Tagebuch [Kurz-Tagebuch] Der neue (kompakte) Backupserver

mardsis

Freizeitschrauber(in)
Hallo PCGHX-Community,

in diesem Thread möchte ich euch meine Backuplösung vorstellen, welche ich im Einsatz habe um sämtliche PCs und meinen Medienserver (den ich später mit Sicherheit auch mal vorstellen werde) zu sichern.
Ursprünglich habe ich dafür größtenteils vorhandene Hardware verwendet (siehe die ersten Posts in diesem Thread), war allerdings mit der Leistung nicht wirklich zufrieden, weshalb ich mich für ein neues System entschieden habe, welche hier im Thread ebenfalls Nach und Nach vorgestellt wird (siehe im Inhaltsverzeichnis ab "Alles auf Anfang".

Meine Zielsetzung:
Durch den Einsatz von möglichst wenig Geld soll ein neuer Backupserver zur Sicherung meines Servers/NAS und aller anderen Geräte im Haushalt entstehen.
In der neuen Version des Systems wird das System virtualisiert auf einem HyperVisor laufen, welcher mir unter anderem auch lokale Webserver, Test-VMs, eine Arbeitsmaschine und ggf. noch weitere Dienste zur Verfügung stellt.

Anforderungen / Was soll gesichert werden?
Der primäre Server besitzt eine Kapazität von 21,5TB, verteilt auf 10+10TB HDD und eine 1TB sowie eine 480GB SSD. Aktuell sind ca. 50% belegt, allerdings kommen regelmäßig größere Datenmengen dazu. Dazu kommen 3 PCs, 3 Smartphones und eventuell mein MacBook (das wird aber über SMB etwas aufwendiger). Dementsprechend möchte ich in der Ausgangslage mindestens 20TB haben, mit zusätzlichem Erweiterungspotential.

Inhaltsverzeichnis
Version 1:
Die Hardware:
Von meinem alten Server habe ich noch ein ASRock J3160DC-ITX Mainboard mit 8GB DDR3 SO-DIMM RAM. Das Board hat ein externes 65W Netzteil, welches ich ersetzen werde, da die Leistungsreservern für 4 Platten im Spin-Up zu knapp sind. Dazu kommt eine 120GB Kingston SSD und 3x Festplatten (2TB, 3TB, 6TB). Außerdem habe ich einen PCIe x1 SATA Controller mit 2 Ports. Das Gehäuse sieht keine Erweiterungskarten vor, ohne Blende müsste die aber passen.

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Zusätzlich bestellt habe ich eine neue 10TB Festplatte, eine WD MyBook 10TB, im Angebot für 179,-€. Die wird nach bestandenem Test ausgebaut und landet im Server.. Zumindest die 2TB HDD soll aber noch recht bald ersetzt werden. Bin mir aber noch nicht komplett sicher, welche Route ich da gehen werde (vermutlich 2x6TB Raid1 und 2x10TB als einzelne Platten)

Das Herzstück wird aber das Gehäuse werden, da habe ich heute nämlich ein interessantes Teil ersteigert. Es handelt sich um ein Chenbro Mini-ITX Gehäuse, Model ES34069.
Ein sehr kompaktes Gehäuse mit 4 Hot-Swap Bays. Defekt sein soll die interne Wandlerplatine für das Netzteil (ähnlich Pico-PSU), das externe 200W Netzteil soll aber noch funktionsfähig sein (im Optimalfall wird es mit meinem Board laufen, Spannung und Hersteller passen, ob der Stecker es auch tut sehe ich, wenn es da ist).
Das Gehäuse hat die perfekte Größe, da es in ein Kallax-Regal passt, genau da wo ich es verstauen möchte. Dazu kommt Hot-Swap, da stehe ich total drauf. Ich hoffe, dass die Backplane OK ist, das werde ich auch bald sehen. Außerdem bin ich gespannt, was für einen Lärm die 70mm Lüfter machen werden. Bilder gibt es, wenn es da ist :)

Die Software:
Ich plane vorerst damit, auf dem System Windows Server 2019 laufen zu lassen, da ich Zugriff auf Lizenzen habe. Eventuell möchte ich aber später auch OMV mit Snapraid einsetzen, muss mich diesbezüglich aber noch einlesen. FreeNAS wäre interessant, allerdings bräuchte es dafür mehr und am besten ECC-RAM. Mit dem Storagepool Feature von Server 2019 habe ich bereits etwas Erfahrung. Auf Redundanz werde ich zumindest anfangs verzichten, da die Festplattengrößen noch zu bunt gemischt sind, um da ein effizientes System zu bekommen, später ist das ggf. mal interessant für mich. Da der Server nur Backups enthält und es noch weitere externe Sicherungen von den wichtigsten Dingen gibt reicht das fürs erste auch aus. Ich plane ReFS als Filesystem einzusetzen.
Eine WD-MyBook schälen
Das Gehäuse
Alles auf Anfang
Neue Hardware

