Test [Extreme-Review] GIGABYTE Z77X-UD5H WiFi - Oberklasse für Ivy-Bridge?

McZonk

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[Extreme-Review] GIGABYTE Z77X-UD5H WiFi - Oberklasse für Ivy-Bridge?

Oberklasse ...

... für Intels Mainstream-Plattform Ivy Bridge?

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Der taiwanische Mainboard-Hersteller GIGABYTE war lange Zeit bekannt für eine gewisse Farbvielfalt auf Hauptplatinen. Seit geraumer Zeit hat man diese Image nun aber abgelegt und produziert sehr schlichte Hauptplatinen mit dem Fokus auf Ausstattung und Zuverlässigkeit. Ob der "Marktführer in Mainboard-Innovation" auch bei Platinen für Intels neue Mainstream-Plattform "Maho Bay" mit Z77-Chipsatz überzeugen kann, soll heute der Test des Z77X-UD5H WiFi Boards klären. Hiermit buhlt GIGABYTE nämlich im High-End-Segment um die Gunst der Interessenten. WirelessLAN, Bluetooth und MSATA sollen die Platine dabei
für den geneigten Käufer besonders schmackhaft machen. Neben üblichen Positionen wie Boardlayout und Ausstattung geht dieser Test insbesondere auf Overclocking ein und unterzieht die Hauptplatine dafür einer Reihe von Praxistests.



Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle für die Bereitstellung des Testkandidaten an den Hersteller GIGABYTE nach Hamburg.

 
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? Verpackung und Lieferumfang
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Den schlicht in weiß gehaltenen Karton versieht Hersteller GIGABYTE sowohl auf Vorder- als auch Rückseite mit jeder Menge Informationen zu Spezifikationen und Features des beinhalteten Mainboards. Im Innern finden sich Lieferumfang und das Mainboard selbst durch eine Pappdecke voneinander getrennt vor. Eine Antistatische Hülle, sowie der Pappkarton bringen das Produkt dabei sicher und unbeschädigt zum Kunden.
Der Lieferumfang fällt für ein Oberklasse-Mainboard überschaubar aus. Nebst den obligatorischen Dreingaben wie Handbüchern, Treiber-CDs, IO-Shield und Gehäuseaufklebern, legt der Hersteller dem Mainboard eine flexible SLI-Brücke bei. Für die Datenspeicherung gibt es nur jeweils zwei SATA-2.0- (3Gb/s) und SATA-3.0-Kabel (6Gb/s). Zu den Highlights zählt aber gewiss die Erweiterungskarte, die WLAN und Bluetooth bereitstellt (hierzu später mehr). Ebenso aber auch der schwarze USB-3.0-Fronteinschub für einen 3,5-Zoll-Schacht, welcher zwei High-Speed-Ports beinhaltet.

Lieferumfang:

  • Support-DVD
  • I/O Shield
  • 2-Wege-SLI-Brücke (flexibel)
  • 2 x SATA 2 signal cables
  • 2 x SATA 3 signal cables
  • USB-3.0-Frontblende (2 Ports)
  • GIGABYTE-Casebadge
  • WiFi + Bluetooth-Karte
  • 2 x WiFi Antennen
  • USB-Verbindungskabel für WWiFi/Bluetooth-Karte
  • Treiber-DVD WiFi/Bluetooth-Karte
  • Nutzerhandbuch (Englisch)
  • Installations-Guide/Schnellstartguide (auch Deutsch)
? Das Board: Erscheinungsbild
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Mit kräftig blauer Kühlkonstruktion und matt-schwarzem PCB begrüßt einen die Platine im Standard-ATX-Formfaktor. Wie bereits in der Einleitung erwähnt, beschränkt sich GIGABYTE heute auf eine charakteristische, aber sehr dezente Farbgebung auf den Platinen. Das Design kann als Kombination aus (matt)schwarz und blau wirklich gefallen.

