[Review] Gigabyte AORUS DDR4-3600 Mhz (2 x 8 GB) RGB Memory Kit

Falcony6886

Software-Overclocker(in)
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Danksagung:


Zunächst an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Alternate und Techrush für das Bereitstellen des Testprodukts!
Ich habe mich sehr über den Gewinn gefreut und hoffe, nun viele User mit meiner Rezension/meinem Review erfreuen zu können!


Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung
2.Design, Verarbeitung und Haltbarkeit
3.Die RGB-Beleuchtung und die RGB-Fusion Software
4.Leistung; Benchmarks
4.1 Das AORUS DDR4-3600 RGB Memory Kit auf dem Ryzen 5 3600
4.2 Das AORUS DDR4-3600 RGB Memory Kit auf dem Ryzen 7 1700
5.Fazit

Einleitung

Seit einigen Jahren führt Gigabyte die hauseigenen Gaming- und Enthusiasten-Produkte im Computerbereich unter dem Namen „AORUS“. Obwohl Gigabyte vor allem für Mainboards und Grafikkarten unter dem AORUS-Label bekannt ist, erfolgt nun der Eintritt in den Arbeitsspeicher-Markt mit dem AORUS DDR4 3600 Mhz RGB Memory Kit. Zunächst ein kurzer Überblick zu den Spezifikationen des DDR4-3600 Kits:


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Die Firma mit Sitz in Taiwan beschreibt das 16 GB Kit auf der Produktseite selbstbewusst als „High Quality Memory“, „Engineered to make a difference“ – hergestellt, um den Unterschied auszumachen. Weiterhin wird forsch mit zu 100 Prozent selektierten und getesteten Speicherchips geworben und das hauseigene Design sowie die RGB-Beleuchtung angepriesen. Gleichzeitig positioniert Gigabyte das 16 GB Kit (2 x 8 GB) auch preislich recht forsch am Markt. Für die aufgerufenen 140 Euro erhält man auch schon Samsung B-Die Kits ohne RGB-Beleuchtung oder aber ähnlich ausgestattete RGB-Kits anderer, bekannter Hersteller wie G.Skill, Crucial oder Corsair.

Als Alleinstellungsmerkmal bewirbt Gigabyte das AORUS-Kit mit dem AORUS MEMORY BOOST: Käufer des 16 GB Kits, die gleichzeitig ein bestimmtes AORUS Mainboard (Z390/X570) nutzen, können das Speicherkit einfach per Klick im Bios auf DDR4-3733/DDR4-3700 übertakten.

Im Test muss der Neuankömmling nun zeigen, ob er es mit zwei altgedienten Platzhirschen von Corsair und Crucial aufnehmen kann, wie gut das RGB-Kit mit zwei AMD-Systemen harmoniert und ob ausreichend Tuning-Potenzial vorhanden ist! Hierzu habe ich das Test-Kit eine Woche lang jeweils auf einem Zen1 und einem Zen2 System durch mehrere Benchmarks gejagt, diverse Timings, Spannungen und Frequenzen getestet und die Beleuchtung ausprobiert.

Ist das neue AORUS-Kit wirklich bereit für die Schlacht, oder gilt der Design-Leitspruch „Dominant in Darkness“ dann doch nur für die Preisbrecher von Crucial, Corsair und G.Skill? Finden wir es heraus! Für Fans bewegter Bilder gibt es hier das Testvideo:

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2.Design, Verarbeitung und Haltbarkeit

Das Thema-Design ist häufig subjektiv, ebenso die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer RGB-Beleuchtung im heimischen Computer. Bei den einen kann es gar nicht genug blinken, blitzen und scheinen, die anderen rollen bei dem Gedanken an RGB-Beleuchtung entnervt mit den Augen. Persönlich erfreue ich mich an einem gesunden Maß an Beleuchtung im PC-Gehäuse, denn ich möchte die teuren Komponenten gerne anschauen und farblich stimmig hervorheben. Hier fügt sich das AORUS-Speicherkit hervorragend in beide Systeme ein. Der anthrazit-farbige Heatspreader ist schlicht-elegant gestaltet und wird auf der einen Seite von dem AORUS-Adler verziert.



Auch bei der Verpackung verzichtet Gigabyte auf überflüssigen Schnick-Schnack. In der Pappschachtel finden sich lediglich die Speicherriegel und eine kurze Anleitung – völlig ausreichend für ein Speicherkit.



