[Lesertest] Thermal Grizzly Aeronaut, Hydronaut & Kryonaut Wärmeleitpasten

Ion

Kokü-Junkie (m/w)
[Lesertest] Thermal Grizzly Aeronaut, Hydronaut & Kryonaut Wärmeleitpasten

Thermal Grizzly Aeronaut, Hydronaut & Kryonaut Wärmeleitpasten

Titel 2.jpg



Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Details + Lieferumfang
3. Testsystem
4. Testablauf

5. Kühlleistung Profil 1
6. Kühlleistung Profil 2
7. Auffälligkeiten + Besonderheiten
8. Fazit





1. Einleitung


Ich bedanke mich bei Caseking, der8auer und PCGH für die tolle Zusammenarbeit und die Bereitstellung des Testmusters.

Thermal Grizzly aus Hamburg ist eine neue deutsche Marke, die sich den Kampf gegen hohe Temperaturen und schlechten Wärmetransport auf die Fahnen geschrieben hat. Das Ziel ist die Versorgung der Overclocker-Szene mit leistungsfähigen Wärmeleitprodukten, die nach wie vor eine Schwachstelle darstellen - das Produktportfolio lässt sich aber genauso auch für die bessere und leisere Kühlung von Gaming-Rechnern, Workstations, Mini-PCs und viele andere Zwecke einsetzen. Neben höheren Taktraten ermöglichen bessere Wärmeleitprodukte eine leisere Kühlung sowie eine längere Lebensdauer der zu kühlenden Komponenten.

Insbesondere der8auer ist maßgeblich für die hohe Qualität der Wärmeleitpasten verantwortlich. Über 1 Jahr wurden hunderte verschiedene Substanzen von ihm getestet und gemischt, bis die finalen Pasten den Glanz eines Extrem-Übertakters widerspiegeln.
Um diesem Aufwand Würde zu tragen, verwende ich die Pasten auf einer 300W-Highend GPU, bekannt unter den Namen GK110 bzw. GTX 780Ti.


Zudem möchte ich hier noch einmal klarstellen, dass es sich um einen Testbericht ohne professionellen Anspruch handelt.
Der Test wurde von mir, mit gegebenen Mitteln, nach bestem Wissen und Gewissen erstellt.


2. Details + Lieferumfang

WLP 3.jpg

Alle drei Pasten kommen in einer praktischen wiederverschließbaren Verpackung, in der neben der Spritze zwei Applikatoren und eine kurze Anleitung in Deutsch enthalten ist.
Die Kandidaten kurz vorgestellt:



Thermal Grizzly Aeronaut

Die Aeronaut stellt das Einsteiger-Produkt von Thermal Grizzly dar. Obwohl der Anteil an Metalloxiden gegenüber den anderen beiden Pasten etwas geringer ist, bietet sie trotzdem eine gute Wärmeleitung. Der Hersteller betont hier ganz klar das gute Preis-Leistungsverhältnis und attestiert der Paste eine hohe Langzeitstabilität sowie Qualitäten als Wahl der "Alltagspaste". Sie richtet sich daher ganz klar an bescheidene Nutzer, die keine neuen Taktrekorde aufstellen, aber dennoch nicht auf Qualität verzichten möchten. Daher eignet sie sich auch gut als "erste" Wärmeleitpaste, um z. B. wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Eigenschaften


  • Menge: 3 ml / 7,8 g
  • Wärmeleitfähigkeit: 8,5 W/(m·K)
  • Dichte: 2,6 g/cm³
  • Viskosität: 110 - 160 Pa·s
  • Einsatztemperatur: -150 bis +200 °C
Mit dem Applikator lässt sich die Paste im Nu auf der CPU bzw. GPU verteilen und glatt streichen. Die Konsistenz ist angenehm flüssig, sie lässt sich vorzüglich verteilen.


Thermal Grizzly Hydronaut

Die Hydronaut, so lässt der Name bereits vermuten, ist speziell für Wasserkühlungssysteme entwickelt worden, was aber nicht bedeutet, dass man sie nicht auch im Bereich der Luftkühlung gewinnbringend einsetzen kann. Während die Aeronaut noch auf einer Silikonbasis fungiert, kommt die Hydronaut mit einer geringen Dichte sowie einer silikonfreien Trägerstruktur daher, um bei großflächigen Anwendungen niedrige Temperaturen erzielen zu können.