Das gesamte Erscheinungsbild des in Revision 1.0 vorliegenden Exemplars wird ganz klar von der mächtigen, blauen Kühlkonstruktion dominiert. Diese kühlt effektiv den PCH, sowie die Spannungswandler am LGA1155-Sockel. Der Kühlkonstruktion widmen wir aber nochmals gesondert einen Absatz. GIGABYTE bewirbt die Platine zudem mit der "Ultra Durable 4" Technik. Diese soll für gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit, hohe Temperaturen, elektrostatischer Aufladung sowie Überspannung sein. Mittel zum Zweck sind dabei ein modifizierter Fiberglasaufbau des PCBs, vergrößerte Kupferlagen, hochwertige Bauteile sowie zahlreiche Zusatzchips - Das nachfolgende Video gibt Aufschluss.​




https://www.youtube.com/watch?v=WtmTo1KoJyk
Für Erweiterungskarten verlötet der Hersteller eine große Anzahl an Steckplätzen: Gleich drei PCIe-x16-Slots binden primär Grafikbeschleuniger mit moderner PCIe-3.0-Technologie an. Es gilt dabei aber zu beachten, dass nur der oberste Slot physikalisch über 16 Lanes verfügt. Bei einem genaueren Blick verraten die fehlenden Pins, dass die unteren Steckplätze nur noch acht bzw. vier Lanes zur Verfügung stellen können. Setzt man daher mehrere Grafikkarten ein, erfolgt die Anbindung nur noch mit 8x/8x (zwei Karten) oder gar 8x/4x/4x bei drei Beschleunigern. Der unterste Slot steht zudem nur bei Prozessoren der Ivy-Bridge-Generation zur Verfügung und verliert seine Funktion mit älteren CPUs. Last but not least befindet sich noch ein inzwischen stark ergrauter PCI- sowie drei aktuelle PCIe-x1-Schnittstelle auf die Platine. Letztere werden dabei durch einen Zusatzcontroller vom Typ ITE IT88932E mit PCIe-2.0-Technologie realisiert.​

Auch die vier Speicherslots sind in schlichtem Schwarz gehalten und nehmen bis zu 32 Gigabyte Gesamtkapazität auf. Im Datenblatt greift GIGABYTE bei der Spezifikation der Geschwindigkeit die Intel-Standards von maximal DDR3-1.600 auf, bietet versierten Übertaktern im BIOS aber weitaus höhere Speicherteiler an. Die Spannungsversorgung erfolgt mit zwei digitalen Phasen (rechts neben den Speicherslots zu erkennen).
Das untere Boardende nutzt der Hersteller für die Platzierung einer Vielzahl von Schnittstellen. Hierzu zählen beispielsweise zwei Header für USB-2.0-Geräte (stellen jeweils zwei Ports zur Verfügung). Für USB 3.0 verteilt GIGABYTE gleich drei Header auf dem Mainboard, zwei an der Boardunterseite, einen neben dem ATX-Stromstecker. Ein kleiner Schalter gibt die Wahl von welchem BIOS-Baustein gebootet werden soll. Frontpanel-Audio-Anschluss und ein Firewire-Header komplettieren die Konnektivität.
Laufwerke und Festplatten (bzw. SSDs) finden über einen der zahlreichen SATA-Ports Anbindung an das System. Der Z77-PCH stellt vier SATA-2.0- (schwarz) sowie zwei SATA-3.0-Ports (weiß) bereit. Über gleich zwei Zusatzcontroller (Marvell 88SE9172) realisiert der Hersteller drei weitere SATA-3.0-Ports (grau) sowie einen E-SATA-Port (IO-Shield). Neben den SATA-Ports findet ein SATA-Stromstecker seinen Platz, welcher bei Multi-GPU-Setups für eine stabilere Spannungsversorgung und damit eine Entlastung des 24-Pin-ATX-Steckers führen soll. Das IO-Panel wird von Grafikanschlüssen dominiert, welche die Grafikausgabe über die interne GPU des Prozessors übernehmen. Hierbei stehen DVI-D, VGA sowie HDMI 1.4 und ein Displayport zur Verfügung. Der VGA-Anschluss erwies sich dabei im offenen Testaufbau aufgrund seiner Höhe als etwas wackelig. Des Weiteren sind zwei USB-2.0- und vier USB-3.0-Ports, ein Firewire- und ein E-SATA-Port vorhanden. Die beiden Gigabyte-LAN-Anschlüsse (Intel 82579V und Atheros AR8151) sind leider nicht teamfähig. Die Audioausgabe des Realtek ALC898 erfolgt über sechs analoge 3,5 mm Klinkenanschlüsse, den HDMI-Port oder digital über den optischen Ausgang. Die Anschlussvielfalt - gerade im Bereich der Videoausgänge - fordert aber auch seine Opfer. In diesem Fall verzichtet GIGABYTE gar komplett auf einen durchaus immer noch gängigen und unkomplizierten PS/2-Port.
Den Sockel vom Typ LGA1155 versieht Hersteller GIGABYTE mit einem dunklen Nickelüberzug. Schade, dass dieser zumeist unter massiven Kühlern verschwindet. Das Umfeld ist bis auf eine Armada von Kondensatoren frei von störenden Bauteilen. Daran erfreuen sich besonders Extremübertakter, die den CPU-Sockel mühsam isolieren. Rund um den Prozessor liegen dann auch ganze 15 Phasen (genau genommen ein 12+2+1-Design) für die Spannungsversorgung. Zwölf an der Zahl versorgen dabei den Prozessor selbst, zwei die interne Grafikeinheit und eine Phase ist für die VCCIO(VTT)- und VCCSA(IMC)-Spannung verantwortlich.​
Auch Übertakter werden von GIGABYTE bedacht und erhalten in der oberen rechten Ecke der Platine eine zentrale Anlaufstelle. Neben einer Messpunkte zum Abgreifen aller relevanten Spannung mithilfe eines Multimeters steckt hier auch eine Debug-LED-Anzeige. Die relevanten Zahlenpaare übersetzt das Handbuch in brauchbare Statusmeldungen. Des weiteren trifft man hier auch einen beleuchteten Start-Button, sowie Reset- und CMOS-Clear-Taster an. Leider sind letztere sehr eng beieinander angeordnet, was in der Praxis im offenen Tischaufbau gelegentlich zum Zurücksetzen des BIOS anstatt eines Neustarts führt. Hier könnte der Hersteller, ebenso wie an der Platzierung BIOS-Batterie, die im Betrieb von Erweiterungskarten im ersten PCIe-x16-Slot verdeckt wird, ein wenig am ansonsten tadellosen Board-Layout nachbessern. Neben dem dritten PCIe-x1-Slot finden sich die beiden fest verlöteten BIOS-Bausteine (Haupt- und Sicherheits-BIOS). Welches BIOS aktuell aktiv ist, wird mittels einer LED neben den Bausteinen signalisiert.


