Ramverhalten auf Ryzen und Intel Plattform

DasUnding

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Ich habe eine Frage, die mir vielleicht jemand beantworten kann. Ich habe im Haushalt zwei Plattformen: eine Intel Z370 Maschine auf einem Asrock Extrem4 mit einem 8700k und 64 GB Crucial E-Dies von Micron, die normal mit 3000MHz im XMP laufen. Diese laufen jedoch ohne Probleme auf der Intel Plattform mit 3200 MHz. Die Speicherbandbreite skaliert dann relativ linear nach oben. Aida meldet 46GB/s für das Lesen/Schreiben/Kopieren (davor 44GB/s). Alles über 3200MHz senkt dann die Schreibrate/Kopierrate, nur die Leserate skaliert weiter linear nach oben. Also die Leserate geht z.B. auf 48GB/s hoch (bei 3466MHz), jedoch sind die anderen zwei Raten jetzt nur noch bei 38GB/s.

Ganz anders auf der Ryzen Plattform (Asus X570): Der RAM läuft ohne Problem mit (3600MHz, 16,19,19,19,39 1.35V 4x Dual Rank) und skaliert linear in der Lese/Schreibrate von niedrigen 43GB/s (3200MHz) auf rund 51G/s (3600MHz). Faktisch geht sogar noch mehr, doch der "Fabriktakt" spielt dann nicht mehr mit. Beide Plattformen sind in der Verschaltung für zwei Sticks wohl optimal. Dem RAM ist das aber egal und er erreicht deutlich mehr als er muss. Das ganze wurde mit K-Ramtest Stundenlang getestet - ich konnte im Betrieb keine Fehler feststellen.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Spannungen VCCSA/IO usw. schon sehr hoch sind - empfohlen werden Werte nicht über 1.15V. Bei mir steht das auf Auto schon auf 1.25V. Außerdem hat sich das Verhalten vom 8700k signifikant geändert. Am Anfang, war er noch kühl, eigentlich immer unter 70°C in Cinebench. Ich konnte ihn auch mit 4.8Ghz betreiben, danach war aber Schluss. So lief er dann rund ein Jahr, bis er urplötzlich Abstürzte, danach war Overclocking über 4.7GHz/ nicht mehr möglich und jetzt wird er extrem heiß - eher 90°C+ in Cinebench (ich kann praktisch keine Hitzeentwicklung der CPU feststellen, alles handwarm, auch wenn 90°C+ angezeigt wird), die Spannung wurde dabei nicht geändert und ist auf Auto, es findet laut HWInfo auch keine Drosselung statt. Die hohen Temperaturen liegen auch nicht einem Altern der Wärmeleitpaste oder der Auftragemethode. Update: die hohen Temperaturen kommen allem anschein nach von zu hohen automatischen Spannungen durch VCCIO/SA beim RAM-OC durch ein Bios-Update.

Was bedeutet nun, ein radikaler Abfall in der Schreibrate/Kopierrate bei hoher Leserate beim Übertakten des RAM. Sind eventuell die Subtimings falsch, oder liegt das Problem woanders? Wer kennt sich aus? Was ist das für ein komisches Verhalten des 8700k? Liegt die "Überhitzung" an einem Defekt, oder sind die Microcodes schuld daran? Die Performance ist auch deutlich schlechter geworden. Ich erinnere mich noch an den Benchmack Timespy CPU test, am Anfang rund 30Bilder/s gemacht zu haben - jetzt sind es noch 27Bilder/s. Die Festplattenperformance ist auch spürbar schlechter geworden, nicht so schlecht wie auf der Ryzen Plattform aber deutlich spürbar. In Zahlen hat sich wohl die I/O-Leistung der NVMe über die Jahre halbiert (die Platte ist leer). Update: Der Abfall der Schreibrate liegt am falsch gesetzten Verhältnis der automatisch gewählten Timings des Boards und lässt sich beheben (stundenlanges Experimentieren). Der Abfall der Performance ist wohl wirklich einzig durch die Sicherheitsupdates bedingt.