Den schlichten, aber schicken Aluminium-Heatspreader halte ich für einen Pluspunkt des Speicherkits. Er ist jeweils 2 mm breit und sorgt so für eine ordentliche Kühlung. Gleichzeitig ist Gigabytes RGB-Lösung aber nur rund 3,9 cm hoch, sodass es mit dem Speicherkit zu keinerlei Schwierigkeiten mit größeren CPU-Kühlern kommen sollte. Zwar hatte ich Probleme, den Speicher unter meiner NZXT Kraken Z63 zu betreiben – dies liegt jedoch an meinem veralteten Gehäuse. Das NZXT Phantom ist nicht für einen 280mm-Radiator ausgelegt, sodass die Kraken nahezu die Speicherchips berührt. Dennoch ist das Kit teilweise rund einen halben Zentimeter niedriger als z.B. RGB-Kits von G.Skill (44 mm) oder Corsair (52 mm). Der Einbau in einem kleinen Midi Tower (Thermaltake V200) unter einem Noctua NH-D15 gestaltete sich dank der niedrigen Bauhöhe der Module somit völlig problemlos!



Auch die Verarbeitung ist tadellos, zudem gewährt Gigabyte – wie nahezu alle RAM-Hersteller – eine eingeschränkte, lebenslange Garantie auf die Speicherriegel. Im Test muss sich nun herausstellen, ob hier wirklich vorab selektierte Speicherchips verwendet werden und wer die ICs herstellt. So viel vorab: Der Enttäuschung folgte die Freude – mit Einschränkungen! Doch zunächst wollen wir einen Blick auf die Beleuchtung werfen.

3.Die RGB Beleuchtung und die RGB-Fusion Software

Auch in Sachen Beleuchtung geht Gigabyte einen eigenen Weg und führt – laut Webseite – fünf neue Beleuchtungsmodi exklusiv für den AORUS RGB Memory ein: Color strobe, Cascade, Color Cascade und Color Droplet. Ob diese Beleuchtungsmodi (Regentropfen, Cascade, etc.) wirklich exklusiv sind, kann ich nicht beantworten, da mir weitere RGB-Speicherkits als Vergleichsprodukte fehlen. Dennoch bietet Gigabyte hier eine Vielzahl an Optionen zur Beleuchtung des Speicherkits an, sodass jeder Nutzer seiner Kreativität freien Lauf lassen und eine persönliche Einstellung finden kann!

Störender ist die Tatsache, dass sich die Beleuchtung auf meinen MSI- und Asus-Mainboards nicht über MSI Mystic Light oder Asus Aura Sync steuern lässt. Die Gigabyte RGB Fusion 2.0 Software muss installiert werden, um die Beleuchtung des Speicherkits zu steuern – man holt sich also zwangsweise eine weitere Software auf den Gaming-PC, die Ressourcen im Hintergrund frisst. Aber was tut man nicht alles für die Kirmes im Case?!


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Erfreulicherweise ist die RGB-Fusion 2.0 Software einfach gehalten und auf die nötigen Funktionen reduziert – so würde ich mir das auch bei anderen Herstellern wünschen. Keine unnötigen Optionen zum Übertakten, keine Spieleprofile, etc., einfach nur das Einstellen der Beleuchtung und die Möglichkeit, mehrere Beleuchtungsprofile anzulegen. Chapeau, Gigabyte! Also den gewünschten Effekt auswählen, Farbe, Geschwindigkeit und Helligkeit einstellen – fertig! Weniger ist manchmal mehr!

4.Leistung: Benchmarks

Mit Adi Preißlers Worten: „Entscheidend ist auf’m Platz!“ Im Benchmark-Test muss das Aorus-Kit nun die wahre Stärke zeigen. Hierfür habe ich die beiden 8 GB Riegel auf meinen beiden AMD-Systemen auf Herz- und Nieren geprüft. Denn was nutzt einem die schicke Beleuchtung, wenn die Leistung nicht stimmt?!

