Medienbearbeitung unter Linux: Gibt es genug Alternativen?

PCGH-Redaktion

Kommentar-System
Teammitglied
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Medienbearbeitung unter Linux: Gibt es genug Alternativen?

Linux bietet eine Vielzahl an Programmen und Werkzeugen für kreative Köpfe. Wir klären in unserem zweiten Teil der Linux-Serie, ob das freie Betriebssystem für Mediengestalter geeignet ist.

Bitte beachten Sie: Der Kommentarbereich wird gemäß der Forenregeln moderiert. Allgemeine Fragen und Kritik zu Online-Artikeln von PC Games Hardware sind im Feedback-Unterforum zu veröffentlichen und nicht im Kommentarthread zu einer News. Dort werden sie ohne Nachfragen entfernt.

lastpost-right.png
Zurück zum Artikel: Medienbearbeitung unter Linux: Gibt es genug Alternativen?
 
Hey,

das ist eine schöne Auflistung und recht hilfreich für Personen, welche nicht alle Alternativen kennen.
Was ja öfter das Problem von Software im OpenSource Bereich ist, da sie einfach nicht den Bekanntheitsgrad von den großen Playern besitzen.

Was ich in der Auflistung aber vermisse und auch im Linux Bereich viele Leute nicht kennen, ist das WPS Office (Downloads - WPS Office Community).
Ich denke jeder der schon mal ein Android Telefon in der Hand hatte, hat dies schon mal gesehen.
Gerade wenn man Office Dokumente erhält, welche mit MS Office erstellt wurden, fährt man mit WPS um einiges besser als mit Libre-/OpenOffice.
Wenigstens war dies bisher meine Erfahrung.

Gruß
DarthM
 
Wenn du da schon erstaunt warst, hier noch ein bisschen mehr Software:

WPS Office
Softmaker Office
Pixeluvo
Krita
MyPaint
Aftershot Pro
RawTherapee
Lightworks
Fusion 9
DaVinci Resolve
Bitwig Studio
 
Schön, dass Ihr was zu Linux schreibt, hat mir gut gefallen, aber noch ein paar Dinge zur Ergänzung:

"Linux nutzen" heißt nicht direkt "kein Geld ausgeben". Man denkt zwar bei Linux immer direkt daran nur OpenSource Software zu nutzen und auf keinen Fall für irgendwas bezahlen zu müssen, es gibt aber durchaus auch kaufbare Software für Linux inkl. der Distribution selbst.
Was mich direkt zur Wahl der Distribution bringt: Aus meiner Sicht sollte man von Distributionen mit einer bestimmten Ausrichtung á la "Medien-Distribution" Abstand nehmen. Die meisten sind, wie im Artikel erwähnt, auch nur Ubuntu(Debian) Flavours, hängen aber in manchen Bereichen bzgl. Updates hinterher und/oder verschlimmbessern irgendwas.
Ein OS muss stabil sein, gepflegt werden und das Softwarerepertoir anbieten, dass man braucht - mehr nicht. Den ganzen Kram sollte man sich dann selber einrichten und feddich. Also auch keine Bleeding-Edge Distris wie Fedora oder so nehmen, sonder (K/L/X)Ubuntu-LTS, SuSE-Leap, Cent-OS, eine Arch-Distri, die eher pflegt, als den neusten Kram reinzuballern usw. - die konkrete Wahl hängt auch von der Hardware ab. Auch ist wie gesagt der Kauf einer Enterprise - oder wie alle heißen - Version möglich, da gibts dann direkt Hersteller-Support dazu.

Eine kaufbare Videosoftware gibt es von Blackmagic. Die sollte sich von den Features her nicht von der Windows-Version unterscheiden.
Außerdem hat Blender auch einen umfangreichen Video-Editor.

Und da Ihr schon Softmaker-FreeOffice erwähnt habt: Das gibt es auch ohne "Free" in "Standard" und "Professional", die beide zusätzlich zum Öffnen auch das Speichern im MS-Dateiformat erlauben und mit (abgesehen von VBA) 100%iger Kompatibilität werben (keine Ahnung ob das stimmt ;)). Ich hatte zumindest bis zum Release die Beta von Office 2018 auf meinem SuSE-Notebook und beim Transfer von/zu meinem Büro-Rechner mit MS Office 2010 keine Probleme.


