[Test] Geekoto Softboxen Set

Aeton

Komplett-PC-Käufer(in)
Softboxen sind ein beliebtes Mittel zum Ausleuchten von Videos und Fotos. Neben den teuren Produkten namhafter Hersteller, gibt es auch unbekanntere Firmen, die Softboxen zum günstigen Preis anbieten, so auch Geekoto mit ihrem Softboxen Set.

Ob dieses Set seinen Preis wert ist, will ich in diesem Test klären.


Danksagung

Zunächst möchte ich mich bei Geekoto für die Bereitstellung des Produkts bedanken.


Features und technische Details

Das Softbox Set besteht aus zwei Softboxen mit einer Größe von 50 x 70 cm.
Die Nylonrefklektoren sind mit einem geprägten Steinmuster ausgestattet, welches den Lichtverlust minimiert und die Lichtverteilung maximiert, um die Reflexion um 30% zu verstärken. Die Frontdiffusoren aus PET-Fasern sorgen für ein weicheres Licht, können aber auch abgenommen werden.

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Mit der Standard-E27-Fassung kann man Glühbirnen, Leuchtstofflampen oder Blitze direkt anschließen. Die zwei mitgelieferten CFL-Lampen mit 85 Watt entsprechen einer Glühlampe mit 400 Watt, womit man bis zu 80% Energie sparen kann. Versprochen wird eine Lebensdauer von 8000 Stunden. Die Farbtemperatur von 5500 Kelvin dieser Birnen sorgt für eine reinweiße Tageslichtbeleuchtung für realistische Aufnahmen.

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Die aus einer Aluminiumlegierung gefertigten Lampenstative versprechen eine hohe Stabilität und rutschen durch Gummifüße nicht. Mit dem dreiteiligen Säulendesign mit Single-Action-Sperren wird eine schnelle und präzise Höhenverstellung von 68 bis 200 cm erreicht.
Die Stative kommen mit einem offenen Verriegelungsknopf, womit die Softbox um 210° gedreht und das Licht aus diversen Winkeln abgestrahlt werden kann. So kann man die Softboxen je nach Belieben als Haupt- oder Zusatzlicht verwenden.

Die Softboxen versprechen einen schnellen Auf- und Abbau und durch die robuste Nylontasche können sie auch praktisch gelagert und transportiert werden.

Geekoto bietet 2 Jahre Garantie auf die Softboxen.


Verpackung und Lieferumfang

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Die Softboxen kommen in einer Transporttasche aus Stoff mit Reißverschluss und zwei Tragehenkeln.
Im Lieferumfang befinden sich neben den zwei Reflektoren, die abermals in zwei Taschen eingepackt sind, noch zwei Frontdiffusoren in weiß, zwei CFL 5500K Glühlampen mit 85 Watt und zwei Lampenstative.

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Erster Eindruck und Verarbeitung

Im ersten Eindruck wirken die Softboxen leider nicht besonders hochwertig.
Schon die Transporttasche kommt mit einem gerissenen Klettverschluss, der Reißverschluss läuft nicht besonders flüssig und das Innere der Tasche ist verschmutzt.

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Die Lampenstative wirken zunächst relativ hochwertig, das Aluminium ist nicht verkratzt, dennoch stehen an den Plastikteilen vereinzelt Reststücke ab und teilweise sind auch Kratzer und Schrammen im Plastik vorhanden.
An den Reflektoren stehen teilweise Fäden ab und die Vernähung der Diffusoren weist an einigen Stellen auch Produktionsfehler auf.

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All diese Verarbeitungsmängel sind zwar nicht gerade schön, dennoch können sie in diesem niedrigen Preissegment nicht verhindert werden und kommen auch bei den Konkurrenzprodukten häufig vor.

Und wenn die Softboxen auch zunächst nicht so stark nach dem typischen “Made in China”-Geruch riechen, entfaltet sich mit der Zeit doch dieser penetrante und unangenehme Geruch, weshalb man die Softboxen feucht abwischen und gut auslüften sollte, dass sie im Raum keinen unangenehmen Gestank verbreiten.
Auch das Kabel und die Softboxen selbst wirken ein wenig weich und schmierig, womit man eher minderwertige Produkte verbindet.

Dennoch sei natürlich gesagt, dass diese Mängel keineswegs den Nutzen der Softboxen einschränken.


Aufbau

Der Aufbau der Softboxen gestaltet sich als relativ einfach und ist innerhalb weniger Minuten erledigt, auch wenn in der Verpackung leider keine Anleitung zum Aufbau der Softboxen beiliegt.

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Zunächst faltet man die Reflektoren auf und drückt den Ring in die Lampenfassung. Dann wird die Birne in das Gewinde geschraubt. Hierbei gab es komische Kratzgeräusche, als wäre Sand im Gewinde. Die Birne lässt sich zwar trotzdem gut hineinschrauben, dennoch sollte das Gewinde von vornherein sauber sein.

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Dies erledigt, kann man die Diffusoren über die Reflektoren spannen und per Klettverschluss befestigen, was sehr gut funktioniert, wenn sich auch seitlich teilweise bei den erst neu ausgepackten Reflektoren teilweise Spaltmaße ergeben.
Dann stellt man die Stative im gewünschten Winkel auf, steckt die Softboxen darauf und fixiert sie schlussendlich mit einer Schraube.