Bevor ich auf die verschiedenen RAM-Settings, Overclocking- und Tuning-Versuche eingehe, möchte ich hier zunächst die beiden Testsysteme vorstellen. Da ich bei der Zusammenstellung meiner Rechner steht’s auf ein passendes Preis-/Leistungsverhältnis sowie vorhandene Tuning-Optionen achte, sollte der Test einen spannenden Anhaltspunkt für viele User bieten:

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Zunächst muss sich der Arbeitsspeicher aus dem Hause Gigabyte also mit dem Preis-/Leistungssieger in Sachen Overclocking auf AMD Ryzen 3000 Prozessoren duellieren, den Crucial Ballistix Sport LT, zum einen mit DDR4-3200 XMP Profil, zum anderen mit Overclocking auf DDR4-3800 CL16.

Anschließend geht es auf dem AMD Ryzen 7 1700 zur Sache und vor allem um die Frage: Welche Speicherfrequenz erreicht das DDR4-3600 Kit auf Zen1 und wie fallen die Timings aus?

Getestet habe ich zunächst mit dem AIDA 64 Extreme Cache & Memory Benchmark und die Werte der verschiedenen Arbeitsspeicher verglichen. Anschließend musste sich das AORUS Kit bei den CPU-fressenden Spielen Anno 1800 und Kingdom Come Deliverance behaupten. Hierbei kamen jeweils die PC Games Hardware Benchmark Sequenzen zum Einsatz. Mit dem Tool CapFrameX wurde der Mittelwert aus drei Runs berechnet, ebenso wie die P99-Frames. Gebencht wurden die Spiele in 1280x720 Punkte bei maximalen Details ohne MSAA, um eine Limitierung durch die Grafikkarte auszuschließen und den Fokus auf die CPU- und Speichergeschwindigkeit zu lenken.

4.1 Das AORUS DDR4-3600 RGB Memory Kit auf dem AMD Ryzen 5 3600

Auf Zen2 habe ich das Kit in drei verschiedenen Einstellungen betrieben. Zunächst wurde der Speicher „Out-of-the-Box“ mit den Standard-SPD-Werten DDR4-2666 CL20-19-19-43-61-1T getestet. Anschließend wurde das DDR4-3600 CL18-19-19-39-83-1T XMP-Profil geladen. Da ich jedoch kein Gigabyte-Board zum Testen des AORUS MEMORY BOOST besitze, habe ich mir kurzerhand den RAM-Overclocking Guide aus dem Computerbase-Forum besorgt und mich mit Hilfe des Typhoon Burners sowie des Ryzen DRAM Calculators an das Übertakten des Speichers gemacht. Zunächst machte sich Ernüchterung bei der Frage nach den verbauten ICs breit. Von anderen Shops als Samsung B-Die beworben und bei einem Verkaufspreis von 140 Euro für ein 16 GB Kit, hatte ich die leise Hoffnung, tatsächlich Samsung B-Die ICs vorzufinden. Diese Hoffnung wich jedoch nach dem Auslesen des SPD der Ernüchterung: Gigabyte verbaut Hynix C-Die Chips, wie mittlerweile auch viele andere Hersteller.

Die Ernüchterung verpuffte jedoch bei den Overclocking-Versuchen, denn hierbei zeigte sich das AORUS Kit als sehr gutmütig und es war mir möglich, das Kit mit nur wenigen Klicks mit den vorgeschlagenen „Fast“-Timings aus dem DRAM-Calculator zu betreiben. Dabei erreichte das 16 GB Kit die 10000% im Karhu RAM Test problemlos und überstand auch den AIDA 64 Stabilitätstest für mindestens 60 Minuten. Schlussendlich konnte ich das Speicherkit mit 3800 Mhz und den Timings CL16-20-21-36-56-1T völlig stabil bei nur moderat angehobener Speicherspannung betreiben. Für erfahrene Anwender im Bereich RAM-Overclocking wären hier sicherlich noch schärfere Timings möglich gewesen. Dennoch war ich äußerst positiv über die Overclocking Eigenschaften überrascht, leichter kann man kein Speichertuning betreiben. Das Crucial-Kit benötigte dort weiter mehr Zuwendung bis hin zum CMOS-Reset. Umso erstaunlicher sind die Benchmarkergebnisse des Gigabyte Kits, zumal 16 GB gegen 32 GB antreten:


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Das Aorus 16 GB Kit liegt übertaktet auf DDR4-3800 nur leicht hinter dem ebenfalls übertakteten Crucial 32 GB Kit, fällt vor allem bei der Kopierleistung ein wenig ab. Dennoch offenbart das Benchmarkdiagramm, wie wichtig der Weg ins UEFI/Bios ist: Schon mit aktiviertem XMP-Profil explodiert die Leistung förmlich, ein händisches Tuning mit den oben genannten Tools lässt die Schreibleistung noch einmal um 3000 MB/s, die Kopierleistung gar um 6000 MB/s wachsen, während sich die Schreibleistung um rund 2000 MB/s verbessert.

