Pimp my PC 2019: Aufrüstbericht von Syrjask

Syrjask

Schraubenverwechsler(in)
Pimp my PC 2019: Aufrüstbericht von Syrjask

Hallo liebe PCGH-Gemeinde,

hier folgt mein Bericht zur "Pimp my PC"-Aktion. Vorher möchte ich mich natürlich bei der Redaktion und insbesondere bei Stephan bedanken, dass mein PC dazu ausgewählt wurde. Außerdem vielen Dank auch an die Sponsoren für die schicke neue Hardware.


Vorwort

Wie in meiner Bewerbung zu lesen ist, gab es vor allem zwei Baustellen bei meinem PC. Die Grafikkarte war offensichtlich zu schwach, daher musste eine aktuelle, schnellere Karte her. Dass der alte CPU-Kühler kein High-End Gerät ist war mir klar, allerdings bin ich davon ausgegangen, dass die Kühlleistung für den Betrieb im Normalzustand (also kein OC) ausreichen sollte. Erst beim Erstellen der Bewerbung ist mir bewusst geworden, dass die CPU-Temperaturen bei Vollast (all-core) so extrem hoch werden. Da es einige Zeit gedauert hat, bis die neuen Komponenten angekommen sind, habe ich die Zeit genutzt das Problem genauer zu untersuchen.

Zunächst habe ich den Kühler demontiert und Wärmeleitpaste neu aufgetragen. Erstaunlicherweise führte das zu einer deutlichen Verbesserung. Generell sind die CPU-Temperaturen bei All-Core-Anwendungen noch recht hoch (siehe Tabelle im Abschnitt Kühlung), aber bis auf Prime95 nicht mehr im kritischen Bereich. Selbst bei Prime taktet die CPU nun später runter. Womöglich ist die Wärmeleitpaste recht schnell ausgetrocknet oder ich habe beim Einbau zu wenig verwendet. Andererseits stellt das den Ruf vom Dark Rock Advanced C1 wieder einigermaßen her. Nun muss sich zeigen, ob der Doppelturmkühler zu einer weiteren deutlichen Verbesserung führt.

Für den Fall, dass ich bei "Pimp my PC" nicht ausgewählt würde, brauchte ich einen Plan B um etwas gegen die hohen CPU-Temperaturen zu unternehmen. Die CPU zu köpfen und Intels Wärmeleitpaste durch Flüssigmetall (LM) zu ersetzen ist die gewinnträchtigste Option ohne den Kühler zu ersetzen. Anfang des Jahres tat ich das dann auch. Obwohl ich das eigentlich nach dem Einbau des Dark Rock Pro 4 machen wollte, hatte dann aber keine Lust mehr auf die Lieferung zu warten. Der i7-8700k ist relativ einfach mit einer Rasierklinge zu enthaupten. Es gibt keine Widerstände unter dem Heatspreader die man versehentlich beschädigen kann, daher habe ich auf ein teures Delidding Tool verzichtet. Der Vorgang funktionierte problemlos. Dadurch sind die CPU-Temperaturen deutlich (siehe Tabelle unten) gesunken.


Das Paket

Die neue "Pimp my PC"-Hardware ist letztes Wochenende dann endlich eingetroffen.

Compilation.JPG

Der Einbau

Mit den größten Spaß bereitet neue Hardware beim Einbauen, das war auch hier der Fall. Die neue SSD vertreibt die alte Samsung vom PSU-Cover:

SSD.JPG

Zwei der 140mm Silent Wings finden nun oben auf dem Gehäuse Platz um die warme Luft nach oben abzuführen, der dritte ist unter der PSU-Abdeckung und kühlt zusätzlich Netzteil und theoretisch auch die SSD.

