Fragen zu Nahmonitoren

-Atlanter-

Software-Overclocker(in)
Ich plane ein neues Lautsprecherset für den PC anzuschaffen und neige momentan dazu dem Presonus Eris 3.5 den Vorzug gegenüber dem edifier C3X zu geben, da Letzter laut Amazonrezessionen eine billige Steuereinheit hat, welche im ausgeschalteten Zustand auch noch das Blinken anfängt. (Habe an dieser Stelle momentan ein Creative 2.1-30W-Brüllwürfelset, welches leise rauscht, wirklich schnell verzerrt/übersteuert und eher schwach in den Mitten klingt)

Größere Lautsprecher oberhalb der Tischplatte als die Presonus Eris 3.5 möchte ich eigentlich nicht verwenden, da diese klobig auf einem Schreibtisch wirken würden. Ich habe zum vergleich eine Stereoanlage mit ca. 5-Zöller Regallautsprechern und die würden an der Stelle einfach wie overkill wirken. Hauptsache ist für mich ein angenehmer, verzerrungsfreier Ton ohne Rauschen bei mäßiger Zimmerlautsstärke (ca. 24qm) für Spiele, Youtube und natürlich auch Offline-Musik.

Daher habe ich 2 Fragen:

- Ich habe ja schon öfters gehört, dass Nahmonitore auf den Nahbereich ausgelegt sind. Bedeutet das der Ton wird hundsmiserabel, wenn ich mich doch mal 2, 3 oder 4 Meter vom PC entferne?

- Hat bereits jemand Erfahrungen mit dem Presonus Eris 3.5 oder einem anderen kleinen Studiomonitor, bezüglich Basswiedergabe, welche ja bei so einem Lautsprecher nicht so sonderlich gut ausfallen dürfte. Ich habe zwar gelesen, dass der Bass unter 80Hz stark abfallen soll, aber ich habe keine Ahnung wie sich 100Hz Basstöne verglichen mit 60Hz Basstönen anhören.
 
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- Ich habe ja schon öfters gehört, dass Nahmonitore auf den Nahbereich ausgelegt sind. Bedeutet das der Ton wird hundsmiserabel, wenn ich mich doch mal 2, 3 oder 4 Meter vom PC entferne?

Nein, die klingen natürlich auch in größeren Abständen noch gut (wenn sie denn gut klingen). Nahfeldmonitore sind einfach nur kleine Boxen, da gibts nix großartig auszulegen. Wenn die Boxen bzw die Membranen der Boxen nicht zu groß sind und der Abstand der einzelnen Chassis nicht zu groß auf der Schallwand, dann ist ne Box mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für kleine Hörabstände geeignet.
Der Begriff Nahfeldmonitor hat, zumindest im unteren Preisbereich, eher einen Marketingcharakter, weil damit suggeriert werden soll, dass diese besonders hochwertig seien und eben keine gewöhnlichen Hifi Boxen. Nüchtern betrachtet ist da aber kein prinzipbedingter Unterschied auszumachen.
"Echte" Nahfeldmonitore wie sie im Studiobereich verwendet werden sind üblicherweise für die extrem kurzen Hörabstände eines Schreibtisches gar nicht gemacht. Da geht der Einsatzbereich erst bei 1-1,5 m los. Diese sind daher auch oft etwas größer.

- Hat bereits jemand Erfahrungen mit dem Presonus Eris 3.5 oder einem anderen kleinen Studiomonitor, bezüglich Basswiedergabe, welche ja bei so einem Lautsprecher nicht so sonderlich gut ausfallen dürfte. Ich habe zwar gelesen, dass der Bass unter 80Hz stark abfallen soll, aber ich habe keine Ahnung wie sich 100Hz Basstöne verglichen mit 60Hz Basstönen anhören.

Ein weit verbreitetes Gerücht ist, das kleine Boxen keinen Bass können. Warum sollten sie nicht? Meine sehr kleinen DIY Boxen mit 3" Bass gehen bis ~40Hz und damit so weit wie es viele Subwoofer für Multimediaanwendungen auch. Richtige Subwoofer gehen noch ne halbe bis ne ganze Oktave weiter runter, aber ob man das immer braucht sei mal dahin gestellt.
Im Hifibereich spricht man von Fullrange Boxen, wenn diese 50Hz erreichen. Damit kann man dann schon sehr gut Musik hören. Wer es tiefer mag wird damit vermutlich nicht hin kommen, aber 90% der Leute sind mit 40Hz mehr als gut bedient.

