HDD mit zwei unabhängigen Aktuatoren, was wäre da heute möglich ? Seagate/Conner Chinook

detestabel

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Wenn ich mir diese ,,Connor Chinook'' von damals so ansehe, dann frage ich mich immer warum sich das nicht durchgesetzt hat, denn rein vom Logischen her müsste man damit ja bei guter Optimierung ungefähr die doppelten Datenübertragungsraten schaffen können. Wollten die Festplattenhersteller unbedingt an dem 3,5" Formfaktor festhalten (früher gabs ja auch 5,25" Laufwerke) oder ist es einfach nur zu teuer ?
Seagate will ja demnächst mit seiner ,,Mach 2'' Technologie auch zwei voneinander unabhängige Aktuatoren einsetzen, allerdings glaube ich nicht dass das so viel bringt, da dort ja trotzdem pro Platter nur ein Schreib-/Lesekof ist und quasi einfach nur der Plattenstapel bzw. die Spindel auf zwei Aktuatoren aufgeteilt wird.

Warum würde die Bauweise von Conner also nicht umgesetzt ? Da Seagate die ja gekauft hat, sollten sie wohl das Patent dazu besitzen.
 

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Ohne es zu wissen würde ich sagen das es zu teuer, zu fehleranfällig, und zu groß war.

Preis: egal welches Format, die platten müssen ein klein wenig kleiner sein als die Standard Größe, da hier noch Platz für den zweiten Kopf gebraucht wird. Somit ist die Platte kein Standard sonder ein spezialteil was es teurer macht.

Leistung: HDDs sind normal gut im seriellen lesen und schreiben. Wenn allerdings von vielen Sektoren gelesen und geschrieben werden muss sind sie sehr langsam. 2 Köpfe können zwar die Leistung steigern, das kann ein raid Verbund aber auch und ist definitiv billiger

Fehleranfälligkeit: an sich kann so ein system gut funktionieren, jedoch muss man die Magnetfelder schon gut beherrschen, v. A. Wenn zwei Köpfe auf die gleiche Spur schreiben. Auch wen einer liest und der andere schreibt dürfen sie sich ja nicht beeinflussen was nicht so trivial ist. Auch das ist mit raid einfacher und billiger umzusetzen.

Somit spannende Sache, jedoch technisch komplizierter und wirtschaftlich teuer als 2 einzelne Platten im RAID Verbund
 
Ich denke ein zusätzlicher Grund ist auch, dass man mit aktuellen Festplatten durch die Steigerungen der Speicherdichte mittlerweile auch sequenzielle Geschwindigkeiten erreicht, die als zufriedenstellend betrachtet werden und für die meisten Zwecke ausreichen.
Gute 7200er Platten schaffen auf den äußeren Spuren über 250MB/s, was für die meisten Anwendungsfälle ausreicht (und wenn es nicht der Fall ist, ist eine SSD meist sowieso die bessere Wahl).
 
Ich denke ein zusätzlicher Grund ist auch, dass man mit aktuellen Festplatten durch die Steigerungen der Speicherdichte mittlerweile auch sequenzielle Geschwindigkeiten erreicht, die als zufriedenstellend betrachtet werden und für die meisten Zwecke ausreichen.
Gute 7200er Platten schaffen auf den äußeren Spuren über 250MB/s, was für die meisten Anwendungsfälle ausreicht (und wenn es nicht der Fall ist, ist eine SSD meist sowieso die bessere Wahl).

Ok,das mag sein aber ich beobachte, dass immer mehr Desktop Festplatten von der Drehzahl auf 5400rpm gedrosselt werden und SMR nutzen.
Von Seagate habe ich mir vor 2 - 3 Jahren einige 3 TB HDDs mit 7200rpm gekauft, heute gibt es die Nachfolgeserie nur noch mit mit mageren 5400rpm und SMR. Bei Western Digital ist das selbe zu beobachten.
 
