Tagebuch [Tagebuch] Der 1,9-Liter-PC | ASRock DeskMini A300 + Ryzen APU | Konfigurationstipps - Praxis - Benchmarks

McZonk

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Inhaltsverzeichnis
- Inbetriebnahme und Praxistipps (10.06.19)
- SSD, RAM und die APU (15.05.19)
- Das A300M-STX Mainboard (03.05.19)
- ASRock DeskMini A300 Kurzvorstellung (02.05.19)
- Einleitung (25.04.19)
 
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Ein paar Worte zur Einleitung:

Für jemanden der jahrelang große Rechner samt aufwendiger Wasserkühlungen für allerhöchsten Spielegenuss zusammenzimmert, ist es nicht ganz einfach, wenn das (Spiele)-Hobby berufs-/familienbedingt dann doch langsam etwas vernachlässigt werden muss. Da meine Affinität zur Hardware aber nach wie vor ungebrochen ist, sucht man sich dennoch neue Betätigungsfelder um am Ball zu bleiben. Da auch Mini-PCs schon immer eine gewisse Anziehungskraft auf mich hatten und mit aktuellen APUs die Grafikleistung akzeptable Bereiche erreicht, habe ich mich mit dem Erscheinen des DeskMini A300 von ASRock endlich dazu durchgerungen zum Ausgleich wieder ein Hobbyprojekt zu starten und hierzu möchte ich Euch gerne einladen mich auf dem Weg zum leistungsfähigen Zwergen-Rechner zu begleiten.

Die Idee:

Wir bauen einen _wirklich_ kleinen Rechner zusammen und ermitteln, was damit so möglich ist. Von Komponentenübersicht über Einzelvorstellung der Bauteile geht es dann zum Praxisteil, der mit Konfiguration, Overclocking und Benchmarks alle wichtigen Fragen rund um den Zwerg umfangreich beantworten sollte. Natürlich dürfen auch Tipps und Tricks nicht fehlen - Wie komme ich an günstige USB-Erweiterung oder kann ich die WLAN-Funktionalität selbst mit einem aktuellem M.2-Modul nachrüsten? Ein Hinweis in eigener Sache: Meine Freizeit ist leider äußerst begrenzt, weshalb Updates manchmal etwas auf sich warten lassen werden - ich bitte um Euer Verständnis. Aber zugleich auch der Aufruf: Euch interessiert etwas am Barebone? Dann gestaltet mit und stellt Fragen oder bringt Anregungen ein.

Der Build Evo1:
An dieser Stelle bleibt es erst einmal übersichtlich, da die Liste für einen lauffähigen Rechner nur vier Positionen erfordert (Barbone, APU, Speicher, SSD). Für den Einkauf habe ich für die Komponenten möglichst günstige Zeitpunkte (z.B. auch Mindstar-Angebote) abgewartet, wonach sich exklusive Versandkosten die unten dargestellten Preise ergeben haben (Disclaimer: Alle Komponenten sind eigens gekauft). Die einzige Herausforderung war eigentlich nur der DeskMini-Barebone, der in Deutschland nicht immer mit durchgängiger Lieferbarkeit gesegnet war. Kurzum und wie auf dem Eingangsbild schon zu erkennen, sind nun die nachfolgenden Positionen allesamt eingetroffen und es kann losgehen.

ASRock DeskMini A300 | 150 Eur
AMD Athlon 220GE | 40 Eur
G.Skill Ripjaws 16 GB DDR4-2133 SO-DIMM CL15 DualKit | 75 Eur
Crucial P1 500 GB NVMe | 55 Eur
----------------------------------------------------------------------------|---------
Gesamt | 320 Eur

Der Preis ist mit guten 300 Eur doch verlockend. Was es unterm Strich dafür an Leistung gibt, werden wir im weiteren Verlauf noch sehen. Die Komponenten habe ich für den ersten Schuss maßgeblich nach Preis-Leistungs-Verhältnis ausgewählt. Das trifft insbesondere auf RAM und M.2-Laufwerk zu. Beides gehört nicht zur Leistungsspitze, bietet aber unter Umständen eine Menge Tuningpotential (ja, den RAM kann man auf dem DeskMini tatsächlich übertakten...!) oder hat für ein NVMe-Laufwerk einen mehr als akzeptablen Preis (11 Cent/GB).

