Test [Extreme-Review] ASUS RoG Zenith Extreme - Endlich wieder AMD-HEDT von ASUS.

McZonk

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RoG Zenith Extreme


...endlich wieder AMD-HEDT von ASUS.


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Mit Ryzen Threadripper gelang AMD nach dem AM4-Sockel tatsächlich der nächste große Wurf, der Intels Skylake X etwas in den Schatten zu stellen vermochte. Auch wenn 16 CPU-Kerne für den durchschnittlichen Spieler nicht wirklich Vorteile bietet, richtet sich das Zenith Extreme mit seiner reichhaltigen Austattung und dem von RoG-Serie bekannten Design dennoch an Enthusiasten. So lässt es sich ASUS freilich nicht nehmen mit einer wahren High-End-Platine von der Partie zu sein, um den passenden Untersatz für die High-End-Desktop-Plattform rund um AMDs Ryzen Threadripper zu bieten. Den vorangegangenen, an manchen Stellen seitens AMD etwas unrund wirkenden Start von Ryzen (AM4) kann die verwandte Threadripper-Architektur bereits nutzen und bietet bereits ab Start einige Bugfixes im Bereich UEFI (z.B. für hohe Speicherteiler). Ich habe mir mit diesem Test dennoch wieder sehr viel Zeit genommen und einen langen Testzeitraum abgedeckt. So steht heute nicht nur das einfache Abhaken der Featureliste des Zenith Extreme an, sondern vielmehr eine vollumfassende Review mit Detailanalysen zu Aufbau, Kühlung und vor allem der Praxis, denn das Board musste auch im Feld erst einmal durch zahlreiche BIOS-Updates reifen (und tut dies auch heute noch). Was bis heute dabei rausgekommen ist und ob das Board Stand heute (Anfang 2018) den Kaufpreis von rund 500 Euro wert ist, klärt der Test - viel Spass beim Lesen!




Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle für die Bereitstellung des Testkandidaten und Unterstützung während des Tests nach Ratingen an den Hersteller ASUS.



 
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Bei der Verpackung orientiert sich ASUS klar an der aktuellen Aufmachung für die RoG-Serie (Republic of Gamers). Der farblich in Rot- und Schwarztönen gehaltene Karton ist durchaus durchdacht und wirkt transportsicher. Das Mainboard ist getrennt vom Lieferumfang in einer Pappummantelung eingeschlossen und wird durch eine tiefgezogene, klare Kunststoffabdeckung im Bereich der Erweiterungsslots sowie Speichersteckplätze sicher fixiert.


Wer ASUS-Boards kennt, wird einen Großteil des Lieferumfangs bereits wiedererkennen. Dem Preis wird der Umfang jedenfalls gerecht und so finden sich neben der umfangreichen Menge an funktionalen Dingen auch mehr oder weniger nützlicher Merchandise (u.a. ein RoG-Aufkleber für den Reisepass) mit an Board. Besonders erwähnenswert sind die starren HB-SLI-Brücke unterschiedlicher Längen (2-, 3-, 4-Way-SLI), ein Anschlusskabel für RGB-LED-Hardware (ca. 75 cm), die bekannte Fan-Extension-Platine für zusätzliche Lüfter- und Termperaturanschlüsse mitsamt Kabel, sowie ein Coupon für den Shop CableMod. Der Entfall der Treiber-CD/DVD will aber auch nochmals erwähnt werden: Endlich gibt es Programme und Treiber zeitgerecht auf einem schicken RoG-USB-Stick. Der 8 GiByte-USB-Stick liest sequenziell übrigens mit 30 MiByte/s und schreibt mit bis zu 10 MiByte/s. Die modernen WiFi-Antennen inklusive Standfüßen (2x2 802.11 AC, 1x 802.11 AD) und die metallene Stützschiene für schwere Grafikkarten sehen wir zum ersten Mal im Lieferumfang. Zu guter Letzt folgt noch der Hinweis auf die beiligende RoG AREION 10G Netzwerkkarte. Diese soll die Zenith-Platine auch in Sachen kabelgebundenem Netzwerk über die Standardaustattung anderer Platinen hinaus erheben. Hierfür nutzt die kleine, mit passivem Kühlkörper versehene Platine einen Aquantia AQtion AQC107 Chip, der aus einer PCIe-x4-Schnittstelle bis zu 10 GBit Netzwerk bereitstellt. Dabei verbleibt aber die Frage im Raum, warum ASUS den Chip nicht anstelle des verlöteten Intel-Controllers (1 GBit) direkt auf dem Mainboard verbaut. Eventuell um Lanesharing auf der Platine zu vermeiden?


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Das nachfolgende Blockdiagramm verdeutlicht die Architektur des Zenith Extreme und zeigt, wie sich dank der üppigen 64 PCI-Express-Lanes im Standard 3.0 eine ganze Armada von Schnittstellen ohne das von AM4-Platinen bekannte und notwendige Lane-Sharing anbinden lässt.

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Das ASUS Zenith Extreme setzt mit dem X399 I/O-Hub von AMD ein, der in weiten Teilen dem Promontory X370-Chipsatz der AM4-Plattform gleicht und mit vier Upstream-Leitungen zum Prozessor angebunden wird. Zuständig ist der I/O-Hub für die SATA-Peripherie, Netzwerkkonnektivität und zusätzliche USB-Schnittstellen. Die weitere PCIe-3.0-Ausstattung geht von den verbleibenden 60 Lanes des Threadripper-Prozessors aus.