Einziges Problem, tiefer Bass und laut und klein geht nicht zusammen. D.h. es muss ein Kompromiss gefunden werden, gerade bei kleinen Boxen aus unterer Grenzfrequenz, Lautstärke und auch dem Wirkungsgrad (der ist bei kleinen Boxen normal schlechter als bei großen, deswegen brauchen kleine Boxen normalerweise auch stärkere Verstärker als große). Das ist der Grund, warum es eben nur wenige Boxen gibt, die trotz kompakter Abmessungen auch einen tiefen Bass liefern.

Im konkreten Fall hilft einfach nur ausprobieren und probe hören - sollte man eh immer tun, bevor man was kauft. Jeder hat andere Ansprüche und damit kann man da nicht pauschal von ausreichendem Bass oder eben zu wenig Bass reden.

Zur aller größten Not wäre noch eine Erweiterung um einen Subwoofer möglich, der ist aber am Schreibtisch normalerweise eher problematisch auf- und einzustellen und es klingt da dann eben meist sehr inhomogen (was viele nicht stört). Ich habe z.B. im ganzen Haus keinen Subwoofer stehen, weil ich lieber gleich Boxen nehme, die genug Bass liefern. Dadurch erspare ich mir auch das Einmessen und Probleme mit der Homogenität. Mal sehen ob ich vlt spaßeshalber doch mal einen in eine der Anlagen integriere - Esszimmer muss ohnehin mal renoviert werden...
 
Wäre einer der wesentlichen Gründe für einen Subwoofer nicht, dass man den kleinen Tief(-mittel-)töner auf dem Schreibtisch entlasten und man den Aufstellungsort der basserzeugenden Membran räumlich frei variieren kann?

Ich überlege auch schon eine Weile, ob ich meine 5" 2-Weger von Monkey Banana durch einen Subwoofer unterstützen soll, weil ich am Schreibtisch einige Probleme mit Bassresonanzen habe und leider auch an die wandnahe Aufstellung gebunden bin.
 
Wäre einer der wesentlichen Gründe für einen Subwoofer nicht, dass man den kleinen Tief(-mittel-)töner auf dem Schreibtisch entlasten und man den Aufstellungsort der basserzeugenden Membran räumlich frei variieren kann?

Stimmt. Bloß man muss sich eben Fragen zu welchem Zweck man das machen will.
Vorteil ist, dass die kleinen TMTs dann eben deutlich mehr Pegelluft haben und man lauter hören kann (ist am Schreibtisch aber normal nicht limitierend). Ebenso könnte man mehr Tiefbass rauskitzeln mit einem Spezialisten und das vor allem lauter (wobei wie gesagt billige Subs auch nicht wirklich Tiefbasswunder sind).

Die räumliche Trennung ist dagegen ein zweischneidiges Schwert. Klar, da kann man den dann dahin stellen wo es mehr Platz hat. Aber dafür wird es schwerer das ganze homogen einzubinden. Dazu muss man eigentlich zwingend Messequipement bemühen (eine DSP Weiche wäre auch vorteilhaft), sonst sind die Laufzeit bzw Phasenunterschiede nicht zufriedenstellend zu lösen. Ebenso das Einpegeln.

Kritisch ist auch, dass 95% aller Subwoofer ortbar sind. D.h. je nach Trennfrequenz wechseln einzelne Instrumente oder gar Stimmen den Entstehungsort je nachdem in welcher Tonhöhe gespielt wird. Ich finde das unsäglich, ähnliches passiert übrigens, wenn man Boxen im Nahfeld betreibt, die dafür nicht gedacht sind... Gruselig!

Ich überlege auch schon eine Weile, ob ich meine 5" 2-Weger von Monkey Banana durch einen Subwoofer unterstützen soll, weil ich am Schreibtisch einige Probleme mit Bassresonanzen habe und leider auch an die wandnahe Aufstellung gebunden bin.

Ausprobieren kann man das, manche sind da auch nicht empfindlich für die Fehler, sondern nehmen die in Kauf um die Vorteile zu genießen. Ich bin aber eher auf dem Trip mir gleich Boxen zu wählen, die auch ohne Sub das können was ich will. Ist einfach unkomplizierter und weniger Geraffel.
Im Wohnzimmer wollt ich es ne Zeit lang wissen und habe sehr konkret über einen Sub nachgedacht, mit Entwicklern diskutiert und nach fertigstellung meiner Boxen entschieden, dass ich keinen brauche, weil da im Bass einfach nix relevantes mehr zu holen ist.
 
