Anfängerfragen

Leo-Nardo

Komplett-PC-Käufer(in)
Anfängerfragen

Hallo,

ich habe vor, demnächst meinen PC komplett aufzurüsten. In diesem Zug soll er eine Wasserkühlung bekommen. Es wird meine Erste sein, deshalb hier ein paar Fragen:
1) Soweit ich gelesen habe, sind Durchflussmenge und Druck in der Wasserkühlung nicht wichtig. Selbst die schwächste Pumpe schafft genug. Ist die Wahl der Pumpe damit weitgehend egal und ich kann mich andere Auswahlkriterien wie Lautstärke usw heranziehen? Oder worauf ist sonst noch zu achten?
2) Ich möchte am Anfang Schläuche verwenden. Wenn ich später auf Rohre umsteigen will, genügt es die Verschraubungen zu wechseln oder muss ich damit rechnen, auch den einen oder anderen Kühlkörper mit zu tauschen?
3) Wie sinnvoll bzw. ab wann ist es sinnvoll, RAM, Netzteil o.ä. zu kühlen? Ich plane nicht, den Rechner nennenswert zu übertakten. Bei einem passiven oder semipassiven Netzteil dürfte es hilfreich sein, oder?
4) Die Spannungswandler des Mainboards würde ich auch gern in den Kühlkreislauf einbeziehen. Dafür scheint aber immer ein individueller Kühlkörper je nach Mainboard nötig zu sein. Richtig? Irgendwelche Universalkühler scheint es nicht zu geben.
5) Was ist bei der Dimensionierung zu beachten? Darüber habe ich bisher kaum etwas gefunden. Geplant ist ein Ryzen 3950 (im November) und als Grafikkarte eine RX 5700 XT.

Danke
 
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zu 1) selbst um/unter 25 L/h sind kein Problem. Das geht dann aber in Richtung Minimum. Aber hast schon recht. Wenn du dir ne D5 leistest, dann hat die viel Raum für leisen Betrieb mit wenigen RPM.
zu 2) werden einfach nur die Anschlüsse getauscht
zu 3) gar nicht
zu 4) dann musste warten bis es passende Blöcke rauskommen und danach dann das passende Board kaufen. Ich würde aber den Kauf davon nicht anhängig machen. X570 Boards haben in aller Regel eine mehr als ordentliche Spannungsversorgung samt passender Kühlung.
zu 5) je mehr Kühlkörper, je leiser das Gesamtsystem. Kommt halt drauf an wie und was du in den Kreislauf zum Kühlen steckst. Alles intern? Oder doch mit Mo-Ra?
 
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zu 5) je mehr Kühlkörper, je leiser das Gesamtsystem. Kommt halt drauf an wie und was du in den Kreislauf zum Kühlen steckst. Alles intern? Oder doch mit Mo-Ra?
Ich habe etwas 300W zu kühlen (100W für Ryzen 3900 & 200W für die RX5700XT). Das kommt bei den Empfehlungen der PCGH auf eine Radiatorfläche von 5x 120mm-Lüftern. Eine externe MoRa macht da keinen Sinn scheint mir. Oder würde ich es damit komplett passiv bekommen?
 
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Kommt drauf an wie leise es werden soll. Ich stehe ja auf nahezu unhörbar selbst an warmen Tagen. Das gelang mir auf Grund meines eher suboptimalen Gehäuses erst mit dem Mo-Ra. Wenn du Angaben zum Gehäuse machen kannst, dann gibt es hier vielleicht sogar Leute, die da mit Erfahrungswerten glänzen können.
 
