[Xonar DGX] Mikrofon gesucht: Modemic, Neewer, Boom etc...

Dimoneon

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo ab alle hier,

ich besitze mittlerweile dank der zahlreichen Hilfen in den HiFi-Foren 3 Köpfhörer, nun benötige ein Mikrofon und hoffe auf eine kleine Hilfe. :)

Hauptsächlich benutze ich die Xonar DGX als Soundkarte, den DT990 und eine mechanische Tastatur (blaue Switches mit lautem Klicken(!)). Das gesuchte Mikrofon soll hauptsächlich für TS und weitere VoiceIP-Chats genutzt werden. Ich möchte jedoch auch die Option haben, ab und an in Zukunft vielleicht auch kleinere Sprachaufnahmen für Youtube-Videos, z.B als Voice-Over, zu machen.

Aufgrund der lauten Tastatur habe ich Tisch- bzw. Dreibeinmikrofone eher ausgeschlossen, da diese wohl zu nah an der Tastatur wären -> evtl. so laut, dass man Push-to-Talk machen müsste, da Lautstärke der Tastatur = Stimme. Da kommt mir die Platzierung auch irgendwie wenig intuitiv vor, wenn man gerade am Spielen ist, nervt das Mikro wahrscheinlich. Ich lasse mich jedoch gerne eines besseren belehren.

Die "Headset- bzw. Ansteckmikros" wie das Modmic, V-Boom etc. wären ideal, nur kann man das V-Boom nicht an die DT990 installieren. Von den Modmics bin ich zwiegespalten, einerseits das "einzige" Produkt dieser Kategorie, jedoch auch aufgrund der Monopolstellung m.M.n. leicht "overhyped" bzw. einfach nicht das Geld wert. Da wird höchstwahrscheinlich auch nur eine Billig-China-Mikrokapsel drinne sitzen. Dafür 80€ als USB-Version bzw. 50€ in Kombination mit der DGX ohne Interface?

Alternativ dachte ich an ein XLR-Setup rund um ein Behringer UMC202HD und Ähnliche. Dazu ein günstiges Mikro für den Anfang. So hätte man, sofern gewünscht, immer noch im Nachhinein Upgrade-Optionen. Wobei ich bzw. meine Freunde mit der Qualität wahrscheinlich schon mehr als nur zufrieden sein werde(n). Als Mikro dann so etwas wie das Neewer 700 bzw. 800 oder Fame CM1. Nur geht das dann schon eher ins Geld und man könnte immer noch allein schon beim Interface viel viel mehr ausgeben können.

Als letzte Option sehe ich USB-Mikros wie das SC420 oder Fame-Rebrand bzw. ein Neewer 7000-USB. Upgradeoptionen sind nicht vorhanden, die Mikros könnte ich aber immer weiterverwenden. Das Neewer 7000 kostet zudem "nur schlappe" 30€. Bei dem vergleich hier: YouTube gefällt im Vergleich das 7000er-USB viel viel besser. Zudem deutlich günstiger, wenn man das Interface dazurechnet.


Jetzt benötige ich Eure Hilfe. Wofür würdet ihr Euch entscheiden?

Ich kann die Vor- und Nachteile in Bezug auf den Komfort zwischen Headset-Mic und Tischmikrofon am Stativ schlecht einschätzen, da ich beides davor nicht genutzt habe. Habe die Befürchtung, dass das Mikro mit Popschutz am Stativ evtl. im Sichtbereich etwas nervig sein könnte. Wichtig wäre mir aber die bestmögliche Sensibilität (wenn man das in dem Preisbereich erwarten darf), damit das Tastaturklackern bestmöglich von der Stimmer abgegrentzt werden kann, da sehe ich beim Stativmikro irgendwie die Vorteile - warum weiß ich gar nicht.

Ich tendiere derzeitig eher Richtung:

1. Modmic an der Xonar DGX.
2. Modmic am UMC22 oder UMC202HD
3. Modmic USB
4. USB-Mic wie das Neewer 7000
5. XLR-Setup wie oben beschrieben.

