115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

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Tim1974

Guest
115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Hallo,

mich beschäftigt seit Jahren dieser rote Schalter, den viele Netzteile hinten drann haben, mit dem man die Spannung länderabhängig anpassen kann.
Früher hatte man ja öfter den 115V/230V-Umschalter, heute kaum noch, können die NTs heute automatisch erkennen, welche Spannung anliegt?

Auch abseits der PC-Netzteile, bei Netzteilen von Aktivlautsprechern, wie den Adam A3X, A5X... findet man hinten drann diesen Schalter.

Was ich mich immer schon frage ist, was würde eigentlich passieren, wenn man das Netzteil auf 115V einstellt und bei 230V in Betrieb nimmt?
Geht dann immer hardwareseitig was kaputt und wenn ja, dann nur das Netzteil oder das gesamte Gerät?
Im Falle der Aktivboxen, könnte dann sogar der PC mit kaputt gehen, weil die Boxen ja über das Audiointerface per USB mit dem PC verbunden sind?

Gruß
Tim
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Früher hatte man ja öfter den 115V/230V-Umschalter, heute kaum noch, können die NTs heute automatisch erkennen, welche Spannung anliegt?

Das wäre technisch zwar machbar, die Lösung ist aber fast immer, dass man die 230V-Geräte nunmal nur in den Regionen verkauft wo 230V in der Steckdose sind und bei 115V ebenso.

Was ich mich immer schon frage ist, was würde eigentlich passieren, wenn man das Netzteil auf 115V einstellt und bei 230V in Betrieb nimmt?
Kannste ja ausprobieren.
Tipp: Probiere es nur mit Geräten aus die du sowieso wegwerfen wolltest. ;)
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Also ich kann dir sagen was Passiert wenn eine sehr dumme Person (Meine Schwägerin .... EX Schwägerin .....) auf die bescheuerte Idee kommt so einen Schieber während der PC läuft um zu schalten ... ist zwar schon länger her und war zu einer Zeit als USB gerade eingeführt würde (und die Dumme nuss glaubte das währe nur ne ABdeckung und dahinter würde sich ein USB-Stecker verbergen) aber das Ergebniss dürfte immernoch das gleiche Sein : Es gab nach etwa einer halben Sekunde nen lauten Schlag gefolgt von einer schwarzen Rauchwolke und mächtig Gestank .... Das einzige Teil von dem ganzen Rechner das dieses Manöver überlebt hat war die Soundkarte ..... MB+CPU+RAM+HDD+GraKa+DVD-Laufwerk .... alle Schrott , alle durchgebrannt .... warum die SoKa überlebt hat ? Sound war ausgeschaltet und netmal Lautsprecher angeschloßen + war auf dem Desktop ...... das könnte sie gerettet haben ... was kein Trost ist wenn absolut alles andere verschmort ist .
 
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Wenn du ein Netzteil, welches auf 115V fest eingestellt ist, mit 230V betreibst, dann wird das mit ziemlicher Sicherheit "knallen". Wenn du weißt, wie Trafos grundsätzlich arbeiten, weißt du auch warum. Ein Trafo ist ja nichts anderes, als Primär (Eingang) und Sekundär (Ausgang) Wicklungen um einen Eisenkern. Die Primärwicklung erzeugt via Induktion in der Sekundärwicklung die Sekundärspannung. Das dabei in der Primärwicklung erzeugte Magnetfeld ist abhängig von der Anzahl der Wicklungen auf der Primärseite, genauso wie die induzierte Sekundärspannung ebenfalls abhängig von der Anzahl der Sekundärwicklungen ist. Dazu spielt dann auch noch die Netzfrequenz eine Rolle.

Bei Trafos für 115V und 230V sind meist 2 Primärwicklungen vorhanden. Bei 115V Betrieb sind beide Primärwicklungen parallel geschaltet, bei 230V Betrieb in Reihe. Damit ist gwährleistet, das egal welche Eingangsspannung vorhanden ist, auf der Sekundärseite die erzeugte Sekundärspannung die Gleiche ist. Würde die Primärwicklung bei beiden Spannungen gleich sein, werden sekundärseitig 2 unterschiedlich hohe Spannungen erzeugt. Bei 230V an einer Primärwicklung für 115V ist die induzierte Sekundärspannung höher, bei 115V an einer 230V Primärwicklung kleiner.