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Auch die Zugriffszeiten verbessern sich durch Laden des XMP-Profils eklatant von 91,2 ns zu 72,3 ns bis hin zu 69,4 ns bei Übertaktung auf DDR4-3800 Mhz. Auch hier ist sicherlich noch reichlich Tuning-Potenzial vorhanden, denn richtig fix wird es erst ab 65 ns.

Im Spieletest zeigt sich dann der wahre Ertrag des Speichertunings. Bereits Anno 1800 profitiert stark vom DDR4-3600 XMP-Profil, noch mehr jedoch vom Overclocking auf DDR4-3800:


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Nur durch das Aktivieren des XMP-Profils im Bios legt die Geschwindigkeit um 18 Prozent zu, während das Crucial DDR4-3200 Kit mit den etwas schärferen Timings dem AORUS Ram dicht auf den Fersen ist. Auch mit Overclocking auf DDR4-3800 schenken sich die beiden Speicherkits nichts, obwohl AORUS hier nur 16 GB in den Ring wirft. Mit Overclocking auf DDR4-3800 habe ich im Anno 1800 Benchmark einen Leistungsgewinn von 25 % erzielt – ein durchaus beachtlicher Wert, der einmal mehr untermauert, wie stark Zen2 von schnellem Speicher profitiert.

Einen noch größeren Performance-Gewinn verzeichnet jedoch Kingdom Come Deliverance während der PC Games Hardware CPU-Killer Benchmarkszene in Rattay. Während das AORUS Kit mit Standard-SPD-Settings krachend an der 30 FPS-Marke scheitert, steigt die Leistung mit aktiviertem XMP-Profil bereits um 14 % und klettert knapp über die 30 FPS-Marke.

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Mit Übertaktung auf DDR4-3800 sind dann sogar 35,1 FPS im Durchschnitt möglich, was einem Leistungszuwachs von 27,2 Prozent entspricht. Auch hier schenken sich die beiden Speicherkits wenig und liegen im Rahmen der Messungenauigkeit sowohl mit Übertaktung als auch aktiviertem XMP-Profil gleichauf. Einmal mehr können sich die 32 GB von Crucial keinen Vorteil gegenüber der geringeren Kitgröße des AORUS Probanden erkämpfen – 16 GB scheinen zumindest im Benchmark aktuell noch keinen Nachteil gegenüber einer größeren Speichermenge zu haben. Noch einmal sei gesagt: RAM OC Profis oder PC-Enthusiasten können hier sicherlich noch mehr Leistung aus dem AORUS Kit herauszaubern!

4.2 Das AORUS DDR4-3600 RGB Memory Kit auf dem AMD Ryzen 7 1700

Noch spannender wurde der Test des AORUS Kits auf dem älteren AMD Ryzen System. Von vornherein war klar: DDR4-3600 würde unter keinen Umständen laufen, da mein Asus Prime X370-Pro bereits bei DDR4-3200 limitiert. Also habe ich mich langsam an das Maximum herangetastet und gleichzeitig auch dem Altmeister ein paar Mhz mehr entlockt. Auch hier habe ich auf den Typhoon Burner zurückgegriffen, das SPD-Rom ausgelesen, den Bericht in den Ryzen DRAM Calculator geladen und mich an möglichst zügige Timings herangetastet. Gleichzeitig spornte mich der PCGH-Community Benchmark zu Kingdom Come Deliverance an, Timings, CPU- und Speichertakt weiter zu verschärfen. So bin ich schlussendlich bei Karhu-/AIDA- und Prime-stabilen 24/7-Settings von DDR4-3200 CL14-17-17-28-42-1T bei 1,35V und einem CPU Allcore-Takt von 3,6 Ghz mit Standard-V-Core gelandet. Auch auf dem X370-Board wurde das 16 GB-Kit mit AIDA 64 Extreme, Anno 1800 und Kingdom Come Deliverance gequält – ebenfalls mit erstaunlichem Leistungsgewinn.