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Praxistest

Sind die Softboxen dann aufgebaut, kann man auch schon loslegen.
Der Lampenkopf lässt sich in 16 Winkeln verstellen und bietet damit ausreichend Möglichkeiten, das Licht für einen selbst richtig einzustellen bzw. zu positionieren.

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Mit einer Minimalhöhe des unteren Randes der Softbox von 38 cm bis hin zu einer maximalen Höhe am unteren Rand von 170 cm sollte man die Beleuchtung auch auf jede beliebige Höhe einstellen können.
Ganz ausgezogen wackeln die einzelnen Elemente jedoch ein wenig in ihrer Fassung, wenn auch die Stabilität dadurch nicht weiter eingeschränkt ist. Ein paar Zentimeter weiter eingefahren ist dieses Problem allerdings schnell behoben.

Mit einer für diese Art von Softboxen klassischen Tiefe von 36 cm ist sie auch relativ schmal und lässt sich auch in kleineren Räumen gut nutzen, wenn auch LED Panels weniger Platz verbrauchen.

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Die Kabellänge der Softboxen beträgt ausreichende 2,60 Meter, womit selbst bei maximaler Höhe noch knapp 50 cm Kabel am Boden übrig bleiben, um die Softbox an den Strom anzuschließen.
Der Schalter befindet sich 20 cm unter der Birne und ist damit auf auch auf einer praktischen Höhe zum An- und Ausschalten der Softbox.

Ein wenig komisch ist allerdings die Angabe der Kelvinzahl der Birnen.
Zwar werden auf Amazon 5500 K angegeben, auf der Birne steht allerdings 5400 K und mit beiden Softboxen als Lichtquelle ergibt sich auch eine Farbtemperatur von 5400 K.
Außerdem sieht man im direkten Vergleich der beiden Softboxen, dass diese nicht unbedingt die gleiche Kelvinzahl haben und sich auch die Helligkeit der Birnen leicht unterscheidet.

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Letztendlich merkt man diese Unterschiede in der Praxis aber nicht, die Bilder sind trotzdem noch gut ausgeleuchtet.

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Bild aufgenommen mit den beiden Softboxen, bearbeitet.jpg


Ansonsten lässt sich sagen, dass alle mechanischen Teile flüssig laufen und sich auch die Schrauben gut feststellen lassen. Durch die Gummifüße rutschen die Softboxen auch bei jeglichen Untergründen nicht und schützen diese auch vor Kratzern.
Ein wenig komisch ist meiner Meinung nach aber noch, dass sich der Verschluss zum Verstellen des Winkels der Softbox von hinten gesehen links befindet, was im Gegensatz zu anderen Softboxen ein wenig ungewöhnlich ist. Mit der Zeit wird man sich jedoch an diese Umstellung gewöhnen.


Fazit

Mit einem Preis von 56 € gehört das Softboxen Set von Geekoto eher zu den günstigeren in seiner Kategorie, was man auch in der Praxis merkt.
Die Softboxen kommen mit keiner guten Verarbeitung, weisen Produktionsfehler auf, Fäden lösen sich und der Reflektor fühlt sich leicht schmierig an.
Im Lieferumfang ist keine Anleitung zum Aufbau vorhanden, im Internet wird eine falsche Kelvinzahl angegeben und die zwei Birnen unterscheiden sich minimal in ihrer Farbe und Helligkeit.

Dies alles stört bei der Benutzung der Lampen jedoch nicht, denn ausleuchten können sie mit diesen negativen Punkten genauso gut.
Für mich der größte Störfaktor war allerdings der sich mit der Zeit entwickelnde, unangenehme Geruch. Um diesen zu beseitigen, benötigt es intensives Auslüften und feuchtes Abwischen der Softboxen, was einfach nervt.

Dennoch gibt es natürlich auch ein paar positive Punkte an dem Set.
Dazu zählt der üppige Lieferumfang mit u.a. der Tragetasche oder auch die sicher in Styropor verpackten Birnen.
Ein schneller Auf- und Abbau der Softboxen ist ebenfalls möglich und selbst auf maximaler Höhe hat das Kabel noch eine ausreichende Länge.
Durch die diversen Einstellungsmöglichkeiten kann man das Licht auch in jede gewünschte Position bringen.

Das Set verspricht laut Hersteller für Fotografie-Enthusiasten, Anfänger, Semi-Profi und Profi-Fotografen, perfekt für Studio-Portraits, Werbeprodukte, Fotokunst, Hochzeitsfotos, Produktfotografie, interieur und technische Fotografie, fotografische Reproduktion, Videoaufnahmen, redaktionelle Aufnahmen und so ziemlich jede andere Situation mit menschlichen Themen zu sein.
Rein theoretisch kann man auch für all diese Zwecke die Softboxen nutzen, besonders zum Einstieg in die Nutzung von Licht eignen sie sich aufgrund des relativ günstigen Preises, was meiner Meinung nach auch am positivsten an dem Set ins Gewicht fällt.
Wird die Anwendung jedoch professioneller oder sogar kommerziell, sollte man in hochwertigere Softboxen mit besserer Verarbeitung und einem besseren Farbwiedergabeindex investieren.


Links

Hier kommt ihr zur Website von Geekoto
Geekoto

Und hier zu dem Softbox Set
Geekoto Softbox Set Fotostudio
 
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