Bisherige Kosten:
Server Version 1 / Zusätzlich erworbene Hardware:
- 10TB WD MyBook HDD, 179,-€
- Chenbro ES34069 mit defektem Internen Netzteil und funktionstüchtigem externen Netzteil (200W) 54,50€
- 2 Adapterkabel SATA zu Molex (das Board bietet nur SATA, die Backplane braucht aber Molex) - 5,59€
Gesamt: 239,09€

Server Version 2 / Zusätzlich erworbene Hardware:
Acer Veriton N4660G Mini PC mit 8GB RAM, 250GB SSD und i3 8100T: 204,00€
Crucial 16GB DDR4 SO-DIMM: 59,99€
Samsung 32GB DDR4 SO-DIMM: 160,91€
QNAP TR-002 sowie 500GB SSD 970 EVO: 248,14€
Club 3D 2.5 Gigabit USB Adapter: 45,89€
Intel SSD DC S3500 480GB: 39,99€
Intel Core i5 8500T: 123,90€
abzgl. 175€ durch Verkauf von alter Hardware:
Gesamt: 707,82€

Gerne nehme ich Fragen, Feedback und Ideen entgegen :D
 
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Eine WD-MyBook "schälen"

Gehäuse und HDD sind heute eingetroffen :daumen:

Natürlich fange ich mit dem langweiligerem an, der HDD :D (Zu dem Gehäuse komme ich später, da ich die Hardware noch ordentlicher verbauen muss und eventuell Lüfter tauschen werde, wenn jemand einen guten 70mm Lüfter kennt, gerne empfehlen, leider gibt es da praktisch nichts, überlege schon einen Adapter auf 60mm zu nehmen oder falls passend 80mm)

Eine günstige Möglichkeit an HDDs mit hoher Kapazität zu kommen ist das sogenannte Shucking/Deshelling oder einfach gesagt das ausbauen von externen HDDs.
Besonders beliebt sind dabei die 8/10TB WD Elements/MyBooks (die 12TB Modelle sind auch bald verfügbar), da hier Helium-HDDs verbaut werden die technisch einige Ähnlichkeiten mit den WD Red bzw. WD Ultrastar aufweisen.

Ich habe schon 2 8TB Modelle im Einsatz und habe nun dazu noch eine 10TB HDD bestellt, die habe ich im Angebotspreis für recht günstige 179€ bekommen, interne 10TB HDD fangen sonst bei ca. 275€ an (bei Freigabe für Dauerbetrieb, ohne ca. 10€ weniger). Zu beachten ist, dass die Garantie bei einer ausgebauten HDD verweigert werden kann (wenn man es schafft die HDD auszubauen ohne das Gehäuse zu beschädigen ist eine Garantieabwicklung theoretisch jedoch möglich). Dennoch bekommt man hier viel zuverlässigen Speicher für wenig Geld, daher kaufe ich für Backupplatten praktisch nur noch diese externen HDDs. Bevor ich diese ausbaue teste ich sie, am besten führt man einen Komplettscan durch, ich schreibe+lese meistens ca. 2TB und überprüfe die Smartwerte auf Auffälligkeiten.
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Der Ausbau ist relativ einfach, wie ich finde bei den MyBooks noch einfacher als bei den Elements. Ich habe eine alte Plastikkarte in 5 Teile geschnitten und hebele mich vorsichtig an den Kanten ein und löse die Clips (dieses mal hat es ohne Beschädigungen geklappt). Kurz darauf bekommt man die 10TB HDD zu sehen, eine WD100EZAZ.

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In meinem Fall kann ich die HDD so verbauen, bei manchen Modellen/Einsatzszenarien muss man wegen der SATA-Revision 3.3 den dritten 3.3V Pin abkleben (man kann auch alle 3 abkleben, da diese nicht benötigt werden). Da ich eine Backplane habe, die mit Molex angeschlossen wird habe ich dieses Problem hier nicht (kein 3.3V = kein Problem).

Weiter gehts dann demnächst mit dem Gehäuse und dem Zusammenbau (ich habe aktuell nur eingeschränktes Internet, deswegen dauert es eventuell noch ein paar Tage).
 
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Das Gehäuse

Jetzt zum Gehäuse, vorneweg: Ich werde einiges anders machen, als zu Anfang geplant.

