Bei solchen Firmen wie Facebook hätte eine Zerschlagung auch weitaus geringere Auswirkungen. Intel ist in vielerlei Hinsicht ein strategisches Schwergewicht, an dem nicht nur zig Tausende Arbeitsplätze hängen, sondern die Technologieführerschaft der USA im Halbleiterbereich. Der Verteidigungssektor hängt zu einem großen Teil an Intel, Boeing und Konsorten. Eine "Zerschlagung" (oder von mir aus auch Aufspaltung) hätte gravierende Folgen. Wie gesagt, kämen die Chinesen (plus Nordkorea, Russland usw.) aus dem Lachen nicht mehr heraus, wenn die USA ihr Tafelsilber selbst derart bereitwillig zerkloppen würden. Die Chinesen würden sofort die "Reste" aufkaufen und versuchen, sich so viel wie möglich an Patenten, Know-How usw. zu sichern.
Das wird niemals passieren. Die USA würden Intel im Falle eines Falles (theoretische Insolvenz AMDs) unter Aufsicht der FTC stellen und Intel zahlreiche Auflagen erteilen, aber niemals zerschlagen. Bei den Techgiganten wie Facebook & co. sieht man nun, wie es aussieht, wenn die Zügel etwas angezogen werden, wobei man ja sagen muss, dass da weniger die Sorge vor tatsächlicher Monopolstellung dahinter steckt, als vielmehr der Wille Trumps, seinen liberaldemokratischen Intimfeinden (z.B. Trump vs. Bezos) auf den Senkel zu gehen. Dennoch würden die USA auch diese Konzerne nicht zerschlagen. Bei allen persönlichen Animositäten weiß ein Trump ganz genau, was an diesen Firmen hängt. Auflagen, Überwachung, Regulierung, Supervision: Ja, absolut. Zerschlagung: Niemals.
Im Übrigen zur Diskussion weiter oben: Das Mittel der Wahl zur Kapitalbeschaffung bei Aktiengesellschaften wäre die Kapitalerhöhung, also die Ausgabe neuer Aktien. Bei Bestandsaktionären ist diese Maßnahme natürlich so beliebt wie Fußpilz, da eine Verwässerung stattfindet. Deswegen sieht man bei Ankündigung einer Kapitalerhöhung meistens rückläufige Kurse.
In der Regel werden bei der Kapitalerhöhung neue Aktien zu einem geringeren (attraktiven) Kurs ausgegeben. Die Bestandsaktionäre erhalten im Verhältnis zu ihrem Bestand Bezugsrechte für die neuen Aktien. Bestandsaktionäre haben die Möglichkeit, von ihren Bezugsrechten Gebrauch zu machen, die Bezugsrechte verfallen zu lassen oder die Bezugsrechte an der Börse zu handeln. Normalerweise -jedenfalls wenn man eh plant, seinen Bestand zu halten- ist es sinnvoll, wenn man die Bezugsrechte ausübt und die neuen Aktien zum günstigeren Kurs bezieht.
Eine weitere Möglichkeit zur Besorgung frischen Kapitals ist die Ausgabe einer Unternehmensanleihe. Vorteil gegenüber klassischen Krediten ist hierbei, dass das Unternehmen als Emittent die Konditionen (Laufzeit, Zinssatz) relativ frei bestimmen kann. Der Emittent muss sich natürlich am Markt orientieren, da er die Anleihe sonst schwerlich an den Mann oder die Frau wird bringen können.