Lesertest: MSI-Bundle MPG X570 Gaming Edge Wifi + Radeon RX 5700 XT Gaming X + Ryzen 3600x

AnKa89

Kabelverknoter(in)
:pcghrockt:Lesertest des von MSI bereitgestellten AMD Bundles: :pcghrockt:
• MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi:
• MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X
• AMD Ryzen 5 3600x


Ich möchte mich ganz herzlich bei MSI und der PCGH (hier insbesondere Stephan) bedanken, die es mir ermöglicht haben, das MSI Bundle im Rahmen eines Lesertesters zu bewerten.
Es gab enorm viele Bewerbungen für diesen Test und die Auswahl war sicherlich zeitintensiv und schwierig. Umso glücklicher und vor allem dankbarer bin ich, eine der Auserwählten zu sein. Vielen vielen Dank!
Gleichzeitig hatte ich natürlich auch einen heiden Respekt vor der Arbeit, die dieser Testbericht mit sich brachte und kann nur hoffen, dass mein Testbericht verständlich und auch hilfreich ausgefallen ist.

Ich habe im Vorfeld hin und her überlegt, wie man den Testbericht eines solchen Bundles angehen sollte. Entweder man splittet den Bericht in zwei völlig separate Teile (obwohl es sich um ein Bundle handelt), oder muss sich an einem thematischen Gerüst orientieren und beide Themen zusammenführen. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil ich im „Leistungstestbereich“ mehrere verschiedene Systeme und das Zusammenspiel der Komponenten im Auge haben wollte. Resultat ist ein ziemlich langer, textlastiger Bericht geworden. Ich hoffe er trifft trotzdem euren Geschmack und verbindet alle aufgenommen Pfäden und Detailbetrachtungen in meiner Zusammenfassung.
Um den Bericht nicht noch weiter in die Länge zu ziehen, habe ich bereits einige (zumindest mir) weniger wichtige Teile gestrichen (u.A. detaillierte SSD & WIFI Übertragunsgraten) um nicht den Fokus zu verlieren. Ich habe aber alle lobenswerten sowie problematischen Feststellungen im Bericht belassen und so bin ich froher Hoffnung, dass ihr einen halbwegs ausführlichen Überblick über das MSI / AMD Bundle erhaltet.

Viel komplizierte war für mich allerdings die Erstellung dieses Threads hier. Es rächt sich massiv zwar PCGH-Print Leserin und passive Konsumentin von pcgh.de zu sein, denn Vorerfahrung mit dem Forum hatte ich keine. Ich habe mit dem Editor gekämpft, ich habe mit der Bildergalerie gekämpft und ich habe mit dem Anhang gekämpft. Wie ihr sehen könnt nicht sonderlich erfolgreich. Ich hoffe es reicht trotzdem euren Ansprüchen, ansonsten habt bitte ein wenig Nachsehen.

Aufgrund der Länge des Testberichts und der Limitierung für den Anhang von Bildern, habe ich den Bericht in zwei Teile gesplittet. Teil 2 findet ihr somit im ersten Kommentar.
Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen und bin gespannt über euer Feedback.

Teil1: Allgemeines:
1. AMD Bundle, erste Einschätzung:
2. Lieferung und unboxing:
  • 2.1 Optische und haptische Bewertung der Komponenten:
  • 2.1.1 Mainboard:MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi
  • 2.1.2 Prozessor: AMD Ryzen 5 3600x
  • 2.1.3 Grafikkarte: MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X
3. Einbau und Inbetriebnahme:
  • 3.1 Inbetriebnahme und Einrichtung:
  • 3.2 Software & support MSI-Homepage:
  • 3.3 Software-Tools + Bios:
  • 3.3.1 Bios:
  • 3.3.2 MSI Dragon Center:
  • 3.3.3 Realtek Audio Control und NAHMIC:
4. Detailbetrachtungen der Komponenten:
  • 4.1 Mainboard: MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi
  • 4.2 Grafikkarte: MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X

Teil 2: Leistungstests:
5. Darstellung der Testsysteme:
6. CPU & GPU Benchmark-Tools:
  • 6.1 CPU-Z:
  • 6.2 Cinebench R20:
  • 6.3 Geekbench-CPU:
  • 6.4 Geekbench-GPU: MSI RX5700XT Gaming X
  • 6.5 3D Mark Basic „TimeSpy“ mit 5700 XT Gaming X:
7. Anwendungsbenchmarks:
  • 7.1 PRISM (Version 3.3 (outdated))
  • 7.1.1 Video „Fireplace – Länge: 59Minuten FullHD 30fps“
  • 7.1.2PRISM: Konvertierung Video „LA from above“
  • 7.2 Handbrake Video „LA from above“ (AMD VCE H.264)
  • 7.3 " 7-ZIP" interner & eigener Bench:
8. Spiele Benchmarks:
  • 8.1 Testaufbau:
  • 8.2 Jedi Fallen Order:
  • 8.3 FarCry5:
  • 8.4 Formel1 2018:
  • 8.5 Age of Empires 2 DE + UHD DLC:
9. Weitere Leistungstests:
  • 9.1 PCI-Express 4.0 vs 3.0 Erläuterungen
  • 9.2 x16 vs. x4 Erläuterungen
  • 9.3 DDR4 3200Mhz vs 2400Mhz Erläuterungen
  • 9.4 FarCry5:
  • 9.5 Age of Empires 2 DE:
  • 9.6 Red Dead Redemption 2:
  • 9.7 Formel1 2018:
  • 9.8 3D Mark PCIe 4.0 bandwidth benchmark:
  • 9.9 FPS vs frametimes:
10. Leistungs-Fazit:
11. Stromverbrauch:
12. Soundqualität:
13. Persönliche Bewertung der einzelnen Komponenten:
  • 13.1 AMD 3600X
  • 13.2 MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi Fazit:
  • 13.3 MSI RX 5700XT Gaming X:


1. AMD Bundle, erste Einschätzung:
Das Bundle scheint an sich homogen abgestimmt. Wir haben zunächst als Basis ein modernes X570 Mainboard und damit den derzeitig einzigen Unterbau mit vollständiger PCI-Express 4.0 Unterstützung.
Die X570 Boards sind allgemein eine durchaus kostspielige Angelegenheit, bieten jedoch auch einiges an Ausstattung. Das hier vorliegende MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi ist dabei mit einem derzeitigen Verkaufspreis von ca. 190 Euro sogar noch verhältnismäßig günstig und gehört eher zu den X570 Einstiegsplatinen, wenn man es denn so nennen mag. Viel Luft nach unten ist jedenfalls nicht, nur einige wenige Boards sind aktuell noch günstiger und diese X570 Boards sind deutlich abgespeckter, wie etwa das Biostar MATX 570GT. MSI selbst hat noch weitere Mainboards in der 200€ range etwa das MSI X570-A Pro und MSI MPG X570 Gaming Plus, welche sich jedoch in kleineren Features unterscheiden.
Rein von den Spezifikationen her betrachtet ist das hier vorliegende Board ein guter Kompromiss aus Preis und Ausstattung und führt die Spezifikationsliste bei den Boards bis 200Euro an. Hat MSI also irgendwo versteckt gespart oder erwartet uns hier ein x570 Preis-Leistungs-Mainboard-Schnäppchen?
Als Antrieb ist dem Bundle der AMD Ryzen 3600x beigelegt. Hier handelt es sich (bis vor Kurzem) um den Einstiegsprozessor der Ryzen 3000er Generation und bildet nun das 6core Segment im AMD Portfolio. Die hier vorliegende X Variante ist geringfügig höher getaktet als der Standard 3600 und wird mit einem leistungsstärkeren Boxed Lüfter ausgeliefert. Der Ryzen 3600 ist mittlerweile wohlbekannt ein Preis-Leistungs-Knüller, ob die 200Mhz und der bessere Kühler des 3600x den Aufpreis wirklich in einen Mehrwert ummünzen, sei dahingestellt.
Highlight des Bundle ist aber tatsächlich die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X. Die Karte wird derzeit für um die 430 Euro verkauft (Juni 2020) und gehört zu AMDs schlagfertigster Grafikkartenriege. Die hier vorliegende Karte entstammt der Gaming X Serie von MSI und stellt MSIs TOP Produkt dar, kostet aber auch rund 50Euro mehr als andere 5700XT Modelle. Wird die MSI Radeon RX 5700XT Gaming X ihrem Aufpreis gerecht?


2. Lieferung und unboxing:
Ich erhalte am 10.05.2020 kurz nach Mittagnacht die Nachricht von Stephan, dass ich für den Lesertest ausgewählt wurde und bestätige natürlich sofort meine Personaldaten.
MSI stellte mir das Bundle dann per Transportunternehmen am 20.05.2020 zu.
1_unboxing.jpg
Das Bundle kommt in den jeweiligen Original Kartons an.

Lieferumfang MSI MPG X570 gaming edge WIFI:
• 1x Mainboard
• 2x WLAN-Antennen
• .m2-Schräubchen
• Treiber DVD
• Papier-Handbuch
• Ein MSI Logo Aufkleber
• Kurzanleitung
• SATA- und RGB Kabel
• Aufkleber für Kabelbeschriftungen
4_unboxingCPU.jpg

Lieferumfang AMD Ryzen 3600x:
• 1x 3600x-CPU + 1x Aufkleber
• 1x Kühler mit vorbereiteter Wärmeleitpaste
3_unboxingCPU.jpg

Lieferumfang MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X:
1. 1x Grafikkarte
2. 1x Begleitheft
3. 1x MSI Installations-Broschüre
2_unboxing.jpg


2.1 Optische und haptische Bewertung der Komponenten:
2.1.1 Mainboard:
Das Mainboard finde ich kurz und einfach sehr schick, ein dunkelgrauer Grundton ist mit einigen helleren Akzenten kombiniert. Der Look ist aufgeräumt und eher nüchtern elegant. Auffällig ist die große Sektion der IO Blende, hier wird vermutlich der Bereich zur Kühlung mitgenutzt.
Des Weiteren ist der erste M.2 Slot unter einem ausladenden Heatspreader versteckt der bis hinunter zum Chipsatzkühler reicht. Ein Ausbau wird damit auf den ersten Blick nur möglich, wenn auch die Grafikkarte ausgebaut wird.
5a_Mainboard.jpg
Unverkennbar ist natürlich auch der aktive Chipsatzkühler selbst. Da dieser fast am unteren Ende des Mainboards sitzt, dürfte er selbst durch Tripleslot Grafikkarten nicht verdeckt werden.
Der x16 Slot ist verstärkt, um auch schwere Grafikkarten zu sichern. Nicht das beim nächsten Umzug der ganze Slot abreißt. Der zweite x16 Slot hat diese Verstärkung nicht. Etwas merkwürdig, wenn man in Betracht zieht, dass das Board explizit mit Crossfire-support vermarktet wird. Aber gut, irgendwo müssen Budgetentscheidungen getroffen werden.

Einziges echtes Farbspiel bringen die goldfarbenen Kondensatoren rund um den Audiochip auf das Board. Auf dem Mainboard erkennt man die klare Trennung der Audio-Sektion. Elektrisch dürfte der Audiobereich damit bestmöglich entkoppelt sein um Störgeräusche zu unterbinden. Damit dürfte man zwar weiterhin den externen Karten kaum Paroli bieten können, ich bin aber gespannt wie die Soundqualität ausfällt.
5b_Mainboard.jpg
Löblich: Es wird eine feste I/O Blende verbaut. Auch wenn es sich dabei nur um einen Centartikel handelt, freue ich mich immer wieder über diese Kleinigkeit, da sie lästige Fummeleien beim Einbau erspart. Die I/O Blende verfügt von links nach rechts gesehen über folgende Anschlüsse:
1x BIOS flash button, 1x PS-2 Anschluss für Maus/Tastatur, 2x USB 2.0 Ports, Wlan Modul MIT 433 Mbps (nicht mehr ganz up to date aber ok), 4x USB 3.2 erster Generation (eigentlich blau eingefärbt, hier nicht), 1x HDMI Anschluss für APUS, 2x USB 3.2 zweiter Generation, davon 1x Typ C (rot), 1x Gigabit LAN, 7.1 Audio Anschlüsse des ALC1220 Chips.
P5241777_cut.jpg
Die Rückseite verfügt über KEINE Backplate, dafür aber über eine LED-Leiste am Rand
Alles in Allem ein wirklich optisch und haptisches ansprechendes Board.
Weitere Detailbetrachtungen des Mainboards siehe Punkt: 4.