Slot|Quelle|Bandbreite|Kommentar
PCIe_X16_1|CPU|x16 Gen3|-
PCIe_X8_2|CPU|x8 Gen3| -
PCIe_X4|X399 I/O-Hub|x4 Gen2|-
PCIe_X16_3|CPU|x16 Gen3|-
PCIe_X1|X399 I/O-Hub|x1 Gen2|-
PCIe_X8/X4_4|CPU|x8/x4 Gen3|Teilt 4 Lanes mit U.2-Schnittstelle (falls diese aktiv)
M.2_1|CPU|x4 Gen3 / SATA|onboard
M.2_2|CPU|x4 Gen3|DIMM.2
M.2_3|CPU|x4 Gen3|DIMM.2
U.2|CPU|x4 Gen3|Teilt Lanes bei Belegung mit PCIe_X8/X4_4

Den Großteil der noch zur Verfügung stehenden 60 PCIe-3.0-Lanes teilt ASUS den grauen X16-Slots zu, wobei die Modi hinauf bis zur Bestückung mit vier Erweiterungskarten realisiert werden können (X16/X8/X16/X8). Die verbleibenden 12 Lanes sind dauerhaft den M.2-Slots zugewiesen und sichern deren Funktion unabhängig der sonstigen Belegung des Systems. Die Ausnahme bleiben die noch exotischen U.2-Schnittstellen. Werden diese mit Endgeräten versehen, verliert der unterste PCI-Express-X16-Slot vier seiner acht Lanes. Für die restlichen Erweiterungsslots stehen auch ohne Resorucenteilung die jeweils passende Lane-Anzahl nach 2.0-Standard vom I/O-Hub zur Verfügung.

Position|Anzahl|Typ|Farbe|Quelle
I/O-Panel mittig|8x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0") Typ-A|Blau|CPU
I/O-Panel unten|1x|USB 3.1 Gen2 Typ-A|Rot|ASM3142
I/O-Panel unten|1x|USB 3.1 Gen2 Typ-C|Schwarz|ASM3142 (via x2 Gen2 an X399)
Interner Header|1x|USB 3.1 Gen2|Silber|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0")|Schwarz|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 3.1 Gen1 ("USB 3.0")|Schwarz|X399 I/O-Hub
Interner Header|2x|USB 2.0|Schwarz|X399 I/O-Hub

Da die Ryzen-CPUs selbst USB-Funktionalität bieten (der I/O-Hub ist in der Tat nur optional), schlüsselt die gezeigte Tabelle die Quelle der verbauten Anschlüsse auf. Übertakter nutzen im Grenzbereich die prozessorbasierten Type-A-Slots am I/O-Panel und können so den Referenztakt pushen, ohne Probleme mit Eingabegeräten zu bekommen.


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Die mattschwarze Platine im E-ATX-Format (30,5 x 27,7 cm) tritt als wahres Schwergewicht in den Ring. Dies liegt an zahlreichen metallenen Komponenten, die sich bis auf die Rückseite der Platine erstrecken und das Mainboard so beim Erstkontakt sehr wertig erscheinen lassen. Dabei treiben nicht zuletzt die groß dimensionierten Kühlkörper für I/O-Hub und Spannungswandler das Gewicht in die Höhe. Vielmehr ist es auch der massive Sockel TR4, der nahezu die gesamte Fläche zwischen Spannungswandler, Speicherslots und erstem PCIe-Steckplatz einnimmt. Die rückseitig angebrachte Backplate kennen wir so auch schon vom Rampage V Edition 10. Das I/O-Panel wird von einer Kunststoff-Abdeckung verdeckt, die zusätzlich über ein kleines OLED-Display verfügt.



Das Anschlussschema der Hauptplatine wirkt sehr durchdacht. Die Stromversorgung platziert ASUS beispielsweise gesammelt in der rechten oberen Ecke. Dabei kommen neben dem üblichen 24-Pin-Stecker gleich zwei 8-Pin-EPS-Buchsen zum Einsatz. Der Standard sieht für den 8-poligen Anschluss zwar bis zu 336 Watt Leistung vor, die Entscheidung scheint im Rahmen der hohen Corecounts in Verbindung mit Extreme-Overclocking dennoch sehr sinnvoll. Eine übertaktete 16-Kern-CPU kann eine durchaus immense Stromaufnahme hervorrufen und der Warnhinweis beim POST zur Vermeidung von Überhitzung doch bitte beide Buchsen zu bestromen, erscheint zumindest für Übertakten im Grenzbereich ebenfalls sinnvoll. Im Test mit dem Ryzen Threadripper 1920X konnte ich übrigens keine Unterschiede mit ein oder zwei Anschlüssen erkennen. Eine nennenswerte Erwärmung mit nur einem Anschluss war hier auch im übertakteten Zustand nicht feststellbar. Dominierend wirkt darüberhinaus auch der massive Kühlverbund an Spannungswandlern und I/O-Hub. Der eigentliche Kühlkörper auf den Spannungswandlern verbindet sich mittels vernickelter Heatpipe mit weiteren Kühlelementen unter der Verschalung des I/O-Bereichs. Was hinter diesem Trick steckt und inwiefern dies hinsichtlich der Wirkungsweise des Kühlsystems von Erfolg gekrönt ist, klärt der Praxisteil des Tests. Die Platine bietet darüber hinaus starke sechs 4-Pin-PWM-Lüfteranschlüsse. Vier davon sind auf ein Ampere belastbar, zwei Anschlüsse stemmen gar bis zu drei Ampere ("HAMP", "W_PUMP+"). Zwischen PWM und DC Betrieb schaltet das Board je nach angestecktem Lüfter selbstständig um, die Regelung übernimmt übrigens die Version 4.0 des FanXpert-Controllers. Beispielsweise lassen sich über das UEFI grafisch Lüfterkurven erzeugen, die Lüfter komplett abschalten, sowie Onboard-Temperatursensoren als Regelquellen konfigurieren. Die Onboard-Lüftersteuerung erhält so schon beinahe den Funktionsumfang externer, bekannter Lüftersteuerungen.


Die Illumination mit bunten RGB-LEDs gehört heute schon zum Pflichtumfang eines Mainboards und polarisiert die Gemeinde. Das Nachtdesign des Zenith Extreme fällt im direkten Vergleich zum Rampage V Edition 10 durchaus dezent aus und kann im Zweifelsfall auch direkt im UEFI komplett deaktiviert werden. Die Steuerung der unterschiedlichen Beleuchtungsbereiche (I/O-Shield, I/O-Hub und Backplate) lässt sich ansonsten über die AURA-Software einzeln vorgeben, wobei zahlreiche Modi (von statisch bis annimiert) zur Verfügung stehen. Zusätzlich kann die Beleuchtung mit externen Komponenten aber auch erweitert werden. Auf der Platine finden sich hierfür am oberen und unteren Ende je ein weißer, 4-poliger RGB-Header (für RGB LEDs vom Typ 5050 mit je 12V/3A bzw. 36W) sowie nur unten ein weiterer weißer, 3-poliger Header für digital adressierbare RGB-LEDs (z.B. vom Typ WS2812B mit 5V bis zu 15 Watt/60 LEDs). Eine Konfiguration der individuellen LEDs kann hier ebenso wie bei der verbauten Beleuchtung über die AURA-Software erfolgen. Passendes Zubehör wird hier aber nicht mitgeliefert und muss separat erworben werden.