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5x120 sind eher eine Grundempfehlung, mit weniger muss man gar nicht erst anfangen. Mehr Radiatorfläche hat immer den Vorteil, dass man niedrigere Wassertemperaturen hat, was gerade bei Verwendung von Pvcschlauch vorteilhaft ist, und/oder dass das System weit leiser ist. Das lauteste, was ich bei meinem System höre (Hw in der Signatur), ist das Spulenfiepen der Grafikkarten, zumindest solange die HDDs nicht benutzt werden.
Ich hab mir mal das Gehäuse angesehen, der Designer gehört entlassen, um es mal freundlich auszudrücken. Das Gehäuse hat zwar reichlich Mesh und genug Platz, bei den zu verbauenden Lüftern hat aber irgendwer gesofffen. Radiatoren und Lüfter gibt es üblicherweise im 120er und 140er Format, natürlich gibt es auch einige in größeren Formaten, die dauerhafte Verwendung von 230ern in Front und Deckel macht aber wenig Sinn, ebenso wie die Lüfterplätze in der Seitenwand, da sieht man ja nichts vom System^^^.
In dem Gehäuse geht definitiv was, da muss aber einiges weggeschnitten und neue Halterungen für Lüfter untergebracht werden, so bekommt man einen Radiator vorne rein, vielleicht einen in den Deckel, und man kann sich die Seitenwand vollstopfen, was dann wieder hässlich wird, mit Modding sollte je ein 420er in Front und Deckel machbar sein und man behält Sicht auf die Hardware.
 
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1) Soweit ich gelesen habe, sind Durchflussmenge und Druck in der Wasserkühlung nicht wichtig. Selbst die schwächste Pumpe schafft genug. Ist die Wahl der Pumpe damit weitgehend egal und ich kann mich andere Auswahlkriterien wie Lautstärke usw heranziehen? Oder worauf ist sonst noch zu achten?
Empfehlenswert ist die Pumpe separat zu verbauen, denn dann kannst du sie so entkoppelt damit sie nirgends direkt fest verbaut ist und ihre Vibration nicht aufs Gehäuse übertragen kann. Das macht in Punkto leise Pumpe sehr viel aus wenn eine Pumpe gut entkoppelt ist. Meine Aquastream Ultimate ist hier gar nicht aus dem Gehäuse zu hören. Darunter sitzt ein Shoggi Sandwich, was aus Schaumstoff besteht und die Vibration sehr gut auffangen kann. Kann meine Pumpe nur leicht brummen hören wenn sie auf voller Drehzahl läuft und volle Drehzahl brauche ich nur zum befüllen und entlüften. Mit niedrigster Drehzahl von 3000 U/min was diese Pumpe macht habe ich immer noch eine Durchfluss von 65 l/h mit DP-Ultra und mit destiliertes Wasser sind es sogar 87 l/h.

2) Ich möchte am Anfang Schläuche verwenden. Wenn ich später auf Rohre umsteigen will, genügt es die Verschraubungen zu wechseln oder muss ich damit rechnen, auch den einen oder anderen Kühlkörper mit zu tauschen?
Es müssen nur die Anschlüsse ausgetauscht werden. Ist aber dennoch kostspielig, da auch diese ganzen Anschlüsse sich als klein Beträge addieren. Zudem kommt es noch darauf an ob du selbst biegen kannst, denn mit Verwendung von Eck-Adapter wird das ganze noch teuere. Ich habe mir das ganze mal bei mir ausgerechnet und ich müsste an die 150 Euro investieren um von Schlauch auf Hardtubing umzusteigen. Ich lasse es aber mit Schlauch, da ich auch gerne mal was am Rechner umbaue und mit Schlauch bekomme ich manche Komponente besser und leicht ausgebaut. Zum Beispiel habe ich letztens mein Kühler gegen ein Monoblock ausgetauscht und ich musste nur den Kühler ausbauen, Gefäß darunter stellen und dann die Schläuche abziehen. Habe zwar auch ein Kugelhahn verbaut, aber damit bekomme ich zum einem nicht das ganze Kühlwasser abgelassen und zum anderem reichte mir auch aus die zwei Schlauche zum Kühler leer zu bekommen.

3) Wie sinnvoll bzw. ab wann ist es sinnvoll, RAM, Netzteil o.ä. zu kühlen? Ich plane nicht, den Rechner nennenswert zu übertakten. Bei einem passiven oder semipassiven Netzteil dürfte es hilfreich sein, oder?
Arbeitsspeicher muss man nicht kühlen. Das ganze ist nur dann Sinnvoll wenn ein Arbeitsspeicher so hoch getaktet wird das auch die Spannung wesentlich mit angehoben wird. Beim Netzteil sehe ich absolut kein Sinn darin. Die Netzteile sind heute normalerweise gut gekühlt und auch leise. Zumindest wenn ein Marken Netzteil verwendet wird.