Bei zu hoher Sekundärspannung geht bestenfalls nur dass Netzgerät hops. Meistens nimmt aber mehr Schaden durch die zu hohe Spannung. Moderne Netzteile sind heute meistens elektronisch geregelt und somit häufig in der Lage, die Primärspannung automatisch zu erkennen und somit mit den richtigen Einstellungen zu arbeiten. Mit den 115/230V Umschalter hat man damals einfach nur die Primärwicklungen der Netzspannung manuel angepaßt. Heute übernimmt das die Elektronik in den Netzgeräten.
 
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Wenn man sich ein wenig auskennt, wird man natürlich nicht mit diesem Schalter spielen, aber es mißfällt mir trotzdem, Geräte mit diesem Schalter zu haben, weil theoretisch ja irgendjemand es doch mal umschalten könnte, versehentlich oder absichtlich, unwissend dessen was dann passiert... :kotz:
Darum versucht ich nur Geräte zu kaufen, die eben keinen solchen Umschalter mehr haben und wie dieser Thread zeigt, ist meine Übervorsichtigkeit da gar nicht so unbegründet.
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Wenn man sich ein wenig auskennt, wird man natürlich nicht mit diesem Schalter spielen, aber es mißfällt mir trotzdem, Geräte mit diesem Schalter zu haben, weil theoretisch ja irgendjemand es doch mal umschalten könnte, versehentlich oder absichtlich, unwissend dessen was dann passiert...

Auch wenn das in unserer Zeit wenig populär ist aber jemand der sich ein neues Gerät/Maschine kauft ist verpflichtet, die Bedienungsanleitung des Gerätes zu lesen. Da steht (meist in fetten roten Buchstaben) drin dass der Schalter zwingend in der richtigen Position zu stehen hat und die falsche Position zum sofortigen Tod des Gerätes führt.

Keine Ahnung haben und/oder rumspielen und dadurch ein Gerät zerstören ist schlichtweg grob fahrlässiges Verhalten und zu 100% Schuld des Benutzers, nicht des Herstellers.
 
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Klar, ich selbst werd solch einen Fehler auch nicht machen.
Kann so ein Umschalter nicht einen Wackelkontakt bekommen und so für Probleme sorgen?
 
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Klar, ich selbst werd solch einen Fehler auch nicht machen.
Kann so ein Umschalter nicht einen Wackelkontakt bekommen und so für Probleme sorgen?

Kennst du denn Geräte, die einen 110/220 Volt Schalter haben?
Heute ist es üblich, dass die Netzteile die Eingangsspannung erkennen und entsprechend arbeiten. Da brauchst du nicht mehr umschalten.
Schau dir dein aktuelles Netzteil an -- hat es so einen Schalter?
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Meine aktuellen Geräte haben alle keinen solchen Schalter, aber die Studiomonitoren, die ich mir eventuell kaufen wollte (Adam A3X) haben noch solch einen Schalter, darum wollte ich halt erfahren, ob das auf ein veraltetes Netzteildesign schließen läßt und wie hoch das Risiko ist, wenn der doch mal umgeschaltet werden sollte, aus welchen Gründen auch immer.
Ich werd nun aber keine Geräte mehr kaufen, die noch solch einen Umschalter besitzen.

Bei den Netzteilen, die die Spannung automatisch erkennen, kann es da auch mal zu Fehlerkennungen und dadurch fatalen Schäden kommen?

Gehen wir mal zurück zu den PC-Netzteilen, meine bequiet-Netzteile haben ja allerlei Schutzschaltungen, würden die in solch einem Fall zumindest die PC-Hardware (abgesehen vom NT selbst) vor Beschädigung schützen können?
 
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wie hoch das Risiko ist, wenn der doch mal umgeschaltet werden sollte, aus welchen Gründen auch immer.

Nahezu Null. Diese Schalter sind in aller Regel absichtlich sehr schwergängig und nicht leicht erreichbar. Oft muss man da mit nem Schraubendreher in einer Vertiefung was rüberschieben. Unabsichtlich unmöglich.

Bei den Netzteilen, die die Spannung automatisch erkennen, kann es da auch mal zu Fehlerkennungen und dadurch fatalen Schäden kommen?
Nein. Die Steuerung ist einfach: Benutze 110V. Funktionierts? Ja (Spannung ok) --> dabei bleiben und PG-Signal senden, nein (Spannung zu niedrig) --> 230V benutzen.