Stimmt, die Phase ist oft ein Problem. Die lässt sich in einem normalen Wohnraum langfristig auch nicht zufriedenstellend korrigieren.

Ortbarkeit... okay. Steht und fällt natürlich mit der Trennung.

Mein Anliegen wäre eigentlich in erster Linie, die Tieftöner aus der kritischen Position zu kriegen, die bei mir für eine Talfahrt im Frequenzgang sorgt und je nach Pegel leider auch mit äußerst unschönen Nachhhallzeiten einhergeht. Unter 160 Hz herrscht das reinste Chaos. Ist bei der wandnahen Schreibtischaufstellung aber auch nur schwer zu vermeiden. Daher auch der Gedanke, zumindest den Tiefton auszulagern und anderwaltig im Raum zu platzieren.

Keine Ahnung, ob ich dabei mehr gewinne oder verliere. Habe leider noch nicht die Gelegenheit gehabt, einen der einschlägigen Studio-Subs auszuprobieren.

Bisher behelfe ich mir mit der Korrektur per EQ-Apo. Mit der Haman-Kurve als Target bin ich abstimmungstechnisch mittlerweile auch sehr zufrieden. Untenrum fehlt es ja nach Quellmaterial aber schon mal an Tiefgang. Was dort fehlt, lässt sich per EQ auch nicht mehr wirklich kompensieren. Da sind dem System und auch der Akustik am Abhörplatz einfach Grenzen gesetzt. Ob das Ganze mit einer Auslagerung des Tieftöners (Anschaffung eines Subwoofers) wirklich besser wird ... da habe ich auch noch meine Bedenken.


Um dem TE zuliebe den Bogen zu schlagen:
Gerade was den Bass betrifft, hilft wohl leider nur Ausprobieren. Was auf dem Papier steht, hat erst mal überhaupt keine Relevanz. Wichtig ist, wie die Boxen vor Ort - am eigenen Abhörplatz - performen.

Mir persönlich wären 3.5"er schon zu dünn. Andererseits sind kompaktere Boxen akustisch und wohnlich natürlich einfacher zu handhaben. Damit erspart man sich wahrscheinlich einen Großteil des oben erwähnten Ärgers.
 
Stimmt, die Phase ist oft ein Problem. Die lässt sich in einem normalen Wohnraum langfristig auch nicht zufriedenstellend korrigieren.

Phase, Laufzeit, Pegel... muss man messen und dann einstellen, alles andere ist nicht befriedigend - mMn

Ortbarkeit... okay. Steht und fällt natürlich mit der Trennung.

Jein.
Gemeinhin wird das behauptet, aber es ist eben nur die halbe Wahrheit. Klirr, Störgeräusche usw sind auch bei einem tief getrennten Sub u.U. hörbar.

Mein Anliegen wäre eigentlich in erster Linie, die Tieftöner aus der kritischen Position zu kriegen, die bei mir für eine Talfahrt im Frequenzgang sorgt und je nach Pegel leider auch mit äußerst unschönen Nachhhallzeiten einhergeht. Unter 160 Hz herrscht das reinste Chaos. Ist bei der wandnahen Schreibtischaufstellung aber auch nur schwer zu vermeiden.

Ne, das ist wandnah am Schreibtisch sehr gut zu vermeiden. Raummoden und sonstige Raumeinflüsse spielen im Nahfeld keine so große Rolle. Zum einen weil man so nah dran hockt, dass der Direktschall absolut überwiegt und zum anderen, weil man nicht so viel Pegel in den Raum pumpen muss wie wenn man 4m weg hockt.

Klar wandnah heißt aufgedickter Bass, aber das kann man ja damit umgehen, dass man Boxen wählt, die einen tiefen, aber eben zurückhaltenden Bass haben. Die Wand füttert den auf und alles ist gut. Deswegen eben Boxen immer nach Verwendungszweck kaufen. Probehalber kann man z.B. Bassreflexrohre zustopfen oder auch verlängern und damit die Bassabstimmung beeinflussen um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Ein EQ hilft auch - Messtechnik hilft natürlich immer umdas auch zu verifizieren.


Keine Ahnung, ob ich dabei mehr gewinne oder verliere. Habe leider noch nicht die Gelegenheit gehabt, einen der einschlägigen Studio-Subs auszuprobieren.