Wenden wir uns dem massiven LGA-Sockel TR4 zu. Dieser wird auch als SP3r2 bezeichnet und zeigt damit schon seine Verwandschaft mit dem Sockel SP3. Genau genommen ist er mit seinen 4.094 Kontakten sogar baugleich mit dem für den Enterprise-Bereich geschaffenen Sockel, verzichtet jedoch auf Kompatibilität zu den EPYC-CPUs (rein physisch könnte er wie der SP3 auch mit 32 echten CPU-Kernen umgehen). Die Arretierung des Prozessors erfolgt über einen stabilen Stahlrahmen, der mittels dreier Torx-Schrauben definierten Druck aufbringt. Der passende Drehmomentschlüssel zur Arretierung liegt jeder Ryzen Threadripper CPU im Lieferumfang bei. Kühlerseitig gilt im Allgemeinen aufgrund der schieren Größe und des neuen Befestigungsschemas (Gewinde zur Kühlermontage sind direkt im Sockel integriert) jedoch der Bedarf nach einer Neuanschaffung. Dabei ist es durchaus ratsam, auf eine ausreichend große Bodenplatte zu achten und nur mittels neuer Befestigungsmechanismen nachgerüstete Kühler mit kleiner Kühlfläche links liegen zu lassen. Asus integtiert auch beim Zenith Extreme wieder eine Bohrung zwischen den SMD-Kondensatoren in der Sockelmitte, was die Temperaturanalyse mit externen Messgeräten direkt am Prozessorboden ermöglicht. Eine Spielerei für Tüftler oder Extremübertakter.

Wie bereits angesprochen, nimmt der TR4-Sockel mit seinen 118 x 78 mm große Flächen der Platine ein. Wenig verwunderlich, dass es zwischen dem Quad-Channel-Speicherinterface (und damit acht Speicherbänken) und der soliden Spannungsversorgung und deren massiven Aluminiumkühlblock im oberen Drittel der Platine sehr eng zugeht. ASUS rückt den Sockel dabei auch gefährlich nah an den ersten PCI-Express-Slot. Im Test reichte der Platz mit Arctics Freezer 33 TR gerade noch aus. Größeren Luftkühler stoßen hier leicht an die Grafikkarte. Dies ist übrigens neben der großen Abwärme aufgrund des hohen Corecounts noch ein Grund mehr auf einen passenden, kompakten Wasserkühler zu setzen.
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Die Spannungsversorung der CPU-Kerne übernehmen acht Phasen, die ohne irgendwelche Phasendopplung direkt über einen ASP1405 PWM (baugleich mit IR35201, 8-phasig) angesteuert werden. ASUS greift hier auf ein bereits von X99- oder gegenwärtig verfügbaren X299-Platinen bekanntes Design (im Marketing Englisch "Extreme Engine Digi+") zurück und übernimmt auch die jeweils 60 Ampere starken IR3555 PowIRstage MOSFETs. Abgerundet wird die Spannungsversorgung von von Spulen in "MicroFine Alloy" und Tantalum-Solid-Kondensatoren (POSCAPs) sowie 10K Elektrolytkondensatoren. Ein Goldkontakt neben den Mosfets soll wohl den Verbau eines Spannungskühlers sicherstellen und diese vor dem Hitzetod bewahren. Die Spannungsversorgung der Speicherbänke rechts und links übernehmen in unmittelbarer Nähe zu selbigen jeweils zwei Phasen mit getrenntem High- und Lowside-Mosfet. Die Ansteuerung übernimmt pro Seite ein von anderen Platinen bereits wohlbekannter ASP1103-PWM-Controller. Im Bereich des ersten PCI-Express-Slots finden sich mit drei weiteren Phasen die Versorgung für den SoC-Bereich im Threadripper-Prozessor. Trotz nur drei Phasen greift ASUS hier auch auf einen ASP1405-Controller zurück und steuert NexFETs vom Typ CSD97374Q4M mit jeweils 25 Ampere Kapazität an.