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Der DarkRock Pro 4 ersetzt den alten CPU-Kühler und hat tatsächlich noch über ein 1cm Platz zur Grafikkarte:

Kuehler.JPG

Zuletzt darf auch die neue Grafikkarte an ihren Platz:

GraKa.JPG

Ergebnisse

Temperaturen:
Nachdem ich schon ohne neue Hardware die CPU-Temperaturen verringern konnte war ich etwas skeptisch, ob der Dark Rock Pro 4 noch einen deutlichen Unterschied macht. Die gemessenen Temperaturen sind in einer Tabelle aufgetragen für Tests mit den drei Programmen 7z-Benchmark, Prime95 (Smallest FFTs) und Video Transcoding mit Handbrake:

daten-jpg.1080105

Zunächst ist zu erwähnen, dass alle Temperaturen NICHT bei konstanter Lüftergeschwindigkeit, sondern mit den in der Praxis verwendeten Lüfterkurven entstanden sind, dadurch sind die Temperaturdifferenzen im niedrigen Bereich nicht so groß. Da das hier kein Hardwaretest, sondern ein Erfahrungsbericht ist, schien mir das ausreichend. Dennoch lässt sich eindeutig erkennen, dass der neue CPU-Kühler noch mal deutlich mehr Wärme abführt als der Alte, der Austausch hat sich also auf jeden Fall gelohnt. Außerdem konnte ich die CPU ohne deutliche Spannungserhöhung auf 4,9 GHz all-core Turbo stabil übertakten (Werte dazu nicht in der Tabelle eingetragen).

Grafikkarte:
Die Benchmarks aus meiner Bewerbung habe ich mit der 2080 Super wiederholt. Die Frames pro Sekunde sind in nahezu allen Einstellungen 4-5 mal so hoch. Offensichtlich kann ich nun aktuelle Spiele in voller Grafikpracht erleben, was an sich schon krass ist. Für das Gameplay ist die daraus resultierende deutlich flüssigere Darstellung aber ein mindestens genau so angenehmer Fortschritt.

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SSD:
Eigentlich gibt es normalerweise zur SSD nicht viel zu sagen, wenn sie läuft wie sie soll. Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Crucial BX500 sehr warm wird, wenn größere Datenmengen verschoben werden, vor allem bei Schreibvorgängen. Die Temperatur steigt dabei über 60°. Wird die SSD von einem potenten Medium wie meiner M2 SSD gefüttert bricht die Leistung der BX500 relativ schnell ein. Mir ist nicht ganz klar, ob die Drosselung durch einen vollgelaufenen Cache oder die hohen Temperaturen ausgelöst werden. Das werde ich wohl noch die nächste Zeit beobachten müssen. Im normalen Betrieb hatte ich aber noch keine Probleme deswegen.

DiskMark.jpg

Fazit

Dank der PCGH konnte ich meinen PC wieder in ein ausgeglichenen Zustand nahe dem High-End-Segment versetzten, danke nochmal dafür. Allen Teilnehmern die dieses Jahr nicht gewonnen haben drücke ich für nächstes Jahr die Daumen. Hier nochmal das komplette Innenleben des PCs.

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Siehst du einen so starken Rückgang der Schreibrate auch, wenn du beim Crystal Disk Mark weniger als 5 Durchläufe vornimmst? Die Schreibrate kann bei intensiver Nutzung der preisoptimierten BX500 aufgrund des TLC-NANDs und der Abwesenheit eines DRAM-Caches stärker abfallen als bei anderen SSDs, zu sehen z. B. im Test von Tweaktown.
 
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Grundsätzlich bin ich ja nicht der Typ, der seinen Speicher mit synthetischen Tests überzieht, allerdings ist der Crystal Disk Mark ein bequemes Werkzeug und da wir jetzt schon mal dabei sind. Ich habe in folgender Reihe:
- Ein Test mit 128MiB, also relativ wenig, am kalten System durchgeführt (mit dem Ressourcenmonitor habe ich auch sonstige Zugriffe ausgeschlossen).
- Ein Test mit superwenig 16MiB Datenvolumen (von gestern).
- Und nochmal 1GiB. Da sieht man auch, dass die sequentielle Rate wieder einbricht.
DiskMark_kaltesSystem.png DiskMark_gestern.jpg DiskMark_1.png
Merkwürdigerweise spinnt nun auch die Temperatur die der HWMonitor ausgibt. Wie man in den Bildern sieht, liegt die deutlich (8°, bzw. 11° Minimum???) unter der Raumtemperatur die momentan bei mir etwa 20°C beträgt...
Als Vergleich vielleicht noch ein Test mit der 970 Pro, die gibt korrekte Temps und normale Messergebnisse an...
DiskMark_Pro970.png
 
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