Sehr langes Kabel = besserer Klang? WTF?

TheBadFrag

Lötkolbengott/-göttin
Mal wieder was SEHR merkwürdiges!

Ich habe mir 2x 3,5mm 20m Klinke Verlängerungskabel gekauft. Ganze normale 0815 Kabel nix besonderes. ...ansich für einen ganz anderen Zweck.

Jetzt wollte ich testen ob beide funktionieren. Also hab ich gedacht klemme ich die kurz zwischen meinen DT990 Edition und meine Soundkarte und höre ob alles ok ist.

Ich auf der Hälfte vom ersten Lied: :wow:

Also noch 3 mal immer wieder umgesteckt und ja, man hört es sofort. Der Klang ist deutlich boomiger, weicher und "de-esst". Nicht unbedingt technisch "besser" aber subjektiv für mich "interessant". Hört sich ein bischen an wie der typisch weiche Klang von einer Platte.

Das Kabel ist noch original zu einer Spule zusammengewickelt mit 49 Windungen, der Kopfhörer ist die 32 Ohm Variante. Beide Kabel hintereinander zu stecken bringt kaum eine Veränderung. Eventuell wird der Effekt minimal stärker.

Hat jemand von euch dafür vielleicht eine technische Erklärung? Ich finde das echt interessant. ...und jetzt bitte keinen Voodoo Qutasch das ich da noch irgendwelche Klangsteine reinstopfen soll oder so.... :ugly::D
 
Wow ok, hätte nicht damit gerechnet das es bei solch winzigen Stromstärken/wenigen Windungen schon eine Wirkung hat. :gruebel: Interessant ist das das zweite aufgewickelte Kabel dazwischen kaum einen Unterschied macht. 1 Kabel -> riesen Unterschied, 2 Kabel -> winziger Unterschied, fast nicht hörbar.

Einfach nur aus Neugier stopfe ich morgen mal nen ordentliches Stück Stahl rein, ob sich da was verändert. ;)
 
Interessant ist das das zweite aufgewickelte Kabel dazwischen kaum einen Unterschied macht. 1 Kabel -> riesen Unterschied, 2 Kabel -> winziger Unterschied, fast nicht hörbar.

Das kommt drauf an wie gut das Kabel geschirmt ist. Je besser die Schirmung des Kabels desto weniger Elektromagnetismus tritt aus diesem aus und desto geringer ist entsprechend auch der Effekt wenn du das Kabel zur Spule wickelst. Sehr hochwertige geschirmte Kabel werden entsprechend ihren Klang weit weniger bis gar nicht beim aufwickeln verändern als billige Kabel die nur ne Kupferlitze mit Gummi drumrum sind.
 
Sind 2 identische Kupferlitze-mit-Gummi-drum-Kabel. :D Trotzdem hat das zweite Kabel in Reihe fast keine Wirkung. Theoretisch habe ich ja doppelten Widerstand und doppelte Induktivität. Vielleicht hat auch das Verhältnis der beiden Spulen(Kopfhörer und Zuleitung) irgendeinen Effekt.
Ich repariere ne Menge Elektronikgeräte aber so tief bin ich leider nicht in der Materie, das ich Spulen und deren Wirkung im Schaltkreis berechnen kann. :(
 
Wirklich detailliert berechnen kann ich das auch nicht (mehr), das Studium liegt ~10 Jahre zurück und als Maschinenbauer muss man auch nicht wirklich tief in ETechnik einsteigen.
Das ist aber auch gar nicht notwendig, bei Audio gehts ja auch oftmals um subjektive Qualität. Theoretisch ists ja so, dass du deinen Klang durch die ungewollte Induktivität die wie der Kollege sagt ein passiver Tiefpassfilter ist deinen Klang verschlechterst da du hohe Frequenzen dämpfst. Trotzdem kannst du das ja als angenehmer empfinden und daher ggf. sogar absichtlich machen.

Kannst ja ein Kabel mal eng um ne Eisenstange wickeln um den Effekt zu maximieren. :-D
 
(Vorsicht Vermutungen)
Wenn es zischt hat wahrscheinlich der Kopfhörer das Störsignal was eigentlich ausserhalb des Hörbereiches liegt ungewollt herunter gemischt zu diesem störenden Laut. Sobald du also diese Frequenz unterrückt hast, sagen wir einfach Mal das waren 30kHZ, ist der Ton schonmal besser.
Die verdoppelte Spule würde die Grenzfrequenz nochmal halbieren. 15kHz sind aber immernoch kaum ein Informationsverlust für dein Nutz-Musiksignal
Hoerflaeche – Wikipedia
Ergo ist die weitere Veränderung kaum/nicht hörbar.
 
