Dezentrale Kühlerhalterungen für Ryzen3000: Was passiert da und wie messen?

Duke711

Freizeitschrauber(in)
- Das gleiche gilt vom Prinzip her auch für die der8auer-Halterung. Nur hat uns hier der Vertrieb schon ganz offiziell mitgeteilt, dass man sich Tests mit statischer Last sparen kann, weswegen wir dort erst einmal kein Testmuter in Zulauf haben, bis sich ein brauchbares dynamisches Szenario findet.

caseking schrieb:
"Die der8auer Ryzen 3000 OC Befestigungsrahmen wurden für den Alltagsbetrieb entwickelt. Das heißt sie ermöglichen das schnellere Abführen von kurzzeitigen Hitzespitzen, z. B. in Folge eines Ladebildschirms beim Zocken, an die verwendete CPU-Kühlung. Einen Einfluss auf die Kühlleistung der CPU-Kühlung haben sie nicht, das heißt in einem Benchmark unter dauerhafter Volllast (wie Prime95) wird man keinen Unterschied erkennen, da es dann nicht mehr um die bessere Wärmeabfuhr zum CPU-Kühler, sondern nur noch um die Wärmeabfuhr des CPU-Kühlers geht."


Also ich kann diese Argumentation in keinster Weise physikalisch nachvollziehen. Man kann sich gerne mal die Zeit bei so kurzen Wegstrecken und kleinen Oberflächen ausrechnen, Temperaturleifähigkeit:

Temperaturleitfaehigkeit – Wikipedia

Dann ist es bei einer transienten Wärmeleitung so, dass hier die Wärmekapazität zum tragen kommt. D.h. die CPU Temperatur steigt erst weiter an wenn sich der Kühlblock erwärmt. Und je kleiner die Zeitschritte werden umso irrelevanter wird die Wärmeabfuhr vom Kühlblock zum Kühlmedium. D.h. bei einer instationären Betrachtung hat so ein Bracket-Kit erst recht keine Relevanz. Da hier nur der Wärmeübergang von der CPU zum KühIblockboden ausschlaggebend ist und dieser Wert ändert sich durch die Kühlerpositionierung nicht. Die Kühlerpositionierung beeinflusst in wie weit der Hotspot mit bereits vorgewärmten Kühlmedium beaufschlagt wird. Im übrigen leitet man den angeblichen Vorteil nur durch eine Auslesung der Kerntemperatur ab. Zum einen sind das keine wissenschaftlichen Messgeräte, zum anderen ist nichts über deren Messlatenz und Medianwertbildung bekannt.
Viel mehr mögen die Sensoren einen Wert anzeigen der nicht validert wurde. Von daher sehe ich so ein Statement eher als Ausrede an. Denn ein angeblicher Vorteil würde gerade bei einer stationären Betrachtung herausstechen.

Nachtrag um es mal im Bereich der Elektrotechnik zu erklären:
Der Kühlerblock dient als Wärmespeicher und somit als Kondensator bzw. einer Batterie.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Duke711: Deine Überlegungen sind an ein paar Punkten falsch. Wird die Wärmeabfuhr durch das Montagekit in Richtung Hotspot verschoben, so ändern sich die lokalen Temperaturgradienten. Ein höherer Temperaturgradient erhöht wiederum den Wärmestrom. Außerdem wird der Wärmestrom etwas besser senkrecht zur Wanddicke (Heatspreader etc.) ausgerichtet, wodurch ebenfalls der Wärmestrom erhöht wird. Ich bin mir sicher, dass die Positionierung einen technischen Vorteil bringt, ob dieser aber tastächlich relevant ist, kann ich nicht beurteilen. Solche Messungen (oder zur Not Simulationen) unter Berücksichtigung aller notwendigen Randbedingungen und Effekte sind hochgradig komplex, weshalb ich mir den enormen Zeitaufwand für belastbare Ergebnisse spare. Zumal der technische Nutzen auch abhängig vom verwendeten Kühlerblock ist.
 