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Im AIDA Benchmark legt das Kit mit händischem Tuning jeweils 9000 MB/s im Bereich der Lese-, 10000 MB/s im Bereich der Schreib- und fast 11000 MB/s im Bereich der Kopiergeschwindigkeit zu. Auch die Zugriffszeiten verbessern sich erheblich und sinken um 20 ns von DDR4-2666 zu DDR4-3200. Die Zugriffszeit liegt dann nur noch bei 78,2 ns auf dem Ryzen 7 1700. Bereits bei DDR4-3000 mit manuellen Timings wird das Corsair Vengeance LPX 16 GB Kit vom AORUS RAM deklassiert und sieht nur die Rücklichter.


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Auch die beiden Spiele zeigen wieder einen starken Leistungsgewinn, insbesondere Anno 1800 skaliert im Benchmark sensationell gut über den Speichertakt und verschärfte Timings:

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Anno 1800 profitiert hier massiv vom Speichertuning, während das Übertakten der CPU zumindest auf Zen1 in diesem Fall keinen Leistungsschub bringt. Gegenüber den SPD-Werten legt das AORUS Kit mit den manuellen DDR4-3200 Settings um fast 35 Prozent an Leistung zu und kann sich immerhin noch um fast 10 % vor das Corsair Kit mit XMP-Profil setzen.

Auch Kingdom Come Deliverance profitiert stark vom Speichertuning, legt allerdings nicht so massiv an Geschwindigkeit zu wie Anno 1800. Aufgrund des aktuell laufenden Community-Benchmarks, habe ich mich hier intensiver mit CPU und Speicher auseinander gesetzt und Tests sowohl mit Standard-CPU Takt bei unterschiedlichen Speichertimings des AORUS-Kits durchgeführt, als auch Test mit übertakteter CPU bei DDR4-3200 und manuellen Timings.

Bei Standardtakt legt der Arbeitsspeicher aus dem Hause Gigabyte bei DDR4-3200 rund 20% gegenüber den SPD-Settings zu, während der Abstand zum Corsair-RAM erneut gut 10% beträgt. Auch hier skaliert das Spiel sehr ordentlich über den Speichertakt bei gleichzeitig angepassten Timings.

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Noch spannender wird es mit Overclocking des Ryzen 7 1700 bei DDR4-3200 CL14-17-17-28-42-1T. So überspringt der Altmeister in Verbindung mit dem AORUS-Kit bei 3,9 Ghz erstmals die 30 FPS-Hürde. Am effizientesten ist jedoch das Übertakten auf 3,6 Ghz bei Standard VCore und einem Leistungsgewinn von dann rund 30 Prozent gegenüber Standard-Prozessortakt und SPD-Timings (DDR4-2666) bzw. knapp 10 % bei DDR4-3200 und Standard-Takt. Das Speicherkit liefert also auch auf Zen1 eine beachtliche Performance ab, wenngleich die Corsair Vengeance LPX Module keinen würdigen Gegner darstellen. Spannend wäre hier ein Vergleich mit Samsung B-Dies, die ohne RGB ähnlich teuer sind. Diesen Vergleich werde ich in Kürze nachliefern.

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5.Fazit

Gigabyte liefert mit dem AORUS DDR4-3600 RGB Memory Kit einen gelungenen Einstand auf dem Arbeitsspeichermarkt ab. Der anfänglichen Ernüchterung über die verbauten Hynix C-Die ICs folgte die Freude über ein unkompliziertes, Tuning freudiges, solides Speicherkit. Die Tuning-/Overclocking-Ergebnisse und die Leichtigkeit, mit der Timings aus dem Ryzen DRAM Calculator auf beiden AMD-Systemen genutzt werden konnten, lassen darauf schließen, dass Gigabyte tatsächlich selektierte Module verbaut.

Dennoch bleibt die Frage: Welchen Mehrwert bietet das neue AORUS-Kit gegenüber bereits vorhandenen RGB-Speicherkits? Letztlich kann Gigabyte auf Grund des aktuell noch recht hohen Verkaufspreises lediglich den AORUS MEMORY BOOST in die Waagschale werfen, der jedoch auch nur auf entsprechenden Gigabyte AORUS Mainboards funktioniert und das Kit aus der Masse hervorhebt.