Eigenschaften


  • Menge: 3 ml / 7,8 g
  • Wärmeleitfähigkeit: 11,8 W/(m·K)
  • Dichte: 2,6 g/cm³
  • Viskosität: 140 - 190 Pa·s
  • Einsatztemperatur: -200 bis +350 °C
Beim Auftragen der Paste fallen sofort Unterschiede zur Aeronaut auf, die Hydronaut ist wesentlich zähflüssiger, lässt sich aber immer noch sehr gut mit dem Applikator verteilen.


Thermal Grizzly Kryonaut

Kryo - das ist das griechische Wort für "kalt". Die Kryonaut wurde speziell für den Tieftemperaturbereich entwicklert, dort wo alle Extreme Overclocker agieren. Hier werden ganz klar alle angesprochen die ihre Hardware gerne übertakten, denn die einzigartige Trägerstruktur der Kryonaut gleicht alle Unebenheiten zwischen Wärmeträger und Wärmeleiter optimal aus. Selbst bei 80°C stellen sich noch keine Austrocknungsprozesse ein. Das liegt an den enthaltenen Nano-Aluminium- und Zink-Oxid-Anteilen. Diese Wärmeleitpaste wurde für höchste Ansprüche gefertigt. Ob sie dem gerecht wird finden wir im Test heraus.

Eigenschaften


  • Menge: 1,5 ml / 5,55 g
  • Wärmeleitfähigkeit: 12,5 W/(m·K)
  • Dichte: 3,7 g/cm³
  • Viskosität: 120 - 170 Pa·s
  • Einsatztemperatur: -200 bis +350 °C
Die Kryonaut ist sehr zähflüssig, was am geringen Anteil am Bindemittel liegt. Dadurch wird eine hohe Leistung möglich, doch gänzlich ohne Erfahrung sollte man erstmal mit anderen Pasten üben (z. B. der Hydronaut), bevor man sich an die Kryonaut heranwagt.



Der Applikator im Detail
(Bilder anklicken zum Vergrößern)

WLP 7.jpg WLP 4.jpg WLP 5.jpg WLP 6.jpg

3. Testsystem

Folgendes Testsystem kommt zum Einsatz:

CPU | i5-4590 @ 3.7GHz
Mainboard | AsRock B85M-ITX
Arbeitsspeicher | Kingston Hyper X Fury 16GB DDR3 1600MHz
Netzteil | Coolermaster V550
Gehäuse | Fractal Design Node 304
Grafikkarte | Asus GTX 780Ti Matrix
Festplatte | Western Digital Red 2TB
SSD | Samsung SSD 830 128GB

Im Gehäuse befinden sich 3 Lüfter. 1x 140mm im Heck und 2x 92mm in der Front, welche stetig für Frischluft sorgen.
Das Kabelmanagment in einem ITX-Gehäuse ist schwierig, aber nicht unmöglich. Der Grafikkarte steht ein eigenes Luftgitter an der Seite des Gehäuses zur Verfügung.

4. Testablauf

WLP 1 - Kopie - Kopie.jpg

Alle Tests werden mit der verbauten Grafikkarte, einer Asus GTX 780Ti Matrix, stattfinden.
Die Karte wurde von mir entsprechend für den Test vorbereitet, indem ich ein spezielles Bios nutze das den Boost deaktiviert. Damit ist es mir möglich die Taktraten sowie die Spannung auf einen genauen Wert einzustellen.
Für den Test habe ich zwei Profile erstellt:

Profil 1
1107/3506MHz bei 1.037V
60% Lüfterdrehzahl

Profil 2
1200/3600MHz bei 1.2V
60% Lüfterdrehzahl

Profil 1 entspricht der besten Optimierung. Niedriger lässt sich die Spannung nicht regeln.
Das zweite Profil soll alle Übertakter ansprechen.
Die Karte wird dabei nicht vom Power- oder Temp. Limit behindert.

Die Lüfterdrehzahl ist ebenfalls fixiert. So lassen sich die Unterschiede der einzelnen Pasten genau messen.
Die Gehäuselüfter laufen auf 12V. Alle Tests finden bei 20°C Raumtemperatur statt.

Als Benchmark bzw. Spiel nutze ich Metal Gear Solid V The Phantom Pain.
In der Luftkommandozentrale, sprich dem Hubschrauber, wird eine (unerwartet) hohe Last erzeugt. Zudem bleibt die Szene ruhig und ist zu 100% nachstellbar.
Dort warte ich mindestens 30 Min. bzw. bis sich die Temperatur nicht mehr ändert und notiere mir dann den Wert.