Über Hilfe bin ich wie gesagt sehr dankbar! :)
 
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Hallo Dimoneon,

was die Störgeräusche betrifft, solltest du auf folgende Dinge (in absteigender Priorität achten):

- Mikro so nah wie möglich an den Mund heranführen
- Mikro mit effektiver Richtcharakteristik (enge Niere) wählen
- Körperschall vermeiden -> gefederte Aufhängung (Spinne)

Headsetmikrofone sind von Vorteil, da sie die Stimme aus nächster Nähe einfangen und somit den besten Pegelunterschied zur Umgebung ermöglichen. Größere "Studio-Mikrofone" sind in der Hinsicht etwas schwieriger zu handhaben, da sie einfach mehr Raum einnehmen und der Arbeitsabstand auch immer mit der Körperbewegung variiert.
Klangqualitativ haben die größeren Membransysteme jedoch einige grundlegende Vorteile, die sich auch im niedrigeren Preissegment niederschlagen. Zudem ist ein Elektretmikrofon oft nur so gut wie der dahintergelegene Vorverstärker und A/D-Wandler. In der Praxis scheitert es ja leider häufig an billigen 3.5 mm Mikrofoneingängen. Das ModMic USB versucht dieses Problem anzugehen, allerdings mit einem äußerst fragwürdigen Preismodell.

Ich würde es an deiner Stelle folgendermaßen machen:
- Behringer UMC 202HD
- Pronomic SCM-1
- Gravity MA Goose XL (Schwanenhals) + MSTM (Klemme) oder einen günstigen Schwenkarm

Das Interface ist ein sehr gutes aber immernoch bezahlbares Einstiegsmodell.
Das Mikro ist ein guter Kompromiss aus Preis, Kompaktheit und Klangqualität.
Mit dem Schwanenhals oder einem günstigen Schwenkarm kannst du das Mic direkt vor bzw. neben den Mund ziehen.

Einen Popschutz brauchst du nicht, wenn du die Membran nicht frontal besprichst.
Weitere Hinweise zur Platzierung findest du z.B. hier.

Wenn dir diese Form der Handhabung zu umständlich ist, dann würde ich tatsächlich über ein Ansteckmikro wie das ModMic oder ATGM2 nachdenken. Klangqualitativ natürlich nicht in gleicher Größenordnung, dafür jedoch leicht am Kopfhörer zu befestigen.

USB-Mikros wie etwa ein Neewer NW7000 USB, Fame CU2 oder Marantz MPM1000U würde ich nur an einem Stativ (siehe Empfehlung) verwenden. Diese kleinen Dreibeine, durch die das Mic direkt neben der Tastatur steht, sind Mist.
Den Vorzug würde ich im Zweifel lieber einer günstigen XLR-Kombi geben.
 
Hinzu kommt, dass du bei z.B. Modmic oder BoomPro an UMC202HD einen 25€ teuren XLR-Klinke Adapter mit Spannungsteiler brauchst, damit du die 48V Phantomspeisung auf verträgliche 5V für Elektretmikrofone wandelst. Ohne Phantomspeisung arbeiten nur dynamische Mikrofone wie nen Shure SM58 oder Behringer XM8500
 
Danke für die Hilfe.

Ich bestelle mir wohl ein Neewer NW7000-USB im Set ( Neewer Professionelle Einstellbare Faltbare: Amazon.de: Kamera ) sowie das empfohlene XLR-Setup von @DerKabelbinder . Vor allem den Tipp für den Schwanenhals finde ich super, da brauche ich dann aber glaube ich noch einen 3/8 auf 5/8-Adapter, um das Mikro mit dem Schwanenhals zu verbinden (oder ist der im Lieferumfang?).

Werde dann entscheiden, was mir besser gefällt und was ich am Haupt-PC bzw. 2.-Computer benutzen werde. Wenn es das USB-Mic wird, wechsel ich bestimmt auch auf den Schwanenhals.

Bringt die Spindel am Schwanenhals große Vorteile für das Pronomic SCM-1? Dann würde ich das als Zubehör für 13€ gleich mitkaufen.