Seitens des übrigens fest installierten I/O-Panels bleiben keine Wünsche offen: 10 Anschlussmöglichkeiten für USB-Geräte (USB 3.1 Gen2 Typ-A und Typ-C, 8x USB 3.1 Gen1 [besser bekannt als "USB 3.0"] Typ-A) stehen zur Verfügung. Gigabit-LAN (Intel I211-AT) und die vergoldeten und illuminierten Klinkenbuchsen der 7.1-Soundlösung mitsamt optischem S/PDIF-Ausgang runden das Anschlussportfolio ab. WLAN realisiert ASUS über modernste ad-Technologie (WiGig im 60 GHz-Band mit bis zu 4,6 GBit/s). Hierfür stehen gleich drei Antennenanschlüsse bereit (1x1 802.11 ad + 2x2 MU-MIMO 802.11 a/b/g/n/ac) Für die Funktion des BIOS-Flashbacks sowie schnellem BIOS-Reset sind noch zwei beleuchtete Taster angebracht. Im Bereich der Erweiterungsslots bestückt ASUS sechs von möglichen sieben Positionen mit PCI-Express-Slots. Bei den primär für Grafikkarten vorgesehenen, grauen PCIe-X16-Erweiterungsslots kommen Metallverstärkungen zum Einsatz, die die mechanische Stabilität deutlich verbessern sollen (+43 ... 83 Prozent nach Angaben von ASUS). Bei den kleineren, in schwarz gehaltenen PCIe-X1 und -X4-Slots ist letzterer offen ausgeführt und kann so auch größere Karten aufnehmen. Die hohe Anzahl an PCI-Express-Lanes des Threadripper-Prozessors macht Lane-Sharing glücklicherweise zu einem Fremdwort für das Zenith Extreme - Hinsichtlich der exakten Lane-Ansteuerung der Erweiterungsslots empfiehlt sich hierzu ein Blick ins Kapitel Spezifikationen. Die SATA-Ports nach aktuellem Standard kommen allesamt vom X399-I/O-Hub und sind mit gewinkelten Anschlüssen realisiert. Gegenüber AM4-Platinen oder anderen X399-Platinen gibt es derer übrigens "nur noch" sechs. Die beiden daneben gelegenen U.2-Steckplatz greifen dagegen direkt auf vier Lanes nach aktuellem PCIe-3.0-Standard der CPU zurück. Achtung: diese teilt sich der Anschluss mit dem untersten PCI-Express-X16-Slot. Die einzige Stelle an der beim Zenith Extreme Lane-Sharing auftritt.
Für schnelle SSD im M.2-Format stehen jede Menge Optionen zur Verfügung. Wer es schlicht mag, montiert die SSD unter dem I/O-Hub-Kühlkörper. Schraubt man den Deckel ab, wird der Grund für die Größe des Kühlkörpers ersichtlich: er verdeckt auch den M.2-Steckplatz bis zum Format mit 80 Millimeter Länge. Dabei gilt zu bedenken: sind erstmal Grafikkarte im System installiert und der Kühlkörper von diesen verdeckt, gelingt dieser Schritt nicht mehr so einfach. Netter Nebeneffekt: über ein Wärmeleitpad wird der Festspeicher kontaktiert und so die Kühlung über den Aluminium-Deckel des Kühlkörpers verbessert. Als Alternative bietet sich die DIMM.2 getaufte Zusatzsteckkarte. Diese nutzt einen neunten DIMM-Steckplatz im Bereich der CPU. Obwohl hierbei in der Tat ein "klassischer" Steckplatz für DDR-Speicher verwendet wird, hat ASUS über Sicherungsmechanismen Verwechslungsgefahr der Slots ausgeschlossen. Toll! Die Karte bietet zudem Befestigungsgewinde zur Montage eines Lüfters und stellt so auch hier die aktive Kühlung heißer M.2-Laufwerke sicher. Dabei passen sogar Module bis zur Baulänge von 110 Millimeter.

Seitens der Zusatzcontroller zeigen die nachfolgenden Bilder stellvertretend eine Auswahl der Hauptakteure. Der X399 I/O-Hub ist mit mit leicht anderer Benennung (aka X370) schon von AM4-Platinen bekannt. Beim LPCIO setzt ASUS auf den ITE8665E, der beispielsweise Spannungsmessungen mit einer recht groben Ganularität von 10,9 Millivolt durchführen kann. Die Soundlösung dagegen wirkt für Onboard-Sound sehr hochwertig. Ein Realtek "S1220" Soundchip (in Verbindung mit Nichicon-Kondensatoren, ESS SABRE9018Q2C DAC, Abschirmung und Trennung vom restlichen PCB) sorgt hier für 113dB SNR line-in and 120dB SNR. Im Bereich des I/O-Panels sorgt der ASUS LANGuard für einen Überspannungsschutz am Netzwerkport und dessen Intel Controller (211-AT). Asmedias ASM3142 stellt daneben die USB 3.1 Gen2 Konnektivität zur Verfügung.

Unterhalb der PCI-Express-Erweiterungsslots finden sich weitere Anschlussmöglichkeiten. Neben Front-Audio sitzt ein zusätzlicher 4-Pin-Molex, der die Stromversorgung der Erweiterungsslots stützt und dessen Bestromung sich bei Vollbelegung empfiehlt. Im Normalbetrieb mit 1-2 Grafikkarten lassen sich dagegen noch keine Vorteile erzeugen. Neben weiteren Anschlüssen für LED-Hardware und TPM-Module (Trusted Platform), bieten sich am unteren Board-Rand auch noch Verbindungen für das optionale OC Panel von ASUS an. Einer der beiden PIN-Blöcke ist übrigens ein herkömmlicher USB-2.0-Anschluss und kann ggf. einzeln genutzt werden. Abgeschlossen wird das Protfolio durch einen USB3.1 Gen1 Header, Schaltern für den Extremübertakter (SLOW-Mode und Anti Cold Boot Bug Switches) sowie der nützlichen Safeboot- und Retry-Taster. Die Watercooling Zone soll an dieser Stelle auch nochmals hervorgehoben werden und bietet Anschlussmöglichkeiten für zwei Wassertemperatursensoren sowie einen Durchflusssensor. Wer eine integrierte Lösung bevorzugt, findet im oberen Bereich der Platine den 9-poligen WB_Sensor Anschluss. Dieser ermöglicht die Anbindung passender Monoblöcke einer Wasserkühlung und die Überwachung von Wassertemperaturen, Druckverlusten oder Durchflusswerten. Die Auswahl an passenden Kühlblöcken mit entsprechender Telemetrie lässt gegenwärtig aber noch gänzlich zu wünschen übrig und geht gegen Null.

Neben dem 24-Pin-ATX-Stecker versteckt sich mit dem USB 3.1 Header ein weiteres Highlight des Boards. Zwar lassen passende Gehäuse noch auf sich warten, aber mit dem Header ist das Zenith Extreme hier bereits mit der passenden Hochfrequenz-Schnittstelle für blitzschnelle Datenübertragung ausgestattet (10 Gbps). Daneben sind die bekannten Spannungsmesspunkte für die wichtigsten Spannungen untergebracht - Das Praxiskapitel beleuchtet die Qualität der Spannungsregulierung näher. Das Q-LED-Feature versteckt sich zwischen DIMM.2 Steckplatz und Kondensatoren und begleitet mittels vier unterschiedlich gefärbten SMD-LEDs den aktuellen Bootabschnitt und erlaubt bei Instabilitäten so Rückschlüsse auf die jeweilige Komponente. Die von früheren Platinen bekannte, korrespondierende LED-Segmentanzeige (Q-Code), welche über zweistellige Codes konkret Rückschlüsse auf Probleme zuließ, ersetzt ASUS gänzlich durch das schöne OLED-Display im I/O-Bereich.
 
