Bitlocker killt 860 QVO

Nickles

BIOS-Overclocker(in)
Moin. Bitlocker hat die Read-Rates meiner 860 QVO absolut gekillt.
Also habe ich es wieder deaktiviert.
Nur: Nach dem Entschlüsseln bleibt die Platte genau so langsam wie vorher :wow::daumen2::wall:
Was noch seltsamer ist: Egal ob Sequel, 4k oder 4k64: Das Maximum scheint bei 66-75 mb/s (je nach Durchlauf) zu liegen und die 3 Werte sind immer gleich :what::what::what:
Ich kann mir das Verhalten nur als Softwarebremse aka Bug erklären?
RIP ME.PNG
Ich habe auch noch einen Vergleichsscreen von dem Tag, an dem ich sie in Betrieb nahm, da ich alles was ich an Hardware besitze immer erstmal benche :nicken:
Allet Jut.PNG
Sowas habe ich noch nie gesehen.
Meine beiden Nicht-Sys Nvme-Platten funktionieren so schnell wie eh und je. Waren aber auch nicht im Bitlocker Test mit einbezogen.
Einer der seltenen Fälle in denen Google einfach mal gar nichts brauchbares liefert.

Jemand ne Idee?

Edit: Ich hau gleich noch mal ein Crystaldisk-Screen rein aber die SMART Werte sagen hier auch gar nix aus...
Kristalpladde.PNG
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist ziemlich einfach: Lass den PC an und WARTE.

Hintergrund: Die QVO benutzt sehr billigen und langsamen QLC-NAND, der tatsächlich nicht schneller schreibt als <100MB/s je nachdem was er tun soll. Um das zu umgehen/abzumildern (böse: verschleiern) wird ein kleinerer teil der SSD als SLC-Cache genutzt, sprich statt 4 bits schreibt man nur 1 bit pro Speicherzelle was extrem schnell ist. Wenn die SSD dann nach dem Schreibvorgang Luft hat und sonst nichts tun muss nimmt sie die Daten aus dem SLC-Cache und schreibt sie in den lahmen QLC-Bereich. Von all dem bekommt der Benutzer nichts mit so lange er nicht mehr am Stück schreiben will als der Cache groß ist.

Der Bitlocker schreibt aber alle Daten der SSD neu bei der Verschlüsselung und das ist sicherlich mehr als der SLC-Cache groß ist. Die Folge: der SLC-Cache ist voll und die SSD ist gezwungen sofort in den QLC zu schreiben was sehr lahm ist. Und danach muss sie ja noch den SLC rüberschreiben was auch noch dauert - währenddessen ist die SSD immer noch lahm.

Der SSD-Controller wird das alles wieder hinbiegen/sortieren und deine SSD wird wieder so schnell sein wie am Anfang - das dauert aber seine Zeit (ein, zwei Stunden). QLC/QVO-SSDs sind eben nicht für große länger anhaltende Lasten gedacht, dann passiert genau das was dir gerade passiert ist. Deswegen sind diese SSDs so viel billiger als EVO und PRO Modelle. ;-)


Alles was du gesehen hast ist normales Verhalten günstiger SSDs bei Dauerlast. Kein Bug und nichts kaputt.
 
Okay dann lass ich den mal arbeiten und schaue um 2000 obs besser ist und teste dann über nach wieder Bitlocker.

Danke!
 
Die hat 6 + bis zu 36 GB Pseudo-SLC Cache (die 36 GB max. nur wenn mindestens 168 GB der SSD frei sind), die typischen Leseleistungen liegen da bei bis zu 500 MB/s, dannach sinken diese Werte auf 70-80 MB/s.
 
Meine beiden 1TB CS3030 von PNY haben 3D-TLC. Also T ist wohl Tripple. Das schon mal weniger als Quad. Gibt es reine SLC Platten überhaupt noch?

Naja so schlimm ist es nicht. Für die großen Datenmengen (packen von 50+GB) nutzte ich eh die beiden PCIe SSDs. Insofern ist Bitlocker wohl das einzige Szenario bei dem ich mehr als 36 gb an einem Tag auf die QVO schreibe. Denke ich behalte die und der Aufpreis würde letzlich in meinem Setup nix nutzen.
 