2.1.2 Prozessor:
Da gibt es nicht viel zu berichten. Immerhin ist der Boxed Kühler ganz ansehnlich. Ich bin tatsächlich gespannt, was dieser Prozessor und der größere Boxed-Lüfter zu leisten im Stande sind.
6a_Mainboard.jpg

2.1.3 Grafikkarte:
Erste spontane Eingebung: „Stramme Erscheinung“. Die Karte ist nämlich wirklich sehr wuchtig und durch die fast 3 Slots umfassende „Dicke“ der Karte wirkt sie entsprechend gedrungen. Die Karte liegt schwer in der Hand, es sind rund1,4kg. Optisch ist die Karte mit einem eleganten und zeitlosen, fast schon nüchternen Design versehen. Dunkelgrau wird mit kleinen roten Blenden an den beiden Lüfterumrandungen gepaart. Erwähnenswert ist die Backplate, die die Rückseite komplett abdeckt.
GPU_B.jpg
Obwohl man aufgrund des „gebrushten“ Looks zunächst davon ausgeht, irgendein metallisches Element vor sich zu haben, ist die Abdeckung der Karte nur Kunststoff, immerhin hochwertig aussehender Kunststoff.
An der Oberseite der Karte lassen sich die RGB Beleuchtungselemente erahnen.
Kurzum: Optisch sehr elegant und ansprechende Grafikkarte, die mir genauso wie das Mainboard aufgrund der Schlichtheit sehr gut gefällt. Da beide „Gaming“ im Namen tragen, habe ich das so gar nicht erwartet, sondern eher ein exzentrischer wirkendes Äußeres.



3. Einbaudokumentation:

Es ist „tool time“. Ich bemerke amüsiert, dass ich noch nie einen AMD boxed Lüfter verbaut habe, stelle aber fest, das AMD hier wirklich ein kinderleichtes System verwendet.
Überraschungen gibt es derweil nicht, der Haupt-m.2 Slot ist bei installiertem Heatspreader nur erreichbar, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist. Alternativ könnte man auf den Einsatz der Platte natürlich verzichten, aber hier wäre u.U, zu bedenken, dass auch Wärme des Chipsatz in die Platte fließt. Die Wechselwirkungen müsste man gezielt durch Messungen nachverfolgen.
m.2_A.jpg
Generell finde ich allerdings problematisch, dass die Entriegelungsklammern der PCI-E Slots so verdammt fitzelig sind. Jetzt hat die hier vorliegende Grafikkarte auch noch eine Backplate und selbst mit meinen kleinen Händen komme ich an den Hebel zum Entriegeln nur schwerlich ran. Auf dem X99 Board ist es noch wesentlich dramatischer (linkes Bild), auf den AM4 Boards ist mehr Platz zwischen CPU-Kühler und Grafikkarte. Trotzdem ist die Klammer schwer zu erreichen.
8a_x16slotmarker.jpg
Links im Bild das X99Board, den Riegel kann man nicht fokussieren in der restlichen kleinen Lücke, bei den AM4 Boards ist generell mehr Platz.
Für ein frisches Testsystem wird eine Samsung m.2 970 Evo, nebst 16GB DDR4 3200 verbaut.

3.1 Inbetriebnahme und Einrichtung:
Das erste Einschalten ist sowohl von Vorfreude als auch Furcht durchmischt. Es geht jedoch alles gut und der PC bootet planmäßig.
Ich installiere Windows 10Pro von einem Sandisk Extreme 16GB Stick. Es vergehen nur 4:04 Minuten und der Windows Ersteinrichtungscreen begrüßt mich. WTF?? Ging das immer schon so schnell? Nach den Windows-Einrichtungseinstellungen ist die komplette Installation nach 5Minuten und 40Sekunden abgeschlossen.
Ich habe dann das Bios des Mainboard geupdatet. Version v19 enthielt das AMD AGESA ComboAm4PI 1.0.0.5 update.
Das System läuft ohne Probleme, die weitere Softwareinstallation kann damit beginnen:

3.2 Software und Support MSI-Homepage:

Nachfolgend eine Auflistung der jeweiligen Supportwebseiten:
• Mainboard X570 Gaming Edge Wifi:
Support fuer MPG X570 GAMING EDGE WIFI | Motherboard - The world leader in motherboard design | MSI Deutschland
Zu finden sind neben den Treibern, auch Firmwareupdates und Tools.
• Grafikkarte: Radeon-RX-5700-XT-GAMING-X:
Support For Radeon RX 5700 XT GAMING X | Graphics card - The world leader in display performance | MSI Global
Zu finden sind neben den Treibern auch die Tools MSI Dragon Center, MSI Live Update 6 und der MSI Afterburner.
• Ryzen 3600X:
https://www.amd.com/de/support/cpu/...-ryzen-5-desktop-processors/amd-ryzen-5-3600x
Neben AMD Kontaktdaten für den Support findet sich hier auch jeweils die aktuellste Version des AMD Ryzen Master Tool, aktuell in der Version 2.2


3.3 Software-Tools und Bios:
3.3.1 Bios:
Das MSI Bios ist sehr übersichtlich gestaltet, sowohl in der Basisansicht (EZ Modus), als auch im erweiterten Detailmodus (Advanced mode). Ich möchte hier nicht jegliche Menüpunkte im Detail ansprechen, möchte aber zumindest auf ein paar Detailpunkte näher eingehen.
Nachfolgend im Spoiler die dröge Auflistung der Optionen:
Im EZ Mode finden wir die Kategorien:
  • CPU: CPU Infos inklusive Kernspannung
  • Memory: RAM Infos inklusive Takt und Spannung
  • Storage: Massenspeicherinfos + HotPlug
  • Fan-Info: Regelungsmenü für alle Lüfteranschlüsse
  • Help: Kleine Erklärungen für verschiedene Optionen
  • M-Flash: Zum updaten des BIOS
  • Favorites: Schnellzugriffsmöglichkeit auf eigene Profile
  • Hardware Monitor: Sammelstelle für die Anzeige von Drehzahl, Temperatur und Spannungswerten.
  • LAN-Option ROM: Booten per Netzwerk
  • ERP Ready: Stromspareinstellungen für IDLE
  • LED Control: Deaktivierung der LEDs des Mainboards
  • CSM/UEFI: Kompatibilitätsoptionen für ältere OS
  • AHCI/Raid: Ändert den Betriebsmodus des SATA-Controllers
  • RGB Light Control: Aktivierung / Deaktivierung der RGB Beleuchtung (KEINE Konfiguration)

Im erweiterten Modus erhält man noch zusätzlich
  • OC-Profile: Speicherung von Profilen
  • Board-Explorer: Nützliche grafische Darstellung des Mainboards
  • OC: Selbsterklärend die Ecke der Overclocker und Tuner
  • Settings: umfassendes Konfigurations- und Info-Menü für verbaute Hardware
Linkes Bild: der schlichte „EZ Modus“, rechts der „Advanced mode“
9c_Bios1.jpg

Fan-Info & hardware-Monitor:
Ich mag meine PCs gerne luftig und trotzdem leise, ergo bin ich auf gute Lüfter aber auch eine gute Lüfterregelung angewiesen. Neben der grundsätzlichen Auswahl zwischen PWM und statischem DC, kann man im PWM-Modus unter verschiedenen Presets wählen, oder seine Lüfterkurve völlig frei konfigurieren. Ich richte mir eigene konservative Lüfterkurven ein und darf für jeden Lüfter frei wählen, welche Temperaturquelle (CPU, Chipsatz, System, m.2) ich als Basis nutzen möchte. Das gefällt mir sehr gut und ist einfach zu bedienen.
Bios_Fans.jpg
Man kann die Drehzahl und die Lüfterkurve zwar auch unter Windows einstellen (Dragon Center) aber nur im Bios ist die Wahl der Temperaturquelle möglich!

Als nettes Feature empfinde ich den interaktiven „Board Explorer“. Hier kann man sich über alle Komponenten des Mainboards informieren lassen. Sobald man Elemente mit der Maus erreicht, wird im unteren Bereich eine Beschreibung eingeblendet, bei Datenträgern sogar der jeweilige Name am ausgewählten Port. (Siehe nachfolgendes Foto)
9c_Bios2.jpg
Ganz kurz streifen möchte ich auch im erweiterten Menü, den Reiter Settings, unter dem sich eine schier unermessliche Fülle an Einstellungsparametern verbirgt.
Hier lassen sich u.A. auch die PCI-E Slots auf eine frühere PCI-E-Generation beschränken, was uns später noch interessante Einblicke gewähren wird.
OC: Eine Darstellung des OC Menüs würde allein gesehen alle Kapazitäten eines Berichts sprengen. Hier lassen sich u.A. auch die DDR4 Timings ändern.
Bios_DDR.jpg
Fazit: Das Bios ist sehr gut zu bedienen und ziemlich übersichtlich gestaltet. Ich bin erfreut über die sehr flüssige Darstellung des Mauszeigers und den Wechsel der Fensterinhalte, aber auch dem immensen Funktionsumfang.
Hier sei aber auch auf das "MSI UEFI special" in der PCGH Print 03/2020 ab Seite 56 verwiesen.


3.3.2 MSI Dragon Center:
Das MSI Dragon Center war mir bis dato ehrlicherweise nahezu unbekannt. Am besten lässt es sich vermutlich als Systemoptimierungstool beschreiben.
Das Center bündelt damit eine ganze Reihe von Funktionen und ist zumindest nach einiger Einarbeitungszeit halbwegs übersichtlich und gut zu bedienen.
Nachfolgend einige der Funktionen im Überblick:
Dragon1.jpg
Gaming Mode: Hier lassen sich Spieleprofile anlegen, die mit bestimmten Leistungsparametern gestartet werden können.
User Scenario: Der etwas kryptische Name verbirgt Presets für Leistungsprofile / Tuning. Hier liegt versteckt unter dem Profil „Customize“ auch die Zugriffsmöglichkeit auf Lüftereinstellungen. Fraglich ist, warum hier kein eigenständiger Hauptmenüpunkt geschaffen wurde. Über das Lüftermenü kann man zum Beispiel auch auf die Drehzahl des Chipsatz-Lüfters Einfluss nehmen. Im Preset „Silence Mode“ habe ich zu keinem Zeitpunkt Probleme mit zu hohen Temperaturen gehabt und den Lüfter NIE aus dem System herausgehört!
Dragon2Chipset.jpg
Monitoring-Tool: Hier kann man sich nach Belieben Leistungswerte des Systems anzeigen lassen. Ich habe mich für die CPU und GPU Leistungsdaten, als auch den verschiedenen Systemtemperaturen entschieden. Man kann ein Monitor-Fenster aus dem Hauptfenster abdocken und frei positionieren. TOP! Das gefällt mir sehr gut!
Dragon2Monitor.jpg
True-Color: Einstellungsmöglichkeit der Darstellungsfarbgebung.
Mystic Light: Hier kann man die RGB-Einstellungen komfortabel konfigurieren. Nun bin ich kein Fan von Farbspielen, auch wenn mein Coolermaster über ein Sichtfenster an der Oberseite verfügt. Ich wähle mal ein stylisches „Gold-gelb“. Erstaunt bin ich weniger über die, zugegebenermaßen, dezent schöne Beleuchtung der LEDs selbst, sondern dass sich Lichtspiegelungen auf dem Chipsatzkühler fangen. Da hat entweder die Designabteilung echt gute Arbeit geleistet oder mördermäßiges Glück gehabt, dass die Oberfläche das Licht in verschiedene Winkel abstrahlt / reflektiert.
Dragon7Mystic.jpg
Live Update: Der Menüpunkt bietet eine Updatefunktion aller MSI-Softwarebestandteile
System Info: Der Menüname ist Programm, hier werden Systeminformationen eingeblendet.
Microsoft APP: Link zum Windows Store
Leider ist das Dragon Center trotz aller lobenswerten Einstellungsmöglichkeiten aber trotzdem kein „Alles unter einem Dach“ Tool, denn Soundeinstellungen können nicht vorgenommen werden. Dazu braucht es im Prinzip gleich zwei weiterer Tools:

3.3.3 Realtek Audio Control und NAHMIC:
Das Realtek Control Center muss man aus dem Windows Store beziehen und erstrahlt dann in MSI typischer rot-grauer Oberfläche, dient aber fast ausschließlich der Konfiguration der Anschlüsse, nicht aber des Klangs der Soundausgabe, hierzu ist wiederum das Tool Nahmic erforderlich.
Und Nahmic ist ebenfalls aus dem Windows Store zu beziehen, weigerte sich aber über Tage konsequent zu starten. Erst nach zahllosen Versuchen mit verschiedenen Treibern, konnte ich dann endlich einen Erfolg vermelden.