Warum muss es ein Studio Sub sein? Das sind auch bloß gewöhnliche Subs und ein richtiger Studio Sub ist auch deinen Boxen ein gutes Stück überlegen. Ich würde ja eine geschlossene DIY Lösung favorisieren, bekommst fürs gleiche Geld einfach ne bessere Lösung hin und bist so flexibel, wie du es eben baust. 6 Bretter verleimen ist auch keine große Kunst, dazu ein Bassmodul wenns optimal sein soll mit DSP und gut ist.

Mir persönlich wären 3.5"er schon zu dünn. Andererseits sind kompaktere Boxen akustisch und wohnlich natürlich einfacher zu handhaben. Damit erspart man sich wahrscheinlich einen Großteil des oben erwähnten Ärgers.

Nochmal, aus der Membrangröße kann man bzgl der Bassfülle bzw des Tiefgangs einer Box nicht(!) schließen. Man kann allenfalls eine grundlegende Eignung fürs Nahfeld schließen. 5" ist da schon mehr oder weniger die Obergrenze. 3.5"er können richtig abgestimmt und mit den passenden TSPs mehr Bass als die deinen...
 
was hälst von denen?

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gibts immer mal wieder teilweise sehr edel aufgearbeitet bei ebay. hab so ein paar in enzianblau und finde sie einfach nur toll.


aus einem forum:
die BR 25 klingen sehr gut, haben im Bereich von ca. 2 kHz ein kleines Loch, ich denke mal bedingt durch die Übergangsfrequenz der Frequenzweiche?!?! Die haben eine knallharte Phantommitte und ein wirklich gutes Stereobild! Aber das kennt man ja von den Geithain Boxen auch, grade die ausgeprägte Phantommitte.

alternativ (weil klanglich ziemlich die selben wären die BR26)

rrrrr, da könnt ich schon glatt schwach werden:

Lautsprecher RFT BR 26 in Nuernberg - Mitte | Lautsprecher & Kopfhoerer gebraucht kaufen | eBay Kleinanzeigen
 
Falls nicht schon irgendwo erwähnt worden:
uibel.net - PC-Boxen aktiv
Die Kleinen können ordentlich Bass. Sind auch relativ einfach zu bauen, da keine Weiche von Nöten.

@Zappaesk

Sorry, ganz vergessen, dir zu antworten.

Phase, Laufzeit, Pegel... muss man messen und dann einstellen, alles andere ist nicht befriedigend - mMn
Die Pegelkorrektur ist wohl das geringste Problem. Das kriegen mittlerweile ja sogar Einsteiger-AVRs mit ihren fragwürdigen Messsonden hinreichend auf die Kette. Und auch am Rechner braucht es nicht mehr viel, um eine einigermaßen verlässliche Messung zu bekommen.
Bedenken habe ich eher beim Phasenverhalten. Afaik sind die Ungereimtheiten in einem normalen, "nicht-statischen" und akustisch schließlich mehr oder weniger willkürlichen Hör- bzw. Wohnraum kaum zu korrigieren. Vielleicht bekommt man es hin, einen spezifischen Punkt per DSP zufriedenstellend zu korrigieren. Fragt sich nur, wie lange man daran Freude hat.

Ich wechsle am Schreibtisch häufig die Position, wechsle zwischendurch auch mal in den Stand (elektr. höhenverstellbar) oder lehne mich weiter nach hinten. Daher versuche ich, es mit den spezifischen Korrekturen nicht zu übertreiben und für alle Parameter solide Mittelwerte zu finden.

Hörpunkte am Schreibtisch.png

Das wären zum Beispiel die Pegelmessungen an meinem Schreibtisch mit Differenzen von bis zu 30cm Abstand nach hinten, 10cm zur Seite und ein paar Variationen der Höhe (gelehnte Sitposition). Den Mittelwert daraus habe ich durch den REW EQ gejagt und dabei die House-Curve von Harman angewandt. Bin mit dem Ergebnis bisher ganz zufrieden. Die Welligkeit im Bass hört man aber immernoch raus. Da lässt sich auch mit schmalbandigem Feintuning nicht mehr viel machen.

Ne, das ist wandnah am Schreibtisch sehr gut zu vermeiden. Raummoden und sonstige Raumeinflüsse spielen im Nahfeld keine so große Rolle.
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht.
Sitze aber auch in einem normalen Wohnraum, keinem Studio.

Warum muss es ein Studio Sub sein?
Weil ich gerne symmetrisch über den XLR-Out meines Interfaces gehen würde und befürchte, dass das (zumindest für mich) im DIY ein Kraftakt wird.
 
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