Und dann? ... folgt irgendwann Evo2

Ich muss wohl kaum erwähnen, dass die kleine Athlon-APU erst einmal einen Zwischenschritt darstellt und hier zeitnah auch noch etwas anderes, schnelleres den Weg in den Sockel finden wird. Gerne werde ich dann auch das Upgrade auf Evo2 im Tagebuch begleiten - vorausgesetzt das Interesse ist dann groß genug. Stay tuned. :daumen:

Was kommt als Nächstes:

Vorstellung des DeskMini-Barebone mit Analyse des verbauten Mainboards im Mini-STX-Formfaktor.
 
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Schade, dass man die APU aufgrund des A300 nicht übertakten kann. Gerade bei den 35-Watt-Modellen wäre zumindest auch VRM-seitig ordentlich Spielraum.
Ein Foto der RAM-Module samt Thaiphoon-Burner-Screenshot würde ich persönlich interessant finden. :)
 
Mal so eine Pappnachbildung eines ISK110 bzw ISK300-150 daneben als Größenvergleich wäre nice, und ein schönes Foto der Stromversorgung inkl Länge der Kabel.

Aber als Basis eines Custom Rechners mit eigenem Board ist das wahrscheinlich nichts
 
Das Ding hätte ich eigentlich auch gerne.
So sieht für mich echtes small-form-factor aus. Nur habe ich leider noch absolut keinen usecase für das Ding bei mir gefunden.
 
Ein Foto der RAM-Module samt Thaiphoon-Burner-Screenshot würde ich persönlich interessant finden. :)
Kommt! Aber vorher nehme ich Tipps an, was vermutest du ist drauf? :D

Mal so eine Pappnachbildung eines ISK110 bzw ISK300-150 daneben als Größenvergleich wäre nice, und ein schönes Foto der Stromversorgung inkl Länge der Kabel.
Den Bildvergleich zum ISK110 kann ich schon einmal bringen. Das größere ISK300 habe ich nicht mit einbezogen, da es größentechnisch doch schon in einer anderen Liga spielt.

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Was genau meinst du denn mit Stromversorgung bzw. Länge der Kabel? Das A300 wird ja von einem externen 19-Volt-Netzteil versorgt - intern gibt es daher quasi keine Versorgungskabel.

Nur habe ich leider noch absolut keinen usecase für das Ding bei mir gefunden.
Ach du, nicht alles muss 101 % Sinn ergeben - sonst wären wir jetzt auch nicht hier. :ugly: :D

PS: Übrigens ein Hoch auf ZAM
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- endlich kann man wieder Bilderanhänge als kleine Vorschau sauber in den Text einbinden.
 
Den Bildvergleich zum ISK110 kann ich schon einmal bringen. Das größere ISK300 habe ich nicht mit einbezogen, da es größentechnisch doch schon in einer anderen Liga spielt.

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Was genau meinst du denn mit Stromversorgung bzw. Länge der Kabel? Das A300 wird ja von einem externen 19-Volt-Netzteil versorgt - intern gibt es daher quasi keine Versorgungskabel.

Achso, so wie beim AM1H-ITX von ASRock? Dann ist die Auswahl an entsprechenden Boards sowieso sehr eingeschränkt
 
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Das Barebone setzt sogar komplett auf Mini-STX-Hardware. Der Formfaktor ist nochmal um einiges kleiner (3/4 der Fläche von ITX) als die von dir angesprochenen ITX-Platine (und grenzt die Auswahl nochmal zusätzlich ein).
 