Ich frage mich, warum man nicht alle Einstellungen an einen Ort bündeln kann, wenn man schon ein solch umfangreiches Tool wie das MSI Dragon erschafft? Wozu bedarf es drei verschiedener Softwareinstallationen? Sind es alleinig lizensrechtlich bedingte Herstellervorgaben?
Die Nahmic Software ist (wenn sie denn läuft) ziemlich intuitiv zu bedienen und bietet einige ganz nette Features, wie z.B. der Dopplung / Sharing der Bluetooth Geräte, was für VR Enthusiasten ganz interessant sein dürfte, da Systeme wie „Woojer“ auf den Markt drängen und Sound-Westen anbieten, die die Audiooutputs auch fühlbar machen wollen.
Mehr dazu aber weiter unten, im Punkt Soundtests.
Audio.jpg


4. Detailbetrachtungen der Komponenten:
Bevor wir zu den Leistungstest kommen, möchte ich die Komponentenfeatures näher beleuchten und darstellen:

4.1
MSI MPG x570 Gaming Edge WiFi Betrachtungen:
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich kein technisches Equipment besitze, um hier Stromaufnahme oder Spannungswerte am Board zu messen.

  • Fangen wir mit dem Chipsatzkühler und damit dem unrühmlichen Erkennungsfaktor der x570 Boards an. Der Lüfter ist löblicherweise weitestgehend laufruhig. Die Temperaturen selbst sind absolut unspektakulär. Mit Hilfe des Monitoring-tools in der Dragon Software konnte ich während des gesamten Tests einen Blick auf den Temperatursensor werfen. In der Dragon Software habe ich daher den Lüfterregler in der Einstellung „Silence“ betrieben und auch bei den Belastungstest weiterhin keine kritischen Temperaturen feststellen können, dafür ist der Lüfter in dieser Einstellung überhaupt nicht wahrnehmbar. Da MSI den Lüfter zudem sehr weit unten auf dem Mainboard angebracht hat, wird er selbst durch die große x5700XT Gaming X nicht verdeckt.
9b_Sonstiges.jpg
Das möchte ich lobend erwähnen:daumen:. Das man den Lüfter aus dem System „heraushören“ kann, halte ich für ein Gerücht. Ich kann es definitiv nicht bestätigen. Wenn der Lüfter läuft, dann wird er von CPU-Lüfter und Grafikkarte überdeckt.​

  • Fraglich bleibt mir allerdings, warum MSI 2xUSB2.0 Header und 2xUSB3-Header verbaut, aber vollständig auf einen Support für USB-C (abgesehen von dem 1x Anschluss an der Rückseite) verzichtet? Besitzer entsprechender Gehäuse mit Front USB-C schauen in die Röhre, hätten aber vermutlich auf einen der USB2.0 Header verzichten können. Ich liebäugle derzeit mit der Neuauflage des BeQuiet Pure Base 500DX. Da müsste ich einen zusätzlichen Adapter kaufen, um (mit Leistungseinbußen) den Front USB-C anschließen zu können.
  • Es gibt kein Display für Debugging Informationen auf dem Mainboard. Es sind lediglich 4 kleine LEDs verbaut. Ich nehme keine Bewertung vor, da ich weder Vorteile noch Nachteile darin sehe und bislang auch immer gut ohne ausgekommen bin, verstehe aber auch diejenigen, die lieber einen konkreteren Fehlercode ablesen möchten.
  • Warum zur Hölle sind vier der insgesamt 6 Lüfter-Anschlüsse an der Unterseite des Boards??? Um alle Lüfter zu verkablen musste ich Extenderkabel nutzen, um alle Lüfter mit Strom versorgen zu können. Ich finde die Anzahl der Anschlüsse durchaus lobenswert, ihre Lage allerdings genauso nervig, zumal die RGB-Anschlüsse quer über das Board verteilt liegen. Das hätte man genau umgekehrt konzipieren sollen.
  • Wird das WLAN + Bluetooth Modul genutzt, werden PCI-E Slot 2 und 4 gesperrt. Slot 2 liegt eh unter der Grafikkarte und dürfte daher kaum vermisst werden, bei Slot 4 sollte man dann allerdings aufpassen.
  • Wlan-Leistung: der verbaute WLAN-Adapter ist solide aber nicht wirklich ein Sprinter. Hier ist eine Einsparung durch MSI ersichtlich, man hat ihr einen älteren aber auch deutlich günstigeren, zumindest aber solide und zuverlässigen Controller eingebaut. Ich habe mit den beiligenden Antennen in einem Altbau drei Stockwerke überwunden und hatte zumindest noch stabilen Kontakt mit dem Router und ausreichend Downloadleistung (effektive 30 Mbit DSL Leitung). Wer das WLAN auch mit Media Streaming betreiben will, sollte sich aber u.U. Reviews zu der WLAN Leistung anschauen, die ich hier nicht bieten kann.
  • Das Board verfügt nicht nur über eine 8fach Strombuchse, sondern zusätzlich über eine 4x Buchse. Über ausreichend Stromversorgung sollte es demnach nicht mangeln. Auch die großen Brüder des 3600(x) sollten daher, zumindest von Seiten der Stromversorgung, kein Problem darstellen.
  • SATA Buchse 1+2 scheinen über einen eigenen Controller zu laufen und bieten eher unterdurchschnittliche Leistungswerte. Liegen die Durchsatzraten bei einer normalen SATA-SSD (Samsung 840) bei knapp über 500MB (sequentieller Lesezugriff), sind es bei den SATA Buchsen 1+2 lediglich knapp unter 400MB. Das gleiche gilt für die Schreibraten, auch hier ist ein Unterschied von ca 150MB Differenz zwischen den SATA-Ports 1+2 und den restlichen erkennbar. Woran das liegt, kann ich mir nicht erklären, aktuelle Treiber habe ich installiert, der Controller scheint wesentlich langsamer zu sein, als der für die restlichen SATA Buchsen. Ich habe jeweils eine klassische Magnetfestplatte und ein Blu-Ray Laufwerk angeschlossen, denen aufgrund ihrer Genügsamkeit völlig egal ist wo sie angeschlossen werden. Dadurch enstehen keine Nachteile, problematisch ist nur, dass die Ports (natürlich) nicht optisch markiert sind, oder irgendwo Infos dazu parat lägen. Hier hat MSI offensichtlich ebenfalls den Rotstift angesetzt. Nutzer laufen daher Gefahr, dass sie eine SDD an den Ports 1+2 anschließen, die dadurch teilweise ihrer Leistung beschnitten werden.
  • Bootzeiten: Die Bootzeiten fallen deutlich positiver aus als gedacht, da die X570 zumindest bei Markterscheinen teilweise mit extrem hohen Bootzeiten zu kämpfen hatten. Hier hat man aber anscheinend noch kräftig Optimierungspotenzial gefunden und die Startzeiten sind in meinen Augen sogar respektabel. Einzig bei vielen angeschlossenen SATA-Ports erhöht sich die Startzeit merkbar. Ich habe die Startzeiten über den Testzeitraum hinweg mehrmals überprüft. Wenn es dabei bleibt, wäre ich äußerst zufrieden. In nachfolgendem Diagramm sind meine Feststellungen erfasst worden:
  • boot.png
"FRISCH" Eine frische Windows Neuinstallation auf einer m.2 SSD (Samsung 970Evo) mitsamt allen Updates und Treibern.
"Laufwerke" Zusätzlich kommen weitere SATA Laufwerke hinzu: 1x BluRay Brenner, 2x 3,5Zoll HDDs, 1x SSD, 1x m.2 SSD
"Tweak" Es werden SSD Optimierungen mit den Tools "Tweak SSD" und "Samsung Magician vorgenommen (Details im Spoiler)
Genutzt werden die Tools Tweak SSD und Samsung Magician
Es werden folgende Parameter eingestellt=

Windows Prefetcher + Superfetch = OFF
Windows indexing =OFF
Keep System files in Memory = ON
USE a large system cache = ON
Windows hibernation = OFF
No limit for NTFS memory usage = ON
Boot time defragmentation = OFF
Page File = OFF
Page file Clearing on Shutdown= OFF
SSD Delete Notifications = ON
TRIM = ON
Over provisioning = ON (5%)

4.2 MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X Betrachtungen:
Die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X verfügt anschlussseitig über 3x Display Port Anschlüsse im Standard 1.4a und 1x HDMI im Standard 2.0b.
  • Äußerlichkeiten: Die Grafikkarte wiegt 1410g, verteilt auf 29,5cm Länge, 13,5cm Breite/Höhe und rund 5cm / 2,7 Slot „Dicke“. Aufgrund der relativ geringen Länge, dürfte die Gaming X nicht allzu oft in Kompatibilitätsprobleme rennen. Die Grafikkarte wirkt aufgrund des Äußeren sehr massiv. Die „Dicke“ der Karte wird auch dadurch erhöht, dass auf der Rückseite der Karte eine massive und durchgängige Backplate angebracht ist. Daher „wächst“ die Karte auch in Richtung CPU-Sockel knapp einen halben Zentimeter. Die Karte benötigt 2x 8Pin Stromanschluss. Wie bereits oben im unboxing beschrieben wirkt die Karte rein äußerlich sehr hochwertig verarbeitet.
  • Spulenfiepen: Bevor ich es vergesse, gleich hier der Hinweis, dass ich keinerlei Spulenfiepen im Normalbetrieb habe feststellen können. Einzig beim API-bench von Passmark kam es bei 500-1000 frames zu leichtem fiepen, aber wie gesagt zu keinem Zeitpunkt im normalen Betrieb! Huraay!
  • RGB-Beleuchtung: Die RGB Beleuchtung ist in meinen Augen mehr oder weniger ein Papiertiger, das kleine beleuchtete MSI Logo wirkt ziemlich verlassen. Die Farben sehen zwar zugegebenermaßen ganz schick aus, aber der Beleuchtungsbereich ist einfach zu klein und noch dazu am Rand der Karte, der Rest der Karte verschwindet im Dunkel des Gehäuses und das MSI Logo wirkt wie ein kleiner Leuchtturm in stürmischer, mondloser und wolkenverhangener Gewitternacht. Man wollte hier vermutlich niemanden verprellen und RGB Funktionalität mit aufnehmen, aber zum restlichen Design der Karte passt es meiner Meinung wenig bis gar nicht.
  • Kühlung: Kommen wir, meiner Meinung nach, zum Highlight der Grafikkarte. Die Kühlung hat mich vom ersten Augenblick an begeistert. Die Marketingabteilung hat das verwendete Lüftungsystem „TORX FAN 3.0“ genannt und verspricht ziemlich viel. Aber fangen wir vorne an: Die Karte verfügt vermutlich auch aufgrund der eher geringen Länge nur über 2x (95mm) Lüfter, die auf dem pompösen Kühllamellen befestigt sind. Die Lüfter arbeiten jedoch nur (standardmäßig), wenn die Temperatur über 56Grad steigt, ansonsten schalten sie sich aus. (Was mir zwischenzeitlich einen Riesenschrecken eingejagt hat, da ich nicht darauf vorbereitet war und einen Defekt befürchtete).
  • Graka.jpg
    In den von mir favorisierten „ECO“ Einstellungen rotieren die Lüfter bei rund 1300 Umdrehungen pro Minute und sind selbst in semi-geschlossenen Gehäusen wie dem HAF EVO kaum wahrnehmbar und noch weniger störend. Die Lüfter verbleiben extrem lange in diesem Modus und erst bei 81Grad erhöht sich die Drehzahl auf 1600 Umdrehungen.
    Während ich die ersten Tage das System in einem CoolerMaster HAF EVO betrieben habe, welches das Mainboard waagerecht aufnimmt und die Grafikkarte seitwärts stehen lässt, konnte ich beim Umzug in ein Corsair P600 einige Änderungen feststellen. Im CoolerMaster Gehäuse ist die Gaming X nämlich selten in den 1600U Modus gewechselt. Im Corsair P600 (invertiert) passierte dies allerdings wesentlich häufiger. Hier konnte ich glücklicherweise weitestgehend mit einem weiteren ausblasenden Lüfter Abhilfe schaffen. Da es sich um ein invertiertes Gehäuse handelt, habe ich einen leisen 8cm Lüfter vor den freien PCI-Blenden befestigt. (siehe vorheriges Bild)
    Lange Rede kurzer Sinn: Man sollte die RX5700XT Gaming X in ihrer Schwerstarbeit mit Gehäuselüftern unterstützen, damit die durchaus hohe Abwärme abgeführt werden kann.
  • Konfigurierbarkeit: Die Leistungswerte und Lüftereigenschaften lassen sich einerseits komfortabel sowohl über die „Radeon settings“, als auch Profilen im „MSI Dragon Center“ einstellen. Alternativ steht einem auch der Weg über den MSI Afterburner (keine Lüfter / Temperaturänderungen möglich) frei. Hier hat man die Qual der Wahl, allerdings sollte man sich für eine Variante entscheiden, sonst verzettelt man sich, wie ich es getan habe, ziemlich leicht in den Einstellungsparametern. Nachfolgend ein Auszug aus den Radeon settings, einmal die automatische Auswahlmöglichkeit "Energiesenkung GPU" und einmal der "manuelle Zugriff".
    radeonsettings.jpg
Beim “overclocking” muss man allerdings etwas mehr Zeit in die Lüfteroptimierung stecken. Die zusätzliche Leistung erkauft man sich zum einen durch überproportional hohe Leistungsaufnahme und damit höherer Abwärme, als auch höherer Lüftergeschwindigkeit. Obwohl die Lüfter der Grafikkarte bis über 2900 Umdrehungen leisten können (dann übrigens auch nicht mehr leise) sind sie softwareseitig zunächst bei 1600Umdrehungen gedeckelt. Wenn man „manuelles“ Tuning auswählt sollte man mindestens die Lüfterkurve anpassen und ggf. ein paar Umdrehungen zusätzlich gewähren, da die Karte ansonsten bei 81Grad runtertaktet. Auch hier sei der Hinweis auf die individuellen Gehäusesituationen gegeben. In meinem CoolerMaster HAF EVO ist die Luftzirkulation offenbar wesentlich besser, als in meinem Corsair Carbide 600C.
Ich habe mir verschiedene Profile erstellt und abgespeichert und kann nun flexibel wählen, da sie die bestehenden AMD Profile ergänzen.
EnergyProfile.jpg