Die ganze Thematik bzgl. Kompatibilität und Einrichtung eines "wirklichen" Linux Rechners ist auch etwas, was meiner Ansicht nach in allen Tests oder Berichten zu kurz kommt.
Denn mal im Ernst: Wer sich einen Linux-Rechner als Berufsrechner einrichten will geht nicht auf "Distro-Watch" oder sowas, oder saugt sich eine Multi-Media/Office-Distri und klatscht dann da irgendwelche Programme drauf. Mich würde da mal interessieren, was passiert wenn da jemand ernst macht und sich z.B. SuSE-Enterprise mit einem 1 Jahres Support für 100 € kauft, dazu ein empfohlenes Notebook für Office (also mit z.B. Intel-IGPU) und Softmaker Prof. Office.
Dann übliche Browser etc. installieren und aufwendigere MS-Office Dateien laden, diverse extrerne Laufwerke, zusätzliche Monitore, Kabel-lose Geräte, Freigaben in verschiedenen Netzwerken usw. usf. testen.

Selbst wenn dann etwas nicht läuft würde mich die Reaktion vom Support interessieren. Denn immer wenn ich ein wirkliches Problem mit einem (beruflich eingesetzten) MS-Produkt hatte, hat der Support kläglichst versagt. Wenn das bei Linux, wo man explizit für den Support und nicht für das Produkt bezahlt, anders wäre, wäre das schon ein dicker Pluspunkt.
 
"Gimp: Des Pinguins erste Wahl. Ein mögliches Photoshop-Pendant ist das GNU-Image-Manipulation-Programm (Gimp), das eine ähnliche professionelle Tiefe zulässt wie Adobes Flagschiff. In früheren Versionen erschien die dargebotene Oberfläche dem Erstanwender noch recht unübersichtlich, wenn sich mindestens drei Fenster im Normalmodus zum Programmstart öffneten und verschreckte oft von Photoshop migrierende Anwender. Mit der derzeitigen Hauptversion 2.8 hielt ein Ein-Fenster-Modus Einzug, wie ihn Nutzer von der hochpreisigen Konkurrenz kennen."

Man sollte vielleicht erwähnen das GIMP auch weiterhin standardmäßig erst einmal im Multi-Fenster-Modus startet. Das muss man erst mal ändern in dem man im Menü auf "Fenster > Einzelfenster-Modus" klickt.

Ich hoffe es kommen noch mehr solcher Artikel. In der Kategorie Linux > Specials sieht es leider immer noch sehr "dünn" aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mich nur anschließen und finde es auch super, den Artikel zu lesen. Die Überschrift hat mich schon gefreut.

Erwähnen möchte ich für Videoschnitt auch noch Flowblade und Blender. Flowblade ist ein sehr einfach zu bedienender Videoeditor und Blender ist als Videoeditor komplizierter. Dennoch kann man mit Blender auch Videos bearbeiten, und das macht eventuell auch Sinn, wenn man schon seine Grafiken damit erstellt. Außerdem unterstützt Darktable Multithreading und OpenCL deutlich besser als die Adobe-Produkte.
 
Hey,

das ist eine schöne Auflistung und recht hilfreich für Personen, welche nicht alle Alternativen kennen.
Was ja öfter das Problem von Software im OpenSource Bereich ist, da sie einfach nicht den Bekanntheitsgrad von den großen Playern besitzen.

Was ich in der Auflistung aber vermisse und auch im Linux Bereich viele Leute nicht kennen, ist das WPS Office (Downloads - WPS Office Community).
Ich denke jeder der schon mal ein Android Telefon in der Hand hatte, hat dies schon mal gesehen.
Gerade wenn man Office Dokumente erhält, welche mit MS Office erstellt wurden, fährt man mit WPS um einiges besser als mit Libre-/OpenOffice.
Wenigstens war dies bisher meine Erfahrung.

Gruß
DarthM

Naja die Importfilter von LibreOffice (fresh) sind schon recht gut, man hält sich an die Spezifikationen der Formate und deswegen kann es zu Abweichungen zu MS Office kommen (bspw. das MS etwas als Schatten spezifiziert, aber den Schatten nicht anzeigt).
 
Bei meinen Recherchen zu Video-Schnittsoftware bin ich noch auf Flowblade gestoßen. Ein weiterer nichtlinearer Videoeditor für Linux. Ich habe ihn selber noch nicht benutzt, aber er soll ähnlich mächtig wie Cinerella sein, dabei aber deutlich leichter zu bedienen. Zudem existieren nicht verschiedene Versionen und Ausprägungen davon und er ist im Paketsystem von Ubuntu bereits enthalten. Er bietet ebenfalls Unterstützung für G'MIC und andere externe Tools. Im Netz schwören viele Linux-Nutzer darauf.

Flowblade gibt es derzeit leider nur für Linux, wodurch die Nutzerbasis sicherlich relativ klein ist. Nach meinen Recherchen wäre es aber genau das Programm, das ich als erstes ausprobieren würde, wenn ich etwas mit Videobearbeitung machen würde. (Ich nutze ausschließlich Linux.)
 
Wow, vielen Dank für die vielen Tipps! Viele hatte ich halt gar nicht aufm Schirm! Umso wichtiger damit gleich mal zuhause rumzuprobieren :)

Lg Aleco
 
Zurück