Hätte Gigabyte zu einem Verkaufspreis von rund 140-150 Euro auf dem RGB Kit Samsung B-Die ICs verbaut, wäre das Speicherkit für viele PC-Nutzer im Gaming-Bereich eine mehr als interessante Alternative zu Pendants von G-Skill, Corsair und Crucial, die teilweise rund 20 Euro günstiger angeboten werden. So bleibt jedoch letztlich ein tolles Produkt, welches keine wirklichen Schwächen aufweist, aber eben auch keine besonderen Stärken, um sich aus der breiten Masse der vorhandenen RGB-DDR4-Kits hervorzuheben.

Overclocker und PC-Enthusiasten werden vermutlich weiterhin Kits mit Samsung B-Die ICs bevorzugen oder im Preis-/Leistungs-Bereich auf Crucial Ballistix Kits mit Micron E-Die ICs zurückgreifen. Fans von RGB Beleuchtung mit begrenztem Budget richten ihr Augenmerk auf das Design – und hier entscheidet jeder subjektiv nach eigenen Vorlieben. Einzig die niedrige Bauhöhe von 39 mm (wie auch bei Crucial) verschafft dem AORUS-Kit hier einen Vorteil gegenüber den Platzhirschen von G.Skill und Corsair.

So bleibt das AORUS 16 GB DDR4-3600 Kit vor allem für Nutzer eines AORUS Mainboards mit der Option des MEMORY BOOST eine Empfehlung wert, insbesondere wenn man noch wenig Erfahrung im Bereich des RAM-Tunings besitzt.

Käufer erhalten dennoch ein äußert solides, absolut konkurrenzfähiges Speicherkit, mit Overclocking-Potenzial, RGB-Beleuchtung und einer schlichten, aber schicken Optik ohne wirkliche Schwächen. Aus diesem Grund erhält das AORUS 16 GB DDR4-3600 RGB MEMORY Kit von mir eine Kaufempfehlung!

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Zuletzt bearbeitet:
Habe mir auch vor kurzem dieses Kit zugelegt, allerdings das mit den 2 zusätzlichen dummys.
der Review hast du sehr schön und ausführlich geschrieben, Gratulation!
 
Danke dir! Freut mich, wenn dir das Review gefällt!

Ich hätte auch gerne das Kit mit den zwei Dummys getestet. Sind bei dir auch Hynix ICs verbaut?
 
Schöner Test, ich überlege ob Ich für meine neuen Mushkin DDR4 3600 Module auch einen schreibe, aber muss erstmal in Ruhe das Tuning Potenzial ausloten, denke aber bei den Timmings werden die nicht an die Werte der Gigabyte Module kommen, kosten aber auch nur 80€...
 
Naja, der Preis sagt ja nicht immer etwas über die Qualität der verbauten Chips aus! Siehe die Micron E-Dies. Die gehen locker die 3800 Mhz auf meinem MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi, obwohl sie als DDR4-3200 CL16 spezifiziert sind und als 32 GB Kit nur 119 Euro gekostet haben - 20 Euro weniger als das Gigabyte 16 GB Kit. Für Tuner also definitv die bessere Wahl, wenn auch mit viel Geduld verbunden...

Die Samsung B-Dies, die ich mir noch besorgt habe, sind hingegen total zickig auf dem alten Ryzen. Die gehen wieder zurück, weil sie mit den scharfen Timings zwar schneller sind als das Aorus Kit, aber ich die nicht stabil ans Laufen bekomme. Nichtmal mit "Safe"-Settings aus dem DRAM Calculator. Ich bin in dem Bereich RAM-OC/-Tuning auch kein Profi und habe auch keine Lust, für die letzten zwei bis drei Prozent stundenlang vor dem Rechner zu hängen.

Das Aorus-Kit war mit Abstand am leichtesten zu Overclocking und schärferen Timings zu überreden! :daumen:
 
Zu dem Zeitpunkt waren die Ram Preise aber auch noch im Keller aktuell liegen deine Crucial bei min 154€, sind natürlich immer noch sehr günstig, günstiger wirds nur mit GSkill Aegis...
Vom OC Potential sind die Crucial auch überwiegend so gut!
Bei den Mushkin bin ich mir nicht sicher ob da sehr viel geht, angepeilt ist nen 3800er Takt bei möglichst brauchbaren Timmings, war mit das günstigste 3600er Kit was ich fand und der Nostalgie Bonus sorgte dann dafür das Ich zuschlug:lol:
 
Ich bin gespannt, berichte mal! :)