Bench.jpg


5. Kühlleistung Profil 1

Profil 1.png

Mit dem optimierten Profil der Grafikkarte hat keine der getesteten Wärmeleitpasten ein Problem. Es wird schlichtweg nicht genug Hitze erzeugt um deutliche Unterschiede feststellen zu können.
Hier offenbart sich, dass hochwertige Wärmeleitpasten in einem optimierten System so gut wie keine Vorteile mehr bringen. Deutlich spannender wird es, wenn die Karte übertaktet wird!

6. Kühlleistung Profil 2

Profil 2.png

1200MHz bei 1.2V - das entspricht der Abwärme moderner High-End Grafikkarten. Jetzt fallen heftige Unterschiede zwischen den einzelnen Pasten auf.
Die Aeronaut ist offensichtlich überfordert, doch man sollte hier erwähnen das dies auch nicht das Einsatzgebiet der Paste ist.
Hydro- und Kryonaut können jetzt ihre Muskeln spielen lassen. Letztere überzeugt insbesondere und sorgt für satte 13°C kühlere Temperaturen auf der GPU, gegenüber der Aeronaut.
Solch große Unterschiede sind mir bei meiner bisherigen Laufbahn noch nicht untergekommen, das ist ohne Zweifel sehr beeindruckend!

7. Auffälligkeiten + Besonderheiten

Mir sind während des Tests keine negativen Aspekte aufgefallen. Alle drei Pasten haben für sich genommen Vor- und Nachteile. Die Aeronaut z. B. lässt sich sehr einfach auftragen, bietet dafür aber zu wenig Leistung für übertaktete CPU/GPU´s höherer Leistunsgsklassen.
Hydro- und Kryonaut bieten out-of-the-Box eine sehr hohe Leistung, lassen sich aber etwas schwerer auftragen. Positiv hervorzuheben ist der Applikator. Vorbei sind die Zeiten von Wärmeleitpasten beschmierten Kreditkarten :daumen: 8. Fazit

Thermal Grizzly´s "Erstlinge" überzeugen auf ganzer Linie und lassen die Konkurrenz im Regen stehen.
Sie alle lassen sich durch den Applikator leicht auftragen und bieten in allen Leistungsklassen eine überzeugende Leistung.
Die Sparfüchse unter uns werden mit der Aeronaut glücklich und müssen dabei nicht auf Qualität verzichten. Alle die auf eine Wasserkühlung setzen, können der Hydronaut vertrauen, obgleich sich diese auch im Bereich der Luftkühlung einsetzen lässt.
Die Kryronaut stellt schließlich die Speerspitze dar, welche mühelos alle anderen getesteten Pasten hinter sich lässt. Sie ist für alle sinnvoll die ihre Hardware bis auf´s Äußerste übertakten möchten.
Ein kurzer Extremtest mit der Kryonaut mit 1250/3600MHz bei 1.212V und noch höherer Drehzahl von 67% ergab eine Durchschnittstemperatur von ~70°C. Das schaffte bisher keine andere Paste (stabil).

Aeronaut
- Für Sparfüchse mit Anspruch
- Lässt sich sehr leicht auftragen
- Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

Hydronaut
- Optimal für Wasserkühlung
- Auch im Bereich Luftkühlung sehr stark
- Sinnvolle Mischung aus Zähigkeit und Leistung

Kryonaut

- Höchste Leistung für höchste Ansprüche
- Hält selbst 300W-Monster bei der Stange
- Hoher Preis


Vielen Dank für´s lesen :)
Lob und konstruktive Kritik sind erwünscht.

Ion

 
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Der Test ist somit online, viel Spaß beim lesen :pcghrockt:
 
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Die Werte liegen aber etwas zu extrem auseinander.
Ich hab auch die Kryonaut hier und verwende ansonsten immer die Noctua NT-H1. Habe beide schon unter nem EKWB Full Cover der Titan X@1430MHz und eines 5930k@4,5GHz (unter Supremacy Evo) gehabt und die maximalen Unterschiede lagen etwa bei 0,5-1°C, weshalb ich deine erreichten Werte hier nicht wirklich bestätigen kann.
Im Übrigen nutze ich inzwischen wieder die Noctua, da ich die Konsistenz der Kryonaut furchtbar finde. Die Gummidinger zum aufsetzen sind völlig unbrauchbar und auch mit härtere Spateln oder ähnlichem lässt sie sich nur mühselig verteilen. Man muss mit viel Druck und laaaaaangsamen Bewegungen streichen, ansonsten zieht man die gesamte Masse nur hin und her.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Paste nach einiger Zeit ihre Vorteile zu verlieren scheint. Hab inzwischen 3 mal bei GPU und CPU gegengetestet (also 3x Kryronaut, 3x Noctua NT-H1 auf GPU und CPU) aufgetragen. Zu Beginn liegt die Kryonaut knapp mit einem Grad besserer Leistung in Führung, aber nach etwa 5 Tagen liegen sie beinahe exakt gleich auf. Wird wohl an der Einwirkzeit bzw. des "Burn In´s" liegen. Entweder wird die Noctua danach besser oder die Kryonaut schlechter.