Also ich kann diese Argumentation in keinster Weise physikalisch nachvollziehen. Man kann sich gerne mal die Zeit bei so kurzen Wegstrecken und kleinen Oberflächen ausrechnen, Temperaturleifähigkeit:

Temperaturleitfaehigkeit – Wikipedia

Dann ist es bei einer transienten Wärmeleitung so, dass hier die Wärmekapazität zum tragen kommt. D.h. die CPU Temperatur steigt erst weiter an wenn sich der Kühlblock erwärmt. Und je kleiner die Zeitschritte werden umso irrelevanter wird die Wärmeabfuhr vom Kühlblock zum Kühlmedium. D.h. bei einer instationären Betrachtung hat so ein Bracket-Kit erst recht keine Relevanz. Da hier nur der Wärmeübergang von der CPU zum KühIblockboden ausschlaggebend ist und dieser Wert ändert sich durch die Kühlerpositionierung nicht. Die Kühlerpositionierung beeinflusst in wie weit der Hotspot mit bereits vorgewärmten Kühlmedium beaufschlagt wird. Im übrigen leitet man den angeblichen Vorteil nur durch eine Auslesung der Kerntemperatur ab. Zum einen sind das keine wissenschaftlichen Messgeräte, zum anderen ist nichts über deren Messlatenz und Medianwertbildung bekannt.
Viel mehr mögen die Sensoren einen Wert anzeigen der nicht validert wurde. Von daher sehe ich so ein Statement eher als Ausrede an. Denn ein angeblicher Vorteil würde gerade bei einer stationären Betrachtung herausstechen.

Nachtrag um es mal im Bereich der Elektrotechnik zu erklären:
Der Kühlerblock dient als Wärmespeicher und somit als Kondensator bzw. einer Batterie.

Eben gerade der Temperaturübergang an den Kühlerboden soll in Übergangsphasen verbessert werden. Während die Wärmeabfuhrfähigkeiten des Kühlers relativ konstant verteilt sind, ändert sich die Oberflächentemperatur des Prozessors bei Lastwechseln deutlich. Bei geringer Last sind Bereiche in größerer Entfernung zum Hotspot praktisch nicht beteiligt, da der Temperaturunterschied nahe 0 K liegt. Steigt die Temperatur am Hotspot schnell an, ändert sich daran erst einmal gar nichts, der Weg vom Hotspot in den Kühler ist wesentlich kürzer. Die Frage ist jetzt: Kann die Wärme im Kühler unmittelbar über dem Hotspot bereits gut abgeführt werden, oder heizen sich Kühler und Prozessor zunächst nur auf, bis auch die Hauptkühlstruktur abseits des Hotspots warm genug ist, um einen effektiven Wärmetransport zu ermöglichen? Sobald der Prozessor auf ganzer Fläche glüht, machen diese Aspekte dagegen keinen Unterschied mehr, sodass die Unterschiede im stationären Bereich kleiner ausfallen.

Soweit jedenfalls die Theorie. Praktisch muss dazu die vertikale Wärmeleitung deutlich besser als die horizontale funktionieren und die Kühlwirkung stark zentriert sein. In der Realität ist die Kombination aus Heatspreader und Kühlerbodenreststärke im Vergleich zu den horizontalen Entfernungen aber gar nicht mal so klein und die Kühlstrukturen sind großflächig ausgeführt, wobei die Kühlwirkung mitnichten nur unter dem Einlass erzielt wird. Wir (beziehungsweise ein freier Mitarbeiter) haben aber mittlerweile von Aquacomputer eine asymmetrische Ryzen-3000-Halterung* bekommen und gehen der Sache auf dem Grund.

*: Der Hersteller sah zum Launch keinen großen Bedarf an derartigen Modifikationen, hat aber nach Casekings Vorpreschen kurzfristig reagiert. Da die Halterungspform sowieso nur durch gelasertes Blech definiert wird, liegt der Aufpreis bei 0 Cent und ist für Ryzen-3000-Neukäufer somit auch bei minimalen Vorteilen lohnend.
 