Der ASRock DeskMini A300

Unter der DeskMini-Serie Mini-PC-Serie bietet ASRock bereits seit geraumer Zeit mehrere Barebone-Systeme an, die bisher allesamt auf Intel-Plattformen zurückgreifen. Erst seit kurzer Zeit ist mit dem "A300" auch das erste Pendant für den Aufbau eines AMD-Systems dazu gekommen. Gerade in Verbindung mit den leistungsfähigen Ryzen-APUs für den Sockel AM4 erscheint auf dem Papier natürlich mit rund 140 Eur für Gehäuse, Mainboard, Netzteil und Einstiegskühler eine reizvolle Basis für einen leistungsstarken Mini-Rechner.

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Die im Ryzen-Design gehaltene Verpackung bleibt mit den Abmessungen von 18,5 x 20,5 x 22 cm kompakt und lässt bereits einen Vorgeschmack auf den kleinen DeskMini zu. Im Innern ist dieser weich in Schaumstoff gebettet und getrennt vom Zubehör sauber verstaut.
Das Zubehör fällt überschaubar aus und ist schnell abgehandelt. Neben einem Datenträger mit Treiber und Tools (> immer direkt von der Homepage laden, die Dateien sind in der Regel bereits veraltet) gibt es noch einen Schnellstartguide, zwei SATA-Kabel und eine Mischung an Schrauben für Erweiterung am Gehäuse oder zur Fixierung von M.2-Modulen und vier Gummifüßen zur Selbstmontage.

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Dem Barebone liegt ein kompakter Aluminium-Kühler bei, der dem Referenzkühler von AMD für kleine APUs (z.B. Athlon 2xx GE) entspricht und der auf eine TDP von 65 Watt ausgelegt ist. Der Vergleich zeigt die Ähnlichkeiten, deckt zugleich aber auch eine andere Revision auf (links jeweils der AMD Referenzkühler des Athlon 220 GE). So setzt der Kühler im Lieferumfang neben einem minimal anders geformten, extrudierten Aluminiumkorpus auf einen CoolerMaster-Lüfter, wohingegen der Referenzkühler von AMD auf ein artähnliches Modell von Foxconn zurückgreift. Wirklich leise kann es angesichts eines kleinen 70-mm-Lüfters aber nicht werden – was sich dagegen unternehmen lässt, sehen wir dann noch im Praxisteil.

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Das Gehäuse fällt mir nur 155 x 155 x 80 mm (oder rund 1,92 Litern) sehr kompakt aus. Die Montage kann wahlweise stehend, liegend oder mittels optionalem Zubehör sogar an der VESA-Halterung an der Rückseite des Bildschirmes erfolgen. Trotz der kleinen Abmessungen setzt ASRock aber nicht auf eine spezielle, proprietäre Mainboard-Größe, sondern verbaut das genormte Mini-STX-Format (140 x 147 mm). Somit besteht sogar die Möglichkeit eines Mainboard-Wechsels – die Auswahl an passenden Platinen ist aber sehr dünn. Durchdacht wirkt der Montagemechanismus mit Mainboard-Tray, der das A300-STX-Mainboard beherbergt. Ansonsten gibt es außer einer Menge Belüftungsöffnungen nichts Weltbewegendes zu berichten. Auf der Vorderseite finden sich neben Power-/HDD-LED (blau/gelb) der Einschaltknopf. Neben Audio-Ein/Ausgang platziert ASRock noch einen USB 3.1 Gen1 Type-C und Type-A Anschluss in der Front. Details zu den rückseitigen Anschlüssen gibt es dann im Mainboard-Teil.