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Das UEFI erstahlt, wie von ASUS-Platinen gewohnt, wahlweise in einfacher EZ-Mode-Übersicht oder dem deutlich umfangreicheren Advanced-Mode. Letzerer ist sicherlich erste Wahl für den geneigten Übertakter. Das UEFI ist dabei interaktiv gestaltet, was von Ansteuerung per Maus bis zum grafischen 3-Punkt-Regler für die Lüftersteuerungen reicht. Ansonsten fallen die einstellbaren Optionen gewohnt umfangreich aus und bietet gegenüber alten AMD- oder aktuellen Intel-Plattformen bereits jetzt zahlreiche neue Funktionen.

Beim Übertakten der Speicherriegel greift ASUS dem Kunden auch wieder mit einer Fülle an vorgefertigten Einstellungen unter die Arme. Dabei haben es auch die von AM4 wohl bekannten "TheStilt"-Settings ins BIOS geschafft, die eine solide Basis für Speicher-OC im Bereich von DDR4-3.200 und mehr bieten. Ebenso finden sich aber auch Profile für scharfe Latenzen bei DDR4-3.466 im Aufgebot und empfehlen bis zu 1,9 Volt Speicherspannung - wohl etwas für den geneigten Extremübertakter. Allen gemein ist jedoch der Bezug auf Samsung B-Die-Chips - Einstellungen für andere Speicherchips sucht man vergebens. Beim CPU-OC kann der Anfänger auf den EZ Tuning Wizard zurückgreifen. Profis übertakten dagegen lieber selbst und behalten so die volle Kontrolle über Spannungen und Taktraten. Auch beim Zenith Extreme bietet sich wieder die Möglichkeit des P-State-Overclockings an. Hierbei lässt sich der Prozessor bei weiterhin aktiver Taktabsenkung im Idle (und damit verbunden aktiven Stromsparmechnaismen) übertakten. Das Vorgehen gleicht dabei den AM4-Platinen und ist im Crosshair VI Hero Review im Detail nachzulesen. Das UEFI stellt für den geneigten Übertakter jedenfalls mit seiner Vielzahl und den Umfang der Einstellungen keinerlei Limitierung dar.




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► Praxistests: Testsystem

Das eingesetzte Testsystem ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen. Da die Wasserkühlung keinen aktiven Luftstrom über den Spannungswandlern erzeugt, wurde (mit Ausnahme der Temperaturmessungen) ein 120 Millimeter Lüfter über selbigen angebracht.

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Als Prozessor setzt der Test einen AMD Ryzen Threadripper 1920X (12 Kerner) in der Retailversion ein. Die ausgeklügelte Montage der CPU mittels orangefarbenem Montageframe ist nachfolgend dargestellt. Die Methodik gehört übrigens zum Referenzdesign von AMDs High-End-Sockel TR4 und ist damit auf jedem Threadripper-Mainboard vorzufinden.




► Praxistests: Spannungsstabilität

Wie von anderen RoG-Platinen gewohnt, finden sich im Bereich des 24-Pin-ATX-Stromanschluss wieder Spannungsmesspunkte für die wichtigsten Spannungsquellen auf dem Board. Zeit im UEFI eingestellte, per Software angezeigte und real mittels Multimeter gemessene Spannungen zu vergleichen.

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Im Desktopbetrieb lässt sich wenig an den gemessen Spannungen beanstanden - diese liegen durchweg innerhalb einer Toleranz von knapp zwei Prozent. Softwaretools (in diesem Fall HWInfo - für die CPU wurden die Sensorwerte SVI2 TFN ausgelesen) bestimmen ebenso akurate Werte in vergleichbarem Streuband. Unter Volllast mittels Prime95 in Version 29.30 (96k, InPlace FFT) ändert sich das Bild bei den Nebenspannung kaum. Die gemessenen Werte liegen alle weiterhin im engen Toleranzband von knapp zwei Prozent.

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(Grafik in Anlehnung an Elmor@OCN)

Das Verhalten bei der Prozessorspannung dagegen ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend und gilt für Core- und SOC-Spannung analog. Auffällig ist zum einen das gegenläufige Verhalten von Messung mittels Multimeter und Softwaresensor. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Spannungen an den Messpunkten vor dem mit einem Spannungabfall (VDroop) behafteten Prozessorcore gemessen wird (Zwischen VRM und CPU). Der Ryzen-interne Softwaresensor SVI2 TFN dagegen misst die real anliegende Spannung im Die - das erklärt die Differenz zwischen gemessener und angezeigter und damit gewünschter Spannung und zeigt zugleich dass die manuelle Spannungsregulierung je nach gewolltem Droop präzise ins Volle trifft. Mittels Loadlinecalibration (LLC) kann der Spannungsabfall in der CPU limitiert oder gänzlich ausgesetzt werden (Level 8). Bei schnellen Lastwechseln können so aber massive Spannungsspitzen (Überschwingung aufgrund Trägheit der VRM) entstehen, weshalb sich allenfalls der moderate Einsatz der LLC (<Level 4) empfiehlt, um diese Überschwinger möglichst klein zu halten. Ein weiteres ungewünschtes Verhalten betrifft den Ausgangszustand mit Standardspannung (je nach VID der CPU) und aktivem Core Performance Boost (AMD CPB). Abgesehen davon, dass zwischen VRM und CPU Spannungen mit mehr als 1,4 Volt herrschen, können diese bei Singlecore-Last (und damit kaum vorhandenen VDroop) offenbar auch bis in den Kern vordringen, wie der SVI2-Sensor in HWInfo vermeldet. Es empfiehlt sich daher den Core Performance Boost dauerhaft zu deaktiveren und die Spannungen ggf. selbst einzustellen/weiter zu senken. Über alles lässt sich die Spannungsregelung mit den gewonnen Erkenntnissen (VDroop vs. SVI2 TFN und empfehlenswerter händischer Vorgabe ohne CPB) als sehr gut bezeichnen. Die Integration der Spannungsmesspunkte wirkt dagegen aufgrund der großen Abweichungen durch den Droop etwas ungeschickt gewählt.