@mr.4EvEr

Ja bei einer stationären Betrachtung. Nur dann ist die Argumentation von Caseking bezüglich der transienten Betrachtung dann immer noch nicht plausibel.
Um diese Erklärung plausibel erscheinen zu lassen, muss eben die Wärme schneller abgeführt werden können. Was @PCGH_Torsten in seinem Kommentar erläutert hat. Nur daran ändert die Kühlerposition kaum was, aus diesem Grund habe ich die Temperaturleitfähigkeit angesprochen. Wenn man vom Idealfall ausgeht und annimmt das eine Punktwärme in der Mitte abgeführt werden soll, das Kit nun den Kühler um 9 mm y, sowie um 3 mm x verschiebt. Dann wäre die resultierende Wegstrecke sqrt (9^2 + 3^2) = 9,49 mm. Ein Kühlerboden hat üblicherweise ca. 1,5 mm in z. Also entspricht das eine Differenz von 9,49 mm * 1,5 mm. Dieser Wert geteilt durch die Temperaturleitfähigeit vom Kupfer ergibt dann 0,122 Sekunden und das bei einer Punktwärme. Bezüglich einer Flächenwärme kann man diesen Effekt also vernachlässigen, der CB Benchmark deutlich länger als nur 0,1 Sekunden dauert.

@PCGH_Torsten
Der Wärmeübergang ist aber nahe zu zeitunabhängig, der ist bei konstanter Temperatur eben eine Konstante, das ist also nicht die Ursache. Die Ursache kann nur in der Geschwindigkeit, also der Temperaturleitfähigkeit begründet sein, denn alles andere wäre in der stationären Betrachtung im gleichem oder höheren Maße zu beobachten.
Wenn man wieder die Punktwärme betrachtet und bezüglich WLP einen Wert von 3,5 mm²/s annimmt sowie eine Höhe von 0,08 mm in z, dann enstpricht das 0,217 Sekunden.

Wir (beziehungsweise ein freier Mitarbeiter) haben aber mittlerweile von Aquacomputer eine asymmetrische Ryzen-3000-Halterung* bekommen und gehen der Sache auf dem Grund..

Dann freue ich mich schon über der erlangten Kenntnisse.
Die Frage ist wie genau sind die Sensoren, die ja die Temperatur mehr oder weniger berechnen und welche Messlatenzen habe diese und wie wird der Medianwert gebildet?
 
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Wo hast du das her dass die "CPU Temperatur" bei einem Zen2 ein Medianwert sein soll? Meine Info war bis jetzt immer dass das ein Max-Wert ist. Ein Median dürfte auch kaum so sehr springen.
 
Wo hast du das her dass die "CPU Temperatur" bei einem Zen2 ein Medianwert sein soll? Meine Info war bis jetzt immer dass das ein Max-Wert ist. Ein Median dürfte auch kaum so sehr springen.

Der Sensorwert hat keine Zeitauflösung wie ein Oszilloskop. Es wird ein Median in einer Zeitspanne innerhalb 500 ms gebildet, 50 ms kann man zwar in einigen Programmen einstellen, aber das hat keinen Effekt.
Auch wird der Wert berechnet, gemessen wird eher Strom und Spannung, ein Temperatursensor ist jeden Falls im CCD nicht verbaut.
 
Der Sensorwert hat keine Zeitauflösung wie ein Oszilloskop. Es wird ein Median in einer Zeitspanne innerhalb 500 ms gebildet, 50 ms kann man zwar in einigen Programmen einstellen, aber das hat keinen Effekt.
Das klingt wie eine Beschreibung der "Glättung" die später beim Ryzen Master rein gekommen ist. (Wobei mich auch da die Quelle für den Median interessieren würde, ich finde nur was über moving average)
Das ist aber nur eine Funktion welche man hinten auf eine Folge des einen von der CPU gemeldeten Messwert legt bevor man ihn darstellt.
Der von der CPU gemeldete Messwert ist aber wiederum (nach meinem Wissensstand) das Maximum von mehreren nicht direkt ansprechbaren Sensoren.
Und die wiederum werden auch deutlich öfters als alle 500ms aktualisiert, ansonsten wäre das ganze PBO überhaupt nicht möglich.
Auch wird der Wert berechnet, gemessen wird eher Strom und Spannung, ein Temperatursensor ist jeden Falls im CCD nicht verbaut.
Natürlich wird "ganz unten" eine Spannung gemessen und anschließend umgerechnet. So wie bei jedem digitalen Messverfahren. Und? Wenn du mit dem Multimeter einen Strom misst, sagst du dann auch ich geh jetzt die Spannung am internen Shunt messen?
 