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Bei den kompakten Abmessungen liegt es auf der Hand, dass das Barbone kein integriertes Netzteil besitzen kann. ASRock legt das STX-Mainboard daher mit kompakter, integrierter DC-DC-Wandlertechnik aus und überlässt das aufwändigere Herunterwandeln von 220 Volt AC einem größeren, externen Laptopnetzteil. Das beiliegende AC-DC-Netzteil vom Typ AcBel ADC027 stellt mit rund 600 g und Abmessungen von 150 x 65 x 36 mm stellt es neben dem kleinen PC-Gehäuse eine deutliche Erscheinung dar. Lange Kabel (Netzkabel 1,4 m und Zuleitung zum Barbone 1,75 m) lassen aber große Möglichkeiten bezüglich der Positionierung des Netzteils. Leistungstechnisch unterstützt das Netzteil 100 – 240 V Eingangsspannung bei 50 … 60Hz. Ausgangsseitig stehen bei 19 Volt bis zu 6,32 Ampere zur Verfügung, was einer Leistung von 120 Watt entspricht. Die Effizienz beschreibt AcBel bei maximaler Auslastung übrigens mit 89 %.

Die vollen Spezifikationen findet ihr auch auf der Seite von ASRock: ASRock > DeskMini A300 Series
Das A300 Barebone findet ihr im PCGH-Preisvergleich: ASRock DeskMini A300 (90BXG3G01-A30GA0W)

Weiter geht es mit der Analyse des verbauten Mainboards… Stay Tuned.
 
Das A300M-STX Mainboard im DeskMini A300

Die Abmessungen des kleinen STX-Mainboards von 140 mm x 147 mm beeindrucken! Vorderseitig nimmt neben den beiden SO-Dimm-Steckplätzen (offiziell bis zu 32 GiB bei DDR4-2.933, mit OC auch DDR4-3.200+) der AM4-Sockel einen großteil des Platzes ein. Dieser unterstützt APUs mit bis zu 65 Watt TDP - Da die Platine mit dem aktuellsten UEFI auch schon auf die AGESA ComboAm4PI 0.0.7.2 aktualisiert werden kann, ist mit Ausblick auf Zen2-APUs jedenfalls schon mal eine positiver Ausblick gegeben. Die Offizielle Unterstütztung (und APUs dieser Generation) müssen allerdings erst noch bestätigt/vorgestellt werden. Rückseitig lokalisiert ist die große AM4-Mouningplate, die BIOS-Batterie (bauraumbedingt leider nicht gesockelt) sowie zwei proprietäre SATA-Anschlüsse.

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Die vorderseitigen Anschlüsse (Audio/USB) sind onboard realisiert. Rückseitig gibt es aufgrund der beengten Platzverhältnisse und Ressourcen (Der A300-Chipsatz bedeutet, dass lediglich die APU-internen Ressourcen genutzt werden und kein PCH zum Einsatz kommt) ein ausgedünntes Angebot. Neben der Buchse für die Spannungsversorgung für das 19-Volt-Netzteil kommen drei Grafikausgänge (1 x HDMI (4K@60Hz), 1 x DisplayPort (4K@60Hz), 1 x D-Sub) zum Einsatz, sowie ein USB 3.1 Gen1 Type-A und ein 1 x USB 2.0 Type-A. Der RJ45-Netzwerkanschluss unterstützt erwartungsgemäß 10/100/1000Mbit. An die SATA-Anschlüsse können mittels beiliegenden Adapterkabeln (Daten + Strom in einem) zwei 2.5"-Laufwerke angebunden werden, die auf der Rückseite des Mainboardschlittens befestigt werden können. Für die Befestigung mittels Schrauben muss das Mainboard jedoch entfernt werden.