Das Gehäuse, ein Chenbro ES34069, ist für meinen Einsatzzweck optimal geeignet, da es sehr kompakt ist (14x26x26cm) und 4x 3,5 Zoll Hot-Swap Einschübe hat.
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Gekauft habe ich das Gehäuse mit defektem internem Netzteil und bei genauem Hinsehen sieht man auch den Grund dafür, 2 Kondensatoren machen dicke Backen. Wenn man die tauschen würde, dann wäre es möglich, das Netzteil (mit dem externen 180W-Klotz) weiter zu nutzen.
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Da mein Board aber nur einen externen Anschluss hat, fällt das sowieso raus. Leider hat das 180W Netzteil aber auch einen anderen Stecker. Außerdem bekomme ich meinen 2-Port SATA-Controller nicht verbaut, weil Erweiterungskarten nicht bzw. nur mit Riser vorgesehen sind. Daher habe ich mich entschieden, anstatt dieser bunten HDD Mischung die beiden 8TB HDDs aus meinem Rechner zu nehmen (und dafür die 6TB HDD + zusätzliche SSD in den Rechner zu packen). Und dann eine Konfiguration mit 3 HDD zu fahren, damit kann ich sogar erstmal das 65W Netzteil weiterbenutzen (beim SpinUp ggf. grenzwertig, QNAP verkauft aber auch NAS-Systeme mit 3 Bays und 65W Netzteilen, irgendwann tausche ich das wieder mit einem 90W Netzteil, hatte das schon mal so im Einsatz).

Daher wird der Server jetzt also 2x 8TB HDD und 1x 10TB HDD + die 120GB System SSD haben. 26TB sollten fürs erste reichen, wenn das irgendwann nicht mehr so ist kommen entweder 12TB Platten rein oder ein TR-004 an einen USB3-Port.
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Das Gehäuse ist in 2 Bereiche eingeteilt, im unteren sind die Hot-Swap Einschübe und standardmäßig der interne Spannungswandler verbaut, oben das Mainboard und optional ein Slimline Laufwerk. Den oberen Teil kann man wie ein Mainboard-Tray herausziehen (leider kein Foto, weil das Entfernen mit verlegten Kabeln sehr fummelig ist).
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Da es ein Servergehäuse ist, verfügt das Gehäuse über die Möglichkeit, dutzende LEDs und Switches anzuschließen, u.a. Mute, LAN1, LAN2 und noch einige mehr. Jeder HDD Bay hat außerdem auch Betriebs – und Zugriffsleds, die ohne separaten Anschluss funktionieren.

Abgesehen davon, dass der Mainboardschlitten mit gesteckten Kabeln in der Backplane etwas hackelig ist und man aufpassen muss, dass man kein Kabel in den unteren Lüftern hat, war der Einbau sehr einfach und schnell erledigt.
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Das Betriebssystem habe ich schon installiert, zu dem Softwareteil komme ich aber später noch detailliert. Ein paar Hardwarebaustellen habe ich sowieso noch. Einer der unteren 70mm Lüfter läuft unrund, zum Glück habe ich noch den Boxedlüfter vom 200GE, der zufälligerweise 70mm hat (ansonsten ist die Auswahl auch eher mies). Außerdem muss ich definitiv oben noch einen 60mm Lüfter einbauen, da die CPU ohne Airflow trotz der geringen TDP von 6W zwischen 70 und 80 Grad bei Last pendelt. In dem Fractal Design Define Nano hatte ich Höchstwerte von 45 Grad, da sieht man was Airflow und Gehäusegröße für einen Unterschied machen.
 
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Alles auf Anfang

Den Server habe ich - So wie er hier vorgestellt wurde - außer Betrieb genommen.

Das Gehäuse war zwar schick und praktisch, jedoch war mir das System sowie die Netzwerkanbindung deutlich zu langsam, meist habe ich mit ca. 70-90MB/s gesichert, die CPU hat in dem Gehäuse trotz zusätzlicher Kühlung nicht ordentlich den Turbo ausgefahren.

Ich habe mir vor kurzem einen Acer N4660G besorgt, ein sehr kompakter Mini-PC. Ursprünglich mit einem i3 8100T, 8GB Ram und einer 250GB SSD ausgestattet, habe ich das System inzwischen auf einen i5 8500T, 48GB DDR4 und 1x 250GB NVMe, 1x 500GB NVMe und 1x 480GB SATA-SSD aufgerüstet. Was in diesen kleinen Rechner reingeht ist wirklich beeindruckend, vor allem ist der Stromverbrauch immer noch moderat.