  • „ECO BEST aka Mitternachtsgaming“ Maximale Laufruhe bei ca 70Grad GPU-Temperatur aber recht hoher Leistung. Die Werte liegen leicht unter dem Standard: 0,85v, mem 1750MHZ, GPU 1890Mhz, Power limit -10%, Lüfter bis 44%.
  • "OC-light" mit angepasster Lüfterkurve und mehr Leistung als AMD-OC Profil: 1v, mem1820MHZ, GPU 2080 (Boost 2142Mhz), Power Limit +15%, Lüfter bis 60%

  • maximales Overclocklingpotenzial manuell: Stabil konnte ich den 3dMark und PC-Mark mit cV 1,2v, Power Limit +30%, GPU 2094MHZ, Boost @2150MHZ (~2092 effektiv), memory 1850MHZ, FAN >80Grad = 68% (bis 2050rpm) betreiben. Für Bilder siehe TechPowerUp GPU Charts unter Punkt 11.Stromverbrauch). Langzeittests möchte ich mit diesen Einstellungen allerdings nicht betreiben. MSI lässt weiteres überziehen der Leistungswerte auch nicht zu. Darüber hinaus müsste man wohl das BIOS anpassen. Aber auch so erhalten wir ca 8-10 % Leistungsplus in GPU limitierten Spielen. (Siehe auch Punkt 9.6). Dies erkauft man sich andererseits bereits mit fast 30% mehr Stromhunger und entsprechender Abwärme. Darüber hinaus erwarte ich eh nicht mehr viel Leistungsplus.
  • In ECO / undervolting Profilen sollte man die Lüftercharakteristic von AMD im Auge behalten. Lässt man die Lüfter unangepasst walten, schalten sie sich vermutlich aufgrund der geringeren Wärmeentwicklung ab, bis sich wieder "genügend Wärme angestaut / entwickelt hat" und sie sich wieder einschalten. Besser ist hier die auto Abschaltung zu deaktivieren und die 900rpm Anlaufgeschwindkeit anzulegen.
  • Mit ECO Profilen kann man bei moderaten Leistungsverlusten ordentlich Strom einsparen, MSI hat den Sweetspot per default etwas verpasst. MSI´s Linie steht hier klar offen: "Mehr ist mehr" und trimmt die RX5700XT Gaming X absichtlich auf Leistung, nicht Effizienz. Hier muss der Nutzer selbst Hand anlegen, da es ein zweites "Silent / ECO" Bios nicht gibt. Dafür ist man innerhalb der Einstellungsmöglichkeiten selbst aber sehr flexibel. Näheres hierzu auch noch mal unter "Punkt 11 Stromverbrauch".
Die MSI RX5700XT macht unabhängig von den noch folgenden Leistungsbewertungen einen hervorragenden Eindruck. Das Design ist zeitlos elegant, der qualitative Eindruck der Materialien ist trotz des verwendeten Kunstoffs sehr, sehr gut. Und dieser gute Eindruck wird nahtlos im Betrieb fortgeführt, die Lüfter sind leise, die Kühlkonstruktion leistet erkennbar tolle Arbeit. Die Lüfter sind absolut unaufdringlich und die softwareseitige Steuerung ist umfangreich. Ich bin begeistert.


Der allgemeine Part des Testberichts ist damit abgeschlossen. Kommen wir nachfolgend also (endlich) zu den Leistungstests:


Fortsetzung des Testberichts erfolgt im nachfolgenden Kommentar:
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortsetzung meines Lesertests:
Leistungstests / Benchmarks


5. Darstellung der Testsysteme:
Neben meinem eigenen PC-System habe ich dankenswerterweise auch das ausgemusterte Mainboard samt 5820k CPU meines freundlichen Nachbarn Christian zur Verfügung gestellt bekommen. Damit stehen mir, mit den AMD-Bundle-Komponenten, insgesamt drei verschiedene 6Kern Systeme aus drei Generationen zum Einsatz. Die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X kann ich daher mit folgenden PC Systemen testen.
MSI-Bundle PC bestehend aus:
• MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi:
• AMD Ryzen 5 3600x

Mein aktueller PC bestehend aus:
• MSI B350M Pro-VDH
• AMD Ryzen 1600

Vergleichs-PC bestehend aus:
• Asus X99 Sli Deluxe
• Intel 5820k stock 3,3Ghz / overclocked = 3,9Ghz

Ausgestattet werden die PCs jeweils mit 16GB (2x8GB) 3200erRAM, Windows10Pro inklusive aller Updates. Das Betriebssystem ist jeweils auf einer m.2 NVME SSD von Samsung installiert. Als Netzteil kommt ein BeQuiet Dark Power 750W zum Einsatz.
Damit stehen 3 waschechte, aber völlig unterschiedliche 6Kern Boliden aus drei Generationen (2014, 2017, 2019) zum Test bereit. Der Core i7 5820k ist der älteste Prozessor, aber macht (wie wir alle in der PCGH 05/2020 gelernt haben) weiterhin eine erstaunlich potente Figur im gaming Bereich, zumal man ihn durch Overclocking auch deutlich über 4GHZ peitschen kann. Ich genüge mich für OC Tests aber mit 3,9GHz.
Der AMD 1600 sollte dem Papier nach der langsamste im Bunde sein. Möglicherweise kann er in multicore Anwendungen dem 5820k Paroli bieten. Der 3600x sollte in allen Bereichen vorn liegen, wobei vermutlich im Gaming Bereich der Unterschied kleiner ausfällt. So zumindest die Theorie. Wollen wir also schauen, wie die Realität tatsächlich ausschaut.


6. CPU & GPU Benchmark-Tools:
Als Benchmarks werde ich folgende Tools verwenden:
CPU: CPU-Z, Cinebench R20, Geekbench-CPU
GPU: 3D Mark (TimeSpy) & Geekbench-GPU (OpenCL)

CPU-Benchmarks:
6.1 CPU-Z:

CPU-Z_final.png
Bemerkung: Der 3600x liegt im Multicorebench rund ~25% vor seinen Vorfahren und rund 20% im Singlebench. Interessant sind die Gefechte des 1600vs5820k.

6.2 Cinebench R20:
Cinebench_final.png
Bemerkung: Der 3600x liegt über 25% vor seinen Vorfahren (ohne OC). Auffällig im Gegensatz zum Single-thread Test des CPU-Z Test, verlieren die älteren Prozessoren weitere 5% zum 3600X.

6.3 Geekbench-CPU:
geekbench_final.png
Bemerkung: Der 3600x liegt fast 30% vor seinen Vorfahren (ohne OC).


GPU-Benchmarks:
Nachfolgende Test bewerten zwar grundsätzlich die Leistung der Grafikkarte, aber auch zusätzlich das Zusammenspiel der Grafikkarte mit dem zugrundeliegenden Mainboard, daher wird in den Grafiken der Plattformname mit eingetragen.

6.4 Geekbench-GPU: MSI RX5700XT Gaming X
geekbench_GPU_final.png
Bemerkungen zu den Geekbench-GPU Ergebnissen:
Hier steht zu vermuten, dass der alte X99 Unterbau offenbar den moderneren Chipsätzen unterliegt (ca8%), die X5700XT performt sowohl auf dem B350, als auch dem X570 Unterbau etwas besser. Erstaunlich ist allerdings eher, dass der Unterschied zwischen B350 und X570 marginal ist, das hätte ich so nicht erwartet, einen zumindest deutlicher erkennbaren Leistungsunterschied hätte ich schon vermutet. Bemerkenswert finde ich die Implikation: Theoretisch ist ja auch ein 3600x auf einem B350 Board lauffähig mit einem extra für die B350 Boards angepassten und verkleinertem Beta-Bios! Das werde ich dann wohl auch noch testen müssen :-)

6.5 3D Mark Basic „TimeSpy“ mit 5700 XT Gaming X:
Mit dem 3D-Mark werde ich nicht so recht warm, die Ergebnisse unterscheiden sich teilweise enorm, auch wenn man externe Faktoren wie Wärmeproblematik etc. einkalkuliert. Ein „kaltes“ bzw. vorgewärmtes System sollte bessere Ergebnisse liefern, als ein System welches bereits durch vollzogene Test aufgeheizt ist.
Ich habe dutzende Durchläufe vollzogen (und kann den TimeSpy bench nicht mehr sehen).

Nachfolgend aufgelistet jeweils die Detailergebnisse für den CPU-Score, GPU-Score und dem 3DMark Endergebnis. Ich habe die Ergebnisse von jeweils 3 Durchläufen pro PC gemittelt. (Die Berechnungsformel ist laut dem 3dMark „technical guide“ wie folgt:
𝑇𝑖𝑚𝑒𝑆𝑝𝑦𝑠𝑐𝑜𝑟𝑒 = (𝑊𝑔𝑟𝑎𝑝ℎ𝑖𝑐𝑠+𝑊-𝑐𝑝𝑢 ) / ( (𝑊𝑔𝑟𝑎𝑝ℎ : 𝑆-𝑔𝑟𝑎𝑝ℎ𝑖𝑐𝑠 ) + (𝑊𝑐𝑝𝑢 : 𝑆𝑐𝑝𝑢 ) ), wobei die Faktoren Wgraphics=0,85 und Wcpu =0,15 betragen.
Zunächst die Gesamtübersicht:
3DMark.png

Vollständigkeitshalber auch noch das beste Gesamtergebnis, hier kam allerdings die Overclocking Option "automatisches Overclocking" der Grafikkarte durch die Radeon Settings zum Einsatz, und OC des 3600x zum tragen sodass das Ergebnis nicht mit denen des Vergleichscharts kombiniert werden kann.
3Dmark Vergleich3.PNG
Der mit OC der Grafikkarte erreichte Score ist allerdings nicht wirklich der "Beste", denn die CPU hat in diesem Durchgang einen geringfügig geringeren Wert ausgewiesen. Darum habe ich die jeweilig besten Durchgangsergebnisse der CPU (7093Punkte) und GPU (10066 Punkte) des Duos 3600x und 5700XT zusammengeführt und nach oben genannter Formel neu berechnet, sodass ein „theoretischer Bestwert Score“ meiner Durchläufe abgeleitet werden kann. Demnach wäre das Ergebnis: 9470,57 Punkte. Dies ist damit EXPLIZIT angemerkt KEIN validierter 3DMark Score, sondern der theoretische Bestwert aus allen Einzelergebnissen mit "automatic OC".

Bemerkungen zu den 3D-Mark Ergebnissen:
• Etwaige Messschwankungen mal mit in Betracht genommen, zeigt sich, dass die 5700XT auf allen Boards ziemlich identische Leistung bietet, wobei tendenziell die alte X99 etwas zurückfällt. (Allerdings weit weniger als im Geekbench (~3%)). Der Unterschied zwischen B350 und X570 ist auch hier marginal. Das überrascht mich schon etwas.
• Der 3600x ist den alten 6Kern Prozessoren im CPU Test weiterhin ein ordentliches Stück voraus (10-15%), wobei man dem 5820k selbst mit nur moderaten OC echtes Kämpfernaturell bescheinigen muss. Für ein 6 Jahre altes Urgestein wirklich erstaunlich.
• Der Gesamtscore des 3D-Mark ist mit Vorsicht zu genießen, da hier der GPU Part prozentual höher bewertet wird, sodass das stärke Ergebnis des 3600x insgesamt zusammenschrumpft und alle Systeme vergleichbar starke Ergebnisse liefern.