Update: Ok ich konnte jetzt durch das fixieren der Speicherverhältnisse das Problem auf der Intelplattform lösen und die Performance drastisch verbessern. Auf der Intelplattform bekomme ich 3600MHz bei der 4x16GB Bestückung mit scharfen Timings bei 1.35 Volt zum laufen. Die Bandbreite steigt von 44GB/s auf 52GB/s und was wirklich deutlich die Performance verbessert ist der Sprung in der Latenz von 55ns -> 45,5ns, was dann fast schon B-Die-Niveau von zwei Samsungsticks im Single-Rank darstellt. Im CPU-limitierten Benchmark kommen dann tatsächlich rund 20% mehr FPS an (Superposition 720p: ~250FPS->300FPS), was schon fast perfekt linear zur Latenz/Takt ist. Auf der Ryzen-Plattform habe ich das so noch nicht geschafft, insbesondere die Latzenen müssen bei Ryzen wohl höher gewählt werden, damit es stabil ist, was sich dann aber nicht in FPS durchsetzt ,mal sehen ob da noch was geht.

Noch eine weitere Sache. Wenn auf dem Extrem4 Z370 im Mainboard alles auf Auto steht, sind die Frametimes z.B. in X4 sehr rucklelig und das fühlt man auch - es zuckt. Die Frametimes sind jedoch eigentlich noch recht "glatt" und bewegen sich um (1/60)*10^3 ms herum, jedoch fühlt sich das ganze garnicht flüssig an. Jetzt kommt der Witz. Setze ich die Taktrate im Asrock Extrem4 z370 auf Allcore 4,3GHz läuft alles butterweich, und die Frametimes sind total glatt. Eigentlich sind die Frametimeabweichungen auf Auto wirklich minimal, aber extrem spürbar. Der Witz ist auch, dass selbst Taktraten von nur 3,6GHz Allcore bessere Frametimes erzeugen also die Automatikeinstellung im Bios, die bis zu 4,7GHz boosten soll, es aber selten/so gut wie nie macht (eher ~ 4,5GHz). Jetzt wieder meine Frage, was ändert sich bei der Einstellung Allcore genau? Es ist ja schon sehr seltsam, dass ich mit deutlich weniger Takt bessere Frametimes und überhaupt ruckelfrei spielen kann (im Sinne von niedriger Last nahe der 60FPS-Grenze), jedoch mit Auto in X4 im Automodus alles ruckelt. Der Verbrauch scheint auch Pi x Daumen gleich zu sein, oder die Abweichung bewegt sich einstelligen Watt-Bereich.

Auf der Ryzen Plattform ruckelt X4 mit dem Ryzen unglaublich, obwohl auch da die Frametimes, das eher nicht zeigen. Wie könnte man ein ähnliches Ergebnis wie mit der Allcore "Taktrate" des Extrem4 auch auf Ryzen erreichen? Der Ryzen CPU scheint außerdem viel empflicher auf Änderungen der Hintergrundlast zu reagieren, was dann auf die Bildrate schlägt, sofern die Hintergrundlast groß genug ist, was inbesondere dann ein Problem ist, wenn dieser Gamemode aus ist. Bei der Ryzenplattform reicht schon ein Video im Hintergrund, um die Performance in Spielen mit zu hoher CPU-Belastung zu beeinträchtigen. Bei der Intelplattform merke ich da garnichts. Insgesamt ist jedoch der Ryzen in Benchmarks, meinen Simulationen oder meiner Finanzsoftware immer deutlich schneller als die Intel-CPU. Gibt es also eine Lösung für dieses Hintergrundproblem insbesondere in Verbindung mit Spielen?
 
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Sehr interessante Thematik! Hatte damals auch ähnliche Phänomene bei meinem 8700K beobachtet.
RAM lief auf 4266 MHz... Benchmarks lieferten Top Werte... aber Fallout76 lief wie'n Sack Nüsse... mit 3800 waren die Benchmarks eher durchwachsen... die Games liefen jedoch deutlich besser.

Ich befürchte jedoch, du wirst hier nicht auf allzu viel Expertise stoßen. Sobald mal was kritisch hinterfragt werden muss oder es über das Standard 1x1 hinaus geht... steht der Otto-Normal-Leser schon auf dem Schlauch und Leute die wirklich Ahnung haben, haben genug zu tun ihre YT Channels mit Content zu befüllen.
 
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