? Das Board: Spezifikationen
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In diesem Kapitel sind zum Einen die zehn USB-3.0-Ports (intern und extern), als auch die drahtlose Konnektivität mittels der Zusatzkarte für Bluetooth und Wireless-LAN hervorzuheben. Ebenso sind die zahlreichen Möglichkeiten zur Bildausgabe der integrierten Grafikeinheit besonders. Der Displayport vermag dabei Auflösungen bis zu 2.560 x 1.600 Pixeln auszugeben. Die verbleibenden Ausgänge stemmen höchstens 1.920 x 1.200 Pixel. Trotz der Vielzahl der Anschlüsse lässt sich mit einer Ivy-Bridge-CPU aber nur mit zwei Monitoren arbeiten, da der Dreischirmbetrieb einen zweiten DisplayPort voraussetzt.​
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Neueinsteiger werden sich im 3D-BIOS von GIGABYTE pudelwohl fühlen. Hier begrüßt einen eine grafische Oberfläche mit einem drehbaren Mainboard (3D). Der Clou an der Sache: Wichtige Bauteile sind "anklickbar" und rufen ein verschiebbares kleines Menü in den Vordergrund, welches dann zumeist über Schieberegler Einstellungen der jeweiligen Komponenten zulässt. Das BIOS ist super animiert und läuft dabei ohne Ruckelorgien, wie man sie noch von der allerersten 3D-BIOS-Generation kennen mag. Wer lieber die klassische BIOS-Ansicht hat, findet in der am unteren Bildschirmrand platzieren Leiste das "Advanced"-Menü. Hier geht es wie immer zu. Zahlenwerte können ggf. auch per Tastatur eingegeben werden. Leider wirkte das Menü teilweise sehr verschachtelt. So müssen für Einstellen von CPU-Takt, Speicher-Takt und -Timings und dem Anpassen der Spannungen eine Vielzahl von Untermenüs besucht werden. Das lösen Mitbewerber mit einer fürs Übertakten relevanten Seite übersichtlicher. Die Optionsvielfalt - speziell im "Advanced"-Menü - ist erstklassig und schränkt auch Extreme-Übertakter in keinster Weise ein.
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Interessenten sind nun eingeladen in der BIOS-Bildergalerie einen ausführlichen Blick ins 3D BIOS zu werfen, oder sich das 3D BIOS im nachfolgenden Promotion-Video in Bewegung anzusehen.


https://www.youtube.com/watch?v=MiaHpzbKsR4

 
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Einen Überblick über das verwendete Testsystem liefert folgende Tabelle:
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? Overclocking in der Praxis: Maximaler Referenztakt
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Für Übertakten im absoluten Grenzbereich (beispielsweise mit flüssigem Stickstoff) spielt der maximale Referenztakt eine wichtige Rolle. Die Prozessoren der Ivy-Bridge-Reihe sind maximal mit einem Multiplikator von 63 betreibbar, für Taktraten über 6.300 MHz (63 x 100 MHz) ist folglich die Erhöhung des Referenztaktes notwendig. Werfen wir einen Blick auf das Z77X-UD5H - wie schlägt es sich bei diesem Test?