7. Anwendungsbenchmarks:
Ich habe meine 4k Action-Cam im letzten USA Urlaub dafür benutzt, den Roadtrip mit dem Auto an der Windschutzscheibe aufzuzeichnen. Diese stundenlangen Videos bearbeite und konvertiere ich gerade und aus diesem Grunde habe ich mich auch für einen Anwendungstest mit Videokonvertierung entschieden.
Für einen Anwendungstest wandle ich daher mehrere große Videos testweise von .mp4 in .mkv um und stoppe die Zeit.

7.1 PRISM (Version 3.3 (outdated))
Ich verwende dafür zunächst das Tool PrismPlus von NCH Software, da es den Prozessor sehr gut auslastet. Danach erfolgt ein Gegentest mit dem Tool Handbrake, welches (theoretisch) auch die Grafikkarte mitnutzen kann, da es auf „AMD VCE“ zurückgreifen kann und damit teilweise, durch AMD Encoder-Unterstützung, den Prozessor entlasten kann. (Nvidia Karten werden ebenfalls durch den NVENC-Encoder unterstützt)

7.1.1 Video „Fireplace – Länge: 59Minuten FullHD 30fps“
PRISM59_final.png
Bemerkungen:
Der 3600x ist wieder ~25Prozent schneller. Das Ergebnis des Ryzen 1600 fällt etwas aus der Reihe.

7.1.2PRISM: Konvertierung Video „LA from above“ - Länge 3Minuten
Prism3.png
Bemerkungen:
Der 3600x ist wieder ~25Prozent schneller.

7.2 Handbrake Video „LA from above“ (AMD VCE H.264)
Handbrake kann auch die Grafikkarte mitnutzen, da es auf „AMD VCE“ zurückgreifen und damit teilweise ( durch AMD Encoder-Unterstützung, den Prozessor entlasten kann. So zumindest die Theorie:
AMD 1600: 47,2 Sekunden (Trotz VCE schlechtes Ergebnis)
AMD 3600x: 41,3 Sekunden (Trotz VCE schlechtes Ergebnis)
Bemerkungen:
Ich verzichte absichtlich auf eine Diagramgrafik, da das Ergebnis von Handbrake sinnbildlich für alle von mir vollzogenen Tests (Testversuche) in dieser Richtung ist. Es hat überhaupt nicht wie geplant funktioniert, eine grafikkartenbasierte Unterstützung von Programmen zu testen. Ich habe versucht Tools zu finden, die AMD Grafikkarten unterstützen, sei es nun über UVD (Unified Video Decoder) oder AMDs VCE (Video Coding Engine). Ich habe wie oben ersichtlich nur Handbrake mit VCE in diesen Testbericht aufgenommen, und auch hier war der VCE-Encoder langsamer als reine CPU-h264 Encoder. Das klappte mit alten Radeon Karten schon mal besser (wenn auch nicht bei der Qualität der hardware decoder) und hier dürfte Nvidia mit NVENC deutliche Vorteile haben. Schade, ich hatte gehofft das AMD hier ebenfalls Boden gut gemacht hat. Bei "normalen Encodern", sind die Ergebnisse mit denen von PRISM vergleichbar, wobei Handbrake offenbar noch etwas besser mehrkernoptimiert ist. Mit dem Mai Update soll auch Adobe Premiere Pro einen Nutzen aus AMDs „AMF SDK“ und VCE ziehen können. Das konnte ich allerdings in Ermangelung der Software nicht testen.

7.3 " 7-ZIP"-Kompression:
Interner 7-Zip Benchmark:
7-zip_intern.png
Eigener Kompressionstest:
Es werden 8 unterschiedliche Dateitypen mit einem Volumen von 1367 MB in ein .7z Archiv gepackt. Kompressionsstärke ULTRA, LZMA2, 12threads, Passwortverschlüsselt mit AES256.
7zip_final.png
Bemerkungen zu den 7-ZIP Ergebnissen:
Auffälliger kann ein Ergebnis wohl nicht ausfallen, der 3600x zieht förmlich Kreise um seine ehrwürdigen Urahnen. Es scheint zusätzlich aber auch massiv auf die Inhalte des Containers anzukommen, da in meinem Test der 3600x sogar ein Leistungsplus von über 70% aufwies, wohingehend der interne 7-zip Benchmark „nur“ ein Leistungshandicap von rund 48% Prozent bescheinigt.

8. Spiele Benchmarks:
8.1 Testaufbau:
  • Ich verwende jeweils einen 60Sekunden umfassenden Bench mit dem Tool CapFrameX CapFrameX - Downloads.
  • Falls ein Spiel-interner Benchmark besteht (RDR2, GTAV, Formel1 2018, AOE2DE, FarCry5) verwende ich auch diesen (zusätzlich).
  • Ich beschränke mich hier, im Gegensatz zu den Anwendungstests, nur auf die Systeme mit X570+3600x und dem X99+5820kOC (3,9GHZ & 3200RAM) jeweils in Kombination mit der MSI 5700XT Gaming X.
  • Die 5700XT Gaming X wird teilweise auf 2100MHZ Takt betrieben. Ich habe dies in den jeweiligen Spielen markiert (OC).
  • In einem zweiten Part habe ich mir den Vergleich zwischen 3200erRAM und altem 2400RAM angeschaut.
  • Weiterhin habe ich die Auswirkungen von PCI-E4.0 und PCI-E3.0 betrachtet.
  • Abschließend habe ich noch getestet wie sich die X5700XT im zweiten PCI-E4 x16 Slot macht, welcher nur mit x4 lanes angebunden ist.
  • Während der Testphase ist unglücklicherweise mein Monitor (Samsung C32HG70) kaputt gegangen. Der Reparaturkostenvoranschlag hat mich etwas abgeschreckt, zumal ich eh mit einem Umstieg auf ein Ultra-Breitbild Modell geliebäugelt habe. Daher erfolgte die Umrüstung auf den LC-M34-UWQHD-100-C, was zur Folge hat, das ich nicht mehr in WQHD spiele, sondern in UWQHD (3440x1440). Ich habe keine geringeren Auflösungen getestet und somit bewusst eine GPU Limitierung in Kauf genommen, da ich weniger Fokus auf den Ryzen3600x legen wollte, als auf die MSI-Produkte, insbesondere der RX5700XT gaming X.

Los gehts: Zunächst schauen wir uns mal ein paar Spiele an und schauen schlicht nach dem FPS-Average, um ein ungefähres Gefühl für die Leistung zu bekommen:
8.2 Jedi Fallen Order:
Der nicht für möglich gehaltene SW Überraschungshit mit viel Star Wars feeling bietet ansehnliche Grafik, welche zumindest die Grafikkarte dauerhaft schwitzen lässt.
V-Sync= aus, GQ= EPIC, und zusätzlicher INI-tweak: r.Shadow.CSMDepthBias 10.
Die Grafikkarte wird dauerhaft ausgelastet.
Jedi_final.png

8.3 FarCry5:
FC5 hat jetzt auch schon wieder ein paar Jahre auf dem Buckel, bietet sich aber als Benchmark immer noch an, grade in hohen Auflösungen.
V-Sync= aus, GQ= ULTRA, FFA=ON Auflösungsskalierung=1
FarCry5_final.png

Dann juckt mich der Hafer und ich schalte die Auflösungs- Skalierung auf Faktor 2.
V-Sync= aus, GQ= ULTRA, FFA=ON Auflösungsskalierung=2
Durchschnitts-FPS: 3440x1440 Average
X99 mit 5820k OC 14,4
X570 mit 3600X 25,1

8.4 Formel1 2018:
Ein Proband der eher genügsamen Racing-games. Interner Benchmark auf der grafisch aufwändigsten Monte-Carlo Rennstrecke.
V-Sync= aus, GQ= ULTRA maxed out
Formel1_final1.png

8.5 Age of Empires 2 DE (Definitive Edition) + UHD DLC Erweiterung:
Auch zwei Jahrzehnte nach Erscheinen kann AOE2 überzeugen, vor Allem dank modernem Remake. Die Grafikeinstellungen sind allesamt maxed out. Es wird der interne Benchmark verwendet. Diese Szene dürfte so NIE, nie, nichtig eintreten. Völliger Schlacht- und Ereignisoverload, aber somit ist zumindest ein „worst case“ szenario abgedeckt. Mehr Leistung kann AOE2DE nicht kosten.
AOE2DE_final.png



9. Weitere Leistungstests:
Gehen wir jetzt ein wenig tiefer ins Detail und das gleich an mehreren Baustellen gleichzeitig. Das oben erwähnte Tool CapFrameX hat nämlich ein paar nette Features, die ich in der Folge nutzen werde, um die gerade gezeigten Leistungswerte der Diagramme näher unter die Lupe zu nehmen.
Der „Average“ allein ist nämlich ein trügerisches Biest, wesentlich informativer sind die sogenannten Percentile, vor allem der "99% bzw 1%" und der "95% bzw 5%" Percentile.
Der Werte geben Auskunft darüber, wieviel Prozent (95% oder 99%) aller gerenderter frames einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von über „X fps“ entsprechen. Oder andersum: 1% oder 5% der gerenderten Frames ist langsamer als Wert „X fps“. Diese deutlich feineren Werte werden zusätzlich zu dem Average in den nachfolgenden Grafiken mit aufgenommen.
Dazu kommen aber die unter Punkt 8.1 genannten weiteren Tests „PCI-Express 4.0 vs 3.0“, „x16 vs. x4“, „DDR4 3200 Mhz vs DDR4 2400 Mhz“. Um nicht dutzende getrennter Charts hier einzupflegen, habe ich mich entschieden, gesamtheitliche Grafiken zu verwenden, in denen alle diese erweiterten Leistungstests aufgenommen wurden.
Das mag im ersten Moment „wuchtig“ wirken, hat aber entscheidende Vorteile bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Ich wünsche viel Spaß.

9.1 PCI-Express 4.0 vs 3.0
Ein Blick in die Bios-Optionen erleichtert die Testbedingungen. MSI hat dem Nutzer die Möglichkeit gegeben, die PCI-E4.0 Anbindung sowohl des Chipsatzes, als auch des x16 Slots getrennt abzuschalten. Fortan ist die Grafikanbindung also oldschool 3.0. Die Ergebnisse sind (zumindest für mich) aufschlussreich.
9c_Bios3.jpg
9.2 x16 vs. x4:
Das Mainboard wird mit Crossfireunterstützung beworben, und stellt einen weiteren x16 Slot mit einer x4 (PCI-E 4.0) Anbindung parat. Was bleibt hier noch übrig? Was passiert, wenn man die Grafikkarte im zweiten Slot betreibt?
9.3 DDR4 3200 Mhz vs DDR4 2400 Mhz:
Ich habe mich gefragt, ob Aufrüster u.U. ihren bereits etwas älteren RAM weiterverwenden können, oder ob man auch direkt in modernen und höher getakteten Arbeitsspeicher investieren sollte.
Theoretisch sollte ein Unterschied zumindest dann vorliegen, wenn die CPU nicht durch die Grafikkarte limitiert wird. Meine Tests werden allerdings mit einer hohen Auflösung gefertigt, sodass sich ein Umstieg u.U. nicht oder nur wenig auswirken könnte.
Die Tests sind allesamt mit den AMD Bundle Komponenten und in der Auflösung 3440x1440 vollzogen worden:

9.4 FarCry5: In Far Cry5 habe ich alle erdenklichen Kombinationen getestet und über die Analysefunktion von CapFrameX zusammen darstellen lassen.
FarCry5_DDR4vsDDR3vsPCI_final2.png
Der Wert ganz unten „DDR4 2400“ wurde mit PCI-E 4 x16 gemessen, sorry für die fehlerhafte Angabe im Diagramm.
  • Insgesamt sind die Unterschiede deutlich geringer als ich es für möglich gehalten habe.
  • Immerhin PCI-E4 x16 mit 3200erRAM ist die schnellste Kombination, so weit so gut.
  • Erstaunlich finde ich, dass bei PCI-E 4.0 x4 Anbindung so gut wie kein Leistungsverlust herrscht. Wir bewegen uns hier im Prozentbereich und damit innerhalb einkalkulierbarer Messungenauigkeiten (Wärme der Komponenten, Außentemperatur, Hintergrundtasks etc).
  • Einzig wirklich erkennbar ist, dass man bei altem / geringer getakteten Arbeitsspeicher geringe Leistungsverluste in Kauf nehmen muss (3,5%). Relativ geringer Unterschied wie ich finde, allerdings sind wir unter FarCry5 und der gewählten Auflösung voll im GPU-Limit.