Andere Tests und Erfahrungen bestätigen eigentlich auch viel geringere Unterschiede, gerade zwischen der Gelid Extreme und der Kryonaut.
 
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Auch wenn hier gerade etwas Uneinigkeit über die Temperaturen besteht, ist es ein ausgepsrochen guter Test :daumen:
Kurz, aber nicht zu knapp aber auch nicht lang und langweilig
 
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Schöner Bericht und wirklich schöne Bilder, die haben ja richtig Stimmung :)

Wie würdest du denn das Auftragen mit dem Applikator bewerten? Vorteile gegenüber nem Spachtel oder der klassischen Kreditkartenlösung?
 
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Wie würdest du denn das Auftragen mit dem Applikator bewerten? Vorteile gegenüber nem Spachtel oder der klassischen Kreditkartenlösung?
Also ich finde die Dinger im Falle der Kryonaut als eher unbrauchbar. Der Gummi ist zu weich und die Paste zu zäh. Man trägt automatisch viel zu viel Paste auf.
Sie verteilt sich aber ganz ordentlich mit der X Methode über Anpressdruck. Bin ich aber nur für dreckige Schnelltests für zu haben, auf Dauer weiß ich lieber die gesamte Fläche richtig abgedeckt und da macht es dann nicht viel Spaß mit der Kryonaut zu arbeiten. Man bekommt es zwar, hin aber es braucht viel Geduld und das war es in meinen Augen nicht wert. Ich bastel aber auch ständig am System rum.
 
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Andere Tests und Erfahrungen bestätigen eigentlich auch viel geringere Unterschiede, gerade zwischen der Gelid Extreme und der Kryonaut.

Du kannst mir glauben, ich konnte es und wollte es auch erst nicht verstehen. Nicht das du es mir unterstellt hättest, aber bei den Werten zu tricksen, was hätte ich davon? ;)
Aber die Werte sind eindeutig. Ich habe mehrfach die Raumtemp. und alle Einstellungen überprüft, im Spiel habe ich die Kryonaut z. B. extra aufgeheizt und erst danach verglichen, weil ich nicht glauben wollte wie kühl sie die Karte hält.
Vielleicht liegt es einfach am Modell der Grafikkarte? :ka:


Schöner Bericht und wirklich schöne Bilder, die haben ja richtig Stimmung :)

Wie würdest du denn das Auftragen mit dem Applikator bewerten? Vorteile gegenüber nem Spachtel oder der klassischen Kreditkartenlösung?

Ja ich und meine Bilder :D
Manche habe ich über 50x gemacht, bis sie endlich so aussahen wie ich wollte. Und das alles mit einer "billigen" Handykamera :ugly:

Ich gehöre ja durchaus zu den Leuten die damals ihre WLP´s mit Pappe oder Kreditkarten glatt gestrichen haben, bis ich dann zum "Punkt in der Mitte" umgestiegen bin.
Bei der Aero- und Hydronaut geht das wunderbar mit dem Applikator, die Kryonaut ist dann sehr zähflüssig und es macht schon etwas Mühe das irgendwie glatt zu streichen.
100% zufrieden war ich dann am Ende noch nicht, aber durch den Druck vom Kühler war die Verteilung schließlich ok.
 
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Erstmal danke für den tollen Test.
Hab die Kryonaut ja auch schon hier liegen.
Mit welcher anderen Paste kann man denn die "Zähflüssigkeit" der Kryonaut vergleichen??

Hilft da vielleicht erwärmen, um sie streichfähiger zu bekommen??
 
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Das Bild unter Testablauf hat es mir echt angetan. So sexy waren Leiterbahnen noch nie! :D

Schöner Test. Mich wundert vor allem der enorme Unterschied zwischen Gelid Extreme und Kryonaut. Ich bin schon gespannt, wie die anderen Tests ausfallen.
 