Meine beiden 1TB CS3030 von PNY haben 3D-TLC. Also T ist wohl Tripple. Das schon mal weniger als Quad. Gibt es reine SLC Platten überhaupt noch?

TLC (3-bit) schafft auch heutzutage schon SATA-Geschwindigkeiten (also 500 MB/s aufwärts), nur der QLC (4-bit) ist schreibend wirklich lahm.
Echten SLC gibts abseits industrieller Spezialanwendungen nicht mehr, Prosumer-SSDs und "normale" Industrie-SSDs haben allesamt MLC (2-bit), wobei es hier auch speziellen eMLC (enterprise-MLC) gibt der anders selektiert und angesprochen wird.
 
Eine Frage noch. Wenn TLC schon dauerhaft Sata IIIschafft, wo ist dann der Sinn der MLC-Sata Platten (wie die Pro Reihe)? Lebensdauer?

Und jetzt wo du es sagst, meine 3030 brechen auch mal auf 500-600 ein. Dachte das liegt am Temperatuflimit weil das passiert immer ab 70 Grad (max 72).
Ist dann wahrscheinlich einfach ein Korrelation, dass zu dem Zeitpunkt an dem der Cache voll ist eben regulär auch 70 Grad erreicht werden.

Was würde MLC hier nützen, dann gingen die doch auf die 100 Grad zu und würde den Hitzetod sterben, oder?
 
Eine Frage noch. Wenn TLC schon dauerhaft Sata IIIschafft, wo ist dann der Sinn der MLC-Sata Platten (wie die Pro Reihe)? Lebensdauer?

MLC erträgt sehr viel mehr Schrteibzyklen bevor er stirbt als TLC. Das ist für den normalen Endanwender egal weil er ohnehin nicht so viel schreiben wird, im Enterprisesegment ist das aber relevant wo die Dinger 24/7 schreiben.
Und nur weil TLC die SATA-Ports auslastet heißt das ja nicht dass er PCIe/M.2 schaffen könnte - die 3500 MB/s (PCIe3.0 x4 M.2) und 7000+ MB/s bei PCIe4.0 bekommste mit TLC nicht hin.

Nur als Randbemerkung: TLC, QLC,... sind alles MLC-Speicher (Multi-Level-Cell), nur eben mit mehr Levels - pro zu unterscheidendem Bit muss eine Speicherzelle 2^n Zustände unterscheiden können (2-bit wäre 00,01,10 und 11 als Beispiel, bei QLC sinds schon 2^4=16 Zustände was sehr filigran/anfällig wird, deswegen ist das so langsam).

Und jetzt wo du es sagst, meine 3030 brechen auch mal auf 500-600 ein. Dachte das liegt am Temperatuflimit weil das passiert immer ab 70 Grad (max 72).
Ist dann wahrscheinlich einfach ein Korrelation, dass zu dem Zeitpunkt an dem der Cache voll ist eben regulär auch 70 Grad erreicht werden.
Ob das jetzt voller Cache ist oder erstes Temperaturdrosseln kannste nicht so einfach sehen es sei denn du weißt genau bei wie viel Grad die SSD runterschaltet.

Was würde MLC hier nützen, dann gingen die doch auf die 100 Grad zu und würde den Hitzetod sterben, oder?
Vorsicht - das, was du als SSD-Temperatur kennst und ausliest ist NICHT der Speicher, sondern der Controllerchip!
Der Speicher selbst wird, egal ob MLC, TLC oder sonstwas kaum warm und braucht auch kaum Energie, das einzige was heiß wird und bei Dauerlast gekühlt werden muss (oder eben drosselt) ist der Controllerchip.
 
Eine Frage noch. Wenn TLC schon dauerhaft Sata IIIschafft, wo ist dann der Sinn der MLC-Sata Platten (wie die Pro Reihe)? Lebensdauer?
U.A. in der zugesicherten Schreibleitung (600 TB bei EVO zu 1,2 PB bei PRO, jeweils bie kleinne 1 TB Kapazität) Dazu schafft die EVO laut Samsung "nur" 500 MB/s beim Dauerschreiben und 520 MB/s so lanbge der Cache noch nicht voll ist. Die Pro bleibt dagegen bei 530 MB/s.
 