Schauen wir uns die Auswirkungen daher in einem anderen Spiel an:
9.5 Age of Empires 2 DE:
AOE2DE_DDRvsPCI2.png
Es ergibt sich gleiches Bild:
  • Es ist nur ein geringer Unterschied zwischen PCI-E4 und PCI-E3 erkennbar. Wir reden hier um 2,3% Unterschied, immer mit dem Hinweis, dass bei einem Test, wie ich ihn durchführe, Messungenauigkeiten bzw. Messschwankungen einzukalkulieren sind.
  • Deutlicher ist hier allerdings wieder der Unterschied zwischen DDR4-3200er und DDR4-2400 RAM erkennbar, immerhin rund 8%! Da AOE2DE die Grafikkarte nicht ins Limit laufen lässt, war solch ein erkennbarer Unterschied allerdings auch zu erwarten.

9.6 Red Dead Redemption 2:
Ordentlich Arbeit, sowohl für CPU als auch GPU. Es werden mehrheitlich alle Settings auf Ultra gestellt. Um die Framerate aber nicht in den Keller rutschen zu lassen, verbleiben ein paar Optionen auf „Hoch“.
Für den Benchlauf wurde der interne Benchmark verwendet. Für Messungen mit CapFrameX habe ich jeweils die letzte Benchmarkszene (Verfolgungsjagd) gemessen.
Overclocking: Der Ryzen 3600x kann per RyzenMasterTool auch permanent ohne Schwierigkeiten auf 4,25GHZ betrieben werden., ebenso kann der MSI RX5700XT per Radeon settings ein paar Mhz mehr entlockt werden. Gewählt wurde hier die Option "Automatic".
RDR2_D.png
EDIT: Das Ergebnis ohne OC habe ich schlicht verschludert, die log-Datei ist weg. Laut meiner Exceltabelle für die Erstellung der Diagramme lag der Wert bei 58,1, also knapp 10% frames weniger als mit OC.
Es zeichnet sich ein leicht abweichendes Bild ab:
  • Nehmen wir den obersten overclocking Wert mit 100% Lüfterleistung ALLER SYSTEM Lüfter mal beiseite zeigt sich tatsächlich ein leichter Performancevorteil für PCI-E 4.0 (wenn auch gering)
  • Auffallend und unerwartet groß ist der Unterschied zwischen den DDR4 Taktraten, obwohl wir uns knüppeldick im GPU-Limit bewegen.

9.7 Formel1 2018:
Die Aufnahme mit CapFrameX startete ich zeitgleich mit der grünen Startampel, sodass ziemlich gleiche Benchdurchläufe möglich waren.
Formel1_final.JPG

  • Hier haben wir ein Beispiel bzgl. Messschwankungen: Der in der Grafik ersichtliche dritte Balken war ein Benchmark mit komplett kaltem System, direkt nach dem Hochfahren. Dies resultiert prompt in einem geringfügig niedrigeren Ergebnis.
  • Ansonsten ist auch hier wieder nur ein marginaler Unterschied zwischen PCI-E4 und PCI-E3 zu erkennen.
  • Es zeigt sich auch hier, dass die Grafikkarte im zweiten x16 Slot des Mainboards, welcher nur mit x4Lanes angebunden ist, das Ergebnis nicht sonderlich negativ beeinflusst. Hier macht sich offenbar doch bemerkbar, dass PCI-E4.0 mehr Bandbreite aufwarten kann.
  • Interessant: Der Unterschied zwischen dem Einsatz von DDR4_2400Mhz & 3200Mhz ist äußerst gering.

9.8 3D Mark PCIe 4.0 bandwidth benchmark:
Dieser relativ neue Benchmark misst die Bandbreite, die der Grafikkarte über das Interface zur Verfügung steht.
Infos unter: Test PCIe 4.0 bandwidth with 3DMark
Hier sehen wir deutlich, dass es u.U. wohl an den derzeitigen Spieleengines liegt, dass kaum ein Unterschied zwischen PCI-E 3.0 und 4.0 besteht.
Das linke Ergebnis ist PCI-E3.0, rechts PCI-E4.0
3Dmark Vergleich4.png
Ernüchterung macht sich bei mir breit. In den von mir gewählten Spielen, egal welcher Auflösung zeigen sich keine wirklichen Vorteile aus PCI-E4.0. Die Frames liegen nur „mini minimal“ auseinander, einzig der spezielle 3Dmark bench zeigt überhaupt den potenziellen Nutzen auf, ist aber auch zu genau diesem Zweck programmiert.
Wer also ein solides „Altsystem“ sein eigen nennt, darf daher zurzeit noch ruhigen Gewissens ein alleiniges Grafikkartenupdate vornehmen ohne gleich auf X570 zu wechseln. Erst die kommende Grafikkartengeneration und / oder Anpassung der Spieleengines wird diese Situation wohl verändern.

9.9 FPS vs frametimes:
Kommen wir zu noch einem Detail. Übersichten über die Framerate (ob Average oder Percentile völlig egal) sind natürlich ebenfalls nur ein Teilaspekt für eine Bewertung eines runden Spielerlebnisses.
Frames pro Sekunde geben nur Auskunft darüber, wie viele Einzelframes pro Sekunde gerendert werden, aber man erkennt nicht, ob dies gleichmäßig geschieht, oder ob es dann doch mal „microruckelt“, obwohl eigentlich FPS satt vorhanden sind.
Ich spreche natürlich über frametimes. Hier gilt die Faustformel, alle Werte über 33ms entsprechen der magischen Grenze von 30-FPS pro Sekunde und damit dem Bereich, in dem es durchaus bereits unangenehme Auswirkungen im Spielerlebnis geben kann. Mit anderen Worten, kommt es zu einigen hintereinander liegenden hohen Frametimes kann dies bereits stören. CapFrameX bietet daher lobenswerterweise auch einen Frametimechart. Grade wenn man in hohen Auflösungen spielt und generell eher mittelhohe FPS auf den Bildschirm bewundert, lohnt sich ein Blick in diese Charts, da hier die Gefahr größer ist, dass die Grafikkarte einen „Schluckauf“ generiert.

Nachfolgend eine Darstellung zweier völllig unterschiedlicher Spiele: RDR2 (grün) vs. Formel 1 (orange).
RDR2vsFormel1.JPG

Der Chart von Red Dead redemption 2 entstammt einem meiner vielen Probeläufe, um die maximale Bildqualität vs Leistung auszuloten. Hier kann man mehrere Ausschläge über 30ms erkennen, letztlich aufgefallen sind mir nur 2. Dabei dürfte es sich um die Ausschläge bei 50ms und 75ms gehandelt haben. Schaut man sich aber lediglich die FPS Tabelle an, würde man davon ausgehen, dass überhaupt kein Ruckeln wahrnehmbar war.
Formel1 2018 hingeben ist weit weniger anspruchsvoll und die frametimes sind ebenso wie die fps wie an der Schnur gezogen.
Generell muss man der MSI RX5700XT Gaming X ein sehr „smoothes“ Arbeiten attestieren. Im Vergleich zu meinen alten Karten (andere Auflösung aber vergleichbares FPS Level) zeigt die 5700XT ein wesentlich runderes Gesamtbild. Grade in Far Cry5 hatte ich immer mal wieder kleine Ruckler bei ansonsten guten FPS. Trotz sogar geringfügig wenigerFPS (bei höherer Auflösung und mehr Details), habe ich diese Ruckler mit der X5700XT nicht.
Auch in GTA V zeigt sich dieses Bild. Nachfolgendes Bild zeigt die Frametimes der RX5700XT in grün und zum Vergleich die Radeon 580 in orange:
GTAV.JPG
Der Chart der Radeon 580 wirkt fransiger, wohingehend die x5700XT ein glattgebügeltes Ergebnis liefert. Hier scheint, meiner Auffassung nach, AMD mit der neuen Architektur der 5700XT ebenfalls viel optimiert zu haben. Ich empfinde bei der x5700XT das "rundere Spielgefühl" grade wenn man settings wählt, die nahe an der Leistungsgrenze der Grafikkarte liegen. Das Optimieren der Spieleinstellungen, für das beste Verhältnis aus FPS vs Qualität verlief jedenfalls deutlich schneller, als mit älteren Karten.


10. Leistungs-Fazit:
CPU: Die Testpunkte 6-9 haben gezeigt: Der 3600x ist nicht nur der modernste, sondern auch klar schnellste Vertreter meiner 6Kern Systeme. Sowohl der Vorfahre der vorletzten AMD Generation (AMD 1600) als auch der noch ältere Intel 5820k werden überall geschlagen.
In Spielen, offenbart der 6 Jahre alte 5820k zumindest „overclocked“ und mit höher getakteten RAM erstaunliches Durchhaltevermögen, wobei eine Grafikkarte vom Schlage einer RX5700XT offenbar durch den alten x99 Unterbau etwas ausbremst wird.
Im Gaming-Bereich sind die Performance Unterschiede zwischen den Prozessoren wesentlich geringer. Wer ein 6Core System sein Eigen nennt, und sei es nur eine alte Plattform wie der 5ten Generation der Intel Prozessoren, der müsste, meiner Meinung nach, noch nicht unbedingt sein komplettes System wechseln. Auch ältere 6Kerner können noch über passable Spieleleistung verfügen, wenn sie mit einer entsprechend guten Grafikkarte versorgt werden.
Natürlich gibt es auch Spiele, die wesentlich CPU-lastiger sind, aber jeder muss für sich entscheiden, für welchen Zweck Hardware benötigt wird. Der erste Schritt für mich wäre für mich, als theoretischer Aufrüster, die nötige Power aus einem Grafikkartenupdate zu gewinnen, dann machen auch der AMD 1600 und Intel 5820k noch ordentlich Spaß.
Der Ryzen3600x bietet aber für schmales Geld eine wirklich hohe Leistung, insbesondere in Anwendungen. Für einen Prozessor deutlich unter 200Euro ist dies meiner Meinung nach durchaus sensationell, vor allem wenn man bedenkt, dass man bei bestehendem B350 Mainboard den Ryzen 3600 theoretisch auch betreiben kann, was bei mir allerdings noch nicht auf Anhieb geklappt hat, trotz passendem BIOS. Ich werde da aber noch dran werkeln, wenn der Test vorrüber ist und ggf. nachberichten.

GPU: Die MSI 5700XT Gaming X liefert selbst „out of the box“ / ohne weiteres Tuning über die Radeon Software / MSI Dragon Software tolle Leistungswerte. Aber man hat auch noch Luft für Optimierungen / OC.
Interessant halte ich die 3D Mark Ergebnisse aber im Vergleich zu den getesteten Plattformen. Während die 6 Jahre alte X99 Plattform leichte Performanceeinbußen mit sich bringt, ist selbst die wirklich günstige B350 Plattform in der Lage, der 5700XT nahezu identische Leistung, wie auf einem X570 Board zu entlocken. Das habe ich so nicht erwartet auch wenn man sich den gleichen CPU-Sockel teilt.
In den von mir getesteten Spielen performt die 5700XT sehr gut. Selbst hohe Auflösungen wie 3440x1440 sind in den maximal zur Verfügung stehenden Settings in FarCry und Fallen Jedi Order möglich. Mit einigen wenigen Abstrichen gilt dies selbst für RDR2. Abgerundet wird das Erlebnis natürlich auch durch AMD Freesync (entspechender Monitor vorausgesetzt). Über das Radeon Konfigurationsmenü lässt sich Freesync global aktivieren. Die Möglichkeit der Erstellung von Spieleprofilen lässt die zum Beispiel die Möglichkeit zu, überschüssige Leistung in die „virtual super resolution“ wandern zu lassen, um sich auf diesem Wege noch ein wenig Kantenglättung zu holen.
Bleibt man beim Standardtakt der MSI RX5700XT gaming X, bleibt der Lüfter verblüffend leise. Beim overclocking muss man etwas Zeit in das richtige Verhältnis aus Takt und Lüfterkurve investieren um die optimale Mischung zu erreichen, der Lüfter bleibt aber weiterhin sehr angenehm.
Ich bin gelinde gesagt begeistert. :love:

Mainboard:
• PCI-E 4.0: In den von mir gewählten Spielen, egal welcher Auflösung zeigen sich keine wirklichen Vorteile aus PCI-E4.0. Die Frameunterschiede liegen in einem homöopathischen Level.
• Ich mache dem MSI x570 Gaming Edge dafür natürlich keinen Vorwurf, es ist vielmehr eine Frage der Abwägung, welchen Nutzen ein Käufer von der X570Plattform DERZEIT bereits erhält. Vorteile kann man mit der aktuellen Grafikkartenriege nicht erwarten, einzig bei der Verwendung entsprechender 4.0 m.2 SSDs ließe sich unter Umständen bereits ein aktueller Mehrwert messen.
Dem Papier nach bietet das Board native DDR4 4400 Unterstützung, was durchaus Leistung bringen könnte.
Ich konnte keinen Mehrnutzen aus PCI-E4 ziehen, möglicherweise ist dies bei entsprechenden Gen4 m.2 NVME SSDs anders.