Natürlich wird "ganz unten" eine Spannung gemessen und anschließend umgerechnet. So wie bei jedem digitalen Messverfahren. Und? Wenn du mit dem Multimeter einen Strom misst, sagst du dann auch ich geh jetzt die Spannung am internen Shunt messen?

Naja es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen einem realen Messwert wie einer Spannung, oder eine abgleiteten Größe und daraus berechnete Größe wie eine Temperatur. Denn aus einer Messung von Strom bzw. Spannung alleine kann man noch lange keine Temperatur herleiten. Das wird wohl als Produkt der Leistung zusammengefasst, abgeleitet und aus weiteren Faktoren dann eine Temperatur ermittelt. Die gut oder gerne mal um > 2 K daneben liegen kann. Fällt insbesondere auf wenn man mal die Wassertemperatur am Kühlerausgang bei hohen Volumenströmen und im Idle Betrieb bei vielleicht 20 W messen tut. Dann weicht die Kerntemperatur von z.B. 32 °C Wasserauslass mit 29 °C Kerntemperatur erheblich ab.
So ist das eben mit berechneten Werten aus abgeleiteten Größen, die können je nach Messbereich erheblich abweichen.
 
Wie gesagt: Eine Strommessung beim Multimeter ist auch eine abgeleitete Größe (genau genommen ist eine ADC Messung das auch, in der Regel ist die aus einem Komperator und Referenz-Widerständen zusammengesetzt). Das sagt garnichts über die Genauigkeit aus. Einen NTC/PTC/BJT kann man auch prima charakterisieren und bekommt dann hinten einen 1A Messwert heraus. Ist nur immer die Frage ob das für die Anwendung relevant ist.
Bei einer CPU ist z.B. der Temperaturbereich um 30°C irrelevant-> die Messung darf und wird dort stark abweichen. Dagegen sind die 70-100°C durchaus relevant also ist die Umrechnung auch darauf optimiert.

Übrigens hat so ein Wassersensor (was auch nur ein NTC an einem ADC ist) auch z.T. erhebliche Abweichungen.
 
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@Duke711: Welches technische Vorwissen hast du eigentlich? Bzw. woher hast du dein Wissen zur Wärmeübertragung? Sonst muss ich evtl. die Wahl meiner Fachbegriffe durch Umschreibungen ersetzen.

Ja bei einer stationären Betrachtung. Nur dann ist die Argumentation von Caseking bezüglich der transienten Betrachtung dann immer noch nicht plausibel.
Um diese Erklärung plausibel erscheinen zu lassen, muss eben die Wärme schneller abgeführt werden können. Was @PCGH_Torsten in seinem Kommentar erläutert hat. Nur daran ändert die Kühlerposition kaum was, aus diesem Grund habe ich die Temperaturleitfähigkeit angesprochen. Wenn man vom Idealfall ausgeht und annimmt das eine Punktwärme in der Mitte abgeführt werden soll, das Kit nun den Kühler um 9 mm y, sowie um 3 mm x verschiebt. Dann wäre die resultierende Wegstrecke sqrt (9^2 + 3^2) = 9,49 mm. Ein Kühlerboden hat üblicherweise ca. 1,5 mm in z. Also entspricht das eine Differenz von 9,49 mm * 1,5 mm. Dieser Wert geteilt durch die Temperaturleitfähigeit vom Kupfer ergibt dann 0,122 Sekunden und das bei einer Punktwärme. Bezüglich einer Flächenwärme kann man diesen Effekt also vernachlässigen, der CB Benchmark deutlich länger als nur 0,1 Sekunden dauert.

Deine Betrachtung ist in meinen Augen weiterhin falsch. Das Temperaturfeld bei stationärer Wärmeabfuhr direkt über der Wärmequelle ist nicht das gleiche wie das stationäre Temperaturfeld bei exzentrischer Wärmeabfuhr. Weil die beiden Temperaturfelder nicht identisch aussehen, macht es einen physikalischen Unterschied, wo die Wärmequelle und der durchströmte Teil des Kühlerblocks (Senke) platziert wird. Kläre mich bitte auf, wenn ich mich irren sollte, dann sollte ich etwas mehr Zeit in Wärme- und Stoffübertragung investieren. ;)

Auch wird der Wert berechnet, gemessen wird eher Strom und Spannung, ein Temperatursensor ist jeden Falls im CCD nicht verbaut.

