AMD Ryzen 4000: Selbstgestecktes Energieeffizienz-Ziel übertroffen

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Wie AMD stolz verkündet, habe man mit dem Ryzen 7 4800H eine Notebook-CPU geschaffen, die das selbstgesteckte Ziel in Sachen Energieeffizienz erreicht bzw. übertrifft. Im Vergleich zu einer AMD-CPU von 2014 ist der Renoir-Chip nicht - wie angestrebt - 25 Mal, sondern gar 31,7 Mal effizienter, so der Hersteller.

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Die Methodik von EnergyStar zu verwenden ist gut, um besonders sparsame PCs (absolute Wattbeträge) zu bewerten---aber nicht, um einen Effizienzindex aufzustellen.
Denn hier wird Last-Performance durch Idle-Leistungsaufnahme (Genauer gesagt ein Mittelwert aus SoftOff, Standby, ShortIdle und LongIdle) geteilt. Damit erhält man natürlich dann keinen Last-Effizienzindex, sondern eine Zahl ohne praktischen Kontext.
Nichts desto trotz gab es natürlich sehr großen Fortschritt, über den ich auch glücklich bin und zumindest steht eine (drastisch) höhere Zahl für einen besseren SOC. Es ist also nur eine schlechte Methodik und nicht etwa ein GAU.

Wen die Hintergründe interessieren, bei Anandtech ist es aufgeschlüsselt, allerdings unterbleibt auch dort Kritik an der Methodik:
AMD Succeeds in its 25x20 Goal: Renoir Crosses the Line in 2020
(...)The compute metric C is relatively easy to understand. Here AMD takes the 50-50 weighted average of CPU and GPU performance with the Cinebench R15 multi-threaded test and 3D Mark 11 P full benchmark.(...)
The efficiency metric E is vastly more complicated. It relies on a ‘typical energy use’ model defined by ETEC Energy Star program that adds weights based on sleep power, idle power, and some loading power.
(...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Methodik von EnergyStar zu verwenden ist gut, um besonders sparsame PCs (absolute Wattbeträge) zu bewerten---aber nicht, um einen Effizienzindex aufzustellen.
Denn hier wird Last-Performance durch Idle-Leistungsaufnahme (Genauer gesagt ein Mittelwert aus SoftOff, Standby, ShortIdle und LongIdle) geteilt. Damit erhält man natürlich dann keinen Last-Effizienzindex, sondern eine Zahl ohne praktischen Kontext.
Nichts desto trotz gab es natürlich sehr großen Fortschritt, über den ich auch glücklich bin und zumindest steht eine (drastisch) höhere Zahl für einen besseren SOC. Es ist also nur eine schlechte Methodik und nicht etwa ein GAU.

Wen die Hintergründe interessieren, bei Anandtech ist es aufgeschlüsselt, allerdings unterbleibt auch dort Kritik an der Methodik:
AMD Succeeds in its 25x20 Goal: Renoir Crosses the Line in 2020

Ich finde die Methode gar nicht mal so dumm, schließlich sind ein Großteil der Geräte nunmal täglich im Idle unterwegs und daher kann man anhand der Werte einen realistischen Verbrauch gut abschätzen. So wirken sich auch Verbesserungen aus, die in meinen Augen sehr sehr wichtig sind, wie eben der idle Verbrauch, der sonst (gerade hier) keinerlei Aufmerksamkeit bekommt.
 
Ich finde die Methode gar nicht mal so dumm, schließlich sind ein Großteil der Geräte nunmal täglich im Idle unterwegs und daher kann man anhand der Werte einen realistischen Verbrauch gut abschätzen. So wirken sich auch Verbesserungen aus, die in meinen Augen sehr sehr wichtig sind, wie eben der idle Verbrauch, der sonst (gerade hier) keinerlei Aufmerksamkeit bekommt.
Dass ich Sparsamkeit nicht blöd finde, habe ich ja angerissen. Nur ist es halt bescheuert, dem dann am Ende das allgemeine Wort Effizienz (im Original energy efficiency) überzustülpen.
 