11. Stromverbrauch:
Ich habe ein kleines Strommessgerät an die PC-Stromkabelsteckdose gehängt. Ich möchte wirklich nur einen groben Einblick geben, wieviel Strom beim gaming und Belastungstests aus der Steckdose gezogen werden. Bitte bedenkt, dass ich nicht über ein professionelles Messgerät verfüge und daher nichts zur Messtoleranz sagen kann. Die von mir ermittelten Werte stellen daher lediglich Anhaltspunkte für die ungefähr zu erwartende Stromaufnahme dar, zumal mein Messgerät nicht fein genug ist, um Stromspitzen zu erfassen.
Die Grafikkarte kann ich nicht direkt mit eigenen Mitteln einzelnd testen, aber immerhin ist über das Overlay-Metrik der Radeon Settings und des TechPowerup GPU Tools die Stromaufnahme der Grafikkarte einsehbar. Inwieweit diese Angaben den tatsächlichen Werten entsprechen, kann ich nicht beurteilen.

MSI RX5700XT Gaming X:
Man kann die Grafikkarte in FarCry5 und Jedi Fallen Order mühelos auslasten. Mit OC saugt die Karte dann laut MSI-Dragon Center durchaus 250Watt aus dem Netzteil, wohingehend ECO Profile bei um die 200Watt pendeln. Man muss sich mal kurz vor Augen führen, dass man die Gaming X in verschiedenen Profilen so einstellen kann, dass man einen Bereich von 170Watt – 250 Watt unter Last abdeckt, sich aber innerhalb von 25% FPS Leistung bewegt.
Während das vorgefertigte AMD-ECO Profil bei 200 Watt pendelt, kann man bei eigenen ECO-profilen noch mal 30Watt (15%) bei Vergleichbaren Leistungswerten einsparen. Das AMD „AutoOC“ benötigt 220Watt. Reizt man die in den Radeon settings zulässigen Einstellungen in Richtung OC aus, schnappen wir uns die 250Watt Marke (+30%). Nachfolgend mal eine Übersicht über zwei AMD Profile und jeweils meinen eigenen, die den jeweiligen Sweetspot des jeweiligen Einsatzzweckes etwas besser treffen.
Energy3.jpg
Nachfolgend Beispiele für extremes untertakten / undervolting der Karte und einmal maximale OC Einstellungen. Während das OC Profil sogar bei entsprechender Kühlung läuft aber wahnsinnig viel Strom zieht, ist das "Extreme low" Beispiel zwar sehr stromsparend, hier haben wir den sweetspot aber verlassen und haben auch 30-40% weniger Frames.
Energy5.jpg
Fazit: Man kann erheblich Einfluss auf die Leistung der Karte nehmen. Hier ist auch die Experimentierfreudigkeit des Nutzers verlangt, um das Optimum aus der Karte herauszuholen.


Gesamtsystem: x99 + 5820k + 5700XT:
Der 5820k hat generell ordentlich Durst, das ist bereits dem alten 22nm Verfahren geschuldet. Das gesamte System pendelt sich beim gaming bei rund ~372 Watt ein (gemessen in Sessions von: 1x Stunden Fallen Order, 1x Stunden Far-Cry 5, 1x Stunde Formel1 2018). Höchstwert während dieser Sessions war 423Watt. Leider verfügt das Messgerät nicht über detailliertere Auswertungsmöglichkeiten.
Bei Stresstests, mit kombinierten Einsatz von Prime95 / StressmyPC / 3DMark, konnte ich nie mehr als 472 Watt feststellen. Wie lange und wie häufig ähnliche Werte erreicht wurden, oder ob es sich nur um kurze Stromspitzen gehandelt hat, kann ich aufgrund des rudimentären Messgerätes leider nicht aussagen.

Gesamtsystem: x570 + 3600x + 5700XT:
Das gesamte System pendelt sich beim gaming bei rund ~340 Watt ein (gemessen in Sessions von: 1x Stunden Fallen Order, 1x Stunden Far-Cry 5, 1x Stunde Formel1 2018). Höchstwert während dieser Sessions war 395Watt. Leider verfügt das Messgerät nicht über detailliertere Auswertungsmöglichkeiten.
Bei Stresstests, mit kombinierten Einsatz von Prime95 / StressmyPC / 3DMark, konnte ich nie mehr als 450 Watt feststellen. Wie lange und wie häufig ähnliche Werte erreicht wurden, oder ob es sich nur um kurze Stromspitzen gehandelt hat, kann ich aufgrund des rudimentären Messgerätes leider nicht aussagen.

Gilt noch die alte Formel, dass ein Netzteil mindestens 20-25% stärker als der zu erwartende Strombedarf sein sollte? Wenn ja würde dies bedeuten, dass ein 550w Netzteil (ausgehend von der 450Wattspitze im Belastungstest) ausreichen könnte. Aber das ist von mir ins Blaue hineingeraten. Ich habe mich vor ein paar Jahren bei einem zwischenzeitlichen Versuch mit SLI Konfiguration für ein 750w Netzteil entschieden und habe daer ordentlich Reserven, sodass ich hier nicht sprachfähig bin. Ich wäre aber sehr dankbar für eure Meinung? Was benötigt man an Netzteilpower?


12. Soundqualität:

Ich bin nicht unbedingt das was man als audiophil bezeichnet, schätze aber doch den weiten Klang guter Wiedergabegeräte und entsprechend gutem Ausgangsmaterials. Ich verfüge über keine technische Ausrüstung es folgen also rein subjektive Eindrücke.
Ich teste die Audioqualität einmal mit dem herkömmlichen Line-In an einem Logitech THX 2300 welches mich seit etlichen Jahren begleitet und von dem ich mich einfach nicht trennen kann. Des Weiteren schließe ich auch eine Dali Kubik Soundbar mit intergrierten Mini Subwoofer per optischen Anschluss an, und teste mein Sennheiser HD 598SR Kopfhörer.

Chipsatzmäßig besteht der Vergleich damit aus der Asus Strix Soar, einem Onboard Realtek ALC 1150 und eben der mit AudioBoost beworbenen Lösung von MSI mit dem Realtek ALC1220.
Ich verwende hochwertige Musikfiles im Format .flac mit 96khz / 24bit, damit entsprechend wahrnehmbare Unterschiede auch definitiv gewährleistet sind.

Bei meinen Tests mit den Sennheiser HD 598SR Kopfhörern und dem THX2300 weicht der alte Realtek 1150 deutlich nach unten hin ab, vor Allem dann wenn es um filligrane Details geht, aber auch Mitten und selbst einige tiefe Töne klingen gesamtheitlich weniger definiert.
Das macht die StrixSoar um welten besser, aber eben auch der ALC1220 spürbar besser.
Bei den Kopfhörertest nutze ich selbstverständlich den vorderen Ausgang an der Gehäusefront. Hier ist deutlich erkennbar, dass selbst die betagte externe Soundkarte Vorteile hat, wenn es an die Darstellung sehr lauter Musik geht, aber auch bei sehr leisen. Während es bei der ALC1150 Onboardlösung mit zunehmender Grafikkartenleistung zu leichten Störgeräuschen kommt (Brummen, tackern, rauschen), passiert dies bei der ASUS Zusatzkarte nicht. Lobend zu erwähnen: die Störgeräusche sind beim ALC1220 kaum vorhanden.

Bei meinen Hörproben mit der DaliKubik per optischen Anschluss ist die Asus Strix dann ebenfalls (deutlich) vorne. Hier harmonieren die Höhen, Mitten und Tiefen, alles ist fein gezeichnet. Auch die maximale Lautstärke bzw. die höchste verzerrungsfreie Lautstärke liefert die Asus Strix Zusatzkarte. Aber dann scheppert bei mir bereits die Wohnung und die Nachbarn können mittanzen. Dies mag aber bei deutlichen größeren Räumlichkeiten dann ebenfalls ein zusätzliches Kaufkriterium für eine externe Soundkarte sein.

Die Soundkonfiguration mit der NAHEMIC Software für den ALC1220 ist allerdings eine lobenswerte, weil feine Sache.
Nahemic.jpg
Hier kann man noch umfangreiche Einstellungen vornehmen, die den persönlichen Audioansprüchen näherkommen. Eigentlich müsste ich sagen „wäre eine feine Sache“, denn die Software bereitet wohl einige Problene. Schaut man sich die unterirdischen Bewertungen der Nahemic Software an, bin ich kein Einzelfall mit meinen anfänglichen Problemen. und ich kann von Glück reden, dass es bei mir überhaupt läuft. Ich bin sehr gespannt wie hier die Erfahrungen der anderen Tester waren.

Aufnahmequalität: Die Mikrofonleistung ist ebenfalls als gut zu bewerten. Die Aufnahmen wirken klar und sauber. Ein Test in Konferenz und Chatsystemen ist dank Corona derzeit ja schnell gemacht. Hier habe ich explizit nach der Verständlichkeit und etwaigen Störgeräuschen gefragt. Hier wurde ohne Ausnahme eine gute und klare Verständigung gelobt (Skype, Microsoft Teams, Cisco SIP, Teamspeak). Zumindest unter Skype und Teamspeak habe ich auch unter leistungsfordernden Bedingungen getestet, sodass etwaige Störgeräusche hätten auffallen müssen. Nach den guten Wiedergabeeigenschaften habe ich allerdings auch keine Schwierigkeiten erwartet. So kann man dem ALC1220 also auch gute Aufnahmeleistung bescheinigen.

Auch wenn dedizierte Soundkarten offenbar weiterhin teilweise einen durchaus deutlichen Qualitätsvorteil haben, ich kann den ALC1220 insgesamt trotzdem nur loben. Für meine persönlichen Belange würde er prinzipiell qualitativ in 90% der Fälle ausreichen und ich bescheinige ihm mindestens anständigen Sound; sowohl Höhen, Mitten als auch Tiefen werden ausreichend differenzierbar wiedergeben. Je feiner und besser das Wiedergabemedium aber selbst in der Lage ist, Audiosignale auszugeben desto eher kann man den Unterschied hören. Bei meinem Logitech 2300THX Fossil, welches immer noch tollen Sound macht, fallen die Unterschiede nicht so gravierend auf. Bei der Dalik Kubic Soundbar allerdings schon. Hätte ich aber den direkten Vergleich nicht, würde ich nicht bemerken, dass in Wirklichkeit eine "Kleinigkeit" fehlt. Problem ist nur, wenn man es bemerkt hat :-)

Als Onboardlösung halte ich das insgesamt also doch für sehr respektabel und die Qualität dürfte einem Großteil der Gamer völlig genügen. Wer derzeit noch einen älteren ALC1150 verwendet und nicht so recht zufrieden ist, sollte bei einem Wechsel zunächst einmal den ALC1220 testen, der einen wirklichen Fortschritt darstellt. U.U. kann dann eine Soundkarte eingespart werden. Wer aber wirklich die umfänglichste Qualität und (sehr) hohe Lautstärken genießen möchte, bzw. anschlussseitig (etwa aufgrund Streaming Equipments, DockingStation etc.) darauf angewiesen ist, dürfte dann aber doch weiterhin zu einer Spezialsoundkarte greifen (müssen).



13. Persönliche Bewertung der einzelnen Komponenten:
Es ist an der Zeit alle Erkenntnisse zusammenzutragen udn ein Fazit zu ziehen. Fairnesshalber natürlich auch unter Einbeziehung des 3600x, der dem Bundle beigelegt ist.