Unter Wasserkühlung waren maximal 108,13 MHz Referenztakt mittels CPU-Z validierbar. Dass dies ebenfalls im Zusammenspiel mit höheren Taktraten möglich ist, zeigt die Validation mit über knapp 5,1 GHz eindrucksvoll. Zwei Prozessorkerne wurden für die Versuche deaktiviert um die Prozessortemperaturen im erträglichen Rahmen zu halten. Benchmarks waren dabei auch noch mit knapp 108 MHz durchführbar. Die Nebenspannungen konnten nahezu bei den Standardwerten belassen werden - höhere Werte brachten hier aber keine Verbesserung - ein Indiz dafür, dass der Prozessor hier an sein Limit zu stoßen scheint und nur noch tiefere Temperaturen Abhilfe schaffen können. Dank hohem Multiplikator reichen die rund 108 MHz aber auch schon für etwa 6,8 GHz (63 x 108 MHz).

? Overclocking in der Praxis: Prozessor-OC
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Ist man unter Wasserkühlung auf den maximalen Prozessortakt aus, legt einem der Testkandidat keine Steine in den Weg. Ganz im Gegenteil, das Ergebnis wird nur von der Güte des Prozessors und der infolge hoher Spannung hohen Temperaturen begrenzt. So waren in Kombination mit der verwendeten 3770K-CPU stolze 5,2 GHz validierbar und das mit allen Kernen und mit aktivem SMT. Weitere Erfolge wurden auch in diesem Fall nur von der immensen Abwärme der Ivy-Bridge-CPU limitiert - Benchmarks waren infolge der hohen Spannungen ebenfalls nicht mehr ausführbar. Aber wie allgemein hin bekannt ist, trumpft die neue CPU-Generation gar erst mit Temperaturen weit unter dem Nullpunkt mit Taktraten jenseits der 6,5 GHz auf. Das Z77X-UD5H scheint dafür aber gut gerüstet und bietet hierfür allerhand einfach zu erreichende Stellglieder, sowie eine sehr solide Spannungsversorgung.
Schaltet man Kerne ab und reduziert die Spannung, sind mit der Wasserkühlung auch problemlos Benchmarks mit über 5 GHz Taktfrequenz möglich. Die enorme Abwärme der Ivy-Bridge-CPU dämmt die OC-Ergebnisse aber wieder massiv ein und ist abermals der limitierende Faktor.


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? Overclocking in der Praxis: Speicher-OC
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Will man auch das Übertaktungspotential des Arbeitsspeichers voll aussnutzen, folgt die erste kleine Enttäuschung. Zwar sind die GSkill-Riegel mit potenten PSC-Chips bestückt und bereits für den DDR3-2.400-Betrieb vorgetestet, können diese Werte aber in keinster Weise auf dem Z77X-UD5H WiFi stabil erreichen. Hier ist bereits bei DDR3-2.133 mit durchaus brauchbaren Latenzen von CL9-11-9-27-1T Schluss. Zwar lassen sich DDR3-2.400 problemlos im BIOS einstellen und auch ins Windows booten, aber sind selbst für einfache Benchmarks am Rande der Stabilitätsgrenze. Für einen Screenshot sei an dieser Stelle auf den nächsten Abschnitt verwiesen.
? Overclocking in der Praxis: Speichervollbestückung
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Auch mit Vollbestückung kommt das Board gut zurecht, behält aber die Schwäche, was maximales Speicher-OC anbelangt bei. So waren mit Standardspannungen der Betrieb mit 4 x 2 GiByte der GSkill-Riegel bei DDR3-2.133 CL9-11-9-27-1T problemlos möglich. Erhöht man den Speichertakt, oder kürzt die Latenzen weiter ein, kommt es auch hier beim Prime-Blend-Test reproduzierbar und schnell zu Fehlern. Hoffen wir also, dass eine neue BIOS-Version mittelfristig Abhilfe schaffen kann.

