aussehen als auf den "alten" Displays, also ist auch das weniger dramatisch als man denken mag. Hierbei hilft natürlich das Verhältnis von 1:2, denn dadurch gehen beim Scaling keine Bildinformationen verloren. Auch hier kann man nicht zwangsläufig vom PC bzw. PC-Monitoren ausgehen. Ich denke aber, dass selbst neue, angepasste Games nicht in dieser extrem hohen Auflösung gerendert werden, denn dafür ist die Hardware dann doch zu schwach.
Alles in allem ist ein hochauflösendes Display absolut wünschenswert und bringt einen recht großen Nutzen.
Denn das nutzt man eben doch eher mit dem Betrachtungsabstandes eines Laptops (oftmals als gut angegeben: um die 150), nicht mit dem eines Handys.
Das ist bei jedem anders sein. Ich halte das iPad in geringerem Abstand (wie ein Buch) als wenn ich vor dem PC sitze.
Es ist jedenfalls paradox, dass das iPad 2 zurecht gerne wegen der "geringen" Display-Auflösung von 1024x768 kritisiert wird und jetzt, wo (vermutlich) ein iPad mit wesentlich höherer Auflösung kommt gesagt wird, dass ja niemand eine solch hohe Auflösung bei einem Tablet braucht
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