Kann man zudem bei den USB-Mic‘s eigentlich mit dem EQ etwas nachhelfen? Das Neewer kommt ja ohne Treiber aus, während man bei den Interfaces soweit ich es verstanden habe, in dem Treiber/Software Einstellungen vornehmen kann.
 
Das ModMic, BoomPro, ATGM2 etc. kannst du auch über einen kleinen USB-Dongle mit 3,5 mm Input anschließen. Einen zuverlässigen Adapter zu finden, der ausreichend rauschfreien Pegel ausgeben kann, ist aber oft ein Glücksspiel. Auch die höherpreisigen Gaming-Soundkarten sind meist leider eher schlecht als recht, was die Aufnahmequali betrifft. Daher rate ich persönlich auch zu Audio-Interfaces, weil man dort gleichbleibend gute Qualität ohne grundlegende technische Mängel (minderwertige Schaltungen mit miserabler Schirmung und Spannungsversorgung) bekommt.

Bin mal auf deinen NW7000 vs SCM-1 Vergleich gespannt!

Ein Adapter (Reduziergewinde) liegt meine ich bei.

Ob man eine Spinne (gefederte Aufhängung) benötigt, hängt von den Einsatzbedingungen ab. Bei massiven Tischplatten und nur leichten Anschlägen auf der Tastatur eher nein. Bei schwingungsanfälligen Tischen und stärkeren Anschlägen eher ja.
Diese billigen Kleinmembraner-Spinnen für um die 10 Euro taugen meines Erachtens nichts. Die Bänder zur Aufhängung sind viel zu hart, weshalb die ganze Konstruktion auch kaum besser dämpft, als die normale Kunststoffklemme. Habe mir irgendwann mal ein paar hier von besorgt: Samson SP02 Shockmount fuer CL2 kaufen? | Bax-shop
Bei der hängt das Mikro in weichem Gummi und wird somit sehr gut vom Stativ entkoppelt. Ist im preislichen Verhältnis allerdings nicht der Knaller.
Ich würde es an deiner Stelle erst mal mit der Kunststoffhalterung probieren.

Das Sounding der Mikros kannst du systemweit z.B. mit EQ Apo anpassen:
Equalizer APO download | SourceForge.net
Normalerweise bieten Audio-Interfaces keine eingebauten Equalizer. Das macht man alles in der DAW (dem Audio-Schnittprogramm).
 
Ich melde mich wieder zurück nach einem längeren Test.

Zwischen den Mikrofonen ist ein deutlicher Unterschied zu hören, wenn man sich nur die Aufnahme sehr genau anhört. Das Grundrauschen ist deutlich niedriger, die Höhen nicht so spitz und (da bin ich mir aber nicht zu 100% sicher), scheinen mir Hintergrundgeräusche beim SCM-1 räumlicher entfernt / distanzierter / leiser zu sein.

Das hört sich jetzt für's erste recht negativ in Bezug auf das Neewer 7000 an, ist es aber eigentlich gar nicht. Den diesen Unterschied hört man (bzw. ein "Normalo") wie gesagt im direkten Vergleich der beiden und mit keinen anderen lauten Sounds, die die Aufnahme überspielen. Für VoiceIP etc. ist das Neewer mehr als nur ausreichend. Die Plattform (Ständer etc.) sind für die übrigen ~15€ sehr stabil und fest gebaut. Auch mein Anfangsverdacht, der Ständer würde nervig sein, hat sich widerlegt (obwohl es an die Lösung von Gravity mit dem Schwanenhals nicht rankommt).

Alles in allem sind beide Varianten für das Geld zu empfehlen. Es liegt einfach am Benutzer bzw. dessen Wünschen und Vorstellungen. Zu beachten ist auch, dass das Neewer mit Schwanenhals sehr kompakt aufbaut + kein ADC gebraucht wird - somit für Laptops und Unterwegs auch sehr zu empfehlen.

Hoffe, ich konnte evtl. späteren Lesern bezüglich der Entscheidung zwischen "teurere" Lösung und "Günstig" helfen. :)
 
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