? Praxistests - Spannungsstabilität
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Man kennt es zur Genüge: Nur selten entsprechen im BIOS/Betriebssystem angezeigte Spannungen der Realität und weichen dabei teils deutlich von den eingestellten Soll-Werten ab. Wir wollen einen Blick auf die Genauigkeit und Stabilität der Spannungen des Z77X-UD5H werfen.
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Den GIGABYTE-Ingenieuren ist mit dem Z77X-UD5H definitiv ein großer Wurf gelungen was die Qualität der Spannungen anbelangt. Fast durchweg liegt die Abweichung der mittels Multimeter festgestellten Ist-Werte nur Zehntel-Prozente vom BIOS Soll-Wert entfernt - Das ist erstklassige Arbeit. Aus der Reihe fällt nur die Prozessorspannung ohne aktive Kompensation des Spannungsabfalls unter Last ("Loadline-Calibration", kurz "LLC") - hier ist der Abfall von rund sechs Prozent allerdings durch Intel vorgegeben um den Prozessor unter Volllast im TDP-Limit zu halten. Mit der "Extreme"-Einstellung lässt sich aber auch diese Spannung - allerdings außerhalb der Spezifikationen - absolut perfekt dem Soll-Wert annähern. Beide Daumen hoch, in dieser Kategorie hat das GIGABYTE-Board vollends überzeugt.
? Praxistests - Bootzeiten
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Mit der Messung der Bootzeiten wollen wir den Testproband einem weiteren, sehr wichtigen Praxistest unterziehen. Dabei werden die Dauer bis zum Windowsladebildschirm, sowie zum Windowsdesktop mit unterschiedlichen Konfigurationen getestet. Hierzu zählt auch Kalt- und Warmstart, wo einige Mainboards gravierende Unterschiede aufweisen.
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Subjektiv ist das Z77X-UD5H verdammt schnell, das trifft zum einen auf das BIOS zu und zum anderen auch auf das Laden von Windows - eine flinke SSD ist hier aber Pflicht. Eine weitere sehr positive Beobachtung: Egal aus welchem Zustand der Rechner gestartet wird, die Bootzeit bleibt identisch - das kann nicht jedes Board und ist sehr löblich. Mit Anzahl der aktivierten Zusatzcontroller (und hier im Speziellen die Marvel-SATA-Chips) verlängert sich die Startzeit etwas. Wer die Controller also nicht nutzt und zudem auch noch stark übertaktet, kann einige Sekunden durch das Deaktivieren gewinnen. Der Unterschied zwischen dedizierter Grafikkarte und interner Grafikeinheit fällt indes gering aus. Zwar schafft es die dedizierte Beschleuniger schneller durchs BIOS, verbrennt diesen Vorsprung aber wieder beim Laden von Windows - vermutlich infolge der Treiber.
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? Praxistests - Kühlung und Temperaturen
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GIGABYTE schlägt für die Befestigung der massiven Kühlkonstruktion den absolut richtigen Weg ein und verwendet eine federnde Verschraubung. Hiermit ist immer für guten Anpressdruck gesorgt. An den Spannungswandlern kommen einfache Wärmeleitpads zum Einsatz, wohingegen der PCH-Controller mittels Wärmeleitpaste Kontakt zum Kühlkörper findet. Auch hier kann man attestieren: Alles richtig gemacht.
Die Kühlkonstruktion hinterließ im Testzeitraum einen hervorragenden Eindruck. So erreichen die Komponenten selbst im offenen Aufbau mit einem Wasserkühler (d.h. ohne aktiven Luftstrom) unbedenkliche Werte. Mit Luftzug werden die Kühlkörper selbst mit Übertaktung kaum handwarm. Wer also einen brauchbaren Luftzug im Gehäuse hat, muss sich auch mit starker Übertaktung keine große Gedanken um die Kühlung machen.
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Eines der Key-Features der GIGABYTE-Platine ist sicherlich die WiFi/Bluetooth-Karte. Dies wird über eine PCI-x1-Schnittstelle mit dem Board verbunden. Die Zusatzkarte muss aber zusätzlich per USB mit dem Mainboard verbunden werden. Der Hersteller legt hierfür ein Verbindungskabel bei, welches allerdings zwei USB-Anschlüsse in Form eines internen Hubs in Anspruch nimmt. GIGABYTE kompensiert die Problematik indem eine freie USB-2.0-Buchse auf der Karte zur Verfügung steht - leider innerhalb des Gehäuses. Auf der Platine kommt ein Atheros AR5B22-Chipsatz zum Einsatz, welcher sowohl Bluetooth als auch WLAN nach den neuesten Standards beherrscht. Zwei externe Anschlüsse bieten Platz für die mitgelieferten Antennen, welche allerdings weniger gut gefallen, da auf den Einsatz von Magnetfüßen oder Beschwerungen im Fuß verzichtet wird. Die Folge sind ein sehr unsicherer Stand und gelegentliches Umkippen. Der Empfang funktionierte im Test absolut problemlos - auf ausgedehnte Reichweitentests wurde angesichts des zeitlich beschränkten Testzeitraums allerdings verzichtet.
Ein weiteres Key-Feature des GIGABYTE-Sprösslings ist die mittig gelegene Schnittstelle für Micro-SATA-SSDs. Durch das sogenannte SSD-Caching (Intel tauft die Technik "Intel-Smart-Response-Technoloy") lässt sich das System auf einfache Weise mit einer kleinen SSD (ab 20-30 GiByte-Kapazität) beschleunigen. Passende Steckkärtchen gibt es beispielsweise ab rund 80 Euro (60 GiByte Kapazität) bei Caseking. Wie das Ganze in der Praxis funktioniert und eingerichtet wird, erklärt ein Artikel bei TomsHardwareGuide. An dieser Stelle sei aber auch nochmals darauf hingewiesen: Wird in die mSATA-Schnittstelle eine SSD eingesetzt, tritt die Funktion des fünften SATA-Ports außer Kraft. Eine Micro-SATA-SSD wird zudem nur mit SATA-2.0 (3 Gb/s) angebunden.​
? Fazit
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Die sehr gute Ausstattung und hochwertigen Komponenten des GIGABYTE Z77X-UD5H WiFi weiß nachdrücklich zu überzeugen. Es bleiben sowohl bei Konnektivität, als auch Zusatzfeatures kaum Ansprüche offen. Sämtliche Zusatzcontroller sind dabei auch durchdacht auf das Board integriert. WLAN und Bluetooth heben die Platine zudem von Konkurrenten ab und bieten zusätzlich Möglichkeiten den Rechner in das heimische Netzwerk zu integrieren, oder externe Geräte zu verbinden. Die Spannungsversorgung leifert nicht nur erstklassige Ergebnisse im Bereich der Spannungsstabilität, sondern vermag es auch hohe Ströme - etwa für Extreme-OC - problemlos zu stemmen. Die optisch ansprechende Kühlung der Hauptplatine hat im Test dabei sämtliche Bauteile in allen Lebenslagen spielend im Griff. Selbst bei Wasserkühlung reicht ein leichter Luftzug aus. Mit dem BIOS finden sich auch Einsteiger zurecht - versierte Übertakter wählen dann aber die "Advanced"-Menüs, welche stellenweise etwas verschachtelt wirken, aber alle wichtigen Funktionen enthalten. Wir könnten so weitermachen, denn das Z77X-UD5H weißt wirklich eine Menge positiver Eigenschaften auf.