meine bequiet-Netzteile haben ja allerlei Schutzschaltungen, würden die in solch einem Fall zumindest die PC-Hardware (abgesehen vom NT selbst) vor Beschädigung schützen können?
Nein.
Die OVP die vor zu hohen Spannungen schützt ist ein regelkreis der darauf reagiert wenn beispielsweise die +12V sich der 13V nähert und ab einem Grenzwert abschaltet bevor schlimmeres passiert (die hardware stirbt ja nicht sofort bei 13V). Wenn du aber ein 110V-NT an einem 230V-Netz betreibst sind die +12V wenns dumm läuft +25V. Da wird die OVP zwar genauso abschalten - ob sie das schnell genug macht bevor die 25V deine Hardware gekillt haben was in Millisekunden passiert ist eher Glückssache. Und ganz davon ab: Ein so falsch betriebenes netzteil wird hart sterben. Also mit durchgebrannten Innereien. Eine Schutzregelung kann zwar abschalten wenn Parameter außerhalb ihrer erlaubten Grenzen abdriften aber sie kann keine physikalischen Kurzschlüsse verhindern. Das ist wie von einer Motorschutzschaltung zu verlangen einen Motor zu schützen der gerade am abbrennen ist weil du Nitroglyzerin getankt hast. Die Schaltung kann gerne abschalten - bringt aber nix (mehr).
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Meine aktuellen Geräte haben alle keinen solchen Schalter, aber die Studiomonitoren, die ich mir eventuell kaufen wollte (Adam A3X) haben noch solch einen Schalter, darum wollte ich halt erfahren, ob das auf ein veraltetes Netzteildesign schließen läßt und wie hoch das Risiko ist, wenn der doch mal umgeschaltet werden sollte, aus welchen Gründen auch immer.
Ich werd nun aber keine Geräte mehr kaufen, die noch solch einen Umschalter besitzen.

Bei den Netzteilen, die die Spannung automatisch erkennen, kann es da auch mal zu Fehlerkennungen und dadurch fatalen Schäden kommen?

Gehen wir mal zurück zu den PC-Netzteilen, meine bequiet-Netzteile haben ja allerlei Schutzschaltungen, würden die in solch einem Fall zumindest die PC-Hardware (abgesehen vom NT selbst) vor Beschädigung schützen können?

Netzteile bzw. Trafos in der Massenfertigung (wie z.B. PC Netzteile) werden eigentlich fast immer für den globalen Markt produziert. In Europa beträgt die Netzspannung 220-240V/50Hz, in Nord und Südamerika sowie Asien110-120V/60Hz. Vor 20-25 Jahren, als die damaligen Netzteile und insbesondere die alten AT-Netzteile in der Regel diesen Schalter hatten, war das nicht anders als heute. Nur damals war die Elektronik noch nicht so weit wie heute, wo es eben die elektronisch geregelten Netzteile gibt. Ergo gab es damals diesen Umschalter 115/230V.

Und ja, rein theoretisch können diese Umschalter auch defekt gehen. Das ist ja einfach nur eine Mechanik, die die Brücken entsprechend gelegt hat. Aber in der Praxis hat man die Schalter ja gar nicht bewegt. Genauso kann die Regelelektronik der heutigen Netzteile natürlich das Zeitliche segnen. Die Elektronik ist den damaligen Umschaltern gegenüber sogar weit fehleranfälliger. Ob die heutigen Schutzschaltungen in solchen Fällen noch greifen, vermag ich nicht zu sagen. Das sind ja auch nur elektronische Schaltungen. Grundsätzlich ist es so, das die heutige Regelelektronik vieles einfacher macht. Die Kehrseite davon ist jedoch, das eben diese Elektronik viel fehleranfälliger ist und auch deutlich öfter einen Defekt erleidet. Nur mal als Beispiel die heutigen LED Leuchten und auch Leuchtstofflampen mit EVG (Elektronisches Vorschaltgerät). Diese Leuchten fallen weit häufiger aufgrund defekter Elektronik aus, als bei der damaligen konventionellen Technik.
 
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doch einige chinaböller nt mit passiv pfc haben zumteil noch so nen schalter
auch mir schon passiert beim case auspacken wo ein nt mit verbaut war ausversehen umgelegt den schalter nicht gemekrt aber beim stromstecker reinstecken habs dann gemerkt an der stichflamme was rauskamm und den knall und der pc laden wurde dunkel da sicherung raus geflogen ist naja aus Erfahrung wird man klug die pc innereien waren alle im eimer was klar war nach dem knall und rauch und feuer was aus dem nt kam war ein linkworld nt mit 200 watt
 
AW: 115V/230V-Umschalter bei Netzteilen, Selbstzerstörungsschalter?

Hey leute,

als stiller Leser, bedanke ich mich für die Kommentare. So habe ich wieder was dazu gelernt :ugly::D
 
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