Das was Olstyle schon angerissen hat, will ich hier noch ein wenig konkreter ausführen.
Keine Temperatur kann direkt gemessen werden. Es wird also immer ein physikalischer Effekt genutzt und es gibt deshalb keine "direkte" Temperaturmessung und jede Temperaturmessung ist damit "berechnet".
Nur mal als Beispiel: Widerstandstemperatursensoren in Form von Messbrücken (z.B. PT-100) zählen zu den präzisten Temperatursensoren überhaupt. Bei Temperatursensoren ist immer die Herausforderung, dass man im Idealfall den Sensor auf die gleiche Temperatur bringen muss wie das Messobjekt. Das ist aber genau betrachtet umöglich, da immer Wärmeübergänge stattfinden und die Temperatur ein Skalarfeld ist.
Deshalb werden manchmal bei bekannter Temperaturdifferenz zwischen Prüfling und Sensor Korrekturrechnungen angewendet, da muss man allerdings genau wissen was man tut (Kennlinien & Querempfindlichkeiten ermitteln) und trotzdem kann es nach hinten losgehen und das Ergebnis verschlechtern anstatt zu verbessern.

Edit: Olstyle hat nun selbst ausführlicher geantwortet (während ich den Roman verfasst habe und mir überlegt habe, wie ich Duke meine Inhalte erklären soll).

Dann weicht die Kerntemperatur von z.B. 32 °C Wasserauslass mit 29 °C Kerntemperatur erheblich ab.

Man muss aber im Allgemeinen unterscheiden zwischen einer Differenzmessung (5 °C Temperaturunterschied) und einer Absolutmessung (50 °C vs 45 °C) der Temperatur. Wenn wir den Effekt der Verschiebung des Kühlerblocks wissen wollen, dann interessiert uns lediglich die erzielte Temperaturdifferenz zur alten Position. Bei einer Differenzmessung werden immerhin alle systematischen Messabweichungen des Sensors selbst eliminiert (leicht idealisiert betrachtet), weshalb das Messergebnis (Temperaturdifferenz) deutlich genauer wird. Interessiert uns aber der Absolutwert, dann wird die Messunsicherheit höher.

Das heißt kurz ausgedrückt: Selbst wenn die Temperatursensoren den absoluten Wert weit verfehlen, so kann die Messung trotzdem halbwegs präzise sein, wenn uns nur der Differenzwert interessiert.
Das hinkt auch bei deinem Vergleich mit Wasserauslass und Kerntemperatur, weil zwei verschiedene Sensoren mit völlig unterschiedlicher Positionierung eingesetzt werden. Das heißt, dass zwei mal die jeweiligen systematischen Messabweichungen eingehen.
 
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@Duke711: Welches technische Vorwissen hast du eigentlich? Bzw. woher hast du dein Wissen zur Wärmeübertragung? Sonst muss ich evtl. die Wahl meiner Fachbegriffe durch Umschreibungen ersetzen.

Wie erklärst Du denn, das es nur eine Verbesserung von nur 1 - 2 K in der stationären Betrachtung gibt, während es bei einer Testdauer von vielleicht 30 Sekunden in CB Bench, mit noch nicht mal einer konstanter Last, um die 4 - 6 K sein sollen. Wärmestrom und Temperaturfelder sowie deren Differenzen können es ja nicht sein, denn diese kristallisieren sich bei einer stationären Betrachtung heraus, aus dem Grund steigt die Temperatur mit der Messdauer bis zu einen Gleichgewichtszustand an?
Wobei 30 Sekunden ja nicht wirklich instationär sind. Bezüglich der Strömungsgeschwindigkeit von 6 m/s in so einem Kühler und der Temperaturleitfähigkeit sind das ja Äonen.
Warum Du unbgedründet sämtliche Ausführung meinerseits als falsch bezeichnet, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Es geht hier nicht um den stationären Fall, da sind deine Ausführungen soweit alle richtig, das wurde bereits alles aufgeklärt:

https://extreme.pcgameshardware.de/...-kuehlrahmen-von-der8auer-2.html#post10237750

https://extreme.pcgameshardware.de/...-kuehlrahmen-von-der8auer-2.html#post10237815

Und ein realer Test hier:

https://extreme.pcgameshardware.de/...-kuehlrahmen-von-der8auer-5.html#post10243198

Sondern um den instationären Fall bzw. den 20 - 30 Sekunden!
 