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Ein kurzer Blick womit die Platine bestückt ist: Hier darf beim Gesamtpreis von unter 150 Eur für den Barebone natürlich kein Luxus erwartet werden. Die Netzwerkfunktionalität erzeugt ein Realtek RTL8111H, Den AUDIO-Codec vom Typ Realteak ALC233 lokalisiert ASRock auf der Platinenrückseite, ebenso wie einen Type-C fähigen USB-3.1-Controller (ASM1543). Vorderseitig gibt es noch den Nuvoton Super-IO-Chip NCT5567D, der z.B. die integrierten Funktionen der APU in Anschlüsse überführt und einen GL850G USB 2.0 Hub. M.2-Schnittstellen berherrbergt das Mainboard gleich derer drei. Zwei davon (M.2_1 vorderseitig und M.2_2 rückseitig) dienen dem Anbinden von NVMe-Laufwerken einer Baugröße von 2280 - die Schnittstellen sind aber explizit nur PCI-Express-fähig. SATA-Laufwerke müssen als 2.5"-Modelle über die SATA-Kabel angebunden werden. Die dritte Schnittstelle für 2230-Erweiterungskarten liegt im gestapelten Aufbau unter dem M.2_1-Slot und nimmt optional WLAN/Bluetooth-Module auf.

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Die Spannungsversorgung ist sicherlich eines der Highlights der kleinen Platine und bietet ausreichend Spielraum für die 65 Watt APUs. Unter dem verschraubten, ausreichend großen Aluminiumkühlkörper kommen nämlich durchaus gute Bauteile zum Einsatz. Als Anhaltspunkt: Die verbauten NextFETs von Texas Instruments (CSD87350Q5D) finden sich beispielsweise auch auf High-End-Platinen wie dem ASUS Crosshair VI Hero wieder. Sie zeichnen sich durch hohe Effizienz und einer Belastbarkeit von bis zu 40 Ampere Stromfluss aus. Angesteuert werden die Wandler von einem Richtek-Controller (RT3667BB - mit integrierten Drivern) in der Konfiguration 3+2 Phasen (CPU-Kerne/SoC-Bereich). Wie gut das Ganze im Alltag funktioniert und vor allem wie warm das Ganze wird, zeigt dann der Praxisteil.

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Im nächsten Schritt gibt die Sektion Speichermedien/SO-Dimms dann unter anderem Antwort auf Stephans Frage.
 
Interessant (bis auf der verbaute Athlon :hmm:)
Ihr seid aber auch verwöhnt hier :ugly::D. Mal im Ernst: der kleine wäre durchaus eine ganz spannende Sache, wenn das OC auf dem Board klappen würde - auf dem Crosshair VI Hero lief das Ding schon seine stabilen 3,9 GHz und bietet wirklich jede Menge Tuningpotential für den ganz schmalen Taler. Ärgerlich nur, dass einem auf dem A300M-STX da die Hände gebunden sind. Ausgehend von nur 45 Watt TDP wäre etwas OC auch für die gute Spannungsversorgung kein Problem.
 
Schon wieder viel zu still hier. Daher:

SSD, RAM und APU - alias: der Rest.


Die P1-SSD von Crucial gehört leistungstechnisch (1900/950 MB/s Lesen/Schreiben, SLC-Cached) zwar nicht zur Speerspitze der PCIe 3.0 x4-Derivate, bot sich für 54 Eur aber für einen unglaublich günstigen Preis unter selbigen an. Grundlage für den Preis ist sicherlich der QLC-Speicher und eine verhältnismäßig geringe TBW von nur 100 TB. Natürlich ist die Frage legitim: Hätte es denn nicht auch eine ordentliche SATA-SSD getan, oder wäre sogar sinnvoller gewesen? Die Antwort lautet: ja, aber dann hätte es das 2,5"-Format sein müssen, denn die M.2-Schnittstellen des A300M nehmen nur NVMe-Laufwerke auf. Und ein kompaktes Modul und der Verzicht auf Kabel sollte es im Falle des Mini-Rechners doch gerne sein.

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Beim Speicher wagte ich ebenfalls das Experiment möglichst günstig einzukaufen und habe zu DDR4-2.133-SO-Dimms gegriffen, obwohl das Board zumindest Speicher-OC unterstützt und daher höhere Taktraten ermöglicht.