Ein Umstand der an dieser Stelle auch erwähnt sein soll, ist die Verwendung des Super I/O-Chips ITE8665 zur Spannungsüberwachung. Dieser kann von sich aus Spannungsunterschiede von 10,9 mV detektiveren. ASUS bindet diesen mittels einem Spannungsteiler von zwei zu eins an die jeweiligen Spannungsquellen an. Die Granularität (kleinste unterscheidbare Spannung in Überwachungssoftware) liegt so bei immerhin 21,9 mV und könnte durch eine alternative Integration ohne Teiler oder einen anderen Super I/O idealerweise noch etwas kleiner ausfallen.


► Praxistests: Bootzeiten

Das Bootverhalten erfolgt beim Zenith Extreme unabhängig der Einstellungen im BIOS und trotz der reichhaltigen Austattung erstaunlich flott. Ebenfalls erwähnenswert bleibt das Verhalten mit Übertaktung. Auch Speicher-OC mit den verwendeten Micron-Chips kostet keine zusätzliche Zeit im POST. Das Lob kann man aber nur dann aussprechen, wenn das System zuvor nicht vom Stromnetz getrennt war. War dies der Fall verdoppelt sich die Zeit unabhängig der BIOS-Einstellung durch einen erzwungenen Neustart. Verantwortlich dürfte das von AMD vorgegebene Verhalten zur Aushandlung von Speichertimings sein (AGESA) und kann durch den Boardhersteller nur bedingt beeinflusst werden. Hier bleibt die Hoffnung auf weitere Verbesserungen mit neuen UEFI-Versionen. Bis dato lohnt es sich bei häufigem Abschalten des Rechners diesen dauerhaft bestromt zu lassen und nicht etwa über Steckerleisten vom Netz zu trennen.

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► Praxistests: Leistungsaufnahme

Mit Ryzen konnte AMD im Bereich Leistungsaufnahme sehr große Forschritte machen, was in weiten Teilen so auch auf die Kernmonster vom Threadripper-Schlag übertragen werden kann. Nichtsdestotrotz bleibt der Sockel TR4 aber eine Plattform für den Enthusiasten und zeigt entsprechenden Stromdurst. Für diesen Test sollen nun aber keine großen Vergleiche zwischen unterschiedlichen Architekturen und Herstellern gezogen werden, sondern der Testkandidat isoliert betrachtet werden. Hierzu wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems (mit Corsair HX850 Netzteil) durch ein Voltcraft EnergyCheck3000 bei unterschiedlichen Zuständen bestimmt.

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Nicht gerade sparsame 80 Watt genehmigt sich das Gesamtsystem mit Default-Einstellung im Leerlauf. Der Standby zieht infolge der reichen Austattung an Leuchtdioden starke 4 Watt. Abschalten respektive deaktivieren kann sich hier lohnen, wie auch die Idle-Messung ohne die AURA-Beleuchtung zeigt (-2 Watt). Weiteres Potential offenbart der Energieplan "Windows ausbalanciert", der den Energiedurst um 10 Watt auf - für die Plattform durchaus beachtliche - 68 Watt reduziert. Wer übrigens auf manuelles Übertakten ohne Taktsenkung im Idle zurückgreift, steigert die Energieaufnahme fast in den dreistelligen Bereich.

Wird der Prozessor entsprechend gefordert, fällt die Leistungsaufnahme des Systems je nach Anwendung in den Bereich um 250 Watt. Bei einer manuellen Übertaktung auf 3,9 GHz lassen sich am Testsystem nur eine geringfügige Zunahme der Leistungsaufnahme um acht Prozent (ca. 265 Watt im Mittel) beobachten. Angesichts von dauerhaft zur Verfügung stehenden 3,9 GHz auf allen 12 Kernen durchaus eine sinnvolle Wahl hinsichtlich der Übertaktung. Weitere 100 MHz mehr CPU-Takt (4,0 GHz all Core) sind im Test zwar noch durchgehend stabil, benötigen aber aufgrund der deutlich gesteigerten VCore im Mittel aber 300 Watt. Gegenüber den Default-Einstellung ergeben sich so rund 24 Prozent mehr Energieaufnahme und damit auch thermisch abzuführende Leistung. Es wird auch hier klar ersichtlich: Wer übertakten möchte, kommt um eine obligatorische Wasserkühlung kaum herum.


► Praxistests: Kühlung

Die eigentliche Kühlung beschränkt sich trotz umfangreicher Verblendung mit VRM- und I/O-Hub (inkl. M.2) auf nur zwei Bereiche. Inwiefern das Thermalsystem zu überzeugen weiß, wurde mit Prime95 getestet (Version 29.3, 96k in Place FFT, mind. 30 Min.). Eine zusätzliche Belüftung des Mainboards war dabei nicht vorhanden.

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Der Hauptkühlblock für die Spannungswandler des Prozessors wirkt mit seiner geringen Oberfläche thermisch nicht sonderlich sinnvoll ausgelegt. Den eigentlichen Clou versteckt der Boardhersteller aber an ganz anderer Stelle. So gelangt die Abwärme in großen Teilen mittels Heatpipe unter den Kunststoffschild des I/O-Panels. Hier versteckt sich eine feine Aluminium-Lamellenstruktur, die zusätzlich durch einen temperaturgeregelten 40-Millimeter-Lüfter zwangsbelüftet werden kann. Die warme Abluft entweicht dann schlussendlich über Schlitze am I/O-Panel. Vorbildlich werden sämtliche Bauteile mittels Abstandshaltern und Schrauben angebracht, wobei die Bauteile durch weiche Wärmeleitpads Kontakt zum Kühler aufnehmen. Die rückwärtige Backplate erfüllt übrigens rein optische Funktion und trägt ohne jeglichen Kontakt nicht zur Kühlung bei.