Für rund 210 Euro erhält der geneigte Käufer ein rundum gelungenes, zukunftssicheres High-End-Mainboard. Da sind die wenigen und kleinen Fehler im Boarddesign durchaus zu verschmerzen, auch wenn sie in der Praxis wirklich nerven können (wie etwa die sehr nahe Positionierung der Taster von Reset- und ClearCMOS-Buttons). Negativ in Erinnerung bleibt eher das Problem mit schnellen Speicherriegeln, wo ambitionierte Übertakter aktuell noch etwas eingebremst werden - hoffen wir auf Besserung in einer der kommenden BIOS-Versionen. Wohlgemerkt pflegt GIGABYTE seine BIOSe nämlich intensiv und bringt auch immer wieder Änderungswünsche der Community mit ein. Neben der Hauptseite ist dabei auch JZelectronic eine erstklassige Anlaufstelle, um immer auf dem Laufenden zu sein.
PRO: | CONTRA: + Boardlayout| - Verwechslungsgefahr: Reset- und ClearCMOS-Button
+ Boardk ühlung passiv und effektiv | - Verschachteltes UEFI (Advanced Menü)
+ Sehr gute, digitale Spannungsversorgung | - (Noch) leichte Schwäche bei starkem Ram-OC
+ Sehr gutes 3D BIOS für Einsteiger | + SLi/Crossfire | + PCIe 3.0 Support| + Anschlussvielfalt |

 
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Test geht live - viel Spass beim Lesen.

