AW: Samsung C27RG50 im Test: VA-Panel zu langsam für 240 Hz?
Bei allen "non competitive" Games ist 240Hz in der Tat vollkommen sinnfrei, weil der größte Vorteil dieser hohen Aktualisierungsraten die reaktionsfreudige Steuerung wird, die aber nur in 1st Person Shooter mit 1000Hz Maus zur Geltung kommt. Ein Witcher, F1, Dark Souls oder Devil May Cry profitiert davon nicht mehr. Der Umstieg von 60 auf 144Hz ist absolut überall und jederzeit überwältigend, selbst im Desktop Betrieb.
Kommen wir nun zu diesem Monitor; Ich finde ihn nicht gut, genauso wenig wie den Test der PCGH. Der Monitor ist meines Erachtens für keine einzige Zielgruppe empfehlenswert und ich weiß gar nicht, wo ich zuerst anfangen soll.
27 FHD hat nur 81,5ppi und ist damit vor allem für competitive esport empfehlenswert, andere Zielgruppen (Casual Gamer, Office, Video) nehmen besser 27 oder 31,5 WQHD. Doch für die competitive esport Zielgruppe hat der Monitor eklatante Probleme: Die Schaltzeiten sind einerseits durch das VA-Panel zu langsam, andererseits gibt es kein variables Overdrive wegen fehlendem G-Sync Modul, sodass die schlechten VA-Schaltzeiten durch schlechtes Overdrive noch mießer gemacht werden. Die Vorteile der Kompatibilität zu AMD-Grafikkarten durch FreeSync, als auch die bessere Bildqualität durch das VA-Panel sind im competitive esport irrelevant, weil dort ausschließlich Nvidia Grafikkarten zum Einsatz kommen und auf niedrigen Details gespielt wird, die Bildqualität also nebensächlich ist. Die absolut schreckliche Eingabelatenz von 24ms(!!!) ist alleine für sich schon ein absolutes NoGo, das sind 5 Frames bei 240Hz. Ich gehe stark davon aus, dass ihr hier einen Fehler in eurer Messung habt, so viel haben normalerweise irgendwelche 60Hz Fernseher. Schaut am besten mal, ob der Low Latency Modus eingeschaltet ist. 24ms kann eigentlich fast nicht stimmen.
Der Monitor ist also für esport competitive ungeeignet weil ...
1. VA-Panel schlechtere Schaltzeiten im Vergleich TN hat
2. variables Overdrive fehlt, wodurch die Schaltzeiten noch schlechter werden
3. die Eingabelatenz laut eurem Test mit 24ms absurd hoch ist (wobei ich hier auf einen Messfehler tippe)
Ebenso ist der Monitor als "Allrounder" ungeeignet weil ...
1: der Preis für 27 FHD viel zu hoch ist
2: die Pixeldichte zu niedrig ist
3: es viel bessere Allrounder mit WQHD 144/165Hz fürs gleiche Geld gibt
Der Test ist in Anbetracht dieser Tatsachen aber viel zu wohlwollend geschrieben. Man muss sich auf der Zunge zergehen lassen, dass dieser Monitor eine Endnote von 1,92 (!) erhält, obwohl er sowohl für esport, als auch für Office oder Allrounder nicht auch nur ansatzweise konkurrenzfähig ist. Das für 400€ nichtmal ein ordentlicher Standfuß dabei ist, setzt dem ganzen nur die Krone auf.
Gute Allround Monitore wären beispielsweise LG 27GK850
G (27 WQHD Nano-IPS, 144Hz) oder LG 32GK850
G (31,5 WQHD, VA, 165Hz). Beide haben eine höhere Pixeldichte, je nach Vorliebe 91ppi (31,5) oder 110ppi (27), echtes G-Sync mit variablem Overdrive und besseren Schaltzeiten, ebenfalls gute Panels und anständige Standfüße.
Gute esport Monitore sind dagegen HP Omen X (24,5 FHD TN, 240Hz), Asus PG258Q oder für die 27 FHD Käuferschicht ein Acer Predator XB2 XB272bmiprz (27 FHD TN, 240Hz).
Die Monitore befinden sich alle +- im Preisbereich zwischen 400-500€ und es spricht wirklich gar nichts für diesen Samsung Monitor.
Schnell und schön - der Kompromiss ist jedenfalls hier gelungen, wenn auch nicht ganz ohne Abstriche.
Nein, der Kompromiss ist überhaupt nicht gelungen. Der Monitor ist ein fataler Design Fail. Für einen competitive Monitor viel zu langsam, viel zu hoher Inputlag und ohne G-Sync, für einen Allrounder gibt es wirklich gar kein Argument gegen z.B. LG 27GK850G oder 32GK850G. Der ganze Test wirkt, als wäre er durch Samsung gesponsored, analog zu vorhandenen "Tests" auf Youtube