Angenommen ich raide die beiden CS3030 softwareseitig, also in Windows, habe ich dann auch doppelten SLC Cache oder könnte es da Probleme geben?
 
Angenommen ich raide die beiden CS3030 softwareseitig, also in Windows, habe ich dann auch doppelten SLC Cache oder könnte es da Probleme geben?

Alles was die SSD mit dem Cache macht ist komplett intern und völlig unabhängig von Software, RAIDs und sonstigem Kram was du beeinflussen könntest.
Oder anders gesagt es ändert sich an Cachegröße und m Cacheverhalten rein gar nichts. ;)
 
Aber auch die Freude auf eine doppelt so hohe Fehlerwahrscheinlichkeit und das mit fehleranfälligem QLC.
Ich frage mich immer noch, wo die Statistiken oder wenigstens gehäufte Berichte zur Belegung Deine andauernden Behauptungen sind, dass QLC fehleranfälliger ist und nicht nur in der Theorie sein könnte/müsste/sollte.

Wenn das so wäre, müssen sich ja problemlos Berichte über Datenprobleme mit QLC-SSDs im Internet finden lassen. Mir sind bisher weder hier im Forum noch sonst im Internet oder in Printmedien solche Berichte aufgefallen. Aber vieleicht suche ich ja immer nur an der falschen Stelle und es gibt schon massenweise Berichte über Datenfehler z.B. mit Intel 660p oder Crucial P1 (die Samsung 860 QVO oder Cruxcial BX500 sind für sowas m.M.n. noch zu kurz auf dem Markt).

Bisher klingt das ganze genauso absturs wie die Panik einiger User vor TLC-SSD bei der dessen Einführung.
 
Die hat 6 + bis zu 36 GB Pseudo-SLC Cache (die 36 GB max. nur wenn mindestens 168 GB der SSD frei sind), die typischen Leseleistungen liegen da bei bis zu 500 MB/s, dannach sinken diese Werte auf 70-80 MB/s.
Die Sache mit dem SLC-Cache betrifft ausschließlich Schreibvorgänge. Das wird mittlerweile sogar schon im Preisvergleich so angezeigt:

860 QVO 1TB.jpg


Der Cache dieser SSD ist übrigens 1GB (LPDDR4) bzw. 4-42GB (SLC-Cache) groß.

Bzgl. der Zyklen:

ll.FlashSpeicher.gon_IG.jpg


Quelle: Heise
 
@Fotoman: Alle NAND weisen IMMER Datenfehler auf, diese werden aber mittels ECC standardmäßig korrigiert, die Vorgabe unkorrigierbarer Fehler liegt für Enterprise-SSD bei 1 [SUP].[/SUP] 10 [SUP]16[/SUP] ,für Consumer-SSD bei 1 [SUP].[/SUP] 10 [SUP]15 [/SUP], also 1 auf 1 Billiarde und 1 auf 10 Billiarden gelesener Bits, siehe JEDEC JEDS218A und JESD21. Für die Angaben zur Häufigkeit der ECC Vorgänge müßtest du die Hersteller kontaktieren, Antwort wirst du da aber keine bekommen.
 
Noch ein Hinweis für alle die im gleichen Szenario googlen und hier landen. Die Entrümpelung nach der Entschlüsselung dauert 2.5 Stunden. Die Entrümpelung nach der Verschlüsselung hingegen 12 Stunden +x( X= irgendwann in der Nacht beendet).

Weiß nicht wieso. Vill eicht weil nach dem Crypten mehr 4k statt Sequentiell geschrieben wird?
 
Weil beim verschlüsseln auch der gesamte freie Speicher mit verschlüsselt wird.

Also merken, für Verschlüsselung ist eine SSD mit einheitlichem MLC oder TLC deutlich besser geeignet, als eine mit SLC-Cache.
Ich würde aktuell die Samsung 970 Evo Plus empfehlen, solange es keinen Nachfolger mit PCIe4.0 gibt.
 
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