Wer noch persönlich wichtige Punkte in diesem Test vermisst, kann gerne einen Kommentar da lassen. Eventuell bekommen wir das ja noch irgendwie hin. :D
 
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Geniales Review, wie immer :daumen: Sehr schön geschrieben :)
 
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Sehr schönes Review. :daumen:

Könntest du bitte testen ob die Grafikkarte immer noch alle 16 Lanes zur Verfügung hat wenn im dritten PCIe 16x Slot eine Erweiterungskarte steckt wie eine Soundkarte?
Die Spezifikationen mit 8x8x4x irritieren mich da ein wenig.
 
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Danke!

Der Prozessor stellt 16 Lanes bereit, welche über Switches auf die drei PCIe-x16-Slots verteilt werden - sobald du also in den untersten Platz eine Erweiterungskarte steckst und diesen damit aktivierst, muss es zur Aufteilung kommen. Sprich die Anbindung erfolgt auch dann mit 8x/(4x)/4x. Ich kann die Problematik aber gern nochmal überprüfen.
 
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Genau so verstehe ich das auch. Das wäre meiner Meinung nach aber sehr blöd wenn eine Erweiterungskarte wie die Soundkarte die nur 1x hat 8 Lanes von der CPU klaut damit sie arbeitet.
Hier wäre es einfach besser gewesen wenn der Switch auch so geschaltet werden kann dass die Lanes dann vom PCH kommen.

Aber der Praxistest wäre natürlich sehr toll. :)
 
Eine Soundkarte mit x1-Interface kannst du dann ja aber auch problemlos in den dafür vorgesehenen x1-Slots betreiben, welche dann nicht zu einer Umstellung führen. Problematisch wird es eher mit Erweiterungskarten die ein x4-Interface haben.
 
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Eine Soundkarte mit x1-Interface kannst du dann ja aber auch problemlos in den dafür vorgesehenen x1-Slots betreiben, welche dann nicht zu einer Umstellung führen. Problematisch wird es eher mit Erweiterungskarten die ein x4-Interfache haben.

Das kommt darauf an. Bei Tripple Slot Karten wird es immer eng.
Und den 1x Slot über der Grafikkarte kannst du meist wegen der großen CPU Kühler nicht verwenden.
 
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Ohhhh man, ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber das Review ist einfach der Hammer :daumen:

Sau gute Arbeit!
 
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Das kommt darauf an. Bei Tripple Slot Karten wird es immer eng.
Und den 1x Slot über der Grafikkarte kannst du meist wegen der großen CPU Kühler nicht verwenden.
Okay, in diesem Fall hast du recht, ja. Zumal die beiligende Erweiterungskarte ja auch schon einen Slot belegt, wenn man auf die Funktionen nicht verzichten kann oder will. Es wäre evtl vom Layout her eine Idee gewesen den PCI mit einem der unteren beiden PCI-x1 zu tauschen.
 
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Sehr gutes Review, Danke:daumen:
Genau dieses Board (nur ohne Wifi) kriege ich morgen von Alternate geliefert.
Gut zu wissen das es sich im OC stabil verhält, dann kann ich ja auch zwischendurch mal beim 3770K an der Schraube drehen.:D
 
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Wie man es von dir gewohnt ist. Schön geschrieben und sehr informativ. So kann ich ich einiges mitnehmen, da heute mein UD3H kam.
Bis jetzt kann ich nichts schlechtes über das Board sagen. Mir ist aufgefallen, dass HW-Monitor (CPUID) nur die statische V Core auslesen
kann. Bei CPUz wird jedoch der Offset/ Wechsel des Spannungswertes angezeigt.
Kannst du ähnliches bestätigen?

Mfg
 
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Genau so verstehe ich das auch. Das wäre meiner Meinung nach aber sehr blöd wenn eine Erweiterungskarte wie die Soundkarte die nur 1x hat 8 Lanes von der CPU klaut damit sie arbeitet.
Hier wäre es einfach besser gewesen wenn der Switch auch so geschaltet werden kann dass die Lanes dann vom PCH kommen.