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Ich glaube, dass wir etwas aneinander vorbeigeredet haben.
Ich habe nebenbei bereits im ersten Post vermerkt, worum es mir eigentlich geht:
Ich bin mir sicher, dass die Positionierung einen technischen Vorteil bringt, ob dieser aber tastächlich relevant ist, kann ich nicht beurteilen.

Mir geht es also darum, dass die verbesserte Positionierung ein Vorteil ist. Sowohl im stationären als auch im instationären Betrieb. Wie groß der Temperaturunterschied ausfällt will ich nicht beurteilen und ist mir auch egal.
Im instationären Betrieb bei Lastspitzen ist der Vorteil sicherlich größer. Wie du bereits erkannt hast, ging es es mir ums Prinzip dass auch der stationäre Betrieb davon leicht profitiert (dies wurde im Thread am Anfang egalisiert).
Allgemein sind solche Aussagen wie 5-10 °C Vorteil (YT-Video) immer schlecht. Zu sehr hängt das vom System (CPU-Wärmeentwicklung, WaküBlock, Pumpe) und den Randbedingungen ab (Last, Umgebungsbedingungen, Messunsicherheit, Messverfahren etc.)

Vielleicht haben wir auch deshalb aneinander vorbeigeredet, da das Kit für mich von Anfang als ein Produkt für Enthusiasten eingestuft wurde, die das letzte Quäntchen Kühlperformance herauskitzeln wollen. Ich habe von Anfang an damit gerechnet, dass sich das aus P/L Gründen nicht lohnt bzw. höchstens in Ausnahmefällen lohnt. Für meine Nutzung würde sich soetwas nie lohnen, weil ich die Einstellung aus Alk's Blogeintrag völlig teile. So lange die Hardware nicht instabil wird oder heruntertaktet ist mir die Temperatur relativ egal. Außerdem habe ich ein großzügiges "Drehzahlpolster" für den Sommerbetrieb eingeplant und trotzdem bleiben meine Lüfter leise. Wieso sollte ich mir über Temperaturen den Kopf zerbrechen, wenn diese völlig im grünen Bereich liegen? Dann investiere ich die Zeit lieber zum Optimieren von Latenzen meines RAMs, mache den PC im Officebetrieb noch leiser, oder spare sie mir gleich.
Sind einem Nutzer diese Temperaturdifferenzen wichtig, so zählt er für mich als Enthusiast und dann sind Kosten bzw. P/L untergeordnet.

Edit: Den "Temperaturluxus" (das mir die Temperaturen egal sind) habe ich aber auch nur, weil meine Kühlung für einen späteren 3900x/3950x ausgelegt wurde (für parallelisierte Simulationen / Multihreading Programmierung). Für den 1600 ist diese allerdings völlig überdimensioniert. Gleiches gilt für mich aber auch beim Großteil aller WaKü Nutzer. Wenn jedoch ein 3950x User oft zwischen 90 bis 100 °C erreicht dann ist eine Temperaturreduktion durchaus attraktiv (vor allem, wenn wichtige zeitintensive Anwendungen laufen).

Ich habe außerdem soeben bemerkt, dass du einen 2700x nutzt. Der lässt sich von einer WaKü spielend leicht kühlen (siehe deine Temperaturen). Obiwan nutzt einen 3900x bei niedriger Spannung und 3,9 GHz. Da existiert also durchaus noch eine Differenz zu einem 3950x bei hoher Spannung und Volllast.
 
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Im instationären Betrieb bei Lastspitzen ist der Vorteil sicherlich größer.