Der Rechner dient als HyperVisor, also als Virtualisierungssystem, auf welchem ich unter anderem lokale Webserver, einen Gameserver, eine ArbeitsVM und div. Test und Lern-VMs laufen lasse (Primär alles was mit Windows Server zu tun hat). Den Backupserver werde ich auch virtualisieren, da ich damit ein System spare und zusätzlich noch eine deutliche Performancesteigerung erreichen kann.

Den Storage binde ich extern an. Eine 10TB HDD wird normal über ein externes Gehäuse angesteuert, dazu kommt ein QNAP TR-002 USB-Gehäuse mit 2x 8TB HDDs.
Zusätzlich habe ich mir eine externe 2.5Gbit Netzwerkkarte geholt, welche ich über einen Virtualswitch an die HyperV-Maschine anbinde. Diese Netzwerkkarte ist direkt mit der 10GBit Netzwerkkarte des Servers verbunden. In ersten Tests konnte ich je nach Richtung zwischen 2 und 2.4GBit (240-280MB/s) erreichen. Realistisch ist wohl der Faktor 2.5-3 zum vorherigen System.

Zusätzlich plane ich ein möglichst automatisiertes Onlinebackup der wichtigsten Daten auf Onedrive in einem Passwortgeschützten Container, vermutlich eine einfache ZIP Datei.

In den nächsten Tagen werde ich noch Bilder der Hardware nachliefern und diese genauer vorstellen (u.a. das QNAP TR-002 USB-Gehäuse und den kleinen Acer-Rechnerin Verbindung mit der ganzen zusätzlichen Hardware sowie der externen Netzwerkkarte). Außerdem ist es mein Plan, dieses mal auch wirklich auf die Softwaretechnische Umsetzung einzugehen :D
 
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Vorstellung der neuen Hardware

Nach einer harten Woche hier mal das nächste Update / die Vorstellung der Hardware.

Als erstes das neue System, welches als HyperVisor eingesetzt wird. Mit einer Größe von 19,2x3,3x20,4cm ist das Gerät sehr kompakt, ich habe das Gerät einfach oben auf meinen Server gelegt, da passt er prima drauf. Das Netzteil ist extern ausgeführt und liefert 65 Watt. Ursprünglich waren keine allzu extremen Aufrüstungen geplant, mich hat dann aber doch der Ehrgeiz gepackt. Es gibt auf der rechten Seite (Bild 3, unten) sogar einen abgewinkelten PCIe Slot, mit dem ein GPU+Laufwerk-Addon dem Gerät hinzugefügt werden kann. Das ist für meinen Usecase aber erstmal uninteressant.

Offiziell unterstützt das System nur 32GB RAM, allerdings kommt es auch mit 32GB SO-DIMMs klar, weswegen ich ohne Probleme auf 48GB aufrüsten konnte. Die CPU habe ich wie erwähnt durch einen i5 8500T ausgetauscht. Nicht nur die Single-Thread Performance ist dank Turbo-Boost höher, auch die 2 zusätzlichen Kerne können in Lastsituationen (Oder bei Windows Updates :rollen:) gut gebraucht werden.

Die beiden NVMe SSDs sind beide mit 4x 3.0 Lanes angebunden, die Geschwindigkeiten, welche in den Datenblättern von Samsung angegeben werden kann ich teilweise sogar noch überschreiten. Dazu kommt noch die 480GB SATA SSD von Intel.
Die 250GB SSD ist aktuell für das System gedacht, außerdem habe ich da ein paar ISOs temporär für den schnelleren Zugriff abgelegt. Die beiden anderen SSDs sind für VMs und als Zwischenspeicher gedacht.

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Das QNAP-TR002 sieht aus wie ein 2-Bay QNAP-NAS (und kostet auch ähnlich viel, ca. 150-160€), ist aber ein externes Gehäuse für 2 Festplatten (QNAP-NAS, Windows, Mac, Linux). Ich habe mich für dieses Gehäuse entschieden, weil es kompakt ist und im Vergleich zu den billigen Gehäusen fehlerfrei und schnell arbeiten soll, eine gute Verarbeitung hat und nicht zu laut ist.
Der Einbau der Festplatten ist simpel, man legt sie in die Rahmen und bringt auf beiden Seiten die Befestigungsclips an, Optional kann man die Platten unten noch verschrauben und sie dann ins Gehäuse schieben.
Auf der Rückseite findet man 3 Schalter, mit welchen man festlegt, wie die Platten laufen sollen. Ich habe mich hier für die Softwaresteuerung entschieden.

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Im nächsten Update geht es dann vor allem um die Softwaretechnische Umsetzung und die Leistung des Systems.
 
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