Aber der Praxistest wäre natürlich sehr toll. :)
Und hier folgt der kleine Erfahrungsbericht - und dieser fällt den Erwartungen entsprechend aus. Das heißt im Klartext: Das Board verfügt über keine dynamische Aufteilung der 16 PCIe-Lanes der CPU. Sobald also eine Erweiterungskarte in einem der PCIe-x16-Slots steckt, gestaltet sich die Aufteilung wie folgt:

|in PCIe-x16 1 |in PCIe-x16 2 |in PCIe-x16 3 |Ergebnis
1 Karte| x |-|-| 16 /0/0
1 Karte|-| x |-|8/ 8 /0
1 Karte|-|-| x |8/4/ 4
2 Karten| x | x |-| 8 / 8 /0
2 Karten| x |-| x | 8 /4/ 4
3 Karten| x | x | x | 8 / 4 / 4
Dabei ist es egal, über was für ein Interface die Erweiterungskarte verfügt. Steckt man also beispielsweise die beiliegende Bluetooth/WLAN-Karte (x1-Interface) zusätzlich zu einer Grafikkarte in den letzten PCIe-x16-Slot, verliert man 4 Lanes und drosselt die Karte auf 8 Lanes (vgl. Screenshot unten). Daher ganz klar: Erweiterungskarten soweit möglich in einen der drei PCIe-x1-Slots, die PCIe-x16-Slots sollten wirklich nur für GPUs genutzt werden.

pcielanes.png

Mir ist aufgefallen, dass HW-Monitor (CPUID) nur die statische V Core auslesen
kann. Bei CPUz wird jedoch der Offset/ Wechsel des Spannungswertes angezeigt.
Kannst du ähnliches bestätigen?

Kann ich bisweilen nicht bestätigen, da ich den HW-Monitor gar nicht nutze, sondern mich praktisch nur auf CPU-Z und vor allem ein Multimeter verlasse :) Eventuell behebt eine neuere Version des Tools die Problematik (oder hat dies inzwischen sogar schon getan).
 
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Vorhin habe ich den Thread noch im Vorbereitungsforum gelesen und nun fällt mir auf, dass er bereits eine Woche online ist. :ugly:

Granatenstark, was du hier ablieferst. Selten so viele Tabellen und Übersichten mit Daten, Erklärungen von Features und genialen Bildern gesehen. Der alte Mann verneigt sich vor dir. :D
 
AW: [Extreme-Review] GIGABYTE Z77X-UD5H WiFi - Oberklasse für Ivy-Bridge?

Und hier folgt der kleine Erfahrungsbericht - und dieser fällt den Erwartungen entsprechend aus. Das heißt im Klartext: Das Board verfügt über keine dynamische Aufteilung der 16 PCIe-Lanes der CPU. Sobald also eine Erweiterungskarte in einem der PCIe-x16-Slots steckt, gestaltet sich die Aufteilung wie folgt:

|in PCIe-x16 1 |in PCIe-x16 2 |in PCIe-x16 3 |Ergebnis
1 Karte| x |-|-| 16 /0/0
1 Karte|-| x |-|8/ 8 /0
1 Karte|-|-| x |8/4/ 4
2 Karten| x | x |-| 8 / 8 /0
2 Karten| x |-| x | 8 /4/ 4
3 Karten| x | x | x | 8 / 4 / 4
Dabei ist es egal, über was für ein Interface die Erweiterungskarte verfügt. Steckt man also beispielsweise die beiliegende Bluetooth/WLAN-Karte (x1-Interface) zusätzlich zu einer Grafikkarte in den letzten PCIe-x16-Slot, verliert man 4 Lanes und drosselt die Karte auf 8 Lanes (vgl. Screenshot unten). Daher ganz klar: Erweiterungskarten soweit möglich in einen der drei PCIe-x1-Slots, die PCIe-x16-Slots sollten wirklich nur für GPUs genutzt werden.

Danke für deine ausführlichen Tests. :daumen:

Aber für mich bedeutet dass das das Board nicht empfehlenswert für alle ist die noch Erweiterungskarten einbauen wollen und eine Tripple Slot Grafikkarte verbaut haben denn dann wird es sehr, sehr eng eine weitere Karte in einen PCIe 1x Slot zu stecken ohne dass die Karte oder die Grafikkarte davon behindert oder gestört wird.
Für mich persönlich eine Fehlkonstruktion denn kaum einer macht auf einem 1155 Board Tripple SLI oder sonst was mit 8/4/4 Lanes. :nene:
 
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@Threshold: Du hast natürlich Recht, auch wenn genau diese Konstellation vermutlich bei einer geringen Anzahl an Usern auftreten wird. Ich habe das Feedback aber dennoch nochmal an entsprechende Stelle weitergeleitet.
 
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