Wasserkühlung mit Frischwasser

ICypherI

Schraubenverwechsler(in)
Wasserkühlung mit Frischwasser

Hallo Zusammen

Heute ist mir spontan die Idee gekommen, dass ich mal versuchen könnte meine Wasserkühlung Frischwasser zu versorgen. Also direkt vom Wasserhan in den die CPU,die GPU und dann in den Abfluss...
So würde man sich den Radiator und die Pumpe sparen was ein komplett lautloses System wäre. Das Leitungswasser ist ja besonders im Winter sehr kalt, was die Kühlleistung erhöhen würde.
Der Kalk könnte jedoch ein Problem werden...

Mal abgesehen vom ökologischen Aspekt, dass man pro Stunde 1-2 Liter "verschwendet"...

Hat das schon mal jemand versucht oder kommen nur mir so doofe Ideen? xD

Was seht ihr da für Probleme?
 
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Die Idee hatten sicher schon einige, ich inklusive. Theoretisch müsste die praktische :P Umsetzung auch ziemlich einfach sein. Selbst im Sommer ist das Leitungswasser recht kühl wenn es dauernd läuft und der Wasserverbrauch so eines Systems wäre auch im Rahmen. Praktisch umgesetzt habe ich das aber auch noch nie gesehen. Vorsicht jedenfalls vor Kondensation, das dürfte die größte Hürde sein für die Anwendung im PC.
Ich würde es ja eher nutzen um den Raum zu klimatisieren. Im Sommer bei über 30°C draußen lässt sich damit sicher ein wenig Abkühlung schaffen.
 
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Vorweg: Du verschwendest pro Stunde nicht ein, zwei Liter sondern bei üblichen Durchflüssen zwischen 50 und 100 Litern (bei sehr geringen Durchflüssen funktionieren die Kühler prinzipbedungt nicht gut weil keine turbulenten Strömungen im Kühlbereich erreicht werden).
Zusätzlich würdest du Probleme mit Kalkablagerungen bekommen über die Zeit, je nach Region/Härtegrad früher oder später.

Klar, die Kühlleistung wäre ziemlich gut, die auftretenden Probleme sowie die massive Wasserverschwendung sind aber die Handvoll Grad garantiert nicht wert. Die Problemchen würde man technisch alle lösen können, der Wasserverbrauch ist aber einfach zu hoch/unrentabel. Wenn der PC tagsüber läuft würdest du Größenordnung bis zu einem Kubikmeter Wasser verbrauchen!
 
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Könnte gehen, aber du brauchst mehr als 1-2 Liter :D
 
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Überschlagen wir mal den Wasserverbrauch: Wasser hat eine spezifische Wärmekapazität von 4.2 kJ/kgK. Sagen wir wir möchten damit 400W Abwärme eines PCs kühlen und die Temperatur am Auslass soll maximal 20K höher sein als am Einlass. Damit sollten die Komponenten gut kühlbar sein. Das macht einen Wasserverbrauch von 17l/h. Für bessere Kühlung dann entsprechend mehr.
Wer eine bessere Ökobilanz will kann ja das Wasser danach auffangen und für Dusche/WC/Garten verwenden. Vorteil Dusche: das Wasser ist schon ein wenig vorgewärmt :lol:
 
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Verdammt ihr habt recht... hab mich in der Tabelle verguckt... der Verbrauch ist tatsächlich extrem hoch :(

Man könnte um den Verbrauch zu verringern ein geschlossenes System bauen, dass bei Bedarf, sich neues kaltes Wasser holt...

Also wenn der PC am ideln ist ist das System geschlossen und wenn ich ne Runde zocke oder was Render geht das System auf Durchzug...
 
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Man könnte um den Verbrauch zu verringern ein geschlossenes System bauen, dass bei Bedarf, sich neues kaltes Wasser holt...
Kann man machen, dann kommt (im günstigsten Fall) die Rechnung von amdahl zum tragen. Wenn dein Wasser sich nur 20 Grad erwärmen soll bis neues kaltes nachgeholt wird verbrauchst du bei einem 400W-System nunmal 17,2 Liter pro Stunde. Denn mit 400W Heizleistung kannst du pro Stunde rechnerisch rund 17 Liter Wasser um 20 Grad erwärmen.

Einziger Vorteil wäre, dass idlephasen sparsamer werden, denn wenn der PC nur 50W verbraucht muss entsprechend seltener nachgezogen werden.
 