4) Die Spannungswandler des Mainboards würde ich auch gern in den Kühlkreislauf einbeziehen. Dafür scheint aber immer ein individueller Kühlkörper je nach Mainboard nötig zu sein. Richtig? Irgendwelche Universalkühler scheint es nicht zu geben.
Habe meine Spannungswandler mit meinem Monoblock mit gekühlt, aber der kam eher wegen der Optik drauf und nicht weil meine Spannungswandler nicht gut gekühlt wurden. Ich komme jetzt unter Last etwa 15°C niedriger was den Spannungswandler in diesem Sinn egal wären. Das ganze zeigt sich nur dann positiv wenn Stresstest laufen, denn nur dann habe ich meine Spannungswandler zuvor über 100°C bekommen. Im übrigem gibt es auch Universal Kühler zu kaufen oder du musst dir ein Mainboard kaufen für den es auch ein Monoblock zu kaufen gibt. So ein Monoblock wird aber nicht für jedes Mainboard zu kaufen geben und oft kommen sie erst später raus wenn ein neues Mainboard erscheint.

5) Was ist bei der Dimensionierung zu beachten? Darüber habe ich bisher kaum etwas gefunden. Geplant ist ein Ryzen 3950 (im November) und als Grafikkarte eine RX 5700 XT.
Habe intern 240+420er Radiatoren verbaut und beide würden ausreichen meine Komponente ausreichend zu kühlen. Die Lüfter müssten mit einer Drehzahl von etwa 800-1100 U/min laufen was zwar nicht laut aber auch nicht lautlos wäre. Mit meinem Mora müssen alle Lüfter nur mit 500 U/min laufen und damit ist mein Rechner selbst im Hochsommer lautlos. Könnte sogar auf nur 350 U/min gehen und dann halt statt auf nur 30°C auf 35°C Wassertemperatur kommen. Aber ich lasse gerne meine Wassertemperatur so niedrig da hiermit weniger Weichmacher heraus gewaschen wird. Meine Lüfter auf meinem Mora laufen mit Idle auch nicht mit, die schalten sich erst ab einer Wassertemperatur von 30°C dazu.

Im übrigem solltest du dich auch Gedanken zum Schlauch machen, da es Schläuche ohne Weichmacher gibt und auch einige mit sehr wenig Weichmacher. Es gibt aber auch Schläuche mit viel Weichmacher wo sich der Weichmacher schnell raus löst und was sich dann in Komponente absetzt und dadurch Durchfluss und auch den Wärmeaustausch verschlechtert.

Zum Beispiel verwende ich den Mayhems Ultra Clear Schlauch. Der enthält wenig Weichmacher und ich hatte bei mir nach fast zwei Jahren kein Weichmacher der sich im Kühler abgesetzt hatte. Und dann gibt es auch den EK-Tube ZMT Schlauch, der ist zwar etwas steifer beinhaltet aber gar keine Weichmacher.
 
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@IICARUS: Vielen Dank für deine sehr ausführlichen Hinweise. Zum Schlauch werde ich mich auf jeden Fall nochmal einlesen.

@SinusSpass: Bei dem Gehäuse wird an der Seite kein Lüfter ran kommen. Lieber nutze ich die Ausgänge nach hinten und erweitere um externe Radiatoren wenn mir es zu laut sein sollte. Das Seitenfenster soll auf jeden Fall die Sicht in das Innere ermöglichen. Die Radiatorplätze messe ich heute aus. Mal schauen was da reinpasst.
 
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Hallo,

ich habe vor, demnächst meinen PC komplett aufzurüsten. In diesem Zug soll er eine Wasserkühlung bekommen. Es wird meine Erste sein, deshalb hier ein paar Fragen:
1) Soweit ich gelesen habe, sind Durchflussmenge und Druck in der Wasserkühlung nicht wichtig. Selbst die schwächste Pumpe schafft genug. Ist die Wahl der Pumpe damit weitgehend egal und ich kann mich andere Auswahlkriterien wie Lautstärke usw heranziehen? Oder worauf ist sonst noch zu achten?
2) Ich möchte am Anfang Schläuche verwenden. Wenn ich später auf Rohre umsteigen will, genügt es die Verschraubungen zu wechseln oder muss ich damit rechnen, auch den einen oder anderen Kühlkörper mit zu tauschen?
3) Wie sinnvoll bzw. ab wann ist es sinnvoll, RAM, Netzteil o.ä. zu kühlen? Ich plane nicht, den Rechner nennenswert zu übertakten. Bei einem passiven oder semipassiven Netzteil dürfte es hilfreich sein, oder?
4) Die Spannungswandler des Mainboards würde ich auch gern in den Kühlkreislauf einbeziehen. Dafür scheint aber immer ein individueller Kühlkörper je nach Mainboard nötig zu sein. Richtig? Irgendwelche Universalkühler scheint es nicht zu geben.
5) Was ist bei der Dimensionierung zu beachten? Darüber habe ich bisher kaum etwas gefunden. Geplant ist ein Ryzen 3950 (im November) und als Grafikkarte eine RX 5700 XT.

