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3.3 SLI/CF - das leidige Thema
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich ein SLI/CF-Gespann aus 2 oder gar 3 seperaten Karten für den privaten Anwender nur in den seltensten Fällen lohnt. Wirklich zu empfehlen ist es erst bei höheren Auflösungen (>1920x1200 bzw. >24"), da dort derartige Leistungen gebraucht werden. Bei kleineren Auflösungen überwiegen die Nachteile:
* hoher Stromverbrauch, hohe Lautstärke, hohe Wärmeabgabe
* oft nur eine Mehrleistung von bis zu 60-80%, teilweise aber auch viel weniger oder gar schlechter als bei einer Einzelkarte
* teuer in der Anschaffung und schneller Wertverlust durch neue, bessere Karten
* eine einzelne Karte einer neuen Generation ist meist schneller als ein SLI-/CF-Gespann der alten
* bei mehreren Einzelkarten ist die Nutzung von anderen Erweiterungskarten eingeschränkt (Platzmangel auf dem Board und im Gehäuse)
* teilweise schlechte Skalierung und Unterstützung von SLI/CF
* viel Arbeit durch Treiberoptimierung und Erstellen von Profilen für einzelne Spiele
* Abhängigkeit vom Treiberhersteller, der den Support (die Weiterentwicklung) von SLI/CF-Profilen von älteren Karten/Spielen in neuen Treibern einstellt (Zeitraum: ca. 2 Jahre)
Vielfach ist auch das Problem der Mikroruckler im Gespräch.
Das Multi-GPU-Problem (Mikroruckler) aus "Test: Nvidia 3-Way-SLI („Triple-SLI“)"
Problem: Mikroruckler aus "Test: ATi Radeon HD 4870 X2"
Hier findet ihr noch ein Programm, welches Mikroruckler eures Multi-GPU-Systems simulieren kann.
Es bleibt aber noch zu sagen, dass nVidia (SLI) derzeit die Microruckler besser im Griff hat als ATi (CF).
Noch größerer Unfug ist das sogenannte Nachrüst-SLI/CF. Später irgendwann die gleiche Karte nochmal zu kaufen, bringt es nicht. Bis dahin steht schon oft eine neue Generation vor der Tür, die meist im Alleingang ein CF-/SLI-Gespann der alten Serie schlägt. Zudem werden alte Karten immer rarer und dadurch teilweise auch teurer.
Weitere Meinungen:
SLI - eine kleine Übersicht
Die beste Grafikkarte für jedes Budget (Post #3, Punkt 5)