Meine Vermutung ist ja das bezüglich CB Bench die Last so dynamisch ist und sehr große Lastpitzen erzeugt, die so mit Prime und co nicht möglich sind und wohl auch nicht repräsentativ zzgl. der Messungenauigkeit von der Kerntemperatur die auch Laut Datenblätter im optimalem Messbereich -+ 1,2 K hat.
Aber mit der transienten Wärmeleitung hat das nichts zu tun, denn so schaut auf einer zeitbezogenen Messung der Temperaturverlauf aus:

wachstumsrate-jpg.1089097


Denn sobald sich noch kein Gleichgewichtszustand eingestellt hat und somit noch keine Temperaturfelder am Kühlblock gebildet haben, ist die Temperaturdifferenz von der CPU zum Kühlblock durch die homogene Temperatur des Kühlblock am größen und somit auch die Kühlleistung. Sobald sich am Kühlblock Hotspots bilden fällt die Kühlleistung ab und die Temperatur steigt bis zu einen Gleichgewichtszustand an. Aus diesem Grund ist der Effekt in der stationären Betrachtung stets am größten. Die Temepraturleitfähigkeit kommt hier wegen der dann doch großen Zeitspanne nicht zum tragen.

Nur sowas eignet sich überhaupt nicht als validierter Test. Ich hoffe PCGH macht das über Prime mit einen Timecode bzw. anderen Programmen die eine konstante Last erzeugen die man takten kann.

Die Erklärung bezüglich Casking

"Die der8auer Ryzen 3000 OC Befestigungsrahmen wurden für den Alltagsbetrieb entwickelt. Das heißt sie ermöglichen das schnellere Abführen von kurzzeitigen Hitzespitzen,"

Ist dann physikalisch immer noch nicht plausibel. Da
1. die Wärme nicht singnifikant schneller abgeführt wird
2. auch so keine Hitzspitzen enstehen.

Wenn dann hätte darauf hinweisen sollen, dass der CB Bench ungewöhnlich hohe Lastspitzen erzeugt, so das hier der Effekt wegen eine höheren Leistungsabgabe mehr zum tragen kommt.

So wie das eben Watercool getant hat:

" Durch die Optimierung sind Verbesserungen von ca. 1,3-1,5°C pro 100W TDP möglich. Eine Verschiebung bei einer oder zwei CCDs auf eine Ecke des Heatspreaders führt schnell zu negativen Effekten durch schlechteren Kontakt zum Heatpreader."

So wäre das fachlich korrekt.
 

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So mittlerweile habe ich mal ein Modell gebaut und die zeitliche Messung würde genau den stationären Fall wiederspiegeln. Innerhalb von 2 Sekunden ist übrigens fast die maximale CCD Temperatur von 73 °C erreicht, nach 15 Sekunden sind es nur 0,1 K weniger als bei stationärer Betrachtung. Der CB Benchmark ist mit seinem 40 - 60 Sekunden somit schon als stationär an zu sehen.
Im instationären Fall hat die dezentrale Halterung gar keine Relevanz.

Spannend das sich PCGH wohl aktuell damit beschäftigt, aber eher eine Zeitverschwendung, da diese Erkenntnis ohne hin die Grundlagen bestätigt.

Man kann als Fazit wohl fest halten, dass im CB Benchmark der Sensor eine nicht validierte Temperatur anzeigt, zumal die Last im CB Benchmark dynamischer als in Prime ist. Mit einer dynamischen Last kannt man jeden Falls keine seriöse Schlussfolgerung ziehen. Somit sind für mich sämtliche Test in CB Benchmark mit einer nicht genau definierten Last Kaffeesatzleserei. Es bleibt jeden selbst überlassen an irgendwelche Zahlen zu glauben, Kontrolle und Plausibiltätsprüfung ist immer zu empfehlen.
 
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Vielleicht haben wir auch deshalb aneinander vorbeigeredet, da das Kit für mich von Anfang als ein Produkt für Enthusiasten eingestuft wurde, die das letzte Quäntchen Kühlperformance herauskitzeln wollen. Ich habe von Anfang an damit gerechnet, dass sich das aus P/L Gründen nicht lohnt bzw. höchstens in Ausnahmefällen lohnt. Für meine Nutzung würde sich soetwas nie lohnen, weil ich die Einstellung aus Alk's Blogeintrag völlig teile. So lange die Hardware nicht instabil wird oder heruntertaktet ist mir die Temperatur relativ egal. Außerdem habe ich ein großzügiges "Drehzahlpolster" für den Sommerbetrieb eingeplant und trotzdem bleiben meine Lüfter leise. Wieso sollte ich mir über Temperaturen den Kopf zerbrechen, wenn diese völlig im grünen Bereich liegen?
Das ist genau die Auffassung was ich auch teile, ganz egal was das Teil am Ende bringen wird oder könnte. :daumen:
 
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