Danke

Die Durchflussmenge spielt eine Rolle (Querschnitt des Rohres)genauso die Lautstärke und Förderhöhe.Immer dran denken Wasser ist schlau und sucht sich den einfachsten Weg.Also aufpassen mit T-Stücken.
Zu den Schläuchen das alles ist sehr Kostspielig man sollte sich genau überlegen was man sich anschafft.1000€ sind schnell weg für eine anständige Wasserkühlung.(Schau mal unter Bykski-Aliexpress)
Ram,Netzteil nein.M.2 ja.
Zum Spannungswandler ein Monoblock von EK wäre sinnvoll.Es geht aber auch das beides getrennt werden kann alles nur eine Kostenfrage.
Der Querschnitt sollte mindestens 16/13 oder 16/12 sein.

Immer daran denken Wasser ist schlau.
 
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Die Durchflussmenge spielt eine Rolle (Querschnitt des Rohres)genauso die Lautstärke und Förderhöhe.Immer dran denken Wasser ist schlau und sucht sich den einfachsten Weg.Also aufpassen mit T-Stücken.

Die Angaben der Pumpen kann man natürlich vergessen, dennoch reichen 60l/h in einem seriellen Kreislauf alle mal völlig aus, man kommt auch mit deutlich weniger aus, hat dann allerdings mit Einbußen bei der Temperatur zu rechnen. Über 60/h benötigt man nur fürs letzte °C, wenn Komponenten parallel im Kreislauf sind und wenn man viele Kühler nacheinander hat, die jeweils sehr viel Wärme abführen.

Zu den Schläuchen das alles ist sehr Kostspielig man sollte sich genau überlegen was man sich anschafft.1000€ sind schnell weg für eine anständige Wasserkühlung.(Schau mal unter Bykski-Aliexpress)

Ich zitier mich mal selbst:
Bei Aliexpress zahlt man meist mehr Versand und dazu noch Zollgebühren und dergleichen, dazu dauert es länger. Am Ende macht es nur bei größeren Mengen oder bei Komponenten, die hierzulande nicht erhältlich sind, Sinn. Ich sag nur Icemancooler.

Ram,Netzteil nein.M.2 ja.

Ram und Netzteil üblicherweise nur für die Optik (es gibt Ausnahmen), für die M.2 reicht ein Passivkühler locker aus, sonst gäbe es viel mehr Wasserkühler dafür.

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Zum Spannungswandler ein Monoblock von EK wäre sinnvoll.Es geht aber auch das beides getrennt werden kann alles nur eine Kostenfrage.

Kommt immer aufs Mainboard an, es gibt genug Modelle, bei denen die Spannungsversorgung einfach nicht so warm wird, dass es nötig wird (gibt ein Video vom 8auer dazu). Oftmals gibt es auch einfach keinen Monoblock für das Board der Wahl oder man findet Monoblöcke hässlich oder andere Kühler schöner.....

Der Querschnitt sollte mindestens 16/13 oder 16/12 sein.

Der Schlauchquerschnitt beeinflusst zwar den Durchfluss (meist geringfügig), aber wie schon gesagt braucht man davon nicht so viel. Der einzige Grund für dickere Schläuche/Rohre ist Optik und beim Schlauch Knickstabilität. Man bekommt auch noch durch 6/4er Schlauch genug Flüssigkeit ohne deutlich höhere Pumpleistung, das hat glaube ich sogar noch jemand von Aquacomputer so im Einsatz, und die müssen es wissen.
 
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