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Thermal Grizzly Aeronaut

[/SIZE]Die Aeronaut stellt das Einsteiger-Produkt von Thermal Grizzly dar. Obwohl der Anteil an Metalloxiden gegenüber den anderen beiden Pasten etwas geringer ist, bietet sie trotzdem eine gute Wärmeleitung. Der Hersteller betont hier ganz klar das gute Preis-Leistungsverhältnis und attestiert der Paste eine hohe Langzeitstabilität sowie Qualitäten als Wahl der "Alltagspaste". Sie richtet sich daher ganz klar an bescheidene Nutzer, die keine neuen Taktrekorde aufstellen, aber dennoch nicht auf Qualität verzichten möchten. Daher eignet sie sich auch gut als "erste" Wärmeleitpaste, um z. B. wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Eigenschaften[/SIZE][/FONT][/FONT][/SIZE][/FONT]

  • Menge: 3 ml / 7,8 g
  • Wärmeleitfähigkeit: 8,5 W/(m·K)
  • Dichte: 2,6 g/cm³
  • Viskosität: 110 - 160 Pa·s
  • Einsatztemperatur: -150 bis +200 °C
Mit dem Applikator lässt sich die Paste im Nu auf der CPU bzw. GPU verteilen und glatt streichen. Die Konsistenz ist angenehm flüssig, sie lässt sich vorzüglich verteilen.


Thermal Grizzly Hydronaut

Die Hydronaut, so lässt der Name bereits vermuten, ist speziell für Wasserkühlungssysteme entwickelt worden, was aber nicht bedeutet, dass man sie nicht auch im Bereich der Luftkühlung gewinnbringend einsetzen kann. Während die Aeronaut noch auf einer Silikonbasis fungiert, kommt die Hydronaut mit einer geringeren Dichte sowie einer silikonfreien Trägerstruktur daher, um bei großflächigen Anwendungen niedrige Temperaturen erzielen zu können.

Eigenschaften


  • Menge: 3 ml / 7,8 g
  • Wärmeleitfähigkeit: 11,8 W/(m·K)
  • Dichte: 2,6 g/cm³
  • Viskosität: 140 - 190 Pa·s
  • Einsatztemperatur: -200 bis +350 °C
Beim Auftragen der Paste fallen sofort Unterschiede zur Aeronaut auf, die Hydronaut ist wesentlich zähflüssiger, lässt sich aber immer noch sehr gut mit dem Applikator verteilen.

Was mir aufgefallen ist, die Pasten haben eine gleiche/ähnliche Dichte, da sie ja die gleiche Masse und das gleiche Volumen haben.
du hast aber geschrieben, dass die Hydronaut, eine geringere Dichte hat :ka:
Ich finde deinen Test :daumen:, du hast auf jeden Fall schon mal gut vorgelegt, dann muss ich meinen Test nochmal überarbeiten :lol:
 
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Was ein kleiner Schreibfehler alles bewirken kann.
Da sollte nicht "geringeren" sondern "geringen" stehen :P
Danke für deine Worte.

Was deinen Test angeht:
Der muss ja spätestens am 25.10. online gehen. Bin schon gespannt was die anderen so fabrizieren :)
 
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Die Werte liegen aber etwas zu extrem auseinander.
Ich hab auch die Kryonaut hier und verwende ansonsten immer die Noctua NT-H1. Habe beide schon unter nem EKWB Full Cover der Titan X@1430MHz und eines 5930k@4,5GHz (unter Supremacy Evo) gehabt und die maximalen Unterschiede lagen etwa bei 0,5-1°C, weshalb ich deine erreichten Werte hier nicht wirklich bestätigen kann.
Im Übrigen nutze ich inzwischen wieder die Noctua, da ich die Konsistenz der Kryonaut furchtbar finde. Die Gummidinger zum aufsetzen sind völlig unbrauchbar und auch mit härtere Spateln oder ähnlichem lässt sie sich nur mühselig verteilen. Man muss mit viel Druck und laaaaaangsamen Bewegungen streichen, ansonsten zieht man die gesamte Masse nur hin und her.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Paste nach einiger Zeit ihre Vorteile zu verlieren scheint. Hab inzwischen 3 mal bei GPU und CPU gegengetestet (also 3x Kryronaut, 3x Noctua NT-H1 auf GPU und CPU) aufgetragen. Zu Beginn liegt die Kryonaut knapp mit einem Grad besserer Leistung in Führung, aber nach etwa 5 Tagen liegen sie beinahe exakt gleich auf. Wird wohl an der Einwirkzeit bzw. des "Burn In´s" liegen. Entweder wird die Noctua danach besser oder die Kryonaut schlechter.