Dass ich Sparsamkeit nicht blöd finde, habe ich ja angerissen. Nur ist es halt bescheuert, dem dann am Ende das allgemeine Wort Effizienz (im Original energy efficiency) überzustülpen.

Nö, wieso?

Wo steht geschrieben, dass Effizienz nur in Vollast gemessen werden kann? Im Alltag ist der Idle Verbrauch wahrscheinlich der größte Effizienztreiber, wenn mein Rechner 10 Stunden am Tag läuft, im Idle statt 50W nun 10W verbraucht, bei Vollast dann aber 150W statt vorher 100 Watt verbraucht, dann ist der Rechner in den allermeisten Szenarien nun am Tag effizienter, obwohl er bei Last mehr verbraucht, aber eben in 9 von 10 Stunden vor sich Rum idlet. Und bevor das als Unsinn abgetan wird, bei uns im Büro sind die Werte noch viel extremer, hab das Mal mitgeloggt, gerundet sind die Rechner unter 1% am Tag ausgelastet, die Idlezeit liegt bei deutlich über 85% (je nach Nutzer gab es deutliche Unterschiede).
 
Nö, wieso?

Wo steht geschrieben, dass Effizienz nur in Vollast gemessen werden kann? Im Alltag ist der Idle Verbrauch wahrscheinlich der größte Effizienztreiber, wenn mein Rechner 10 Stunden am Tag läuft, im Idle statt 50W nun 10W verbraucht, bei Vollast dann aber 150W statt vorher 100 Watt verbraucht, dann ist der Rechner in den allermeisten Szenarien nun am Tag effizienter, obwohl er bei Last mehr verbraucht, aber eben in 9 von 10 Stunden vor sich Rum idlet. Und bevor das als Unsinn abgetan wird, bei uns im Büro sind die Werte noch viel extremer, hab das Mal mitgeloggt, gerundet sind die Rechner unter 1% am Tag ausgelastet, die Idlezeit liegt bei deutlich über 85% (je nach Nutzer gab es deutliche Unterschiede).
Sorry erst einmal, dass ich so lange gebraucht habe zu antworten; habe die letzten Tage eine Posting-Pause eingelegt und da hat halt dieses Thema drunter gelitten.

Jetzt aber zum inhaltlichen:
Ganz generell sind mir sinkende Idle-Leistungsaufnahmen enorm wichtig und ich setze mich auch dafür ein; siehe zum Beispiel dieses (enorm schlecht aufgenommene) Reddit-Posting von letzter Woche: Talking about the fives: AM5, 5nm, Ryzen 5000, May 5th, DDR5, PCIe5, less than 5 Watts Idle, less then 5SecBIOSTime... : Amd
Kurz gesagt: Für meinen Geschmack sollten sich die typischen Idle-Leistungsaufnahmen im Desktop eher bei mittleren einstelligen anstatt mittleren zweistelligen Wattzahlen befinden. Mir ist es entsprechend wichtig, dass AM5 dies als eine der zentralen Designkriterien verpasst bekommt.

Jetzt vom allgemein-inhaltlichen auch zu diesem Subthema:
Last-Performance/ IdleLeistungsaufnahme ergibt einfach keinen vernünftigen Effizienzindex. Beispielsweise würde ein SOC mit doppelter Idle-Leistungsaufnahme und doppelter LastPerformance den gleichen Index verpasst bekommen wie einer mit einfacher Idle-Leistungsaufnahme, einfacher LastPerformance. Die beiden SOCs hätten aber im praktischen Einsatz kaum etwas miteinander zu tun! Falls du möchtest, dass ich mich noch detaillierter dazu äußern soll, dann mache ich das gerne; falls nicht, dann nicht.

Fazit ähnliches Statement:
Idle-Leistungsaufnahmen müssen runter, weil sie das Musterbeispiel für verschwendete Energie sind. Sie in Last-Effizienzindizes reinzumogeln, ist aber keine gute Idee; entwertet sogar den Fortschritt. Für die Zukunft sollte AMD separate Ziele für Idle-Leistungsaufnahmen und PerformancePerWatt unter Last herausgeben.
 
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