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Wenn du sowas vor hast, machs mit Wärmetauscher, brauchst aber dennoch eine Pumpe. Somit hast du destiliertes Wasser im Computer und auf der anderen Seite des Wärmetauschers interessiert der Krumen Kalk nicht.

Ich selbst hatte noch etwas Platz und hab mir einen Wasserkessel hingestellt, wo die Abwärme einiger PC's reingesteckt wird. Kühlen (durch einen Radiator gepumpt) muss ich das Kesselwasser nur, wenn ich mehrere Tage am Stück >1000W Wärmeenergie dort reinstecke.

Ein Anschluss zum Vorwärmen des Brauchwassers ist auch vorgesehen, jedoch noch nicht ganz umgesetzt.
 
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Wenn du sowas vor hast, machs mit Wärmetauscher, brauchst aber dennoch eine Pumpe. Somit hast du destiliertes Wasser im Computer und auf der anderen Seite des Wärmetauschers interessiert der Krumen Kalk nicht.
Dann brauchste aber eben wieder alle Bauteile (eben Wärmetauscher statt (Luft-)Radi).
Wenn man den Aufwand betreibt kann man auch gleich nen Chiller benutzen. :D

Krass wäre, wenn jemand ein solches 2-Kreislaufsystem kombinieren würde mit einem Wärmespeicher, also 10000+ Liter Speichertank. Den könnte man mit der PC-Wärme aufheizen und die Energie unterstützend im Heizungskreislauf der Wohnung nutzen. Der Aufwand wird aber wohl erst mit Höllenmaschinen von PCs (wenns Richtung 1000W geht) rentabel. :haha:
 
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Krass wäre, wenn jemand ein solches 2-Kreislaufsystem kombinieren würde mit einem Wärmespeicher, also 10000+ Liter Speichertank. Den könnte man mit der PC-Wärme aufheizen und die Energie unterstützend im Heizungskreislauf der Wohnung nutzen. Der Aufwand wird aber wohl erst mit Höllenmaschinen von PCs (wenns Richtung 1000W geht) rentabel. :haha:

Hab ich ja bereits so. Eine Sammelleitung für 8 PC's, 3 davon angeschlossen (Es werden 88 CPU-Kerne und 5 Grafikkarten damit gekühlt), die die Wärme über einen Wärmetauscher in einen Wasserkessel befördert. Als "Notkühlung" stehen 2 MoRa bereit.

Diese Wärme zu nutzen hatte ich auch schon überlegt, jedoch ist eine Heizungsunterstützung suboptimal. Im Sommer findet keine Zirkulation statt und im Winter ist der kälteste Punkt im Heizsysem immer noch wärmer als das, was man im PC sehen will (Würde dann eher eine Heißwasserkühlung werden)

Eher Sinn macht, damit das Kaltwasser, was eh zu Warmwasser wird, vorzuwärmen.
 
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Leg am besten eine 5KM Leitung zum nächsten Bach. Das geht auch.
Ich habe es mal mit unserer 1000L Wassertonne gemacht. Allerdings geht das dann nur im Herbst und Frühling. Bei solchenTemps, wie die letzten Wochen würde sowas nicht gehen.
 
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Dann brauchste aber eben wieder alle Bauteile (eben Wärmetauscher statt (Luft-)Radi).
Wenn man den Aufwand betreibt kann man auch gleich nen Chiller benutzen. :D

Krass wäre, wenn jemand ein solches 2-Kreislaufsystem kombinieren würde mit einem Wärmespeicher, also 10000+ Liter Speichertank. Den könnte man mit der PC-Wärme aufheizen und die Energie unterstützend im Heizungskreislauf der Wohnung nutzen. Der Aufwand wird aber wohl erst mit Höllenmaschinen von PCs (wenns Richtung 1000W geht) rentabel. :haha:

Vorsicht vor mittleren Temperaturen in Nutzwassersystemen:
Bei den typischen Temperaturen einer Wasserkühlung fühlen sich Mikroorganismen pudelwohl. In destiliertem Wasser, gegebenenfalls gar mit Zusätzen kann einem das egal sein, aber Leitungswasser muss entweder kalt bleiben oder dauerhaft heiß gehalten werten. "Lauwarmspeicher" gibt es aus gutem Grund nicht, bei unter 60 °C Boiler-Temperatur droht Legionellen-Ausbreitung. Man könnte das Wasser also nur noch im Garten nutzen (der ITler fragt: Wozu braucht man da warmes Wasser?) und müsste regelmäßig die Wärmetauscher reinigen. Feine Kühlerlamellen bei direktem Einsatz möglicherweise sogar wöchentlich.
 