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Beim schön in Schwarz gehaltenen G.Skill-Pärchen mit 16 GiByte Kapazität bin ich natürlich noch eine Auskunft zu den verbauten Chips schuldig. Das Orakel hatte hierbei (und aufgrund der Spezifikationen DDR4-2.133 CL15-15-15-36) auf Hynix AFR ICs gesetzt. Und was soll ich sagen: Es sind vollkommen neuartige G.Skill-Chips verbaut!!! :ugly::D Lassen wir den Spass mal beiseite: So ganz verraten, welche Hynix-Derivate man da verbaut hat, will man nämlich nicht. Neben dem umlabeln der ICs programmiert G.Skill nämlich auch das SPD entsprechend, um den Thaiphoon-Burner ins Leere laufen zu lassen. Das Orakeln darf also fröhlich weitergehen - Stephan, du hast das Wort.

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Last but not least: Die APU - Der Athlon 220GE positioniert sich von der Numerierung in der Mitte der Baureihe und bietet 2 Kerne, 4 Threads und 3,4 GHz, die eigentlich zum hemmungslosen Übertakten einladen (wenn es das Board denn kann....). Im Moment eher ein Lückenfüller, aber für den ein oder anderen vielleicht doch interessant, wie leistungsfähig der kleiner Rechner damit ist und wie es um 4k-Wiedergabe, Temperaturen und Stromverbrauch steht?

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Schauen wir mal, wie sich das System im Betrieb so macht. Bis demnächst!
 
Ah, sehr schön. Nach meiner in der neuen PCGH-Ausgabe 06/2019 dargelegten Methode zur Chip-Identifikation anhand des Aufklebers (bei aktuellen G.Skill-Sticks anhand der drei letzten Zeichen in der Zeile oberhalb des Barcodes) müsste es sich tatsächlich um SK Hynix A-Die handeln, was dann die getippten 8-GBit-Chips H5AN8G8NAFR sein sollten.
 
@taks: Jawohl - nur die mangelnde Freizeit hat bisher für gewisse Einschränkungen bzgl. der Berichterstattung gesorgt :ugly:. Schön dass mit dem nächsten verlängerten Wochende wieder Besserung in Sicht ist und hier gewiss neuer Lesestoff landet.
 
Inbetriebnahme und Praxitipps

Höchste Zeit für ein (versprochenes) Update, das etwas länger auf sich hat warten lassen. Dafür habe ich aber schon eine Menge Zeit in das Thema RAM-OC investiert und ein schönes, Memtest-stabiles Setting mitsamt Benchmarks ausgearbeitet. Teaser:

ram_oc.png

Das gibts dann im kommenden Update im direkt Vergleich zu Benchmarks mit UEFI-Defaults. Weiter gehts also mit dem Thema Inbetriebnahme:

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Der Zusammenbau war wieder schnell erledigt - wer jedoch das Mainboard demontiert, sollte bei der Montage darauf achten die Zungen des IO-Shields nicht aus Versehen in den Slots zu versenken und hier Kurzschlüsse zu riskieren. Weitere Auffälligkeiten kamen mir nicht unter. Letzter besonderer Punkt: Da der Athlon ja nur eine Übergangslösung darstellt, habe ich bzgl. des Wärmeübergangs mal ein absolutes Highlight aus dem Fundus gekramt: Ein IC Graphite Thermal Pad wird jedenfalls die Demontage wieder deutlich vereinfachen. (Highlight... Applaus... :rollen:).

Ansonsten kommen an dieser Stelle noch zwei Praxistipps:

Wer die Konnektivität insbesondere bei USB erhöhen möchte, kann auf die von Asrock angebotene Erweiterung für seitliche USB-Ports nach USB-2.0-Standard zurückgreifen. Für 20 Eur zzgl. Versand aber eine unverschämt teure Lösung. Günstiger (5,50 Eur!) und mit etwas Optimierung auch kompatibel, geht es hier auf EBay zu, wie Tipps aus dem Computerbase-Forum zeigen: Notiz - Jetzt verfuegbar: ASRock DeskMini A300 fuer Ryzen-APUs ab 145 Euro| Seite 13 | ComputerBase Forum