Andere Tests und Erfahrungen bestätigen eigentlich auch viel geringere Unterschiede, gerade zwischen der Gelid Extreme und der Kryonaut.

Ich kann Temperaturunterschiede von 4-5Kelvin defintiv bestätigen. Indem ich mich einfach selbst zitiere:
Hier ist das Ergebnis meine kleinen Vergleiches zwischen der:
Gelid GC Extreme und der Thermal Grizzly (Kryonaut)

Getestet wurde in meinem geschlossenen Privatsystem:
Gehäuse: Fractal Design Define R4 mit 2 Frontlüftern @ 7V und einem BeQuiet SW2 im Heck @ 7V
CPU: i5-3570k @ 5,00GHz bei 1,376V
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Brocken 2

Test: Prime95 - 27.9 im "Blend" Test
Warum diesen Test?
Weil das Ziel dieses Vergleiches der maximale Temperaturunterschied war, diesen erreiche ich bei einer Temperatur die möglichst hoch ist, aber ohne Gefahr ins Throttling zu kommen. Ich habe einige Tests gemacht und diese Konstellation war dann für mich am besten geeignet.
Gewertet habe ich die Temperaturen nach 15min Laufzeit, ab da kamen dann keine Veränderungen mehr zustande.

Gelid GC Extreme:
Kerntemperatur in °C (1 bis 4):74-82-85-81
gemittelt: 80,5

Thermal Grizzly:
Kerntemperatur in °C (1 bis 4): 71-77-81-75
gemittelt:76

Fazit:
Ein Temperaturunterschied von circa 4K

Zusätzlich habe ich bei meiner HD 7950 mit 1100MHz @ 1,06V ebenfalls den Vergleich zwischen Kryonaut und GC-Extreme gezogen und dort waren die Temperaturunterschiede in Unginge Heaven bei den VRMs sogar 5K Gewinn für die Kryonaut (82°C zu 77°C) - die Chiptemperatur hatte sich glaube um 4K gebessert.


Achja - Schönes Review ;)
 
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Achja - Schönes Review ;)

Mal so nebenbei erwähnt, was? :D
Danke ;)

Ich sage mal, wenn du mit der "ollen" 7950 bei 1.06V schon solche Unterschiede messen konntest, dann sind meine Werte doch gar nicht so verkehrt.
Die Kryonaut scheint ihre Stärken erst bei genügend Abwärme ausspielen zu können, was man ja auch schön am ersten Profil sehen kann.

Ich kann ja derweil mal der8auer anschreiben, was dieses "Phänomen" angeht. ;)
 
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Was genau ist für dich hier ein Phänomen?

Je höher die vorhandene Energie desto stärker ist der Einfluss der Wärme(also Energie-)leitfähigkeit. Eigentlich nur logisch.

Man sollte die Unterschiede zwischen deinen 7K und meinen 5K Differenz jetzt nicht zu sehr dramatisieren. Wir müssen bedenken das jeder dabei eine Unterschiedliche Burn-In Zeit genutzt hat und zusätzlich jeder mit unterschiedlichen Oberflächen gearbeitet hat. Jeder Kühler (und IHS) hat eine gewisse Rauheit und dementsprechende Lufteinschlüsse die den Wärmeübergang stören.

Seien wir doch froh über ein tolles Review dem ja noch andere folgen werden und ein deutlicher Leistungssprung zur alten Referenz Gelid-GC-Extreme ist ja bisher überall nachweisbar :daumen:
 
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Ich möchte mir demnächst ein neues System zusammen bauen, es ist mein erstes eigen gebautes System, ist dort für mich die Kyronaut empfehlenswert mit einer AIO Wakü ?
 
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Empfehlenswert ist sie als Referenz sowieso.
Ob der Preis für deine Anforderungen akzeptabel ist hängt von dir ab.
Wenn du noch wlp hast bzw welche mitgeliefert wird kannst du auch erstmal diese nutzen, nach bessern kannst du auch später noch wenn es dir nicht ausreicht.
 
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Der Preis ist doch völlig i.o. Mit 7,50€ bei mf oder gucke ich mir das falsche Produkt ab ?
 
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Ich dachte eher das sie aufgrund des aplikators für Anfänger sogar gut geeignet ist ;)
 
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Klar, damit geht es einfacher, das heißt aber nicht das es einfach ist ;-)
 
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