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Ich bin Medizintechniker. Torsten hat recht. Früher wurde trinkwasser gechlort, heute bestrahlt man Trinkwasser mit UV Licht zur Desinfektion. Ob jetzt die halbe Belegschaft hier mit fliessendem Trinkwasser einen schwachen Rechner kühlt, oder Alle zusammen Atomkraftwerke ist von der Physik her relativ Wumpe: Die Industrie in Deutschland kühlt mehr mit Flusswasser als alle Watercooler Experten der ganzen Welt Delta Teta Basis erreichen können. Dennoch ist das strafbar, unangemeldet in den Trinkwasserkreislauf einzugreifen. Da krisse schwedische Gardinen für, wenn man das erhitzte Trinkwasser nicht dem Abwasser zuführt.

Deswegen bezahlt man rechtlich auch mehr für Abwasser. Abwasser ist auch durch einen Computer geleitetes Trinkwasser, welches anders als vorgesehen noch für Gartenwässerung benutzt wird. Wenn man das Trinkwasser durch den Computer jagd und das warme Wasser der Kanalisation zuführt, ist das rechtlich einwandfrei.



Natürlich hat Frischwasser Elektrolyte, die der Körper braucht, Magnesium, Calcium etc.pp. Wenn man eine Messing Amatur in ein Stahlrohr schraubt, geht das Stahlrohr dabei vor die Hunde.

Deutsches Trinkwasser ist wesentlich besser als die besten Mineralwässer der Welt. Da tragen die Leute Kästen Rülpswasser bis hin zum Bandscheibenschaden. Kochen aber mit Trinkwasser. 3 Liter soll man trinken, Gerolsteiner oder Sinziger etc.pp. Mit der Nahrung nimmt man schon genügend Trinkwasser auf. Wenn man Durst hat, dann kann man Bier trinken. Ich trinke manchmal 9 Liter Bier- Das ist auch aus Trinkwasser hergestellt, nicht aus Mineralwasser :-)


Geiles 8 Grad Trinkwasser Zapfanlage über der Spüle :-)
 
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"Lauwarmspeicher" gibt es aus gutem Grund nicht, bei unter 60 °C Boiler-Temperatur droht Legionellen-Ausbreitung.

Deswegen sprach ich ja von Heizkreisläufen und nicht von Trinkwasser.
Da gibts solche "Lauwarmwasserspeicher" durchaus (Großpufferspeicher, beispiel), das sind aber nur abgeschlossene Tanks im Keller mit großen Wassermengen die als "Wärmebatterie" dienen (über Wärmetauscher). Für Situationen in denen irgendwo zwingend Wärme anfällt gibts sowas um im Sommer zigtausend Liter langsam damit zu erwärmen und im Winter die Wärme wieder rauszuholen zum Wohnung heizen.

Klar ist die Suppe da drin nach kurzer Zeit ungenießbar oder ohnehin mit ausreichend Chemie ausgestattet damits nicht rumgammelt. :D

Da könnte man son 100.000 Liter-Tank mit nem PC übern Sommer aufwärmen und im Winter die zentralheizung unterstützen und Brennstoff sparen. Aber wie schon gesagt, das funktioniert nur sinnvoll wenn wirklich jemand im Sommer gefühlt 24/7 mit nem Mörder-SLI-System durchzockt. :haha:
 
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Da kurz vorher von Wasservorwärmung die Rede war, wollte ich auf Nummer sicher gehen.
Mit idealerweise unter 40 °C warmen Wasserkühlungs-Wasser einen Heizwärmespeicher aufzuladen wird aber auch schwierig. Selbst mit Bodenheizung hat man da nur wenige Kelvin zwischen maximaler Aufheiz- und minimaler Nutztemperatur.
 
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Mit idealerweise unter 40 °C warmen Wasserkühlungs-Wasser

Davon hat niemand was gesagt... :fresse:

Aber ja, stimmt natürlich. Da es aber sowieso schon herrlich sinnlos ist könnte man das Wasser in der WaKü ja mit nem Chiller auf 15°C oder sowas halten und die (von der absoluten Temperatur gesehen weit höhere) Abwärme des Chillers dann wiederum per WaKü in den Großpufferspeicher schieben. Dann passts auch mit der Wattzahl. Wenn schon verrückt dann richtig. :haha:
 
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