Anfang des Jahres habe ich mir zwei 32 GB Kits von Crucial gekauft, eines für 145 Euro, das andere für 119 Euro. Selbst die 154 Euro finde ich da noch günstig für ein 32 GB Kit. Mit 64 GB kriege ich als "Laie" das MSI X570 Gaming Edge Wifi mit dem R5 3600 allerdings nicht zu einem stabilen DDR4-3600 Setting bewegt, an DDR4 3800 ist gar nicht zu denken. Es bootet zwar, aber AIDA wirft sofort Fehler aus oder es kommt nach kurzer Zeit zum Reboot. Da bräuchte ich schon Support von OC-Experten, um die vollen 64 GB zu übertakten...

Leider habe ich die Bewerbungsfrist bei Alternate für den zweiten Aorus Ram-Test verpasst... Ich wüsste zu gerne, wie die sich bei Vollbestückung schlagen. Evtl. schreibe ich Alternate mal wegen eines zweiten Testmusters an, aber ich habe da wenig Hoffnung.

Ich würde natürlich auch gerne mal ein Samsung B-Die 32 GB Kit gegentesten auf Zen2, aber da ist mir der finanzielle Aufwand für die 3-5% schlicht zu hoch... Außerdem gibt es kein Kit, das in mein Gehäuse passt unter den 280mm Radiator. Das Case ist zu alt und alles was höher ist als die Ballistix Sport LT passt nicht...

Mushkin hatte ich tatsächlich nur zu DDR1-Zeiten auf einem Athlon XP... :ugly:
 
Ich bin gespannt, berichte mal! :)

Anfang des Jahres habe ich mir zwei 32 GB Kits von Crucial gekauft, eines für 145 Euro, das andere für 119 Euro. Selbst die 154 Euro finde ich da noch günstig für ein 32 GB Kit. Mit 64 GB kriege ich als "Laie" das MSI X570 Gaming Edge Wifi mit dem R5 3600 allerdings nicht zu einem stabilen DDR4-3600 Setting bewegt, an DDR4 3800 ist gar nicht zu denken. Es bootet zwar, aber AIDA wirft sofort Fehler aus oder es kommt nach kurzer Zeit zum Reboot. Da bräuchte ich schon Support von OC-Experten, um die vollen 64 GB zu übertakten...

Leider habe ich die Bewerbungsfrist bei Alternate für den zweiten Aorus Ram-Test verpasst... Ich wüsste zu gerne, wie die sich bei Vollbestückung schlagen. Evtl. schreibe ich Alternate mal wegen eines zweiten Testmusters an, aber ich habe da wenig Hoffnung.

Ich würde natürlich auch gerne mal ein Samsung B-Die 32 GB Kit gegentesten auf Zen2, aber da ist mir der finanzielle Aufwand für die 3-5% schlicht zu hoch... Außerdem gibt es kein Kit, das in mein Gehäuse passt unter den 280mm Radiator. Das Case ist zu alt und alles was höher ist als die Ballistix Sport LT passt nicht...

Mushkin hatte ich tatsächlich nur zu DDR1-Zeiten auf einem Athlon XP... :ugly:

Mit Vollbestückung ist das eh immer so ne Sache, die besten Werte kommen dabei nie rum...
Zuletzt hatte ich DDR3 Module von Mushkin verbaut ist aber auch schon ewig her, früher gingen die wie verrückt, seit DDR4 hört man nix mehr von Mushkin, wobei es schon zu DDR3 Zeiten ruhig wurde, da aber definitiv zu unrecht...
Deutsche Tests gibts gar nicht mehr und auf Englisch fand ich auch nur einen einzigen Test, mit dem Thaiphoon Burner konnte ich ich leider nicht auslesen was verbaut ist, dafür müsste ich dann wohl den Heatspreader demontieren...
 
Wer kein RGB mag kann die Ripjaws F4 in Schwarz nehmen, ist B-Die und billiger als die von AORUS und haben ab werk schon bessere latenzen.
gab die zeitweise für 110-120€
 
@takan: Schau mal in die Pro- und Contra-Grafik. Da steht bei Contra genau deine Aussage! ;) Die Preise sind nun auch wieder etwas gefallen, sodass B-Dies ohne RGB zurzeit 10 Euro günstiger sind als das Aorus-Kit. Muss halt jeder selbst wissen. :daumen:
 
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