Die Temperaturen bilden sich an dem X399-I/O-Hub aufgrund der geringen TDP von rund 6 Watt mit maximal 55 Grad Celsius vollkommen unkritisch aus. Warum ASUS einen aktiven Lüfter für die VRM verbaut, wird in den Tests dagegen deutlich. Trotz Übertaktung mit über 250 Watt Leistungsaufnahme der CPU, können die Spannungswandler im "passivem" Betrieb des Testsystems mit 80 °C vorm sicheren Hitzekollaps bewahrt werden. Dafür sind zwar schon störend laute 6.700 Lüfterumdrehungen notwenig, offenbar wurden hier aber auch Lehren aus der Misere um die X299-Platinen gezogen. ASUS setzt hier trotz der beengten Platzverhältnisse am Sockel auf einen erfolgreichen Kompromiss aus ausgewogenem Design, ausreichend feinen Kühllamellen und (bei den hohen Leistungsaufnahmen) notwendiger Zwangsbelüftung.

Idle-Temperaturen (Windows 10 Desktop, Ryzen Energieplan)

Setting|Messpunkt|Foliensensor|Mainboardsensorik (ITE 8665E)
BIOS Defaults|VRM|36 °C|36 °C
BIOS Defaults|I/O-Hub|52 °C|52 °C

Last-Temperaturen BIOS-Defaults (Prime95 29.3, 96k in Place FFT, VCore (SVI2) 1,212 Volt, VSOC 1,050 Volt, ca. 185 Watt Leistungsaufnahme von CPU+SOC
Setting|Messpunkt|Foliensensor|Mainboardsensorik (ITE 8665E)|Bemerkung
BIOS Defaults|VRM|68 °C|72 °C|COV_Fan ca. 5.000 UPM
BIOS Defaults|I/O-Hub|53°C|53 °C|-

Last-Temperaturen manuelles OC (3.900 MHz) (Prime95 29.3, 96k in Place FFT, VCore (SVI2) 1,275 Volt, VSOC 1,119 Volt, ca. 265 Watt Leistungsaufnahme von CPU+SOC
Setting|Messpunkt|Foliensensor|Mainboardsensorik (ITE 8665E)|Bemerkung
Man. OC 3,9 GHz|VRM|77 °C|80 °C|COV_Fan ca. 6.700 UPM
Man. OC 3,9 GHz|I/O-Hub|55°C|55 °C


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Das folgende Chart soll - ohne Vergleiche zugegebener Maßen etwas aus dem Kontext gerissen - eine schnelle Orientierung bieten, was die zuvor bereits im Kapitel Leistungsaufnahme genutzten Übertaktungen ggü. den BIOS-Defaults in einer Auswahl an Benchmarks an Mehrleistung freischalten. Wer weitere, spezifische Benchmarks wünscht, darf sich gerne im Thread äußern. Ich versuche dem Ganzen dann nachzukommen.


 
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► Fazit

Am Ende der umfangreichen Review bleibt mir erst einmal demjenigen zu danken, der es bis hier hin durchgehalten hat. Wer nach einer wahrlichen High-End-Platine für Ryzen Threadripper CPUs sucht, wird hier zum entsprechenden Kurs fündig. So in etwa lässt sich das Fazit der Review in einem Satz umschreiben. Toll, dass ASUS mit dem RoG Zenith Extreme gleich zu Beginn der neuen HEDT-Plattform von AMD einen wahrlichen High-End-Untersatz parat hat, der nicht nur eine schlichte 1:1-Adaption der bestehenden Intel-Boards darstellt, sondern auch jede Menge neue und eigenständige Features beinhaltet. Viele bewährte und solide Features, wie etwa die erwähnenswerte Spannungsversorgung, werden dabei übernommen. Erweitert um Erfahrungen aus der jüngsten Vergangenheit (VRM-Überhitzung bei X299-Platinen) kommen jedoch auch zielführende Anpassungen am Boarddesign zum Einsatz. Neuste WiFi- und Netzwerktechnologie, sowie einzigartige Features wie der DIMM.2 oder das OLED-Display geben der Platine durchaus Eigenschaften, die sie aus der Masse anderer Platinen hervorstechen lässt. Kurzum: Das Gesamtpaket überzeugt.

Die einfachen Benchmarks zeigen schon klar auf: Die Platine ist klar auf den Betrieb mit Overclocking ausgelegt und bietet hierfür auch erstklassige Voraussetzungen. Hohe Speichertaktraten sind ebenso wenig eine Herausforderung, wie Prozessortaktraten von 4,0 GHz und mehr. Dass dabei mit dem hohen Corecount immense Leistungsaufnahmen zu bewältigen sind, lässt das Board im wahrsten Sinne des Wortes weitesgehend cool. Bleibt als letzer Diskussionspunkt am Ende lediglich der Preis, der mit rund 500 Euro zu Buche schlägt und auf den ersten Blick durchaus abschreckt. Ein passender 12-Kern-Prozessor für die Platine kostet schließlich mit 635 Euro nur ein wenig mehr. Ein Blick auf das korrespondierende Intel-Pendant (ASUS RoG Rampage VI Extreme - 580 Euro & Intel Core i9-7920X - 1040 Euro) lässt aber schon wieder Entspannung aufkeimen. Ebenso auf der Habenseite stehen natürlich die superbe Austattung und Anschlussvielfalt. Der Preis scheint daher angesichts der langen Featureliste und guten Leistung durchaus rechtfertigbar, solange die eigenen Bedarfe die Features aber auch abrufen und nutzen. Der verbaute AMD Sockel TR4 sollte zudem wohl auch noch für die ein oder andere neue CPU-Generation tauglich sein. Was dagegen in keinster Weise zur Diskussion steht: Das RoG Zenith Extreme ist eine wahrlich optimale Basis für Ryzen Threadripper mit nur kleinen Schwächen im Detail.

Das hat gefallen...
+ Reifer als noch die ersten Ryzen-Platinen, was maßgeblich auf das UEFI zutrifft.
+
Spannungsversorgung
from Hell! Stromseitig auf übertaktete 16-Core-CPUs ausgerichtet, wurde auch beim Thermaldesign mitgedacht, um Überhitzungen auszuschließen.
+ Anschlussvielfalt und Features - gleich drei Mal M.2, USB 3.1 Gen2 en masse, modernste Netzwerktechnologien, ... - man vermisst in der Tat nichts und das Boardlayout ist bis ins letzte Eck sinnvoll ausgenutzt.
+ Tolles Audio durch den um hochwertige Bauteile (ESS Sabre DAC, TI AMP) erweiterten S1220.
+ Geniales OC-Board das zum aktuellen Zeitpunkt nur wenige Wünsche (vgl. "Das hat nicht gefallen") offen lässt.
+ Auf Wunsch bunt - wer es mag, kann das Board in zahlreichen Modi illuminieren und auch zusätzliche LED-Hardware problemlos anschließen.

