Prinzipiell finde ich diese Art Kühler uninteressant, weil es ohne Lüfter mit höherer Verlustleistung nie sinnvoll funktioniert und Lüfter bei geringen Drehzahlen keine störenden Geräusche erzeugen. Wenn meine Lüfter mit 400U/min vor sich hin schleichen, dann muss ich verdammt nahe mit dem Ohr an die Lüfter gehen, um etwas wahr zu nehmen.
Ich arbeite gerade an einem Luftkühler, der mit einem oder mehreren Universaladaptern oben am Gehäuse angeschlossen werden kann, und seine Abwärme direkt nach außen pustet, ähnlich einem Radiator.
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Lieber Sören,
in Lüftern finden sich bis auf ganz wenige Ausnahmen keine
"Kuggellager", sondern einfache fettgefüllte Gleitlager, denen man Marketingnamen gibt, wie
- einfaches Gleitlager
- hydrodynamisches Gleitlager (FDB). (S-FDB), (HDB)
- magnetisch hydrodynamisches Gleitlager, (SSO), (SSO2)
- magnetisch barometrisches Lager
- ....
Das ist alles derselbe Schlunz, es ist ein druckloses nicht berührend abgedichtes Gleitlager mit Fettfüllung, was wegen der einen Rille hier, der leicht dreieckigen Form der Narbe da oder der minimalen Wirkung der Motormagnete irgendwelche Phantasienamen bekommt. In Netzteilen finden sich in der Tat eine Menge Kugellager, aber so gut wie nicht in Gehäuselüfter. Und wenn ich ganz ehrlich bin, sind Lüfter verdammt leise bis nicht zu hören, wenn sie geringe Drehzahlen haben.
Gleitlager sind alle Lager ohne einen rotierenden Körper zwischen den beiden sich bewegenden Komponenten. Es gibt Gleitlager und Wälzlager, fertig. Das gibt es trockenlaufende Gleitlager, typischerweise mit PA Narbe und Stahlwelle und es gibt hydrodynamische, wenn sich bedingt durch höhere Umlaufgeschwindigkeit oder umlaufende Verdrängung ein Öldruck aufbaut. Das sieht vom Druckprofil das so aus:
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Bild 1:
Druckaufbau im Gleitlager unter Rotation (Quelle: Wiki)
Bedingt durch das Lagerspiel bildet sich unter Last immer ein sich verengener Spalt, in dem sich durch Drehung dann relativ hohe Drücke bilden, merklich höhere als z.B. durch Ölpumpen in Fahrzeugen erzeugt werden. Ölpumpen bauen keinen Druck im Lager auf, sondern sorgen durch hohen Umlauf des Öles einzig für Abfuhr der Wärme in hochbelasteten Lagern.
Das sind übliche Geometrien in Gleitlagern, je nach Einsatzzweck. Es geht um Reibungsminimierung, besseren Rundlauf, Schwingungsverhalten etc. Egal, wie die Geometrie aussieht, es sind und bleiben Gleitlager, völlig egal ob man sie FBD, ZFH oder GBS Lager nennt. Das dient nur der Verwirrung und Beeindruckung der Käufer
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Bild 2:
übliche Lagergeometrien (Quelle: Wiki)
Ich finde es übrigens immer wieder süß, wenn Lüfterhersteller in ihr Lagerflächen Nuten einbringen und das dann hydrodynamisches Lager nennen. Jede Nute im Belastungsbereich verhindert gerade den Druckaufbau. Stell Dir beim ersten Bild oben recht vor, das im Bereich des höchsten Druckaufbaues bedingt durch aus Sicht des Öles beim Umlauf enger werdenden Spaltes eine breite und tiefe Nut ist. Das war es dann mit Druck, das Öl oder Fett fließt aus dem Spalt.
Einzig zur Aufnahme der axialen Kräfte, also Kräften in Richtung der Welle, sind magnetische Lager recht spannend. Das hat z.B. Noiseblocker in vielen Lagertypen. Aber dann wird die Einbaurichtung ganz schnell relevant, und ein Lüfter ist plötzlich empfinde auf Überkopfmontage oder das Gegenteil davon.
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