Vergleichbar teuer ist die Erweiterung um WLAN und Bluetooth: ASRock DeskMini WiFi Kit (5RB000010010). Zwar wirkt der Preis für Zusteckplatine (Slot unterhalb der M.2-SSD) und passende Antennen durchaus angemessen, es gilt aber zu beachten, dass Asrock hier wohl alte 3160NGW-Module bundled (> 433 Mbps 1x1 WLAN und Bluetooth 4.0). Wer neue Technik einsetzen möchte, kann sich das Set fürs gleiche Geld lieber selbst zusammenstellen und dann mit bis zu 1.733 Mbps und Bluetooth 5.0 zukunftssicherer unterwegs sein: Intel DualBand Wireless-AC 9260 ohne vPro, 2.4GHz/5GHz WLAN, Bluetooth 5.0, M.2/A-E-Key (9260.NGWG.NV) und https://www.amazon.de/gp/product/B0...n_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1&tag=comput0d-21. Das Set steht so auch noch bei mir auf der Wunschliste.
Kommen wir jetzt aber mal zu ein paar Zahlen, Daten und Fakten.

Was brauch der Würfel jetzt so wie er ist (und mit UEFI-Defaults)?

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Die Antwort lautet jedenfalls erstaunlich wenig - und dafür ist er doch verhältnismäßig leistungsfähig und stellt eigentlich wirklich eine sehr schöne Alternative für eine kleine Officemöhre dar. > Mehr dazu dann im Benchmark-Kapitel. Maximal entlocke ich dem aktuellen Setup rund 43 Watt Leistungsaufnahme aus der Steckdose. Das ist definitiv weniger als so mancher Spiele-PC im Windows-Leerlauf verfeuert. Und zu 8 Watt Leerlaufaufnahme muss ich wohl nicht mehr viel sagen.

Das leidige Thema QLC

Bevor ich in die Benchmarks starte, will ich hier noch gesondert ein paar Worte und Zahlen zur SSD sprechen. Die Crucial P1 setzt wie Intels 660p ja auf QLC-Speicher. Wenig verwunderlich sind beide Laufwerke durch die Micron-Intel-Partnerproduktion recht eng verwandt und setzen auf den gleichen IMFT 3D-NAND. Wie beeinflusst mich jetzt das Thema QLC im Alltag? Solange der SLC-Cache (auch bei der P1 übrigens variabel und füllstandsabhängig geregelt...) nicht vollläuft, ist die SSD für ihre 54 Euro wirklich eine flinke Kiste. Ist der SLC aber mal voll und es muss indirekt (über den Umweg SLC) in den QLC geschrieben werden, bricht auch bei der P1 die Schreibleistung auf unter 100 MiByte/s ein (75 MiByte/s sind unter Magnetplatten-Niveau!). Ein Szenario bei dem eine ganze Steam-Bibliothek auf das Laufwerk kopiert wird, gehört jedenfalls bei mir zu äußert selten stattfindenden Ereignissen und keineswegs zum Alltag und wird diesen Rechner wohl gar nie betreffen. Die Alltagsperformance würde ich daher nicht von diesem Umstand eingeschränkt sehen. Zweiter Nachteil ist die geringe TBW-Grenze von nur 100 TB für die 500 GiB Version der P1. Man muss sich bei der 5 jährigen Garantie aber bewusst machen, dass dies rund 55 GiB Schreibleistung je Tag entspricht. Klar gehören dazu auch Schreibvorgänge des Controllers im Hintergrund, aber bei mir ruht der Rechner gewiss aktuell 3-4 Tagein der Woche und ich installiere selten Dinge nach, oder betreibe Video-Editing auf der Kiste - bei diesen Umständen mache ich mir jedenfalls keine Sorgen, dass ich die Garantie vor den 5 Jahren wegen zu hoher Schreibleistung verliere...

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Also - bis zum nächsten Mal mit noch mehr Zahlen, Daten und Fakten. :ugly:
 
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