Das hat nicht gefallen...
- An-Aus-An-Bug je nach verwendetem Speicher kann es beim Kaltstart zu einer zusätzlichen Bootschleife kommen, die eine Menge Zeit frisst. Die Hoffnung liegt in neuen UEFI-Versionen.
- Spannungsmesspunkte sind für die Prozessorspannungen ungünstig realisiert und zeigen nicht real anliegende Spannungen.
- Der Preis liegt mit stolzen 500 Euro (Stand Feb 18) nur knapp unterhalb einer passenden 12-Kern-CPU (635 Euro).


► Links

Produktseite ROG ZENITH EXTREME | Mainboards | ASUS Deutschland

ASUS ROG Zenith Extreme im PCGH-Preisvergleich ASUS ROG Zenith Extreme (90MB0UV0-M0EY0)

Bugreports zum Zenith Extreme Asus & X399 The ROG Zenith Extreme: A Complaint & Bug Tracking Thread - Overclock.net - An Overclocking Community

ASUS ROG Zenith Extreme X399 ThreadRipper Overclocking / Support - Overclock.net - An Overclocking Community (Englisch)

ASUS Crosshair VI Hero Review @ PCGHX [Extreme-Review] ASUS Crosshair VI Hero - Optimale Basis für Ryzen?

Ryzen Custom P-State Worksheet: RyZen Pstate Overclocking, method, calculation and Calculator | [H]ard|Forum (Englisch)

 
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Danke für die Review.
Ich hab das Asus Rampage V 10 Edition und das wird vielleicht meine neue Platine für HEDT von AMD.
Ich fand das X99 schon sehr genial und stabil ^^
 
Danke für das gute Review ^^.
Scheint ein ganz nettes Board zu sein.

Die Probleme mit der zusätzlichen Bootschleife kennt mein Bruder leider auch von seinem Asus x370 Prime.
 
Kann man aber umgehen, indem man bei den erweiterten RAM Optionen unten "Attempt Fast Cold Boot" und "Attempt Cold Boot" aktiviert.
Dadurch wird der Test des RAMs beim Kaltstart übersprungen, was das Problem mit dem Reboot behebt.
War zumindest bei mir und meinem Asus E-WS X99 so.
 
Obwohl ich mit meinem Broadwell immer noch überall ohne Probleme spielen kann und das Board daher für mich ohne privates Interesse vorbeigehen wird möchte ich dir mal einen großen Respekt für das Review aussprechen:hail::daumen:
 
Sehr gut! Danke für das Review.

Ich fahre das Board mit "großer" Wasserkühlung und 1950X. Auch ich bin nur Enthusiast und kein "Streamer"; Bin Ersttagskäufer, da ich durch die Vorabpresse hin und weg war; Ein vermeintlich neuer, echter Athlon FX, wie damals bei 939? So las ich das! Und ich wurde nicht enttäuscht.

Ich finde Deine Messungen sowie Deine Bilder sehr gut und detailliert. Das ist wirklich von vorne bis hinten oder sowohl vorne wie hinten ein gelungenes Board mit ner Menge Features und Alleinstellungsmerkmalen. Alleine die schier unendlich vorhandenen Fanheader oder Wasserpumpensteuerungen mit Drehzahlüberwachungen, Vor- und Rücklauftemperaturüberwachungen und der dazugehörigen Lüfter- und Pumpensteuerung aus dem BIOS heraus sind überragend! In dieser Klasse kann doch niemand ernsthaft eine Luftkühlung in Erwägung ziehen. Ich denke, das ist auch der Grund für den gleich zu Anfang mit BIOS-Patch leise gestellten Lüfter über der Spannungsversorgung: WaKü ergibt keinen Luftstrom.

Nochmals Danke für das Review und möglicherweise kannste das erweitern mit Stabilitätstips oder Effizienzeinstellungen, die dieses Board betreffen. Möglicherweise kann auch Roman noch was dazu beifüttern!
Danke und weiter so!
 
Sehr gut! Danke für das Review.
Auch Dir ein Dankeschön fürs Lob!

Alleine die schier unendlich vorhandenen Fanheader oder Wasserpumpensteuerungen mit Drehzahlüberwachungen, Vor- und Rücklauftemperaturüberwachungen und der dazugehörigen Lüfter- und Pumpensteuerung aus dem BIOS heraus sind überragend!
Dazu habe ich auch noch ein paar Dinge ausprobiert (wie überwache ich z.B. einen Aqua Computer High Flow Sensor am Durchflussanschluss mittels HWInfo und visualisiere mir hier l/h?) > ich schaue dass ich das mal in einer ruhigen Minute noch nachpflege. :nicken:
 
Ein Nachtrag an dieser Stelle. Das OLED-Display an der IO-Verblendung schien mir im Test nämlich etwas zu kurz zu kommen. Daher anbei nochmal ein Bild, wie die Darstellung im Dunklen wirkt (große und kleine Anzeige der CPU-Taktfrequenz), sowie ein Überblick über die korresponierende Software, die die Auswahl der Einblendungen ermöglich. Beispielsweise starrer großer Wert, oder durchwechselnde kleine Werte.

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Nachdem zwischenzeitlich auch ein paar neue Speicherriegel den Weg zu mir gefunden haben (Crucial Ballistix-Elite DDR4-3.200 mit Samsung E-Die) experimentiere ich ggw. mit dem neuen Beta UEFI 1002 (AGESA 1.0.0.5) hinsichtlich Speicher-OC. DDR4-3.466 waren damit ohne tiefgende Optimierungen schon einmal mit 1T möglich. Falls von Interesse besteht (dann bitte Feedback geben), kann ich das dann hier demnächst nochmal im Detail darstellen.
 
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