Hakenkreuze in Videospielen: USK erweitert und konkretisiert Leitkriterien

Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Hakenkreuze in Videospielen: USK erweitert und konkretisiert Leitkriterien

Seit etwa einem Jahr ist Nazi-Symbolik in Spielen nicht mehr generell verboten. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat nun ihre Leitkriterien zur sogenannten Sozialadäquanz erweitert und konkretisiert. Wir werfen einen Blick auf die Kriterien, welche die USK zur Prüfung heranzieht.

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Jugendgefährdung, Jugendbeeinträchtigung - in der Regel sind Spiele wie Wolfenstein auch nicht für Jugendliche freigegeben und spaßige Spiele mit sehr jungem Publikum wie Fortnite oder Minecraft haben auch eher keine Hakenkreuze.

Ein anderer Fall wäre natürlich ein Adventure wie Indiana Jones, in dem man aber gegen die Nazis kämpft, diese nicht glorifiziert werden und die Kreuze im geschichtlichen Kontext abgebildet werden.

Also müssen alle Spiele die ursprünglich Hakenkreuze enthalten wieder damit ausgestattet werden, da ich nicht ein Spiel kenne, wo Nazis glorifiziert werden. Es wird immer nur gegen Nazis gekämpft, ergo nicht jugendgefährdend oder? Einstufung einfach auf 18 machen und gut ist.
Oder ist diese Reihe wo man Hitler die Eier wegschießen kann via Sniper wieder zu... lustig?

softskiller schrieb:

Jugendgefährdung, Jugendbeeinträchtigung - in der Regel sind Spiele wie Wolfenstein auch nicht für jugendliche Freigegeben und spaßige Spiele mit sehr jungem Publikum wie Fortnite oder Minecraft haben auch eher keine Hakenkreuze.

Ein anderer Fall wäre natürlich ein Adventure wie Indiana Jones, man aber gegen die Nazis kämpft, diese nicht glorifiziert werden und die Kreuze im geschichtlichen Kontext abgebildet werden.

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Nimm mal Jugendgefährdende Inhalte aus deiner Argumentation heraus, dann ist sie perfekt. Jugendgefährdende Inhalte sollten nicht zu frei gehandelt werden, Jugendliche kommen ja doch daran.

oldsql.Triso schrieb:

Also müssen alle Spiele die ursprünglich Hakenkreuze enthalten wieder damit ausgestattet werden, da ich nicht ein Spiel kenne, wo Nazis glorifiziert werden. Es wird immer nur gegen Nazis gekämpft, ergo nicht jugendgefährdend oder? Einstufung einfach auf 18 machen und gut ist.
Oder ist diese Reihe wo man Hitler die Eier wegschießen kann via Sniper wieder zu... lustig?

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Das Problem ist wohl eher, wenn solche Spiele einfach durchgewunken werden, können eben auch Spiele, die von bestimmten, nicht unbedingt rechtsstaatlichen Gruppierungen stammen, einfach veröffentlicht werden. Solche Spiele gab es schon genügend, genau wie Spiele, die das Ganze ins Lächerliche ziehen (nicht die Nazis an sich, sondern ihre Taten), einfach verheimlichen oder sogar glorifizieren. Das C64 Spiel Diktator (früher stand noch der Name eines gewissen Bartträgers mit davor) wird auch weiterhin und zurecht indiziert bleiben...

Aber ja, einige Adventure Games wie eben Indiana Jones oder auch Lost Horizon würde ich gerne ohne diese Verfälschungen spielen. Mir ist bewußt, dass ich gegen Nazis vorgehe und dass damals überall Symbole und auch Bilder bestimmter Persönlichkeiten herumhingen, oftmals sogar in Privathaushalten. So empfinde ich das Wegschneiden dieser Sachen persönlich viel mehr als eine "Verharmlosung" als wenn Übeltäter lächerlich gemacht werden.

"Indiana Jones" ist das klassische Paradebeispiel, weil trotz aller Originalität und Beliebtheit ja an sich trotzdem pure Unterhaltung ohne besonderen historischen Anspruch und passenderweise schon sehr früh in mehreren Medien parallel erscheinend.
In den Filmen hängen überall Hakenkreuzflaggen und Führerbilder herum; sogar dort, wo nicht einmal die zeitgenössischen Nazis welche hingehängt hätten. Kein Problem, der Kontext ist ja eindeutig.
In den Spielen zum Film wurden in der deutschen Version die Hakenkreuze und Führerbilder entfernt, obwohl der Kontext exakt derselbe ist.
Das ist eine klare Schieflage.

Diese ist zu trennen von der Debatte, ob diese Symbole zwingend nötig sind oder ob man sie henerell weglassen könnte. Das wäre sicherlich in 99% der Fälle möglich, wo es nicht um eine klare historische Bezugnahme geht. Andererseits handelt es sich bei Filmen schon immer und bei Videospielen allmählich anerkanntermaßen um Kunst, und in dieser geht es nicht um Notwendigkeit sondern um Komposition.

"Störende" Symbole aus einem Videospiel zu entfernen ist prinzipiell dasselbe, als wenn man das Gemächt bei Michelangelos David abdeckt, weil man zwar das Kunstwerk an sich bewundert, aber den blanken Dödel für bedenklich hält. Man verändert das Kunstwerk infolge einer nichtkünstlerischen Agenda.

Der Dödel von Michelangelos David macht aus Betrachtern keine Triebtäter. Hakenkreuze in Videos machen aus Spielern keine Nazis. Im Grenzbereich ist immer Aufklärung - insbesondere, aber nicht ausschließlich bei minderjährigem und leichter beeinflußbarem Publikum - hilfreich.

Bevier schrieb:

Das Problem ist wohl eher, wenn solche Spiele einfach durchgewunken werden, können eben auch Spiele, die von bestimmten, nicht unbedingt rechtsstaatlichen Gruppierungen stammen, einfach veröffentlicht werden. Solche Spiele gab es schon genügend, genau wie Spiele, die das Ganze ins Lächerliche ziehen (nicht die Nazis an sich, sondern ihre Taten), einfach verheimlichen oder sogar glorifizieren. Das C64 Spiel Diktator (früher stand noch der Name eines gewissen Bartträgers mit davor) wird auch weiterhin und zurecht indiziert bleiben...

Aber ja, einige Adventure Games wie eben Indiana Jones oder auch Lost Horizon würde ich gerne ohne diese Verfälschungen spielen. Mir ist bewußt, dass ich gegen Nazis vorgehe und dass damals überall Symbole und auch Bilder bestimmter Persönlichkeiten herumhingen, oftmals sogar in Privathaushalten. So empfinde ich das Wegschneiden dieser Sachen persönlich viel mehr als eine "Verharmlosung" als wenn Übeltäter lächerlich gemacht werden.

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Genau für diese Glorifizierung wäre ja dann die USK da. Aber wie gesagt kenne ich kein Spiel, wo der Nazi irgendwie ins positive oder deren Taten ins lächerliche gerückt wurde. Brothers in Arms, CoD, MoH, Wolfenstein, IJ und neuere Indietitel haben eigentlich alle ein Feindbild.