Alles Grundlegende wurde quasi schon gesagt
Hier nochmal der Hintergrund Tiefpass – Wikipedia

Und ein einfacher Erklärungsversuch für das Verhalten zwischen einer und 2 Kabeln

Der Idealfall: verstärker mit Innenwiderstand = Kopfhörerwiderstand (Stichwort Leistungsanpassung) das Kabel ist so niederomig das es keinen Einfluss hat.

Realfall:
Kopfhörerausgang mit vermutlich 4-8 Ohm (20Hz - 20kHz, also Frequenzunabhanig
Langes Kabel mit Frequenzabhängigkeit, also z. B. Z. B. Bis 1 kHz <1Ohm
Bei 20kHz 100 Ohm

Kopfhörer, quasi durchgehen 32Ohm (20Hz bis 20kHz)

Bei einer Ausgangsspannung von hypotetischen 1V bi 20Hz hättest du folgendes setting
4Ohm Soundkarte+ 1Ohm Kabel +32 Ohm Kopfhörer
--> Gesamtstrom sind 1V/37Ohm = 0,027A
Leistung Kopfhörer sind 0,027A^2 * 32Ohm = 0,023W also 23mW

Bei 20kHz sieht es dagegen so aus

4Ohm Soundkarte+ 100Ohm Kabel +32 Ohm Kopfhörer
--> Gesamtstrom sind 1V/136Ohm = 0,007A
Leistung Kopfhörer sind 0,007A^2 * 32Ohm = 0,0017W also 1,7mW

Bei zwei Kabeln waren es dann
4Ohm Soundkarte+ 2x100Ohm Kabel +32 Ohm Kopfhörer
--> Gesamtstrom sind 1V/236Ohm = 0,004A
Leistung Kopfhörer sind 0,004A^2 * 32Ohm = 0,00057W als 0,57mW

Wie du siehst macht das zweite Kabel nicht mehr viel aus.

Die werte sind jetzt natürlich nur hypothetisch aber sollten dir grob einen Eindruck vermitteln was bei dir passiert ist.
Zudem ist zu erwähnen das unsere Ohren Leistung nicht linear wahrnehmen sondern logarithmisch, das hier aber auszuführen würden den Rahmen ein wenig sprengen ;-) hier hilft dann gerne Wikipedia oder sonstige Seiten Verstaerkung und Daempfung in dB Spannung Leistung berechnen Dezibel Rechner Berechnung Verstaerkungsfaktor Audio Daempfung Kabeldaempfung Gain - sengpielaudio Sengpiel Berlin weiter
 
@flx23 Sicher, dass du die Berechnungen so simpel gestalten kannst, wenn du mit Impedanzen rechnest? Die Impedanz ist nicht einfach ein Ohmscher Widerstand.

@Topic Ich hätte dafür mehr Erklärungen. Einmal kommts drauf an, wie gut das 20m Kabel ist, je schlechter, desto stärker Unterscheiden sich die elektrischen Eigenschaften. Z.B. erhöhst du den Widerstand damit und es ist allseits bekannt, dass Beyer DT Kopfhörer positiv auf eine hohe Ausgangsimpedanz reagieren und das tut ein 32 Ohm schneller als ein 250+ Ohm (darum haben auch die Kopfhörerverstärker von Beyer selbst, eine sehr hohe Ausgangimpedanz).
Dazu kommt, wie linear dein Verstärker arbeitet. Wenn der z.B. homogener klingt, wenn du lauter aufdrehst, was beim 20m Kabel evtl. der Fall ist, um die selbe Lautstärke wie vorher zu erreichen, dann wird das auf den Klang Auswirkungen haben.
 
Aus meinem Link :
"Jede Tonfrequenzleitung hat eine unvermeidbare Kabelkapazität, die zur Dämpfung hoher Frequenzen führt (Kabelverlust = Verlust durch das Kabel).
Der Leitungswiderstand, sowie die Kabelinduktivität ist üblicherweise in der Praxis vernachlässigbar."
Dort gibts auch noch weitere Berechnungsmöglichkeiten für Kabel usw und es ist alles auch wirklich schön einfach erklärt-darum spare ich mir das hier...

Einzig würde ich, wie JackA schon gesagt hat, das Verhalten des Kopfhörerverstärkers bei höheren Lautstärken und unterschiedlichen Belastungen (ohmsche und kapazitive) noch als klangliche Veränderung
in Betracht ziehen.
 
@flx23 Sicher, dass du die Berechnungen so simpel gestalten kannst, wenn du mit Impedanzen rechnest? Die Impedanz ist nicht einfach ein Ohmscher Widerstand.
haben.