Das ist halt die Kategorie für Endanwender.
Ich erlebe das tagtäglich auf der Arbeit, 95% unserer Kunden reicht eine SSD, den meisten davon sogar eine mit nur 250GB. Die restlichen Prozent, die eine HDD brauchen kommen mit 1-4TB hin. Meist sind das auch Workloads wo 5400rpm und SMR nicht stören, wenn das der Fall ist wird eine Platte rausgegesucht, wo das nicht so ist.
Das wovon du schreibst ist ja alles der Consumerbereich mit niedrigen Kapazitäten, der halt eben durch SSDs recht überschaubar geworden ist. Wer eine Platte ohne SMR mit 7200rpm will muss halt etwas tiefer in die Tasche greifen. Die meistverbreitesten Einsatzgebiete werden mit 5400/5900rpm zufriedenstellend abgedeckt (vor allem NAS-Boxen die meist nur Gigabit-Lan haben).
Das sieht man an Seagates Ironwolf-Lineup sehr schön, die kleinere Platten mit 5900rpm sind eher für Nutzer mit günstigeren NAS-Geräten konzipiert, wo die Geschwindigkeit auch mit dieser Drehzahl ausreicht, während die größeren Platten auch wieder mit 7200rpm kommen, wer diese Kapazität braucht kann halt meist auch mehr mit der Geschwindigkeit anfangen und hat entsprechende Anforderungen und Hardware.
SMR ist die andere Geschichte, die leider den Endkundenmarkt immer weiter einnimmt, wobei diese Technik, unschön wie sie auch ist, für Ottonormalverbraucher selten ein Problem ist, vor allem wenn sie ordentlich implementiert wird.
 
Damals (also in den 90ern) gab es eben auch mit den 10.000, 15.000 und 20.000 rpm Laufwerken eine extrem leistungsfähige und etablierte Alternative. Wer hohe sequentielle Datenraten wollte, der konnte einen RAID Controller nutzen, bei 4 HDDs konnte man damit dann alles abhängen und mit RAID5 hat sich dann auch das Problem der Ausfallsicherheit und der Kosten erledigt.

Auch einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass das Tempo eine eher untergeordnete Rolle spielte. Zwar hat Western Digital mit den Raptorplatten leistungsfähige 10.000 rpm Modelle für die Massen angeboten, ein breiter Erfolg war denen jedoch nicht vergönnt.

Die Technik war ihrer Zeit einfach voraus. Zumal man damals das Problem so nicht hatte, eine 500MB HDD konnte ihren Inhalt binnen weniger Minuten lesen, meine alte 10GB Maxtor, mit 5400rpm, brauchte dafür dann etwas über 16 Minuten. Das sind keine Zeiten, die einen zweiten Aktor nötig machen. Heute braucht man für eine 20TB HDD durchaus einen ganzen Tag, selbst unter optimalen Bedingungen.

Momentan befinden sich die HDDs in einem Abwehrkampf gegen die SSDs und der wird nur über den Preis gewonnen. Da sieht es kritisch aus. ich habe mir eine 2TB SDD für 150€ gekauft, das ist ein Abstand von 2.1 bis 3:1 für die HDDs (bei größeren Kapazitäten sie es etwas besser aus). Wenn die HDDs den Abstand nicht vergrößern können, dann droht ihnen das gleiche Schicksal wie den Röhrenmonitoren oder Diskettenlaufwerken.

Sollten die HDDs irgendwann den Sieg über die SSDs davongetragen haben, dann wäre ein zweite Aktor natürlich ideal (besonders wenn es dann eine halbe Woche dauert, um die HDD zu lesen).
 
Momentan befinden sich die HDDs in einem Abwehrkampf gegen die SSDs und der wird nur über den Preis gewonnen. Da sieht es kritisch aus. ich habe mir eine 2TB SDD für 150€ gekauft, das ist ein Abstand von 2.1 bis 3:1 für die HDDs (bei größeren Kapazitäten sie es etwas besser aus). Wenn die HDDs den Abstand nicht vergrößern können, dann droht ihnen das gleiche Schicksal wie den Röhrenmonitoren oder Diskettenlaufwerken.
Wobei die Vorteile von SSDs zusätzlich zur Geschwindigkeit (Datenrate (NVMe (!!), Zugriffszeit) auch noch einiges anderes beinhalten!
Unter Anderem:
- keine beweglichen Teile --> Schock resistent
- Datendichte/Volumen
- aus dem obigen folgt --> geringeres Gewicht
 
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