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Krieg in der Ukraine im Live-Ticker: "Neustart": Kiew entlässt Führungsriege in Verteidigungsministerium
Was ist denn da los?
"Inmitten der zähen Gegenoffensive und kurz nach der Neubesetzung an der Spitze des Ressorts sind in der Ukraine sechs Vizeverteidigungsminister entlassen worden. Unter ihnen ist einer Mitteilung der ukrainischen Regierung vom Montag zufolge auch die bekannte Vizeministerin Hanna Maljar. Das Kabinett gab keinen Grund für die Entscheidung an. Nur der Erste Stellvertreter, Olexander Pawljuk, bleibt demnach weiter im Amt. Der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow, der vor zwei Wochen Olexij Resnikow abgelöst hatte, sprach auf Facebook von einem "Neustart"."
"Resnikow war Anfang September entlassen worden, nachdem seiner Behörde Korruptionsskandale bei der Armeeversorgung und in den Wehrersatzämtern angelastet wurden. Der Jurist hatte Vorwürfe gegen ihn stets zurückgewiesen."
"Seit gut drei Monaten versucht die ukrainische Armee in einer Gegenoffensive, von Russland besetzte Gebiete zurückzuerobern. Bislang konnte Kiew mehr als ein Dutzend Ortschaften und über 300 Quadratkilometer wieder unter seine Kontrolle bringen, allerdings gelang noch kein entscheidender Durchbruch an der Front."
Es bleibt abzuwarten wie der "Neustart" aussieht. Zumal bisher keine Gründe für die Entlassung bekannt sind.

Getreide-Beschränkungen: Selenskyj für UN-Generaldebatte in USA eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Teilnahme an der UN-Generaldebatte in den USA eingetroffen. Die News zum Krieg in der Ukraine im Live-Ticker.

Ganz passend dazu ...
Reisners Blick auf die Front: "Ukraine bereitet sich auf nächste Phase vor"
Zur strittigen Einnahme der zwei Dörfer Andrijiwka und Klischtschijiwka sagte Reisner u.a.:
"die Ukraine hat an diesem Wochenende nach langen schwierigen Kämpfen zwei Ortschaften eingenommen, Andrijiwka und Klischtschijiwka. Die beiden Dörfer grenzen an eine östlich verlaufende Eisenbahnlinie, die aber noch in russischem Besitz sein dürfte. Die 72. motorisierte Schützenbrigade wurde aber nicht komplett zerschlagen, wie von den Ukrainern behauptet. Wäre das der Fall gewesen, hätten wir mehr Bilder von gefangenen und getöteten russischen Soldaten sehen müssen. Eine ganze Brigade hat eine Stärke von mehreren Tausend Soldaten, durch die starke Abnutzung sind es wahrscheinlich nur noch mehrere Hundert, aber auch das hätte man auf Fotos und Videos sehen müssen. Viele Angehörige der Brigade konnten sich also zur Eisenbahnlinie absetzen. Das nächste Ziel der Ukraine ist es, diese Eisenbahnlinie zu erobern."
Trotz der Erfolge ist die Situation für die 3. "Asow"-Sturmbrigade bei Andrijiwka weiterhin dramatisch. Sie haben zwar den Ort eingenommen, sagen aber auch, dass sie nach wie vor unter massivem Artilleriebeschuss stehen und hohe Verluste zu beklagen haben. Die Taktik mag funktionieren, aber die Streitkräfte müssen dafür einen hohen Preis zahlen.
"Genau das ist das Dilemma. Das sehen wir nicht nur bei Andrijiwka und Klischtschijiwka, sondern auch im Süden bei den Kämpfen um Robotyne. Die Ukraine schafft es zwar mit dieser Taktik, in sehr mühevollen Kämpfen jeden Tag einige Hundert Meter Gelände in Besitz zu nehmen. Wenn sie die dann aber eingenommen sind, sind die Ortschaften meistens zerstört. Das heißt, sie bieten wenig Schutz. Dabei stehen die Ukrainer unter permanentem Beschuss, nicht nur durch russische Artillerie, sondern auch durch den Einsatz von Kamikaze- und First-Person-View-Drohnen. Vor allem haben sie Schwierigkeiten, ihre Kräfte zu rotieren, weil die Versorgungslinien von den Russen beschossen werden. Genau darunter leidet derzeit die 3. "Asow"-Sturmbrigade in Andrijiwka."
Weiterhin äußerte sich Reisner auch zu Scalp und Storm Shadow sowie Taurus. Das Gespräch endete mit dem Thema der Hintergründe für die Angriffe auf russische Schiffe.

"Ukraine bereitet sich auf nächste Phase vor"
Die ukrainischen Erfolge der vergangenen Tage gehen mit großen Verlusten einher. Die befreiten Ortschaften liegen in Schutt und Asche und bieten daher kaum Schutz vor Luftangriffen, erklärt Oberst Markus Reisner im Interview. Trotzdem schaffe es die Ukraine, mit spektakulären Angriffen die...

... und ein Rechtsstreit unter Verbündeten ...
Streit um Getreide-Einfuhrverbot: Ukraine will drei EU-Nachbarländer verklagen
"Die Ukraine will die Nachbarländer Polen, Ungarn und die Slowakei wegen des Einfuhrverbots für ukrainische Agrarprodukte verklagen."
"Die Ukraine könne zudem Maßnahmen gegen Polen verhängen, wenn Warschau seinen Kurs nicht aufgebe. "Wir wären gezwungen, Vergeltungsmaßnahmen für die zusätzlichen Produkte zu ergreifen und würden die Einfuhr von Obst und Gemüse aus Polen verbieten."
"Die Getreide-Exporte sind die wichtigste Einnahmequelle der Ukraine. Die EU ließ ihr Verbot am Freitag auslaufen, nachdem die Ukraine erklärt hatte, Maßnahmen zur strengeren Kontrolle der Exporte in Nachbarländer zu ergreifen. Polen, die Slowakei und Ungarn gaben an, im Interesse ihrer Wirtschaft und der heimischen Landwirte zu handeln."
Es bleibt offen, wie die drei Länder auf diese Maßnahmen der UA reagieren. Förderlich werden sie m.M.n. mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht sein. Welcher Unterstützer lässt sich gern vom Empfänger der Unterstützung verklagen?

Ukraine will drei EU-Nachbarländer verklagen
Obwohl die EU-Kommission die Handelsbeschränkungen für ukrainisches Getreide aufgehoben hat, wollen Polen, Ungarn und die Slowakei die Einfuhrbeschränkungen aufrechterhalten. Kiew kündigt nun an, rechtliche Schritte gegen die Länder einzuleiten.

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