Um es genau zu rechnen natürlich nicht.
Da ich aber weder das Kabel mit einer LCR Messbrücke vermessen habe noch die Grundlagen der Wechselstromrechnung mit komplexen Zahlen hier ausführen will habe ich es mal als Näherung gemacht.

Und um das frequenzabhängig Verhalten von spülen und deren reihenschaltung zu verdeutlichen sollte es aber reichen, denn wenn ich eine fixe frequenz annehme kann ich Spulen und Kondensatoren quasi auch als Wiederstand beschreiben. Die Beschreibung gilt dann aber auch nur für den einen Punkt
 
@wuselsurfer: :wall: Physik nicht aufgepasst ?
"Ferromagnetische Stoffe können Magnetfelder &#8220;bündeln&#8221; und damit verstärken. Diese Eigenschaft wir sich z.B. in den Eisenkernen einer Spule bzw. eines Transformators zu Nutze gemacht."
Quelle: ferromagnetische Stoffe, paramagnetische, diamagnetisch, Curie Temp.

Wofür ist denn die Abschirmung der Kabel da ? Zudem gehts hier um NF Wechselspannung - was ja schonmal recht wichtig für eine Induktivität ist. :schief:
Wechselspannung verursacht in/um Leitern ein Magnetfeld, dieses induziert wiederum im Schirmgeflecht einen Wirbelstrom (Gehäuse durch Schirm ersetzten:
"Die Schirmwirkung nichtferromagnetischer metallischer Gehäuse gegen magnetische Wechselfelder beruht auf Wirbelströmen im Gehäuse, deren Magnetfeld die auftreffenden Felder teilweise kompensiert."
Quelle Wiki.
 
Wofür ist denn die Abschirmung der Kabel da ?
Für die elektrische Komponente der elektromagnetischen Wellen?

Zudem gehts hier um NF Wechselspannung - was ja schonmal recht wichtig für eine Induktivität ist. :schief:
Wechselspannung verursacht in/um Leitern ein Magnetfeld, dieses induziert wiederum im Schirmgeflecht einen Wirbelstrom (Gehäuse durch Schirm ersetzten:
"Die Schirmwirkung nichtferromagnetischer metallischer Gehäuse gegen magnetische Wechselfelder beruht auf Wirbelströmen im Gehäuse, deren Magnetfeld die auftreffenden Felder teilweise kompensiert."
Quelle Wiki.
Stimmt. ;)
Abschirmung (Elektrotechnik) &#8211; Wikipedia
 
:klatsch: Elektromagnetische Wellen sind - in diesem Fall - Magnetfelder/wellen die durch elektrischen Strom erzeugt werden - da gibts keine elektrische Komponente....

Nochmals das Zitat aus meinem Link:
"Der Leitungswiderstand, sowie die Kabelinduktivität ist üblicherweise in der Praxis vernachlässigbar."

Und ich korrigiere mich: Die Induktivität der Rolle dürfte bedingt durch die Schirmung des Kabels "keinen" -> einen vernachlässigbaren Einfluß haben...
 
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Danke wuselsurfer fürs richtig stellen :-)

Ansonsten hier noch das ersatzschaltbild eines jeden kabels Leitungsbelaege &#8211; Wikipedia

Der Schirm ist in diesem Fall sogar negativ, da er die Kapazität vergrößert und somit mehr hohe Frequenzen dämpft (einfach gesagt)
 
:klatsch: Elektromagnetische Wellen sind Magnetfelder/wellen die durch elektrischen Strom erzeugt werden - da gibts keine elektrische Komponente....

Nochmals das Zitat aus meinem Link:
"Der Leitungswiderstand, sowie die Kabelinduktivität ist üblicherweise in der Praxis vernachlässigbar."

Und ich korrigiere mich: Die Induktivität der Rolle dürfte bedingt durch die Schirmung des Kabels "keinen" -> einen vernachlässigbaren Einfluß haben...

Bitte erst schlau machen bevor man spricht...

"Als elektromagnetische Welle bezeichnet man eine Welle aus gekoppelten elektrischen und magnetischen Feldern." Quelle Elektromagnetische Welle &#8211; Physik-Schule.


In der Regel stimme ich dir zu das es vernachlässigbar ist, aber wenn es sehr billiges Kabel ist, die Adern somit besonders dünn, dann kann der serienwiderstand und die Induktivität durchaus einen geringen Einfluss haben. Wir reden hier nicht von 10dB Dämpfung, es reicht schon wenn man einen Tiefpass erster Ordnung ab 16kHz hat um ein leicht geändertes Klangbild zu bekommen.

Die Beschreibung war ja das es sich marginal unterscheidet und nicht das es komplett anders ist
 
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