AW: Cyberpunk 2077: Spieler können manche, aber nicht alle Gebäude der Night City betreten
Ich bin auch mal auf die Größe von Night City gespannt.
Ich hoffe sie finden da eine gute Balance aus "echter Grossstadt" und "glaubwürdig lebendig". Lieber etwas kleiner, dafür mehr "Freiheiten" und das Gefühl dass diese Stadt auch wirklich lebt.
JEDES Gebäude begehbar machen ist sicher Nonsense, aber es wird sicher Gebäude, Hinterhöfe und Treppenhäuser geben, wo man rein kann. Nur schon wegen der Story, oder um den ein oder anderen Nebenquest abzugraben. ABER, es bringt ja auch nichts wenn man solche Nebenquests in Gebäude Nr. 50, im 10. Stock, Wohnung 3 versteckt. Da findet es am Ende niemand wenn man zu frei herumlaufen kann. Man muss die Spieler ja auch ein wenig an Dinge heranführen. Nicht vor die Nase halten, aber es sollte schon zu erwarten sein dass ein Spieler mal an Punkt XY landet wenn er sich durch die Story oder die Gebäude bewegt. Ansonsten hat man einfach viele begehbare Gebäude, aber man findet dort nichts, ausser ein paar Bewohner.
Ich bin gerade daran Shenmue noch einmal auf der Xbox One durchzuspielen. Mal abgesehen davon dass die Steuerung etwas angestaubt ist und die schreckliche Wartezeit nervt (Diese Entschleunigung ist irgendwie aber auch cool), ist es doch erstaunlich wie lebendig die Bezirke dort wirken. Es hat nicht viele NPCs, die meisten ploppen auch einfach so auf weil die Hardware nicht mehr konnte damals. Aber es wirkt einfach lebendig, man hat Lust in Gebäude zu gehen (Geschäfte kann man ja alle mehr oder weniger betreten). Für ein Spiel welches fast 20 Jahre auf dem Buckel hat, erstaunlich! Liegt aber sicher auch an der Grösse der Gebiete, man muss da keine Wanderungen machen.
Cyberpunk wird natürlich grösser, vor allem in der Vertikalen. Aber ich möchte dieses Feeling dort auch haben, dass ich mich in einer lebendigen Stadt befinde wo "alles möglich" ist. Man kann ja auch eine gute Immersion erreichen in dem die meisten Gebäude zwar vermeintlich begehbar sind, dort auch Menschen rein und raus gehen, aber man selber nicht hinein kann. Z.b durch eine Wache die einem sagt dass man hier nichts verloren hat, oder ein Security System welches einem den Zugang verweigert, oder andere Hindernisse. So wirkt das Gebäude nicht tot und nur als Fassade. In den oberen Stockwerken kann man durch Leuchtreklame oder Menschen die sich auf Balkonen bewegen, ja auch die Illusion von "Leben" vermitteln. Bei Shenmue kann ich z.B an Türen klopfen, auch wenn da niemand öffnet. Dadurch wirken die Häuser "echter", selbst wenn nicht mehr Interaktion möglich ist.....aber der Gedanke "evtl. öffnet ja jemand" gibt einem ein gutes Gefühl in einer lebendigen Welt zu sein.
Es gibt da genügend Möglichkeiten. Nur denke ich dass die Erwartungen an Cyberpunk bei einigen schon zu hoch sein dürfte. Ich bin schon zufrieden wenn ich wieder dieses Shenmue Feeling habe, oder so wie damals, als GTA3 frisch draussen war und ich das erste mal in 3D in die Welt eintauchen konnte. Als ich dort meinen ersten Fussgänger überfahren habe, kam tatsächlich eine Ambulanz....ich war am jauchzen.
Von Cyberpunk erwarte ich gar nicht dass es sich wie ein GTA anfühlt, dazu sind die Spiele zu unterschiedlich. Aber wenn Night City - wie oben beschrieben - für mich lebt, ich mich wie in einer grossen, dreckigen Stadt fühle, dann hat CDPR alles richtig gemacht und mir ist es dann am Ende egal ob es 10 oder 20 Gebäude sind wo ich die Türe öffnen kann. Das letzte veröffentlichte Gameplay lässt zumindest hoffen dass es so kommt....alles was noch besser wird, nehme ich natürlich gerne mit. Mancher PC Spieler dürfte sich noch an das erste DEUS Ex erinnern. Da hatte man doch sehr viele Freiheiten. Und sogar die begrenzten Areale in Human Revolution haben mir gut gefallen. So etwas in der Art reicht mir schon, natürlich in grösser und schöner.