13.1 AMD 3600X:
Neutral bis Negativ:
Der Boxed Kühler des AMD 3600X kühlt den Prozessor ausreichend, dass kann man auf der Haben Seite verbuchen, aber dafür entwickelt er andererseits auch ziemlich viel Lärm, wenn er wirklich ins Arbeiten kommt. Hier hatte ich mir grade im Hinblick auf den zum „normalen 3600“ optimierten Kühler mehr erwartet. Für meinen Geschmack, macht er deutlich zu viel Krach. Ich habe ihn dann noch vor den eigentlichen Tests doch lieber gegen meinen BeQuiet Pure Rock mitsamt Noctua-Lüfter ausgetauscht. Jetzt harmoniert das ganze System. Dank der Lüftersteuerung des Mainboards, welche auch über das Dragon Center justiert werden kann, habe ich den perfekten Mix aus den einzelnen Lüfterkurven / Drehzahlen der verwendeten Lüfter (CPU+Gehäuselüfter) herausgeholt. Auch unter Stresstestbedingungen sind die Lüftergeräusche des Noctua angenehm und kaum störend und die CPU bleibt kühl.
Ich möchte aber auch nicht allzusehr meckern, der AMD boxed Kühler erfüllt als "Einstiegskühler" (was er eben ist) seinen Zweck, zudem lässt er sich einfach installieren und lässt den Prozessor die gleichen Testergebnisse hervorbringen (ohne OC). Silence-Enthusiasten greifen aber lieber zu einem anderen Kühler.
Positiv: Der 3600x selbst macht für einen <200Euro Prozessor eine starke Figur. Ich glaube aber, dass sich der Mehrpreis zum normalen 3600 nicht lohnt. 200Mhz mehr Takt machen (vermutlich) kaum einen Unterschied und das eingesparte Geld könnte man dann auch in einen wesentlich leiseren Kühler wie den BeQuiet Pure Rock stecken, der für den 3600 völlig ausreicht.
Für Leute, die sich ein preisbewusstes Gaming-System zusammenstellen wollen, könnte der 3600(x) aber eine sehr gute Wahl sein. Für das Geld hat man vermutlich noch nie so viel Endleistung erhalten, sei es bei Spielen, als auch Anwendungen.
Daher mein AMD Ryzen 5 3600x Fazit: :daumen::daumen::daumen::daumen::daumen2:
Günstiger 6Kern-Prozessor mit ordentlich Power, nicht nur in Spielen. Ich bin sowohl von der Anwendungs- als auch Spieleperformance positiv überrascht. Ich kann allen interessierten Käufern einer CPU in der Preisklasse bis 200€ den 3600er oder 3600x ans Herz legen. Man bekommt viel Leistung für jeden ausgegebenen Euro! Persönlich würde ich aber zum 3600er greifen und dafür in einen leiseren CPU-Kühler investieren.

13.2
MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi:
Ich habe mit dem MSI MPG X570 gaming edge WIFI keinerlei Probleme gehabt. Und für ein X570 Board muss man es auch preiswert nennen. Mit meinen begrenzten Möglichkeiten habe ich keine schwerwiegenden Nachteile aufdecken können. Gleichwohl ist mir bekannt, dass die X570 Boards gerade aufgrund der aufwendigen Kühlung und der verbauten Spannungswandler teuer werden und günstige Boards hier am ehesten einsparen. Ich kann selbst nicht beurteilen, inwieweit das vorliegende Board auch mit den großen Brüdern des 3600(x) fertig werden wird, vor Allem wenn diese übertatet werden sollen und wesentlich mehr Strom zu verarbeiten ist.
Ob der ersichtlichen Temperaturen kann ich mir nicht vorstellen, dass bei einem 3700x oder 3800x hier irgendwelche Bedenken herrschen müssen. Und wer sich für den Ryzen 3950 mitsamt Overclocking interessiert, der wird vermutlich nicht auf ein 200Euro Board zurückgreifen. Man kombiniert ja auch keinen Ferrari Motor mit einem Polo.
In der hier vorliegenden Kombination, erhält man für rund 190Euro das Mainboard und 160 / 190 Euro den Ryzen3600(x). Für rund 350-380 Euro erhält man verdammt viel Leistung, modernste Ausstattung und Zukunftssicherheit, aber dem gegenüber wenige Nachteile.
Positives: Auf der Haben Seite stehen immerhin:
  • PCI-E 4.0 und damit ZUKÜNFTIGE Leistungsreserven bei Grafikkarten
  • WLAN und Bluetooth Onboard
  • Akzeptabler Onboardsound
  • 1x M.2 PCIe 4.0 4x direkt an die CPU gebunden
  • leiser Chipsatzlüfter + konfigurierbar
  • Unterstützt DDR4 4400
  • Feste IO-Blende
Neutral:

  • Lüfterports u.U. nur mit Extendern erreichbar.
  • AKTUELL offenbar (noch) kein Leistungsplus bei Grafikkarten durch PCI-E
  • Zukunftsfeatures werden durch höhere Anschaffungskosten erkauft.
  • RGB-Beleuchtung
  • Kein Clear CMOS Schalter
  • Einsparungen bei SATA Ports1-2 (Ärgerlicher ist die fehlende Dokumentaion)
Nachteile:
  • WIFI und Bluetooth Modul sperren PCI-E Slots 2+4
  • Kein Front-USB-C Header
Daher mein MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi Fazit::daumen::daumen::daumen::daumen::daumen:
"Günstiges" und gut ausgestattetes x570 Board, was mindestens die 3600er -3800 Ryzen ohne jegliche Mühe verkraften sollte.
Hier stimmt, meiner Meinung nach, insbesondere in Anbetracht des Preises, fast alles. Störende Entscheidungen beim Layout und einige Einsparungen an den richtigen Stellen (WIFI + SATA 1+2, USB-C) mindern die Leistung nicht. Ich kann allen Interessierten Käufern eines X570 Boards in der <200Euro Klasse eine Empfehlung aussprechen.


13.3 MSI RX 5700XT Gaming X:
Positives:

  • Die MSI RX 5700XT Gaming X ist in meinen Augen ein TOP-Produkt. Angefangen von der optischen Aufmachung und weiter zu den Leistungswerten und den Lüftern.Die Karte hat richtig Power und bleibt trotzdem erstaunlich leise. Und wenn die Lüfter aufdrehen ist es ein angenehmes tieferes Rauschen, was deutlich angenehmer klingt als meine Karten aus der Vergangenheit.
  • MSI bedient sich hier natürlich sprichwörtlich dem Motto „Mehr ist mehr“. Die Karte spuckt massig Leistung aus, schluckt aber auch ordentlich. Es dürften stellenweise 250Watt sein, die da aus dem Netzteil gesaugt werden. Das wird aber durch das rund 1,5-2 Slot breite Kühlkonstrukt und der vollflächigen Backplate kompensiert.
  • Außergewöhnlich finde ich, dass die Gaming X die Lüfter stellenweise völlig ausschaltet, wenn nur wenig Last anliegt. Das hat mir schon einen gehörigen Schrecken eingejagt, als sich plötzlich und unerwartet bei einer offenbar kaum fordernden Session „Shadow Tactics“ die Lüfter abschalteten. Hier hat die Marketingabteilung nicht gelogen. Das Kühlkonzept der Karte geht voll auf. Wenn man hier etwas kritisieren will, dann dass die Karte 3 Slots Platz braucht, aber mal ehrlich „who cares“? :wayne:
  • Zunächst war ich erstaunt, dass es keinen Umschalter für ein „Silence Bios“ gibt, aber es gibt vermutlich keines, weil es einfach nicht nötig ist. Das Kühlkonzept kann beides, kühlen und gleichzeitig leise sein. Zudem kann man im Dragon Center auch noch einen ECO Mode einstellen, die die Leistung und die Kühlung drosselt.
  • Der Preis der Karte liegt (Stand Juni 2020) bei rund 430 Euro und liegt rund 50 Euro über den günstigsten 5700XT Vertretern. Jetzt habe ich keinen direkten Vergleich zu der Leistung einer „NON OC“ 5700XT und den jeweiligen Kühlungssystemen, aber mit dem Wissen um die Qualität der GamingX würde ich den Mehrpreis in Kauf nehmen. Problematisch ist lediglich, dass man sich im Vorfeld eben kein Bild von der Lautstärke machen kann. Daher einfach mein Appell: Wenn ihr eine leise Karte mir ordentlich Leistung sucht, dann zögert nicht und greift zur MSI 5700XT Gaming X!!
  • Die Gaming X stemmt meine neue Lieblingsauflösung von 3440x1440 mit Bravour bin ich immer im optimalen Vektor für Freesync.
  • Sehr homogene Frametimes, auch in sehr fordernden Spielen. Und es ist mehr als ein reiner Papiertiger, denn auch subjektiv ist dieses "smoothe" Arbeiten der Karte bemerkbar!
Neutral:

  • Eine generelle Sache aller 5700XT und nicht speziell der GamingX: Kein Raytracing support. Ich selbst kann bislang auf raytracing gut verzichten und werde es vermutlich auch in Zukunft. Während es Fan-Boys gehypt wird, ist der heutige effektive Nutzen bescheiden. Nvidia wird aber sicher eine Weiterentwicklung forcieren. Der Form halber möchte ich es aber erwähnt wissen, das man auf raytracing verzichten muss.
Nachteil:
Der einzige wirkliche Nachteil den ich sehe, betrifft nicht unbedingt die Hauptzielgruppe für die die Karten hergestellt wurden. Aber auch Gamer arbeiten ja auch mal anderweitig mit ihren Computern und die neudeutsch genannten „content creators“ spielen wiederum auch mal ab und an. Daher ist die (problematische) Unterstützung für Anwendungsaufgaben (VCE Videoencoding, OpenCL) schon erwähnenswert. Hier hat ebenfalls Nvidia mit CUDA und NVENC wesentliche Vorteile.

Daher mein MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X Fazit: :daumen::daumen::daumen::daumen::daumen: + :hail:
Ungelogen, die MSI 5700XT Gaming X ist die qualitativ beste Grafikkarte die ich bisher selbst im Einsatz hatte. Das liegt vor allem an der tollen Kühllösung und der wunderbar leisen Lüfter. Noch dazu hat die GamingX auch ordentlich Dampf unter dem Kessel. Für Spieler mit (U)WQHD-Monitoren, die trotzdem im 60FPS+ Bereich spielen wollen, oder Spielern die ihren Full-HD Monitor dauerhaft mit 144+ frames befeuern wollen, dürfte die 5700XT eine empfehlenswerte Grafikkarte sein. Die MSI RX5700XT Gaming X ist zwar vergleichsweise teuer, aber auch hoch getaktet, weiter übertaktbar, individuell zu tunen (Stichwort undervolting / ECO), leise und kühl. Ich halte den Aufpreis daher für deutlich angemessen.
Ehrlicherweise hätte ich mich aber auch schwer getan, wenn ich die Karte hätte kaufen müssen, man tendiert eben doch schon mal gerne zu den preislich (scheinbar) attraktiveren Karten. Daher die deutliche Empfehlung für diejenigen die eine möglichst leise Karte suchen: Kauft euch die MSI RX 5700 Gaming X. Punkt!
Oder für Star Wars Fans unter euch: „i have spoken“.


The end
Eure AnKa
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es heute erst geschafft deinen Test in Teilen zu lesen - morgen werde ich mir den Rest bei einem Kaffee gönnen. Aber soviel muss ich auch schon mal loswerden:

(Ohne jetzt nachgeschaut zu haben) Deutlich mehr als die geforderten 12.000 Zeichen, zahlreiche eigene Grafiken und Fotos, überpünktliches Abliefern. Und der Test ist auch nicht ganz schlecht geworden. :D Ich würde behaupten, dass du erfolgreich den Beweis angetreten hast, dass auch eine Auswahl von Lesertestern mit nur wenigen Beiträgen (da wird ja immer gleich große Gefahr gesehen) durchaus Erstaunliches hervorbingen kann und der Generalverdacht vollkommen unbegründet ist. Und du hast Dir den Kurzurlaub definitiv auch verdient.

Du hattest es bei mir drüben im Lesertest auch schon geschrieben: Toll ist, dass sich viele Lob- bzw. Kritikpunkte doch gegenseitig bestätigen und gleichen. Die Meinung zu den Produkten ist wohl recht eindeutig. :daumen: Wo ich dir auch absolut Recht gebe (und ich einfach auf den Heimvorteil bzw. die Erfahrung zurückgreifen kann): Einen Lesertest layouttechnisch sinnvoll mit dem Foreneditor aufzubereiten ist anstregend.
 
Danke für dein Review.
Du hast genau das getestet, auf das es mir ankam. Video konvertieren.
Vielen Dank dafür. Jetzt darf mein "altes" System doch noch etwas weiterschwitzen.
Ich wünsche dir einen schönen Kurzurlaub. Hast du dir verdient.
 
Hi AnKa89
Bei Dir gilt das gleiche, wie bei McZonk, dessen Review ich auch schon gelesen habe. Grottenschlecht gemacht. Bitte die getestet Hardware gut verpacken und mir zuschicken. :D:lol::D

Nein, super Test. Ich hatte den von Mr. Zonk zuerst gelesen und dann Deinen Kommentar dazu. Und Du musst Dich da (meiner Meinung nach) nicht großartig hinter dem wirklich tollen Test von McZonk verstecken. Und auch hier allem voran, absoluten Respekt vor der vielen Arbeit, die Du Dir gemacht hast um diesen tollen Test auf die Beine zu stellen :daumen::daumen::daumen:
Und, wie McZonk schon schrieb, Ihr seid Euch in der Bewertung ziemlich einig. Das finde ich bei User- Reviews auch immer sehr spannend. Denn wenn mehrere User zu einem sehr ähnlichen Endergebnis kommen, kann man die getestete Hardware in der Regel problemlos selber einsetzen oder weiter empfehlen.
Wirklich sehr schöner Test :)



 
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